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Richardson, Wilkerson, Butler und Co.: Die defensiven Top-Free-Agents

SPOX blickt auf die besten defensiven Free Agents dieses Jahres.
© getty
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5. Muhammad Wilkerson, DE, New York Jets

Rein was das sportliche Potential angeht wäre Wilkerson wohl die Nummer 1 auf dieser Liste. Aber: Dieses Potential hat er auf der einen Seite schon viel zu lange nicht mehr abgerufen, auf der anderen Seite begleiten den einstigen Jets-Star nach seinem unrühmlichen Aus in New York ernsthafte Fragen bezüglich seiner Motivation, seiner Einstellung, und seines Charakters innerhalb eines Teams.

Das erschwert die Team-Suche für Wilkerson. Er dürfte nicht viel mehr als einen Prove-It-Deal erhalten, gleichzeitig benötigt er sehr gute und stabile Strukturen um sich herum. Das erklärt, warum er kurz nach seiner Entlassung bereits mit den Green Bay Packers in Verbindung gebracht wurde und sich mit Green Bay als erstes traf: Pettine, der neue Defensive Coordinator der Packers, war Wilkersons Coordinator 2012 bei den Jets, als er 54 Defensive Stops verzeichnete - ein herausragender Wert für einen Interior-D-Liner.

Wilkerson kann flexibel an der Line eingesetzt werden, ist vielseitig, enorm athletisch und explosiv - wenn er will. Bei den Jets wollte er 2017 definitiv nicht, die Frage wird sein, ob ein anderes Team ihm zutraut, den Schalter konstant wieder umzudrehen.

4.: Patrick Robinson, CB, Philadelphia Eagles

Einer der schwierigeren Free Agents. Robinson hatte im Alter von 30 Jahren seine Breakout-Saison, dabei ein entscheidender Faktor: Erstmals spielte Robinson den Großteil seiner Snaps (über 70 Prozent) im Slot - und war einer der besten Slot-Cornerbacks der vergangenen Saison. Hier ließ er nur alle 12,1 Coverage Snaps, oder in 54,5 Prozent der Fälle, einen Catch zu, 18 Pass-Deflections verzeichnete er insgesamt. Die 54,5 Prozent Catch-Rate im Slot waren laut Pro Football Focus der ligaweit zweitbeste Wert.

In der heutigen NFL, in der immer mehr über 11-Personnel (ein Running Back, ein Tight End, drei Wide Receiver), Run-Pass-Options und schnelle Pässe über die Mitte funktioniert, hat die Bedeutung des Slot-Cornerbacks deutlich zugenommen. Kann Robinson seine Leistungen aus der vergangenen Saison wiederholen, wird er auch 2018 in einer Defense eine elementare Rolle einnehmen. Gleichzeitig aber werden Teams mit Blick auf seine gesamte Karriere eine gewisse Vorsicht walten lassen, wenn es um die Vertragslänge geht.

3. Aaron Colvin, CB, Jacksonville Jaguars

Mauserte sich in der vergangenen Saison zu einem der besten Slot-Cornerbacks der NFL - und ist erst 26 Jahre alt. Seit 2014 führt Colvin die Liga unter allen Cornerbacks was Cover-Snaps pro zugelassenem Touchdown angeht an - und zwar deutlich: 728 (!) Cover-Snaps spielte er pro erlaubtem TD. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen Trumaine Johnson (283) und Chris Harris (281).

Neben Saints-Cornerback Marshon Lattimore (540 Coverage-Snaps) war Colvin in der Vorsaison (531) der einzige Cornerback ohne Touchdown-Pass in seine Coverage. Wie auch bei Robinson gilt: Die Slot-Corner-Position ist heutzutage nicht nur ungemein wichtig, sie ist außerdem auch alles andere als leicht zu spielen. Sollte Jacksonville Colvin gehen lassen, würde das in einer der besten Defenses der vergangenen Saison nicht nur eine große Lücke hinterlassen - Colvin hätte fraglos auch einen großen Markt.

2.: Malcolm Butler, CB, New England Patriots

Top-20-Cornerbacks mit Stärken in Man Coverage kommen nicht allzu häufig auf den Markt - Butler ist somit eine gewisse Ausnahme. Die Geschichte rund um seine De-Facto-Suspendierung im Super Bowl ist bis heute ein Rätsel und zumindest sportlich nicht zu rechtfertigen geschweige denn zu erklären. Teams werden in die Richtung Nachfragen stellen, sollte hier aber kein gravierender Fehltritt ans Tageslicht kommen, ist Butler einer der Top-Free-Agents auf dem diesjährigen Markt.

Als Man-Cover-Cornerback ist er nicht unbedingt ideal geeignet gegen physische Nummer-1-Receiver wie Mike Evans und Julio Jones, hat dafür aber schon gezeigt, dass er es mit den wendigeren, explosiveren Top-Receivern wie Antonio Brown aufnehmen kann. Dieser Receiver-Typ gehört in der NFL längst zum Alltag, Butler kann einer Defense mit seiner Aggressivität große Scheme-Freiheiten geben.

1.: Sheldon Richardson, DT, Seattle Seahawks

Richardson ist ein guter Spieler, er kann ein sehr guter Spieler sein - die Top-5 insgesamt zeigt aber schon, dass es defensiv in der Spitze dieser Free Agency Klasse nicht gerade luxuriös zugeht. Richardson bringt die so wichtigen Pass-Rush-Qualitäten von der Defensive-Tackle-Position mit, die vergangene Saison beendete er mit 36 Quarterback-Pressures, 22 Run-Stops und 14 Tackles for Loss. Gute bis sehr gute Werte.

Nach wie vor halten sich Gerüchte, wonach die Seahawks selbst Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit haben. Sollte Seattle ihn ziehen lassen, ist Richardson ein spannender Free Agent: Teams legen immer mehr Fokus auf Interior-Pressure, offensiv wie defensiv und mit Blick auf mehr Spread-Formationen, 3- und 4-Receiver-Sets sowie schnelles Kurzpassspiel, wird blitzartiger Druck über die Mitte immer wichtiger.

Richardson ist als Defensive Tackle ein vergleichsweise kompletter Spieler, er kann Spielzüge schnell analysieren und richtig lesen. In Seattle spielte er erstmals in einer 4-3-Defense, die bei den Hawks gezeigte Flexibilität wird Richardson auf dem Markt zusätzlich helfen.

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