Die Quarterbacks stehen beim diesjährigen Draft klar im Fokus, auch weil zahlreiche Teams auf der Suche nach einem neuen QB sind - darunter womöglich etwa die Patriots und die Giants, die ihre Erben für Tom Brady beziehungsweise Eli Manning suchen. Doch auch darüber hinaus gibt es noch viel Verbesserungspotential bei den 32 Teams. SPOX nimmt jede Franchise im Schnelldurchgang unter die Lupe und blickt auf die größten Needs vor dem Draft (alle drei Draft-Tage live und im Originalkommentar auf DAZN).
AFC North
Baltimore Ravens (Vorjahresbilanz: 9-7)
Größte Needs: TE, LB, OL
Pick in der ersten Runde: 16
Seine mit Abstand größte Baustelle hat Baltimore in der Free Agency adressiert: John Brown und Michael Crabtree sind zwar keine Superstar-Lösungen, aber ein Upgrade zu dem, was Quarterback Joe Flacco in der vergangenen Saison zur Verfügung hatte. Die Ravens sollen außerdem einer der heißesten Kandidaten auf die Dienste von Dez Bryant sein. Ein Pass-Fänger auf einer anderen Position bleibt allerdings ein Thema, ein Receiving-Tight-End muss dringend her. Außerdem: Linebacker-Tiefe und Verstärkungen für die Offensive Line, wo Center Ryan Jensen und Tackle Austin Howard abgegeben wurden.
Cincinnati Bengals (7-9)
Größte Needs: OL, DE
Pick in der ersten Runde: 21
Weitestgehend ereignisarme Free Agency in Cincy, dass Tyler Eifert gehalten wurde war neben der Verpflichtung von Preston Brown schon der größte Deal - abgesehen natürlich vom Trade für Cordy Glenn, der zumindest den Left-Tackle-Spot stabilisieren sollte. Right Tackle sowie die Interior Line, ganz besonders, aber nicht nur die Center-Position, bleiben Baustellen, die angegangen werden müssen. Und sonst? Der Pass-Rush in der 4-3-Front benötigt dringend mehr Tiefe, hinter Carlos Dunlap und Michael Johnson ist hier eine riesige Lücke.
Cleveland Browns (0-16)
Größte Needs: CB, QB, LB
Picks in der ersten Runde: 1 und 4
Die Browns gehen - und das ist für ein 0-16-Team eigentlich eine merkwürdige Aussage - mit deutlich weniger akuten Baustellen in den Draft, als man vermuten würde. Der Trade für Jarvis Landry komplettiert ein äußerst spannendes WR-Corps um Landry, Gordon, Coleman und Higgins, mit David Njoku ist man auch auf dem TE-Posten gut aufgestellt und im Backfield stellen Carlos Hyde und Duke Johnson ein gutes Duo dar. Ogbah und Garrett bilden ein vielversprechendes DE-Duo, der Trade für Randall bringt Jabrill Peppers endlich in die Box und gibt Cleveland ein junges, talentiertes Safety-Duo. Cornerback bleibt eine große Problemzone, die Offensive Line muss sich erst finden: Nach dem Rücktritt von Joe Thomas soll der neu verpflichtete Chris Hubbard den Right-Tackle-Spot besetzen, Shon Coleman geht auf die linke Seite. Im Fokus aber steht natürlich einmal mehr der Quarterback, wo die Browns mit Tyrod Taylor eine sehr gute Übergangslösung gefunden haben - trotzdem wäre es fahrlässig, den ersten Pick nicht für den erhofften Franchise-Quarterback der Zukunft einzusetzen.
