Green Bay Packers (1-0) - Seattle Seahawks (0-1)
- Ergebnis: 17:9 (0:0, 0:3, 14:3, 3:3) BOXSCORE
- Das frühe Topspiel fand in Lambeau Field statt und verlief zunächst ganz nach dem Sinne Seattles. Die D-Line der Hawks machte Aaron Rodgers das Leben wahnsinnig schwer und hielt den einstigen MVP zur Halbzeit bei einem Quarterback-Rating von rund 50. Gleich viermal ging Rodgers zu Boden. Der erste Score der Packers resultierte aus einem Forced Fumble vom bärenstarken Mike Daniels, der die Packers direkt in Seattles Redzone platzierte.
- Auf der anderen Seite gab es die erwarteten Probleme in der Offensive-Line. Auch Wilson hatte so gut wie nie ausreichend Zeit um den Ball loszuwerden. Dementsprechend kamen die Seahawks nur durch ihren Kicker Blair Walsh auf das Scoreboard. Dabei schien es bis zur Halbzeit ein punktarmes und deshalb für Seattle aussichtsreiches Spiel zu werden.
- Rodgers fand im zweiten Durchgang allerdings häufiger seine Wideouts. Grund dafür könnte eine frühe und strittige Ejection gegen Cameron Lane gewesen sein, der offenbar abseits der Kamera-Bilder nach einer Interception von Rodgers gegen Randall Cobb ausgeschlagen haben soll. Cobb (9 Receptions/85 Yards) selbst und Jordy Nelson (7/79, Touchdown) konnten sich später immer häufiger aus der Coverage befreien.
- Rodgers rehabilitierte sich nach dem frühen Fehler und brachte 28 seiner 42 Pässe für 311 Yards an den Mann. Running Back Ty Montgomery tat sich hingegen wie erwartet über das gesamte Spiel schwer, Platz zu finden. Er beendete den Tag mit 54 Yards bei 19 Carries.
Los Angeles Rams (1-0) - Indianapolis Colts (0-1)
Ergebnis: 46:9 (10:3, 17:0, 10:0, 6:9) BOXSCORE
- No Luck. No Party. Den Colts wurde in Anbetracht der längerfristigen Abstinenz von Andrew Luck bereits eine sehr ungemütliche Anfangsphase in der Saison prognostiziert. Dies schien sich schon sehr früh zu Bewahrheiten, als Ersatzmann Scott Tolzien im ersten Drive nach schwachem Wurf von Trumaine Johnson für einen seiner beiden Pick-Sixes intercepted wurde. Kurz darauf fumbelte auch T.Y. Hilton auf unerklärliche Weise.
- Auf der anderen Seite konnte Jared Goff und die Rams-Offense den positiven Eindruck aus der Preseason bestätigen. Nach 24 Minuten hatten die Hausherren bereits einen 24-Punkte-Vorsprung und Goff 195 Yards sowie einen Touchdown-Pass auf dem Buckel. Am Ende des Tages legte er sogar sein erstes 300-Yard-Spiel in der NFL auf. Gegen die limitierte Colts-Defense zeigte er sich mit Ruhe, Präzision und starkem Arm.
- Die mit durchschnittlich 14 Punkten pro Spiel schlechteste Offense der abgelaufenen Saison konnte allerdings nicht nur aufgrund seines sehr gut aufgelegten Quarterbacks früh die Zeichen auf Sieg stellen. Rookie Cooper Kupp hatte ein sehr angenehmes Debüt (4 Receptions/ 74 Yards, Touchdown). Auch Sammy Watkins sammelte 58 Yards bei fünf Receptions.
- Das Debakel allerdings besiegelte die Rams-Defense. Vier Sacks, drei Turnover und zwei Defensive-Touchdowns sowie einen Safety. Indianapolis sah kein Land und tauschte Mitte des dritten Viertels dann sogar den Quarterback aus. Neuzugang Jacoby Brissett führte Indy zwar noch zu einem Touchdown-Drive, wirklich vielversprechend sehen die kommenden Wochen der Colts aber nicht aus.
San Francisco 49ers (0-1) - Carolina Panthers (1-0)
Ergebnis: 3:23 (0:7, 0:6, 3:10, 0:0) BOXSCORE
- Bitterer Start in die Saison für Kyle Shanahan und die Niners. Nicht nur ging der Auftakt komplett in die Hose, auch verlor man Reuben Foster mit einer Beinverletzung, die ihn nach ersten Medienberichten allerdings nicht allzu lange außer Gefecht setzen sollte.
- San Francisco fehlte offensiv die Durchschlagskraft in der gegnerischen Hälfte und sammelte insgesamt lediglich 13 First Downs. Außerdem positionierte man die Panthers mehrmals in Scoring-Position.
- So warf Cam Newton seine beiden Toucdown-Pässe nach einem Fumble und später nach einer Interception von Brian Hoyer. Dies half den Gästen schon früh einen Vorsprung aufbauen zu können. Dabei sah Newton noch nicht so aus, als wäre er bereits bei alter Stärke. Er wartf 14/25 für 171 Yards.
