Recap: Dallas Cowboys (3-5) - Tennessee Titans (4-4)
Ergebnis: 14:28 (7:0, 7:14, 0:7, 0:7) BOXSCORE
Es begann doch eigentlich so vielversprechend, als die Cowboys das erste Viertel mit einem Touchdown, ausgerechnet durch Neuzugang Amari Cooper, beendeten. Zuvor war es Dallas' Defense, die im Namen von Demarcus Lawrence einen Fumble erzwang und der Cowboys-Offense in toller Feldposition den Ball schenkte. Die Verunsicherung bei den Titans war bemerkbar, als sich Marcus Mariota und Dion Lewis bei der Ballübergabe uneinig waren, der Ball erneut frei wurde und Dallas wieder in Tennessees Hälfte in Ballbesitz kam.
Diesmal allerdings belohnten sich die Cowboys nicht. Dak Prescott überwarf Cooper von der 6-Yard-Linie aus und Titans-Safety Kevin Byard bedankte sich für den Pick mit einem an Terrell Owens angelehnten Jubel in der Mitte des Spielfeldes. Vielleicht der Knackpunkt der Partie. Denn ab hier waren es die Titans, die das Spiel kontrollierten.
Mit einem 80-Yard-Drive, der fast 9 Minuten von der Uhr nahm glichen die Titans durch Derrick Henry aus. Ein Three-and-Out der Boyz später marschierte Tennessee erneut 69 Yards über das Feld und beendete den Drive mit einem herrlichen Screen-Play, der Lewis in die Endzone führte. Dallas glich daraufhin nochmal aus, weil Allen Hurns Malcolm Butler auf der linken Außenbahn ins Niemandsland schickte und ungehindert in die Endzone kam. Das allerdings, war der letzte Lichtblick für die Cowboys-Offense.
Im zweiten Durchgang nämlich übernahm die Titans-Defense die Partie. Angefangen von einem dummen Fumble, bei dem Prescott den Ball viel zu lange in den Händen hielt und Jayon Brown diesen losriss, über einige Undiszipliniertheiten der O-Line und 5 zugelassene Sacks kamen die Cowboys hier unter die Räder. Die Titans hingegen zeigten zweimal wie es aussehen kann, als Mariota die Read Option zur Perfektion ausführte und Jonnu Smith mit einem Shovel Pass in die Endzone schickte und der Hawaianer später erneut die richtige Entscheidung traf, als er selbst für einen Touchdown lief.
Cowboys-Head-Coach Jason Garrett unter Druck
In den letzten beiden Heimspielen sah es für Dallas doch schon viel besser aus, was die Offense anbelangt. Gerade das Spiel gegen die Jaguars war so viel versprechend, nun aber war es das Prunkstück des Teams, welches den Abend für Prescott (21/31, 243 YDS, 2 TD, INT) mächtig erschwerte. Mit Ausnahme von Zack Martin hatten die Cowboys wenig bis gar keine Antworten auf den Pass Rush der Titans. Prescott, der nicht erst seit kurzem Inhalt von Kritik ist, konnte nie einen Rhythmus finden.
Dies hatte auch mächtigen Einfluss auf das Debüt von Cooper. Der teuer verpflichtete Wideout fing 5 seiner 8 Targets für 58 Yards und den ersten Score der Partie. Cooper schaffte mehrmals genug Separation gegen Butler, doch hatte Prescott nicht genug Zeit, den Ex-Raider in Szene zu setzen.
Auf der defensiven Seite hingegen war es wieder einmal Lawrence, der für eine Menge Druck sorgte und mehrmals gut zu Mariota durchkam. Ansonsten allerdings gibt es auch von der defensiven Seite schlechte Nachrichten. Sean Lee musste das Spiel mit einer Verletzung verlassen und konnte nicht mehr zurückkehren. Die Verletzungen nahmen in den letzten Jahren merklich zu. Erst vor zwei Wochen gegen die Redskins kehrte der Linebacker von einer Pause zurück.
Für Head Coach Jason Garrett wird die Luft nun immer dünner. Die Zielsetzung bei den Cowboys ist es eindeutig, in die Playoffs zu kommen. In einer Division, die in dieser Saison so viele Chancen wie lange nicht mehr dafür bietet, wäre dies mit den Möglichkeiten des Teams auch machbar. Dallas' Offense allerdings ist in dieser Saison viel zu Vorhersehbar. Jerry Jones schloss eine Entlassung während der Saison nach dem Spiel auf Nachfrage zwar aus, doch scheinen immer mehr Zeichen darauf hinzudeuten, dass dies die letzte Saison für Garrett, der seit 2010 im Amt ist, sein wird.
Marcus Mariota da, wenn es darauf ankam
Es war mit Sicherheit kein perfekter Abend, den Mariota (21/29, 240 YDS, 2 TD) am Montagabend hatte. Doch hatte er eine Menge sehr guter Plays, bei der er sogar tolle Downfield-Würfe zeigte. Mariota las die Defense der Cowboys meistens korrekt und münzte mit Armen und Beinen 11 von 14 Third Downs erfolgreich um. So hielten die Titans den Ball über 34 Minuten der Spielzeit und punteten nur einmal.
Tennessees Pass Rush hatte eine herausragende zweite Halbzeit und hielt Dallas im zweiten Durchgang ohne Punkte. Die Titans hatten bei ihren Blitzen eine Menge Erfolg und Rookie-Linebacker Rashaan Evans hatte eines der besten Spiele seiner Saison. Gerade nach seinem wackligen Start ein gutes Zeichen.
Die Titans gewannen im gesamten Oktober kein einziges Spiel und zeigten gerade auf der offensiven Seite wenig, was zur Begeisterung Anlass gab. Die Bye Week wurde aber scheinbar gut genutzt und die Chancen auf die Playoffs mit dem Sieg gegen Dallas Aufrecht erhalten. Das Rennen um einen Wild-Card-Spot ist in der AFC weit offen und Tennessees Restprogramm wirkt - mit Ausnahme vom Spiel gegen die Patriots in der kommenden Woche - durchaus machbar.