Pittsburgh Steelers (13-3)
Größte Needs: LB, QB
Pick in der ersten Runde: 28
Linebacker war aufgrund der Verletzung von Ryan Shazier schon vor der Free Agency das große Thema - und die Verpflichtung von Jon Bostic ändert daran nur bedingt etwas. Pittsburgh ist in der ersten Runde des Drafts ein heißer Kandidat auf einen der athletischen Sideline-to-Sideline-Linebacker dieser Klasse. Davon abgesehen ist es noch immer ein sehr komplettes Team, Ex-Packers-Safety Morgan Burnett gibt Pittsburgh defensiv noch mehr Flexibilität und da Martavis Bryant zumindest Stand heute noch in Pittsburgh ist und Le'Veon Bell den Franchise Tag erhalten hat, sind die Steelers auch auf den Skill-Positions gut aufgestellt. Das eröffnet Wege für die langfristige Post-Roethlisberger-Planung - die Steelers könnten erneut einen Quarterback in den mittleren Runden holen.
NFC North
Chicago Bears (5-11)
Größte Needs: OL, Edge, LB
Pick in der ersten Runde: 8
Ähnlich wie Baltimore hatte auch Chicago vor der Free Agency einen glasklaren Wide-Receiver-Need, welcher im großen Stil angegangen wurde. Allen Robinson gibt den Bears und Quarterback Mitch Trubisky eine klare Nummer 1, Taylor Gabriel einen Speedster und Trey Burton ist ein echter Matchup-Tight-End. Dazu kommt Tarik Cohen als Waffe aus dem Backfield sowie Jordan Howard als Starting-Running-Back und schon hat man selbst wenn man Kevin White nicht einplant - und rational sollte man das wohl nicht - ein ansehnliches Arsenal. Die Offensive Line dagegen, vor allem auf Guard, aber auch was die Tackle-Tiefe angeht, benötigt noch Verstärkungen. Defensiv ist Inside Linebacker ganz oben auf der Prioritäten-Liste. Dass Kyle Fuller und Prince Amukamara gehalten wurden, stellt sicher, dass Cornerback zumindest keine akute Problemzone ist.
Detroit Lions (9-7)
Größte Needs: TE, DT, RB, DE
Pick in der ersten Runde: 20
Der Abgang von Eric Ebron rückt die Tight-End-Position auch mit Willson und Toilolo in den Mittelpunkt, während die Verpflichtung von LeGarrette Blount mitnichten verhindern sollte, dass sich die Lions früh einen potentiellen 3-Down-Back sichern. Detroit hat als Team in den letzten vier Jahren nie mehr als 3,8 Yards pro Run zustande bekommen, der letzte individuelle 100-Yard-Rusher war Reggie Bush im November 2013. In der Secondary wurden Nevin Lawson und Tavon Wilson gehalten sowie DeShawn Shead verpflichtet, die Front benötigt noch Upgrades: Das gilt für den Pass-Rush gegenüber von Ziggy Ansah, der nach der anstehenden Franchise-Tag-Saison zudem weg sein könnte, genau wie für die Defensive Line. Der neue Head Coach Matt Patricia könnte angesichts seiner Prägung aus New England einen besonderen Wert auf die Defensive Tackles legen.
Green Bay Packers (7-9)
Größte Needs: CB, WR, LB, Edge
Pick in der ersten Runde: 14
Ungewöhnlich aktive Offseason in Green Bay, die Packers haben mit Jimmy Graham und Mo Wilkerson gleich zwei große Namen verpflichtet - sowie beide Coordinator und einige Position-Coaches ausgetauscht. Die Defense soll unter Mike Pettine aggressiver werden, dafür sind verlässliche Cover-Corner elementar wichtig. Hierauf dürfte Green Bay im Draft einen frühen Fokus legen, auch wenn Rückkehrer Tramon Williams in der Vorsaison einige gute Spiele in Arizona hatte. Ansonsten bleibt das dünne Linebacker-Corps genau wie Edge-Rush ein Thema, auf der Safety-Position haben die Packers inzwischen ebenfalls kaum noch Tiefe. Indes stünde der Offense nach den Abgängen von Jordy Nelson und Jeff Janis sowie mit Blick auf den auslaufenden Vertrag von Randall Cobb ein weiterer Wide Receiver gut zu Gesicht.
