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NFL Third and Long: Draft Mailbag - Draft-Klasse, Trades, Patriots und Co.

Kyle Lauletta gilt für viele als spannender Mid-Round-Quarterback.
© getty

Pünktlich zum Draft öffnet die SPOX-NFL-Kolumne nochmals den Mailbag: Wer wird nach oben traden? Wieso planen die Cleveland Browns nicht mit Tyrod Taylor? Wo sind mögliche Sleeper, und wann erfahren Prospects, dass sie ausgewählt werden? Außerdem: Gewinner und Verlierer des Drafts vor drei Jahren, sowie die Analyse zu Kyle Lauletta - einem spannenden Quarterback-Prospect nach den "Großen Sechs". Alle drei Draft-Tage gibt es live und im Originalkommentar auf DAZN.

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NFL Draft: Kyle Lauletta - der "letzte" Quarterback in der Analyse

Die bekannten Quarterback-Namen dieses Drafts dürfte inzwischen jeder auf die eine oder andere Art vernommen haben. Die Top-5-Kandidaten - Baker Mayfield, Josh Allen, Josh Rosen, Sam Darnold und Lamar Jackson - gab es bei SPOX bereits in der ausführlichen Analyse. Genau wie Mason Rudolph, den inzwischen viele Experten in der ersten, nahezu jeder aber spätestens in der zweiten Runde sieht.

Dahinter wird das Feld dann etwas offener, und es ist schwer abzuschätzen, wie sich der mutmaßliche frühe Quarterback-Run auf den Rest des Drafts sowie auf die anderen Quarterbacks dieser Klasse auswirkt. Der vielleicht heißeste Kandidat auf den ersten Pick nach diesen "Großen Sechs" und für viele der letzte Quarterback dieser Klasse mit ernsthaftem NFL-Starter-Potenzial ist Richmonds Kyle Lauletta.

Lauletta ist ein sehr interessantes Prospect, wenn man sich mit seiner Hintergrundgeschichte befasst: Vier verschiedene Offensive Coordinator hatte er während seiner College-Zeit - alle vier ließen unterschiedliche Offense-Schemes spielen. Von einem Run-lastigen Scheme mit vielen Under-Center-Formationen und Big Personnel (2 Tight Ends, 2 Running Backs) über ein Shotgun-Quick-Passing-Game bis hin zu einem Spread-System - Lauletta hat all das im College bereits erlebt.

Das gibt ihm einerseits jede Menge Erfahrung, andererseits auch ein breites Spielverständnis. Lauletta ist in der Hinsicht einigen der Top-QB-Prospects zumindest ebenbürtig, genoss zudem große Freiheiten für Pre-Snap-Adjustments an der Line of Scrimmage und nahm hier teilweise auch Protection-Calls vor.

Darüber hinaus ist er technisch schon sehr weit, inklusive der Beinarbeit in der Pocket. Lauletta bedient die Mitte des Feldes mit guter Antizipation, zeigt beim Deep Ball regelmäßig einen sehenswerten Touch in Kombination mit gutem Timing und sein Release ist auf einem fortgeschrittenen Level. Auch behält er die Augen in der Pocket Downfield und wirft Pässe regelmäßig zwischen Verteidiger, wo nur sein Spieler eine Chance auf den Ball hat.

Auf der anderen Seite stechen zwei Schwächen ganz besonders heraus, wenn man sich mit Lauletta befasst. Das ist einmal die Inkonstanz bei der Accuracy sowie den Reads. Manchmal erzwingt er Würfe in Coverage, manchmal verfehlt er seinen Receiver schlicht deutlich, eine große Turnover-Gefahr. Insbesondere gegen Pressure leiden die Accuracy und die Reads merklich.

Die andere Baustelle? Die Armstärke. Lauletta hat hier ohne Frage Defizite, was in der NFL dazu führen könnte, dass er mit den engen Pass-Fenstern Probleme bekommt. Schon im College konnte er es sich nicht leisten, "zu spät" zu werfen. Wo andere Quarterbacks hier mit Armstärke einen um Sekundenbruchteile zu späten Read ausgleichen, muss Lauletta mit mentaler Schnelligkeit und Antizipation punkten.

Unter dem Strich ist Lauletta der spannendste Mid-Round-"Projekt"-Quarterback dieser Klasse. Sein Spielverständnis und die Scheme- sowie die Pre-Snap-Adjustment-Erfahrung machen ihn für NFL-Coaches zu einer interessanten Option, um hinter einem Starter für ein bis zwei Jahre zu lernen. Die Frage bei Lauletta wird sein, ob er physisch zu limitiert ist. Persönlich glaube ich das nicht.

