8. New Orleans Saints (5-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 14
Endlich ist New Orleans wieder ein ernsthafter Playoff-Kandidat - und das vor allem weil das Team um Drew Brees herum deutlich verbessert ist. Die Offensive Line insgesamt gehört zur Liga-Spitze, die Offense präsentiert sich dank Mark Ingram und Alvin Kamara so ausgeglichen wie lange nicht mehr. Kamara erinnert in seiner Rolle dabei zunehmend an Darren Sproles, vor allem sichtbar aber sind die Fortschritte in der Defense. Hier hatte Marshon Lattimore schon jetzt einen riesigen Einfluss, der Rookie ist einer der besten Cornerbacks der laufenden Saison und gibt den Saints mehr Scheme-Freiheiten. Zudem wirkt der Pass-Rush deutlich gefährlicher, in der Run-Defense dagegen ist noch Luft nach oben. New Orleans spielt defensiv aber schnell und mit vielen Scheme-Varianten - eine gefährliche Mischung für Offenses.
7. Los Angeles Rams (5-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 11
Nach wie vor beeindruckend zu sehen, wie Sean McVay Jared Goffs Stärken betont und seine Limitierungen überspielt. Die Rams-Offense ist in puncto Scheme schon jetzt eine gut geölte Maschine, auch weil das Run Game das Team tragen kann. Hier spielt natürlich die 2016 noch so desolate Offensive Line eine große Rolle, wo man Left Tackle Andrew Whitworth als einen der Free-Agency-Hauptgewinne bezeichnen muss. Defensiv muss man über die Front keine großen Worte verlieren, rund um Aaron Donald und Michael Brockers hat L.A. eine Top-3-Front, auch weil sich die Linebacker deutlich gesteigert haben. Kein Team kreiert prozentual mehr Pressure als L.A. (33,1 Prozent der gegnerischen Passing Plays). Wenn die Rams jetzt in der Secondary noch die Big Plays abstellen können, muss man dieses Team weit oben auf dem Zettel haben.
6. Minnesota Vikings (6-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 12
Minnesotas Defense macht einfach Spaß. In der Front sind Hunter und Griffen ein Elite-Pass-Rush-Duo, Barr spielt viel besser als letztes Jahr und die Secondary gehört ohnehin zur ligaweiten Spitze. Nur Tennessee lässt weniger Big Plays im Passspiel zu, in der Run-Defense gehören die Vikes mindestens in die Top-3 und das Receiver-Duo Thielen/Diggs ist hochtalentiert sowie brandgefährlich. Die Frage wird letztlich sein: Wie lange kann Minnesota offensiv auf diesem Level agieren? Die Quarterback-Situation ist nach zuletzt einigen wackligen Spielen von Case Keenum unklar, Teddy Bridgewater könnte das Ruder übernehmen - und wäre nach der langen Pause eine komplette Wildcard. Im Run Game ist McKinnon aktuell eine gute Dalvin-Cook-Light-Version, dass er das konstant kann, muss er allerdings auch erst beweisen. Bleiben die Vikings offensiv stabil ist alles möglich. Wird die Quarterback-Position aber endgültig zum Problemfall, geht es schnell nach unten.
5. New England Patriots (6-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 8
Turbulente Woche für die Patriots, die mit dem Garoppolo-Trade die Schlagzeilen beherrschen. Auf das aktuelle Ranking hat das natürlich keinen Einfluss, hier kommt eher die Verletzung von Dont'a Hightower aus der Vorwoche ins Spiel. New England hat schon das ganze Jahr über immer wieder Schwierigkeiten, wenn es um die Edge-Defense geht. Der Pass-Rush ist und bleibt ein Problem, diese Schwachstellen aber werden hier auch gegen den Run immer wieder als deutlich. Nur Jacksonville lässt aktuell mehr Yards pro Run zu (5,2) als der Titelverteidiger (5,1). Trotzdem hat sich die Defense über die vergangenen Wochen merklich gesteigert, weshalb es für die Pats im Ranking auch nach oben geht. Vor allem die eklatanten Kommunikationsfehler in der Secondary werden zunehmend abgestellt. Die Offense scheint aktuell ein wenig den Fuß vom Gas genommen zu haben, kann aber noch immer unglaublich explosiv sein und Tom Brady spielt eine herausragende Saison.