Minnesota Vikings (13-3)
Größte Needs: OG, WR
Pick in der ersten Runde: 30
Mit Kirk Cousins haben die Vikings den Free-Agency-Hauptpreis abgeräumt und damit nochmals unterstrichen, dass jetzt das Titelfenster weit aufgestoßen ist - genau wie mit dem Einjahresvertrag für Sheldon Richardson. Um dieses Fenster weiter zu maximieren und gleichzeitig die Investition in Cousins bestmöglich zu schützen, müssen die Vikes im Draft die Interior Offensive Line, insbesondere den Guard-Spot, adressieren. Mit Adam Thielen und Stefon Diggs verfügt Minnesota zwar über ein Top-Receiver-Duo, dahinter allerdings ist noch jede Menge Luft nach oben - und in der heutigen NFL ist der dritte Receiver bekanntermaßen quasi ein Starter.
AFC East
Buffalo Bills (9-7)
Größte Needs: QB, OL, WR, LB
Pick in der ersten Runde: 12 und 22
Ligaweit sind die Bills in diesem Draft das Team, das im Draft am ehesten einen Starting-Quarterback für 2018 benötigt; A.J. McCarron und Nathan Peterman jedenfalls würden in Buffalo nicht gerade Optimismus versprühen. Wer auch immer der Quarterback in Week 1 ist, er wird zudem mehr Receiver-Hilfe brauchen. Vorjahres-Zweitrunden-Pick Zay Jones erhält natürlich noch Zeit, hatte allerdings eine mehr als enttäuschende Rookie-Saison und Kelvin Benjamin ist in seinen Fähigkeiten nun mal eindimensional. Dahinter wird es schnell düster. Auch die Offensive Line ist ohne Incognito und Glenn eine Großbaustelle, während im Linebacker-Corps der Verlust von Preston Brown wehtut.
Miami Dolphins (6-10)
Größte Needs: LB, TE, RB
Pick in der ersten Runde: 11
Miami ist die erste echte Wildcard im Quarterback-Rennen außerhalb der Top-10. Die Dolphins werden vor allem mit Baker Mayfield intensiv in Verbindung gebracht, nachdem sie zuvor mit einigen kuriosen Entscheidungen - etwa der Trade für Robert Quinn oder die Investitionen in Danny Amendola und Albert Wilson - für Aufsehen gesorgt haben. Fakt ist aber auch, dass die Interior-O-Line mit Kilgore und Sitton deutlich stabiler sein sollte. Bei den Linebackern dagegen besteht wieder einmal Handlungsbedarf, ein neuer Starting-Tight-End muss ebenfalls dringend her. Im Backfield wurde Frank Gore als vorläufige Ergänzung zu Kenyan Drake verpflichtet, hier wird es ebenfalls eine langfristige Lösung brauchen.
New England Patriots (13-3)
Größte Needs: OT, CB, LB, QB
Pick in der ersten Runde: 23 und 31
Nate Solder ist weg, und so stehen aktuell LaAdrian Waddle und Marcus Cannon auf den Tackle-Spots als Starter - die Pats dürften früh im Draft an die linke Seite ihrer Offensive Line denken. Das gilt nach dem Abschied von Malcolm Butler auch für das Cornerback-Corps, wenngleich der aus Cleveland verpflichtete Jason McCourty hier eine hervorragende Übergangslösung ist. Die Edge-Positionen sind auch ohne James Harrison mit Neuzugang Adrian Clayborn sowie Derek Rivers, der von seinem Kreuzbandriss zurückkehrt, gut aufgestellt, ein weiterer Linebacker oder Safety-Linebacker-Hybrid dagegen ist durchaus denkbar. Außerdem steht, nachdem erst Jacoby Brissett und dann Jimmy Garoppolo abgegeben wurden, der langfristige Brady-Erbe auf der To-Do-Liste. Möglicherweise sogar ganz oben.
