3. Die X-Faktoren am Sonntag sind...
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Ich könnte es mir leicht machen und auf Rob Gronkowski setzen beziehungsweise die Art, wie Philly gegen ihn verteidigt, aber das ist mir zu einfach. Die Patriots werden wieder einen Spieler ausgraben, der über sich hinauswächst und deutlich über Saisonschnitt abliefert. Einer, mit dem nun wirklich niemand rechnet - also ist Danny Amendola raus, denn der glänzt regelmäßig in den Playoffs. Ich setzte auf Philipp Dorsett, der dann zuschlägt, wenn es wirklich wichtig wird. Auf Seiten der Philadelphia Eagles ist es für mich ganz klar Doug Pederson. Der HC der gegen Brady und Belichick Erfolg haben will, darf keine Fehler machen (wie so viele vor ihm) und muss bis zum Ende (ja, Atlanta) aggressiv bleiben. Ich traue Pederson beides zu und bin jetzt schon gespannt auf die Adjustments und das Time-Management.
Pascal De Marco (SPOX): Da stimme ich zu. Aufseiten Phillys denke ich, dass das Play-Calling der entscheidende Faktor sein wird, weshalb ich Doug Pederson nenne. Natürlich muss Foles erneut sein Leistungsmaximum abrufen und die Defense hart daran arbeiten, die Patriots-Offense so lange wie möglich aus der Endzone zu halten. Wir haben aber im AFC Championship Game gesehen, welchen Schaden ein wirklich toller und vielseitiger Game Plan gegen New Englands Defense anrichten kann. Die Offense hatte in der zweiten Hälfte jedoch keine Antworten auf den steigenden Druck und man hatte etwas Angst davor, Blake Bortles den Ball werfen zu lassen. Dagegen haben die Eagles sogar noch mehr Mittel, Screen Plays, RPOs und Play Action zu spielen, als Jacksonville. Die Herausforderung wird es aber sein, zwei Game Plans vorzubereiten. Einen für die erste Hälfte und einen vielseitigen für die zweite, da niemand so gut darin ist, Halbzeit-Adjustments vorzunehmen wie Belichick. Pederson muss dem vorbeugen und auf ein zweites Patriots-Gesicht im zweiten Durchgang vorbereitet sein.
mySPOX-User DavidSilva21x3: Für mich sind vor allem Foles und damit einhergehend auch das Running Game der Eagles die X-Faktoren. Die Eagles haben meiner Meinung nur eine Chance, wenn Foles annähernd auf dem Level spielt, dass er in den letzten eineinhalb Spielen gezeigt hat. Ich denke die Pats werden Philly dazu zwingen, dass Foles den Ball werfen muss. Gelingt das nicht und Philly kann den Ball über die Running Backs bewegen, sehe ich gute Chancen für die Eagles. Auf der anderen Seite wartet offensichtlich das Duell der Pats-O-Line gegen die D-Line der Eagles, das ganz entscheidend sein wird.
Marcus Blumberg (SPOX): Eagles-Defensive-Coordinator Jim Schwartz sagte unter der Woche zu Recht, dass man sich in der NFL nicht auf einzelne Leute konzentrieren kann und man immer die ganze Einheit betrachten muss. Doch schaut man auf die Eagles, dann bleibt die große Unbekannte einfach Nick Foles. Er wusste zuletzt zu überzeugen, allerdings wird die Herausforderung gegen Belichick und durch die Bühne Super Bowl sicher nicht leichter. Sollte er widererwarten doch dominieren, wäre das ein großes Plus für die Eagles. Bei den Patriots wird alles auf Gronkowski sowie die Running Backs Lewis, White und Burkhead schauen, weil die Wide Receiver bei der Eagles-Defense wohl in guten Händen sein werden. Also ist die Mitte das bevorzugte Ziel New Englands. Dort wiederum wird auch immer wieder Danny Amendola aufkreuzen, der natürlich mittlerweile allen bekannt ist, aber wahrscheinlich immer noch unterschätzt wird. Er findet meist einen Weg, sich von seinen Gegnern zu lösen, besonders in Zone Coverage ist er kaum zu halten. Glänzt er erneut, ist New Englands Offense wohl nicht zu stoppen.
Pascal De Marco (SPOX): Bei den Patriots denke ich, dass die Red-Zone-Defense funktionieren muss. Die Eagles werden gerade in der ersten Halbzeit den Ball gut bewegen, kurze Pässe werfen und viele Yards nach dem Catch erzielen. Die Patriots spielen wie gewohnt Bend-but-don't-Break. Ich denke deshalb nicht, dass man sich wie die Vikings teilweise über Deep Balls schlagen lässt. In der Red Zone kommt es dann darauf an, die Eagles bei Field Goals zu halten, um nicht wie im Vorjahr einem großen Rückstand hinterherzulaufen. Ein 25-Punkte-Comeback wird es in diesem Jahr nicht geben!