4. Seattle Seahawks (5-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 9
Die Verpflichtung von Duane Brown hat die Seahawks nochmals um drei Plätze nach vorne katapultiert. Viel zu viel hing bisher an dem sensationell aufspielenden Russell Wilson, der zwar gegen Pressure glänzte, oft aber auch wild improvisieren musste, um die Line irgendwie zu überspielen. Im Run Game klappte das überhaupt nicht, hier wurden gegen Houston einmal mehr die riesigen Probleme deutlich. Brown sollte zumindest für etwas Stabilität sorgen, für Seahawks-Verhältnisse ein großer Sprung nach vorne. Und die Defense? Die Hereinnahme von Shaquill Griffin hatte einen deutlich positiven Einfluss, die Front hat sich über die vergangenen Wochen gesteigert. Teilweise erinnerte die Defensive in den vergangenen Wochen wieder an ihre ultra-dominanten Tage, oder anders gesagt: Mit den Seahawks ist auch mit Blick auf die Playoffs wieder einmal zu rechnen.
3. Kansas City Chiefs (6-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 1
Kansas City muss sich langsam aber sicher defensiv steigern. Der Sieg über Denver war ein guter Anfang, insgesamt aber ist der Pass-Rush nicht konstant genug, die Secondary lässt viel zu viele Big Plays zu und in der Run-Defense sind statistisch nur wenige Teams schlechter (4,9 Yards pro gegnerischem Run, sieben zugelassene Rushing-Touchdowns). Die Offense gehört noch immer zu den ligaweit explosivsten, ob im Run Game oder im Passspiel, Alex Smith aber hatte in den vergangenen Wochen auch einige Wackler. Eindrucksvoll: Kareem Hunt führt die Liga mit 554 Rushing-Yards und 5,9 Yards pro Run bei First Down an. Die zweitmeisten Yards bei First Down hat Ezekiel Elliott mit derer 413. Um auch in der weiteren Saison ganz oben mitzuspielen muss KC seine Pass-Protection weiter verbessern, vor allem sich aber defensiv steigern, insbesondere in der Front.
2. Pittsburgh Steelers (6-2)
Platzierung im vergangenen Ranking: 16
Habe lange überlegt, ob Pittsburgh nicht sogar an der 1 stehen könnte. Die Defensive Line ist herausragend, Le'Veon Bell spielt eine unglaubliche Saison und Antonio Brown ist aktuell der beste Receiver der Liga. Die Offensive Line gehört genau wie ihr defensiver Gegenpart zur Liga-Elite und die Secondary ist gerade im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich stärker. Das große Fragezeichen ist und bleibt somit Ben Roethlisberger. Der hat sich im Vergleich zum ersten Saisonviertel zwar einigermaßen gefangen - dafür dass er Brown sowie den stark aufkommenden JuJu Smith-Schuster hat und hinter einer der stabilsten Lines (Pressure-Rate von 16 Prozent, zweitniedrigster Wert) spielt, liefert Big Ben trotzdem noch zu wenig.
1. Philadelphia Eagles (7-1)
Platzierung im vergangenen Ranking: 4
Die Verletzung von Jason Peters kann Philly in den kommenden Wochen noch sehr teuer zu stehen bekommen, aktuell aber haben sich die Eagles den Platz an der Sonne verdient. Carson Wentz macht Spaß und die Verpflichtung von Jay Ajayi dürfte das Run Game noch konstanter sowie die Offense insgesamt gefährlicher machen. Die Secondary erhält in den kommenden Wochen noch Verstärkung aus dem Lazarett (Ronald Darby, Sidney Jones), während die eigene Front zum Besten gehört, was die NFL zu bieten hat und das Receiving-Corps deutlich zuverlässiger agiert. Vor allem zu Ertz hat Wentz einen tollen Draht entwickelt. Nach wie vor gilt, dass diese Saison kein wirklich dominantes Team zu bieten hat und eher von der Spannung in der Breite lebt. Die Eagles kommen diesem dominanten Team aktuell am nächsten.