New York Jets (5-11)
Größte Needs: QB, Edge, OL
Pick in der ersten Runde: 3
New York hat sich mit einer aggressiven Free Agency für den Draft in eine gute Position gebracht: Trumaine Johnson und Mo Claiborne geben den Jets zusammen mit dem jungen Safety-Duo Marcus Maye/Jamal Adams eine vielversprechende Secondary, Avery Williamson schließt die Linebacker-Lücke und mit Isaiah Crowell hat man einen verlässlichen Running Back gefunden sowie zusätzlich noch Thomas Rawls verpflichtet. Selbst die Quarterback-Frage ist zumindest nicht so akut wie bei Division-Rivale Buffalo, Josh McCown ist die Übergangslösung, Teddy Bridgewater dahinter ein potentieller Kandidat für die Zukunft. Doch der teure Trade nach oben auf Position 3 legt nahe, dass Gang Green seine langfristige Quarterback-Antwort jetzt im Draft sieht. Ansonsten ein Dauerthema bei den Jets: Der Edge-Pass-Rush.
NFC East
Dallas Cowboys (9-7)
Größte Needs: LB, WR, DT
Pick in der ersten Runde: 19
Die Offensive Line benötigt Tiefe, die Startformation sieht mit La'el Collins zurück auf der Guard-Position sowie der Verpflichtung von Cameron Fleming zusätzlich zu den drei All-Pros daneben gut aus. Ein alternativer Right Tackle ist perspektivisch dennoch sinnvoll. Ein zusätzlicher Defensive Tackle könnte ein wenig die Aufmerksamkeit von Demarcus Lawrence lenken, ein weiterer Linebacker mit Starting-Kaliber ist dringend nötig. Neuzugang Allen Hurns ersetzt Stand heute den entlassenen Dez Bryant, das aber sollte Dallas nicht daran hindern, einen frühen Pick in einen Wide Receiver zu investieren - potentiell auch in eine mögliche Nummer 1, um Hurns als zweiten Receiver aufbieten und Terrance Williams aus der Startformation schieben zu können.
New York Giants (3-13)
Größte Needs: QB, RB, Edge, OL
Pick in der ersten Runde: 2
Die Giants sind der erste große X-Faktor im Draft, mit der zentralen Frage: Quarterback oder kein Quarterback? Problemlos kann man argumentieren, dass Eli Manning im Spätherbst seiner Karriere ist und die Giants den zweiten Pick nutzen sollten, um in dieser gut besetzten Quarterback-Klasse zuzugreifen. Die Gegenargumentation lautet in etwa: Die Defense kann mit einigen Verbesserungen nochmal dominant sein, während offensiv Odell Beckham nach seiner Verletzung zurückkehrt - und so könnte New York möglicherweise doch mit Manning nochmals angreifen. Für das Szenario wäre ein Running Back eine hohe Priorität, nicht umsonst werden die Giants intensiv mit Saquon Barkley in Verbindung gebracht. Darüber hinaus hat die Offensive Line mit Nate Solder zwar endlich einen Left Tackle, dafür aber wurden Justin Pugh und Weston Richburg abgegeben. Defensiv braucht es Edge-Rush-Hilfe, nicht erst seit dem Trade von Jason Pierre-Paul.
Philadelphia Eagles (13-3)
Größte Needs: TE, OL
Pick in der ersten Runde: 32
Die Free Agency ist für die Eagles unter dem Strich positiv zu bewerten: Michael Bennett und Haloti Ngata fangen in der nach wie vor herausragenden Defensive Line die Abgänge von Allen Beau und Vinny Curry auf, während Linebacker Nigel Bradham gehalten und mit Mike Wallace ein besserer Speedster im Vergleich zu Torrey Smith im Vorjahr verpflichtet wurde. Das macht in der Summe ein Team mit wenigen Schwächen und bringt die Eagles vor dem Draft in eine sehr gute Situation. Philly kann sich Luxus-"Best Player Available"-Picks leisten und zudem perspektivisch in die Offensive Line investieren, um Nachfolger für Jason Peters und Jason Kelce zu finden.