- Und was machte der Rookie? Christian McCaffrey kam erwartet häufig mit dem Ball in Kontakt. Bei 13 Läufen sammelte er 45 Yards und fungierte fünfmal als Receiver für 28 weitere. Im Schlussviertel unterlief McCaffrey allerdings einen Fumble.
New England Patriots (0-1) - Kansas City Chiefs (1-0)
Ergebnis: 27:42 (7:7, 10:7, 10:7, 0:21) BOXSCORE
Auftakt-Hammer! KC zerlegt die Patriots - hier geht's zur Analyse
Cleveland Browns (0-1) - Pittsburgh Steelers (1-0)
Ergebnis: 18:21 (7:7, 0:7, 3:7, 8:0) BOXSCORE
- Jede Menge Sand im Getriebe noch für die mit Spannung erwartete Steelers-Offense. Insbesondere das Run Game funktionierte trotz Rückkehrer Le'Veon Bell (10 ATT, 32 YDS) und der gut besetzten Offensive Line nahezu überhaupt nicht, während Ben Roethlisberger (24/36, 263 YDS, 2 TD, INT) ebenfalls seine Hochs und Tiefs hatte. Nur einer hatte Normalform - Antonio Brown (11 REC, 182 YDS) trug die Offense teilweise im Alleingang.
- Besser dagegen der Auftritt von T.J. Watt: Pittsburghs Top-Pick hatte zwei Sacks und eine Interception, ein NFL-Debüt mit einem Sack und einem Pick war in der Steelers-Geschichte noch niemandem gelungen. Auffällig außerdem: Rookie JuJu Smith-Schuster startete vor Martavis Bryant, der nur zwei Bälle fing (14 Yards).
- Und auch das Special-Team hinterließ einen guten frühen Eindruck: Pittsburgh blockte direkt den Punt nach dem ersten Browns-Drive zum Touchdown!
- Der erste Drive in der NFL-Karriere von DeShone Kizer nämlich endete mit -9 Yards und vor allem die im Vorfeld noch so gelobte Offensive Line hatte ihre liebe Mühe. Sieben Steelers-Sacks standen am Ende. Aber Kizer (20/30, 222 YDS, TD, INT; 5 ATT, 17 YDS, TD) fing sich und hatte einige sehenswerte Pässe. Die Interception zu Watt allerdings war ein grausamer Wurf in die Arme des Underneath-Verteidigers.
- Die Probleme in der Line übertrugen sich auch auf das Run Game. Isaiah Crowell (17 ATT, 33 YDS) konnte keinerlei Explosivität entwickeln.
Detroit Lions (1-0) - Arizona Cardinals (0-1)
Ergebnis: 35:23 (0:10, 9:0, 6:7, 20:6) BOXSCORE
- Wer vor dem Spiel diese Leistung der Cardinals-Defense gekannt hätte, hätte vermutlich auf einen deutlichen Sieg für Arizona getippt. Die Cards spielten viel Man-Press-Coverage, hatten vor allem Outside sehr gute Coverage und Haason Reddick lieferte insbesondere gegen den Pass ein sehr gutes NFL-Debüt ab. Auch die Run-Defense war unter dem Strich besser, als vorher befürchtet (3 Yards pro Run für die Lions).
- Dazu kam, dass sich Detroit zu Beginn enorm selbst im Weg stand: Ein vermasselter Snap aus der eigenen Endzone, ein Pick Six von Matthew Stafford (29/41, 292 YDS, 4 TD, INT), Strafen zur Unzeit gegen die Lions. Doch Arizona konnte aus alledem nur minimal Kapital schlagen - weil die eigene Offense einen besorgniserregend desolaten Tag hatte.
- Carson Palmer (27/48, 269 YDS, TD, 3 INT) fand nie einen Rhythmus, mehrere Missverständnisse mit Wide Receivern prägten das Bild genauso wie generell enorm ungenaue Pässe und daraus resultierende Turnover. Das Run-Blocking war über weite Strecken quasi nicht vorhanden, auch die Pass-Protection ein großes Problem. David Johnson musste in der zweiten Hälfte nach zwei Fumbles mit einer Verletzung am Handgelenk raus. Als die Cards Ende des ersten Viertels mit 10:0 führten, hatten sie 29 Total-Offense-Yards. Nur bei einzelnen Drives passte der Rhythmus zwischen Palmer und den Receivern.
- So passierte, was fast passieren musste. Im Schlussviertel wurden die Lücken in Arizonas Defense, die viel zu viel Zeit auf dem Platz verbrachte, größer, der Pass-Rush verschwand quasi und Stafford schlug daraus Kapital. Nachdem Arizona noch über einen kurzen TD-Runn von Kerwynn Williams in Führung gegangen war, drehte Stafford das Spiel mit TD-Pässen zu Riddick und Golladay.
- Die Cardinals hatten anschließend noch alle Chancen, um zurück zu kommen - die indiskutable Leistung der Offense aber setzte sich fort und so machte Stafford mit einem sehenswerten TD-Pass auf Golladay den Deckel drauf. In Arizona werden jetzt mindestens für eine Woche alle fragen, ob Palmer die berühmte Klippe überschritten hat. Sollte das der Fall sein, erwartet Arizona auch angesichts der restlichen Offense-Leistung eine lange Saison.