NFL Draft: Gewinner und Verlierer des 2015er Drafts

Flo: Einen Draftjahrgang kann man ja erst wirklich nach zwei bis drei Jahren bewerten. Wer sind für dich rückblickend auf den 2015er Draft die Gewinner- und wer sind die Verliererteams?

Gewinner des Drafts 2015:

Tampa Bay muss man hier definitiv nennen: Mit Jameis Winston der Franchise-Quarterback, Donovan Smith und Ali Marpet sind nach wie vor Starter in der Offensive Line, in der 4. Runde gab's Starting-Linebacker Kwon Alexander und obendrauf als Undrafted Free Agent Adam Humphries.

Die Seahawks derweil gingen ohne Erstrunden-Pick in den Draft und kamen mit Frank Clark und Tyler Lockett zurück. Ebenfalls nicht so schlecht.

Die beiden besten Draft-Klassen aus dem Jahr für mich aber hatten Arizona und Minnesota. Die Vikings fanden in den ersten drei Runden Trae Waynes, Eric Kendricks und Danielle Hunter - nur um das mit Stefon Diggs in der 5. Runde abzurunden.

Die Cardinals haben in fast jeder Runde einen Impact-Spieler gefunden: Left Tackle D.J. Humphries, Defensive End Markus Golden, Running Back David Johnson, Defensive Tackle Rodney Gunter - das waren die ersten vier Runden. Es folgten noch unter anderem J.J. Nelson in der fünften Runde sowie Xavier Williams als Undrafted Free Agent.

Miami (DeVante Parker, Jordan Phillips sowie Bobby McCain und Jay Ajayi in der fünften Runde), sowie Atlanta - geprägt durch Grady Jarrett in Runde 5, dazu Justin Hardy (Runde 4), Tevin Coleman (3) und Vic Beasley in der ersten Runde - sind ebenfalls auf der positiven Seite anzusiedeln.

Verlierer des Drafts 2015:

Wieder mal kommt man hier nicht an Cleveland vorbei. Die Browns hatten eine Vielzahl an Picks, auch in den frühen Runden - und nur wenig Impact daraus: Danny Shelton wurde an die Pats abgegeben, Cameron Erving ist inzwischen in Kansas City, Xavier Cooper bei den Jets. Nate Orchard hatte im Vorjahr einen Start. Lediglich Duke Johnson (3. Runde) sticht wirklich positiv heraus - und das waren nur die Picks in den ersten drei Runden.

Tennessee hat zwar mit Marcus Mariota seinen Franchise-Quarterback gefunden, wodurch die Titans kein wirklicher Verlierer in dem Sinne sein können. Der Rest der Klasse war aber bitter.

Dorial Green-Beckham wurde schon 2016 an die Eagles abgegeben und ist aktuell ohne Team. Jeremiah Poutasi spielte schon 2016 in Jacksonville. Die mittleren und späten Runden: Angelo Blackson (seit 2017 in Houston), Jalston Folwer (aktuell in Seattle), David Cobb (seit 2016 ohne Team), Deiontrez Mount (2016 in Indy, seit 2017 in Denver), Andy Gallik (seit 2016 ohne Team) und Tre McBride (2017 Chicago, aktuell bei den Jets).

Ansonsten auf der Verlierer-Liste: Die Ravens, deren Erstrunden-Pick Breshad Perriman bisher wie ein kompletter Bust aussieht, auch Tight End Maxx Williams konnte nur wenige Argumente sammeln. Drittrunden-DT Carl Davis kommt in seiner bisherigen NFL-Karriere auf 30 Tackles und 0,5 Sacks. Auch Jacksonville gehört hierzu: Dante Fowler ist noch immer ein Fragezeichen, T.J. Yeldon zu Beginn von Runde 2 war ein klarer Reach. A.J. Cann ist zwar noch in Jacksonville, gilt aber als die größte Schwachstelle in der Line und soll möglichst bald ersetzt werden.

Der Lions-Draft ist mir noch negativ aufgefallen. Erstrunden-Guard Laken Tomlinson ist seit 2017 in San Francisco, Ameer Abdullah war nicht die erhoffte Running-Back-Lösung. Alex Carter steht aktuell in Seattle unter Vertrag, Gabe Wright hielt sich nur ein Jahr in Detroit. Das waren die Picks in den ersten vier Runden für die Lions. Chicago hatte mit Kevin White den - Stand heute - teuersten Bust des Drafts, konnte aber später mit Eddie Goldman, Adrian Amos und Hroniss Grasu etwas Wert zurückholen.

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