Washington Redskins (7-9)
Größte Needs: CB, LB, DL, WR
Pick in der ersten Runde: 13
Trotz Neuzugang Paul Richardson kommt das Receiving-Corps vor allem was die Tiefe angeht insgesamt ziemlich schwach daher. Nachdem man mit Kendall Fuller und Bashaud Breeland außerdem beide Starting-Cornerbacks neben Josh Norman abgegeben hat, besteht hier auch nach der Verpflichtung von Orlando Scandrick noch Bedarf. Das gilt zweifellos auch für die Defensive Line, ein Sideline-to-Sideline-Linebacker würde dieser Defense ebenfalls weiterhelfen. Ansonsten könnte Washington offensiv nochmals in einen Running Back investieren, um Chris Thompson zu ergänzen - je nachdem, welches Standing Rob Kelley intern noch genießt.
AFC South
Houston Texans (4-12)
Größte Needs: OT, TE, CB
Pick in der ersten Runde: Kein Pick
Einige interessante neue Bausteine in Houstons Defense mit Aaron Colvin und Tyrann Mathieu, während die Interior Offensive Line in der Free Agency gleich zwei neue Guards (Zach Fulton und Senio Kelemete) spendiert bekommen hat. Das ändert selbstverständlich nichts daran, dass Houston noch immer dringend wenigstens einen neuen Tackle benötigt, nachdem die Texans in der vergangenen Saison 252 QB-Pressures (zweithöchster Wert) zuließen. Tight End ist ebenfalls eine größere Baustelle, ein weiterer Outside-Cornerback könnte ebenfalls noch kommen. Houston ist darüber hinaus auch ein Kandidat für einen Receiver in den mittleren Runden, um Deshaun Watson weitere Waffen neben DeAndre Hopkins und Will Fuller zur Verfügung zu stellen.
Indianapolis Colts (4-12)
Größte Needs: Edge, CB, OL, WR, RB
Pick in der ersten Runde: 6
Indy benötigt - nicht nur durch den defensiven Scheme-Wechsel bedingt - dringend Pass-Rush-Hilfe, konkret in Form von 4-3-Ends. Dabei hören die Probleme der Colts natürlich nicht auf, Indianapolis befindet sich vielmehr in einem Umbruchsjahr. Das Linebacker-Corps muss dringend angegangen werden, mindestens ein Starting-Cornerback muss, nachdem man Melvin gehen ließ, ebenfalls her. Auch ein Strong Safety macht Sinn, während in der Offense nach dem Abgang von Donte Moncrief die Receiver-Qualität hinter T.Y. Hilton doch massiv abfällt. Ebenfalls noch immer eine Baustelle ist die Offensive Line, vor allem der Right-Tackle-Spot.
Jacksonville Jaguars (10-6)
Größte Needs: QB, OL, LB
Pick in der ersten Runde: 29
Die Jags haben mit Andrew Norwell den besten Guard auf dem Markt verpflichtet, während Donte Moncrief und Marqise Lee gemeinsam den Abgang von Allen Robinson auffangen sollen. Austin Seferian-Jenkins gibt den Jags zudem einen flexiblen Tight End, die Offense geht schon gut gerüstet in den Draft - abgesehen von der Quarterback-Position. Blake Bortles hat zwar seinen Vertrag verlängert, Jacksonville ist dennoch ein Kandidat, um in diesem Draft einen Quarterback für die Zukunft zu finden. Darüber hinaus fehlt defensiv nach dem Rücktritt von Paul Posluszny ein Middle Linebacker zwischen Myles Jack und Telvin Smith.
