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NFL: Gewinner und Verlierer der Preseason: Browns, Luck, Raiders und Co.

SPOX zieht nach vier Wochen Preseason-Football Bilanz
© getty

Die Preseason und die großen Kader-Cuts liegen hinter uns - Zeit für ein Zwischenfazit, bevor es schon bald in der Regular Season endlich richtig zur Sache geht! Die Cleveland Browns und die New York Jets befinden sich dabei in ungewohntem Terrain, die Raiders und Chiefs stehen mit so einigen Fragezeichen da. Die begleiten auch nach wie vor die Indianapolis Colts - dennoch gehen sie in Indianapolis mit einem guten Gefühl in die Saison.

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NFL Preseason Gewinner

Andrew Luck, QB, Indianapolis Colts

Ganz Indianapolis war nach dem Drama des Vorjahres und der schweren Verletzung gespannt, wie sich Andrew Luck in der Preseason präsentieren würde. Unter dem Strich muss man sagen: Viel besser hätte es angesichts der Umstände wohl kaum laufen können.

Luck wirkte von Woche zu Woche sicherer, die Pässe wurden tiefer, die Zeit in der Pocket länger und die Scrambles mutiger. Man konnte förmlich sehen, wie er mit jedem Spiel und jedem Hit den er einsteckte selbstbewusster wurde.

Die Offensive Line der Colts gibt - trotz der Verbesserungen - noch immer berechtigten Grund zur Sorge, wenn man sich die Preseason-Auftritte anschaut. Lucks Entwicklung aber muss in Indianapolis große Hoffnung machen.

Die Cleveland Browns

Den Trainerstab in Cleveland darf man noch immer überaus kritisch hinterfragen und hier sind Änderungen in der unmittelbaren Zukunft nach wie vor alles andere als unwahrscheinlich. Kann Hue Jackson, in einer etwas zurückgezogenen Rolle das Team wirklich managen? Kann Gregg Williams eine junge Defense wirklich formen und taktisch auch richtig einstellen?

Doch was die Team-Zusammenstellung und den Kader angeht waren die Zeiten in Cleveland schon lange nicht mehr so optimistisch. Dass Myles Garrett ein Pass-Rush-Monster ist und nach einer sehr guten Rookie-Saison nochmals einige Schippen drauflegen könnte, ist eine klare Erkenntnis. Dass Josh Gordon auf einem guten Weg zu sein scheint und Cleveland zum Saisonstart zur Verfügung steht eine andere.

Vor allem aber haben die Browns die beste Quarterback-Situation seit Jahren. Tyrod Taylor gibt Cleveland eine verlässliche, sichere Option. Die Turnover sollten im Vergleich zur letzten Saison dramatisch runter gehen, das alleine wird Cleveland aufgrund der Qualität im Kader einige Siege bescheren. Baker Mayfield dahinter sieht aus, als könnte er wirklich die langfristige Antwort sein, während Joel Bitonio offenbar erfolgreich von Guard auf Tackle wechselt und so Joe Thomas ersetzt.

Die Browns sollten eine gefährliche Defense, ein solides Passspiel, eine überdurchschnittliche Line und spannende Running-Back- und Receiver-Corps haben. Ein ordentlicher Sprung nach 0-16.

Teddy Bridgewater, QB, New Orleans Saints

Vor fast auf den Tag exakt zwei Jahren zum gleichen Zeitpunkt war sich niemand sicher, ob Teddy Bridgewater jemals wieder Football spielen kann - oder ob er nach der brutalen Knieverletzung im Training möglicherweise sogar sein Bein verliert.

Dementsprechend schwierig war der Free-Agency-Markt für ihn, deshalb ließ Minnesota ihn auch zwei Jahre nach der Verletzung gehen. In den vergangenen Wochen dann nutzte Bridgewater die Preseason, um sich mehr als eindrucksvoll zurück zu melden.

Was soll man sagen? Bridgewater war DIE positive Überraschung dieser Preseason, er bewegte sich sehr rund und sicher in der Pocket, zeigte seine gewohnte Antizipation und seine Genauigkeit im Passspiel und war - bei allem Sam-Darnold-Hype - der beste Quarterback in New York.

Belohnt wurde er schließlich mit einem Trade zu den New Orleans Saints, die einerseits jetzt den besten Backup-Quarterback der Liga haben, sollte sich Drew Brees verletzen - und möglicherweise auch eine langfristige Lösung, falls sie die Verträge hinbekommen. Der Sprung von Norv Turners Offense in Minnesota, mit tiefen Dropbacks und einer schlechten Line, zu Sean Paytons kreativer West-Coast-Offense in New Orleans mit einer der besten Lines, könnte sich für Bridgewater so richtig auszahlen.

Es war gleichzeitig auch die Belohnung für...

Die New York Jets

Der Draft-Trade nach oben war ein enormes Risiko, die Rechnung der Jets ging - dank des Barkley-Picks der Giants - voll und ganz auf: Gang Green bekam seinen Wunsch-Quarterback in Sam Darnold und dessen Auftritt insbesondere im dritten Preseason-Spiel hat den Weg für den Starting-Spot wohl endgültig geebnet.

New York hat noch immer riesige Fragezeichen, vor allem was die Offensive Line und den Pass-Rush betrifft. Ansonsten aber sollte es eine aggressive Defense mit einer starken Secondary sein; und vor allem ist endlich das Gefühl bei den Jets spürbar, den Franchise-Quarterback gefunden zu haben.

Dabei managte New York die Situation ideal: Josh McCown wurde quasi raus gehalten und rutscht in die Mentoren-Rolle, Bridgewater durfte sich zeigen und durch den Trade bekommen die Jets etwas von dem Draft-Kapital zurück, das sie (letztlich) für Darnold opfern mussten.

Adrian Peterson, RB, Washington Redskins

Nach der wenig überraschenden Entlassung in Arizona stand die Frage schon im Raum: Findet Adrian Peterson noch ein Team? Seine Stärken und Schwächen sind auf die heutige NFL nur noch schwer übertragbar - zwar ist Peterson noch immer ein gefährlicher Runner, im Passspiel aber für ein Team eine große Hypothek. Es besteht immer die Gefahr für ein Peterson-Team, zu ausrechenbar zu werden.

Durch die ausgesprochen bittere Verletzung von Derrius Guice wurde einer der wenigen Plätze, für die Peterson in Frage kam, frei: Ein Power-Runner primär für First und Second Down, der mit einem Pass-Catching-Back - Chris Thompson - kombiniert wird. Das wäre exakt die Rolle von Guice gewesen, jetzt übernimmt sie wohl Peterson.

Dass er noch immer ein sehr guter Runner ist, zeigte er eindrucksvoll, als er wenige Tage nach seiner Verpflichtung direkt für Washington spielte. Hier sollte er Rob Kelley und Samaje Perine hinter sich lassen können, und falls die Redskins in Spiele kommen, in denen sie 20, 25 Mal laufen wollen, ist Peterson der richtige Mann.

Alfred Morris, RB, San Francisco 49ers

Ähnliche Situation wie bei Peterson - eine Verletzung spült Morris ins Rampenlicht. Durch das unfassbar unglückliche vorzeitige Saisonaus von Jerick McKinnon dürfte Morris zumindest der First- und Second-Down-Back in San Francisco werden - in Kyle Shanahans Offense, die er bereits zumindest in Teilen aus Washington kennt.

Michael Dickson, P, Seattle Seahawks

Punters are people, too. Und es sieht so aus, als hätten die Seahawks einen ziemlich guten Vertreter gedraftet...

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