Nachdem beide Teams den Beginn des Spiels noch recht offen gestaltet hatten, sorgten die Panthers gegen Ende des zweiten Viertels für den ersten Touchdown durch einen 4-Yard-Run von Christian McCaffrey zur 10:0-Führung. Die Gäste antworteten durch einen Score von Julius Thomas kurz vor der Two-Minute Warning, nur um dann doch noch einen weiteren Touchdown mit zwölf Sekunden auf der Uhr, begünstigt von einer Interception durch Jay Cutler, zu kassieren.
Die Panthers, die nach der Pause direkt wieder in Ballbesitz waren, nutzten das dadurch geschaffene Momentum eiskalt aus und erzielten direkt den nächsten Touchdown durch Devin Funchess. Es folgten ein Turnover on Downs sowie der nächste Score der Hausherren, die damit innerhalb von gerade mal acht Minuten reiner Spielzeit das Spiel außer Reichweite brachten.
Kenyan Drakes 56-Yard-Touchdown-Lauf gab den Dolphins zwar noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch weitere TD-Receptions von McCaffrey und Funchess besiegelten das deutliche Ergebnis aus Sicht der Carolina Panthers.
Die wichtigsten Statistiken
Carolina Panthers (7-3) - Miami Dolphins (4-5) 45:21 (3:0, 14:7, 21:7, 7:7) BOXSCORE
- Die Carolina Panthers beendeten die Partie mit 548 Total Yards und stellten damit einen neuen Franchise-Rekord auf. Damit nicht genug: Es war das erste Mal überhaupt, dass Carolina vier oder mehr Touchdown-Pässe und über 200 Yards Rushing in einem Spiel erzielten.
- Der Sieg Carolinas war zudem ein Novum, denn zum ersten Mal gelang es der Franchise, ein Heimspiel gegen Miami zu gewinnen. Damit bleiben nur noch die Tennessee Titans als einziges aktuelles NFL-Team, das nie in Charlotte verlor.
- Christian McCaffrey kommt so langsam in Schwung. Der Rookie-Running-Back erzielte in seinen ersten acht NFL-Spielen genau zwei Touchdowns. Genauso viele gelangen ihm allein in diesem Spiel.
Die Stimmen zum Spiel
Cam Newton (Panthers-Quarterback): "Ich habe das Gefühl, wir kratzen an der Oberfläche unseres Potenzial in dieser Offense. Wir müssen auf unsere Fähigkeit vertrauen, den Plan unseres Trainers umzusetzen."
Adam Gase (Dolphins-Head-Coach): "In einer Spanne von acht Minuten haben wir das Spiel aus den Händen gegeben. Es war ein Schneeballeffekt. Wir konnten die langen Läufe nicht verhindern, als sie ins Rollen gekommen sind."
Der Knackpunkt: Die Sequenz rundum die Halbzeitpause
Die Miami Dolphins hatten gerade den Anschluss hergestellt und die Defense noch innerhalb der letzten zwei Minuten einen Punt der Panthers erzwungen. Das war die Chance für die Gäste, mit knapp einer Minute Spielzeit nochmal was zu reißen und vielleicht sogar ausgeglichen - es stand 7:10 aus ihrer Sicht - in die Pause zu gehen. Stattdessen warf Jay Cutler eine teure Interception zu Luke Kuechly und gab den Hausherren den Ball in der eigenen Red Zone zurück. Es folgte der nächste Touchdown Carolinas und mit diesem Schwung stürmten sie zu gleich drei weiteren Scores in den folgenden drei Possessions zur Entscheidung.
Das entscheidende Duell: Carolinas O-Line vs. Miamis Front Seven
So trivial kann Football sein. Wenn man den Battle an der Line für sich entscheidet, ist der Rest kein großes Problem mehr. Und die Panthers dominierten hier gewaltig! Es gab in diesem Spiel keinen einzigen Sack - auch nicht für Carolina - und Miami gelangen genau zwei QB-Hits gegen Newton. Mehr noch: Die Panthers liefen für 294 Yards auf 36 Carries, ein Durchschnitt von 8,2 Yards pro Run. Besser kann man nicht unterstreichen, wie sehr die Big Guys der Panthers dominierten und den Weg freiräumten für die Running Backs - und Newton - die diese Lücken dann eiskalt ausnutzten.
Der Star des Spiels: Cam Newton
Wer sonst? Cam Newton warf für 254 Yards (21/35) und vier Touchdowns. Zudem lief er für 95 Yards und hatte einen Run über 69 Yards. Die Dolphins legten keinen Finger an ihn und waren komplett überfordert mit dem einstigen MVP. In dieser Form kann er die Panthers noch sehr weit tragen.
Der Flop des Spiels: Dolphins-Defense
Wo war eigentlich die Dolphins-D? 548 Yards zuzulassen ist schon ein gewaltiges Brett. Keinen Sack zu schaffen ist zwar nicht gut, manchmal aber auch verständlich. Doch selbst nur auf zwei QB-Hits zu kommen, zeugt nicht gerade von irgendeiner Überzeugung im Pass Rush. Zudem lief auch die Coverage nicht wirklich gut. Newton suchte mit Funchess und Ed Dickson eher seine großen Receiver, es wäre also keine Kunst gewesen, diese eher mal zu stellen als die kleineren, flinkeren Optionen.
Die Taktik-Tafel
- Nicht unbedingt viel Taktik, eher Psychologie spielte wohl die Hauptrolle bei der Entscheidung, Christian McCaffrey anstelle von Jonathan Stewart, der zuletzt zwei Fumbles verlor, im Backfield starten zu lassen. Es trug jedoch Früchte aus Sicht der Panthers. Während McCaffrey zwei Touchdowns erzielte, lieferte Stewart eine starke Vorstellung mit 110 Yards auf 17 Carries.