Tennessee Titans (9-7)
Größte Needs: WR, Edge, OG, LB
Pick in der ersten Runde: 25
Die Tackle-Spots in der Offensive Line sind mit Conklin und Lewan klar besetzt, dazwischen gibt es klar Raum für Verbesserungen. Das gilt auch für das Wide-Receiver-Corps, wo die Vorjahres-Rookies Cory Davis und Taywan Taylor noch Fragezeichen sind, während Rishard Matthews aktuell der X-Receiver wäre. Das Backfield sieht nach der Entlassung von DeMarco Murray mit Derrick Henry und Dion Lewis gut aus, defensiv derweil benötigen die Titans noch Linebacker- und Edge-Rusher-Hilfe.
NFC South
Atlanta Falcons (10-6)
Größte Needs: DT, TE, WR
Pick in der ersten Runde: 26
Das Free-Agency-Highlight in Atlanta war Guard Brandon Fusco, womit eine von zwei offensichtlichen Problemzonen angegangen wurde. Die andere ist das Defensiv-Pendant: Auch in der Interior-D-Line müssen die Falcons noch aufrüsten, ein 3-Down-Defensive-Tackle neben Grady Jarrett könnte diese Defense nochmals auf ein anderes Level heben. Darüber hinaus sind auch die Defensive-End-Spots noch ein Thema, zumindest was die Tiefe angeht. Der Offense würde nach dem Abgang von Taylor Gabriel ein Speedster zusätzlich zu Julio Jones und Mohamed Sanu gut zu Gesicht stehen.
Carolina Panthers (11-5)
Größte Needs: WR, OL, CB, Edge
Pick in der ersten Runde: 24
Die Panthers benötigen dringend mehr Waffen für Cam Newton, das betrifft ganz konkret das Receiver-Corps sowie perspektivisch auch den Tight End - hier geht Greg Olsen in seine möglicherweise letzte Saison. Die Offensive Line benötigt ebenfalls dringend Verstärkungen, zumindest um den Abgang von Andrew Norwell aufzufangen. Perspektivisch auch mit Blick auf die Tackle-Spots. Defensiv springt das Cornerback-Corps direkt ins Auge, auch der Edge-Rush - wo Julius Peppers wohl nochmals eine größere Rolle einnehmen wird - muss dringend angegangen werden. Zumindest die Interior Line dürfte mit Kawann Short und Dontari Poe sehr gut besetzt sein.
New Orleans Saints (11-5)
Größte Needs: TE, Edge, QB
Pick in der ersten Runde: 27
Ein dominanter Tight End könnte das fehlende Puzzleteil für diese ansonsten herausragend besetzte Saints-Offense sein. New Orleans ist 2018 einer der Top-Titelanwärter und im absoluten Win-Now-Modus - dennoch könnte in diesem Draft auch das perspektivische Drew-Brees-Erbe angegangen werden. Die Defense hat die inzwischen schon altbekannte Edge-Rusher-Problemzone, auch im Linebacker-Corps ist Luft nach oben. Das Wide-Receiver-Corps stand zumindest in puncto Tiefe der Position ebenfalls auf der Liste, die Verpflichtung von Cameron Meredith aber gibt New Orleans hier neben Thomas, Snead und Ginn eine spannende Option.
Tampa Bay Buccaneers (5-11)
Größte Needs: RB, CB, S, OL
Pick in der ersten Runde: 7
Kaum jemanden überraschte es, als sich die Bucs vor einigen Wochen von Doug Martin trennten - Bezahlung und Leistung gingen hier viel zu weit auseinander. Das bringt Tampa im Umkehrschluss in den Running-Back-Markt, und das potentiell eher früh im Draft. Cornerback und die Secondary insgesamt bleiben derweil riesige Problemzonen, während zumindest die Defensive Line mit Vinny Curry, Allen Beau und Jason Pierre-Paul adressiert wurde. In Kombination mit dem starken Linebacker-Duo gibt das Tampa eine solide Basis. Ryan Jensen gibt der Interior Line Stabilität, dennoch bleibt in der Offensive Line noch viel Luft nach oben.
