Chicago Bears
BILANZ 2016: 3-13
WICHTIGSTE ZUGÄNGE: QB Mike Glennon, QB Mitchell Trubisky, CB Marcus Cooper
WICHTIGSTE ABGÄNGE: WR Alshon Jeffery, QB Brian Hoyer, QB Jay Cutler
Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Bears sind nicht so schlecht, wie die Vorjahres-Bilanz in Kombination mit dem nach und wegen des Trades für Mitchell Trubisky unspektakulären Drafts vermuten lässt. Das lässt sich konkret an zwei Mannschaftsteilen festmachen: Der Defensive Front und der Interior Offensive Line.
Letztere ist mit Cody Whitehair, Josh Sitton und Kyle Long glänzend besetzt und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Chicago laut Football Outsiders im Schnitt die achtmeisten Adjusted Line Yards (Rushing-Yards angepasst an Down, Distanz zum First Down, Spielsituation, Formation und Gegner) sowie vor allem den größten Power-Erfolg (Third und Fourth Down mit maximal zwei Yards bis zum neuen First Down) hatte.
Bedenkt man dann noch, dass Chicago dahinter mit Jordan Howard einen der talentiertesten Running Backs in der NFL hat - seine 52 Forced Missed Tackles waren der ligaweit fünfthöchste Wert und auch im Pass-Blocking überzeugte Howard - und schon ist eine mögliche Formel gefunden. Es ist ebenfalls kein Zufall, dass Howard die meisten Yards bei Runs zwischen den Tackles (966) erlief.
Die Front um Jerrell Freeman, Danny Trevathan, Pernell McPhee, Leonard Floyd und Eddie Goldman hat das Potential, Spiele zu bestimmen. In der Vorsaison aber gelang das viel zu selten, im Preseason-Spiel gegen Tennessee sah die Front zuletzt vielversprechender aus.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Hier steht die Quarterback-Frage ganz weit oben, konkret wäre das Szenario: Mike Glennon bestätigt die durchwachsenen Eindrücke aus der Preseason, wird durch Mitchell Trubisky ersetzt - und der Rookie offenbart dann, dass er für Regular-Season-Action eben doch noch nicht bereit ist.
Hier würden auch die Offensive-Tackle-Anfälligkeiten bei den Bears ins Gewicht fallen, Chicagos Line ist außen deutlich schwächer besetzt als im Zentrum. Ohne einen vernünftigen Quarterback wird auch das Run Game ungleich schwieriger.
Ein inzwischen mindestens genauso großes Fragezeichen ist das Wide-Receiver-Corps. Die Verletzung von Cam Meredith ist hier ein enormer Rückschlag, Markus Wheaton und Victor Cruz lesen sich zwar nicht schlecht, müssen sich aber erst beweisen. Die große Wildcard ist Kevin White, dem langsam die Zeit davon läuft. Läuft es schlecht für Chicago, haben sie auf dem Papier ein paar gute Namen, aber viel zu wenig Qualität im Receiving-Corps.
Defensiv ist und bleibt die Secondary das große Fragezeichen. Mit Marcus Cooper, Prince Amukamara und Quintin Demps bewerben sich drei Neuzugänge um Startplätze - nur wenn die Secondary deutlich besser agiert als im Vorjahr wird sich Chicago nachhaltig steigern.
Prognose: Platz 4 in der Division. Trubisky hat in der Preseason sehr gute Ansätze gezeigt und welcher Quarterback letztlich auch spielt - er wird von dem starken Run Game profitieren. Die Defense bringt insgesamt nach wie vor große Fragezeichen mit, genau wie das Receiving-Corps. Und letztlich gilt das auch für den Quarterback-Spot. Die Bears haben mit Trubisky, so scheint es, den richtigen Schritt gewagt. 2017 aber reicht das rein aufs Ergebnis bezogen in einer starken Division trotzdem nur für die rote Laterne.