AFC West
Denver Broncos (5-11)
Größte Needs: OL, TE, RB
Pick in der ersten Runde: 5
Endet hier der Top-4-QB-Run? Die Denver Broncos sind ein weiteres Draft-X-Faktor-Team und könnten in verschiedene Richtungen gehen. Etwa, indem man einige Spots nach oben tradet um sich einen Quarterback zu sichern. Oder indem John Elway einige Spots zurück geht, um mehr Picks zu sammeln. Oder natürlich, indem Denver schlicht an Position 5 bleibt und sich beispielsweise die bestmögliche Unterstützung für Case Keenum sichert. Das könnte an diesem Spot Guard Quenton Nelson sein, auch ein Tight End eher früh im Draft macht Sinn. Defensiv wäre nach dem Trade von Aqib Talib ein zusätzlicher Cornerback hinter Roby und Harris hilfreich, die Interior Defensive Line könnte ebenfalls frisches Blut vertragen. Nach der Entlassung von C.J. Anderson rückt außerdem auch das Running-Back-Corps in den Fokus.
Kansas City Chiefs (10-6)
Größte Needs: CB, Edge, OL
Pick in der ersten Runde: kein Pick
Ein physischer Receiver neben Speedster Tyreek Hill und dem ebenfalls eher auf das Downfield-Passing-Game spezialisierten Sammy Watkins könnte dem neuen Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes helfen, genau wie Upgrades in der Offensive Line. Der Fokus aber liegt eher auf der Defense, wo in der Defensive Line und der Pass-Rush-Rotation nach einigen Abgängen in den vergangenen Jahren dringend Verstärkungen geholt werden müssen. Dahinter konnten sich die Chiefs mit Kendall Fuller zwar einen der vielversprechendsten jungen Slot-Cornerbacks sichern, der Trade von Marcus Peters zu den Rams hinterlässt allerdings Outside eine Lücke.
Los Angeles Chargers (9-7)
Größte Needs: LB, DT, FS
Pick in der ersten Runde: 17
Die Mitte der Chargers-Defense muss viel stabiler werden, um nicht wieder große Probleme in der Run-Defense zu bekommen. Das betrifft die Interior Defensive Line, wo Liuget und Mebane mehr Rotation auf hohem Level brauchen. Es betrifft aber auch das Linebacker-Corps, wo die Chargers schon seit einer Weile immer wieder Probleme haben. Ein neuer Free Safety wäre ebenfalls fällig, wenn Tre Boston nicht noch zurückgeholt wird. Immerhin: Ex-Dolphins-Center Mike Pouncey sollte, wenn er fit bleibt, die Interior Line deutlich stabilisieren. Wie auch die anderen beiden Teams mit Quarterbacks aus dem 2004er Draft - Pittsburgh und die Giants - könnten zudem auch die Chargers die Fühler nach dem Nachfolger für Philip Rivers ausstrecken.
Oakland Raiders (6-10)
Größte Needs: LB, CB, WR, OT
Pick in der ersten Runde: 10
Bei wenigen Teams sind die Baustellen so offensichtlich, wie bei den Raiders - die unter Jon Gruden dennoch ein wenig in die Wildcard-Richtung gehen. Oakland muss weiter in sein Cornerback-Corps investieren - und noch dringender in sein Linebacker-Corps. Beide Positionen dürften im Draft weit oben auf der Wunschliste stehen. Wenn man dann ein wenig perspektivischer schaut, muss im Receiver-Corps Jordy Nelsons Ersatz genauso her, wie in der Offensive Line der Nachfolger von Donald Penn.
NFC West
Arizona Cardinals (8-8)
Größte Needs: QB, OL, WR, CB
Pick in der ersten Runde: 15
Sam Bradford gibt Arizona einen guten Starter für 2018. Theoretisch. Die Knieprobleme des Routiniers sind alles andere als ein Geheimnis und dahinter ist Mike Glennon ein guter Backup - aber nicht mehr. Arizona dürfte, nachdem man sich im vergangenen Jahr Patrick Mahomes und Deshaun Watson vor der Nase wegschnappen ließ, dieses Mal aggressiver vorgehen und wird versuchen, sich seinen Quarterback zu holen. So oder so benötigt die Offensive Line Upgrades, ein neuer Guard, ein neuer Center und ein neuer Right Tackle werden mindestens perspektivisch benötigt. Auch das Wide-Receiver-Corps ist nach den Abgängen von John Brown und Jaron Brown dezimiert, während defensiv durch die Rückkehr von Tramon Williams nach Green Bay wieder einmal der zweite Cornerback-Spot gegenüber von Patrick Peterson offen ist. Ein Inside Linebacker sowie ein Defensive Tackle werden früher oder später ebenfalls kommen.
Los Angeles Rams (11-5)
Größte Needs: LB, OL, Edge
Pick in der ersten Runde: kein Pick
Die Rams haben mit den aggressiven Investitionen der vergangenen Wochen mehrere Baustellen außerhalb des Drafts adressiert - werden im Gegenzug aber auch kaum Premium-Picks zu ihrer Verfügung haben. Der erste Rams-Pick in diesem Jahr findet planmäßig in der dritten Runde statt, gefolgt von drei Picks in Runde 4. Ein Linebacker wäre eine Priorität, genau wie ein Edge-Rusher - hier wurden mit Ogletree und Quinn zwei Starter abgegeben. Auch benötigt die Offensive Line dringend mehr Tiefe, hier hatte L.A. in der vergangenen Saison großes Verletzungsglück - jetzt muss man etwa hinter Andrew Whitworth auch mittelfristig planen.
San Francisco 49ers (6-10)
Größte Needs: Edge, CB, OG, LB
Pick in der ersten Runde: 9
Die Niners haben jede Menge Talent in der Defensive Line, ein explosiver Edge-Rusher fehlt aber noch, damit das Gesamtkonstrukt funktioniert. Auch zumindest ein Cornerback fehlt, trotz der Verpflichtung von Richard Sherman. Der Linebacker-Spot ist ein Thema, da aktuell niemand weiß, ob und wann Reuben Foster wieder auf einem NFL-Feld stehen wird. Mit dem Deal für Jimmy Garoppolo sind die 49ers in der glänzenden Situation, dass sie im Draft spezifische Baustellen angehen können und nicht ins QB-Wettbieten einsteigen müssen. Was die Offense angeht steht wohl ein neuer Guard weit oben auf der Wunschliste, nachdem Kyle Shanahan mit Weston Richburg seinen Wunsch-Center bekommen hat. Auch ein physischer Receiver in einer der mittleren Runden ist denkbar, um Garcon, Goodwin und Co. zu ergänzen.
Seattle Seahawks (9-7)
Größte Needs: CB, DT, RB, TE
Pick in der ersten Runde: 18
Richard Sherman spielt künftig für Division-Rivale San Francisco, DeShawn Shead und Jeremy Lane sind ebenfalls weg, während Kam Chancellors Karriere verletzungsbedingt vorbei sein könnte - die Seahawks haben zum ersten Mal seit Jahren vor dem Draft große Defensiv-Needs. Dazu gehört auch die Defensive Line, nachdem Michael Bennett an die Eagles abgegeben wurde, Cliff Avril vor dem verletzungsbedingten Karriereende und auch Malik McDowell in Seattle wohl vor dem Aus steht. Die Seahawks durchlaufen ohne Frage einen Umbruch, der auch durch mehrere neue Coaches geprägt werden soll. Dabei gibt es aber auch noch durchaus vertraute Needs, gerade in der Offensive Line (Right Tackle) angeht. Nach den Abgängen von Jimmy Graham und Luke Willson rückt auch die Tight-End-Position auf der Wunschliste weiter nach oben.