Die New Orleans Saints haben das Monday Night Game von Week 15 bei den Carolina Panthers mit reichlich Glück 12:9 für sich entschieden. In einer Partie, die von zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten geprägt war, sorgte letztlich Alvin Kamara für den entscheidenden Touchdown. Die Saints stehen damit kurz vor der Sicherung des Heimrechts in den Playoffs.
Beide Teams begannen die Partie mit moderatem Raumgewinn, überquerten die Mittellinie aber nicht. Der zweite Panthers-Drive drohte dann erneut an der 50 zu enden, doch die Hausherren griffen in die Trickkiste: Beim 4th-and-1 bekam Christian McCaffrey im Backfield den Hand-Off, stoppte und warf einen kurzen Pass über die Mitte auf einen völlig freien Tight End Chris Manhertz, der dann niemanden mehr vor sich hatte für einen 50-Yard-Touchdown-Catch-and-Run. Die Panthers mit einer frühen Führung.
Anschließend hatten die Saints merklich Probleme, offensiv in Tritt zu kommen. Es gelang ihnen jedoch, gegen Ende des ersten und nach fünf Minuten im zweiten Viertel jeweils Field-Goal-Reichweite zu erreichen. Wil Lutz verwertete seine Versuche aus 46 und 24 Yards jeweils souverän, sodass New Orleans den Rückstand auf einen Punkt verkürzte. Kurz vor der Pause allerdings hatten die Hausherren doch noch einen weiteren guten Drive, der bis in die Red Zone führte. Punkte sprangen dabei nicht heraus, da Cam Newton eine Interception in die Endzone zu Cornerback Eli Apple warf.
Dieser Turnover war besonders bitter, da James Bradberry zuvor eine Interception von Drew Brees gefangen hatte - Linebacker Thomas Davis sorgte für die Vorlage mit einem Pass Breakup gegen Torrey Smith.
Nach der Pause dominierten zunächst die Defenses auf beiden Seiten, ehe Carolina einen in diesem Spiel seltenen vielversprechenden Drive hinlegte. Erneut fand man sich an der Mittellinie wieder. Bei First Down erhielt dann Wide Receiver DJ Moore den Ball bei einem End Around und marschierte mit hohem Tempo für 22 Yards - verlor dann jedoch einen Fumble, den Ex-Panthers-Linebacker A.J. Klein an der eigenen 16 eroberte. Die Antwort der Saints: ihr erster richtig guter Drive, der letztlich zum Touchdown von Alvin Kamara (16 YDS) führte und die Partie drehte. Die Panthers blieben jedoch in Schlagdistanz, weil sich Brees anschließend einen "Pick-2" bei der Two-Point Conversion leistete - Cornerback Donte Jackson trug das Leder in die andere Endzone.
Saints: Später Turnover wird nicht bestraft
Die Saints waren dann drauf und dran, die Partie endgültig zu entscheiden. Sie waren tief in der Red Zone und entschieden sich dann beim dritten Versuch dazu, einen riskanten End Around mit Tommylee Lewis zu spielen, anstatt den Ball Kamara oder Mark Ingram zu geben - bei 1:52 Minuten auf der Uhr und Carolina ohne Timeouts. Das Ergebnis: Lewis rannte zum rechten Pylon, Bradberry schlug ihm den Ball aus der Hand und der Fumble flog durch die Endzone zum Touchback und einem weiteren Leben für die Hausherren!
Die Panthers nutzten diese Chance aber auch nicht und wurden noch in der eigenen Hälfte gestoppt. Die Saints gingen mit einem glücklichen Sieg aus dem Spiel und sind nun essenziell noch einen Sieg von Home-Field Advantage in den NFC-Playoffs entfernt.
Panthers vs. Saints - die wichtigsten Statistiken
Carolina Panthers (6-8) - New Orleans Saints (12-2) 9:12 (7:3, 0:3, 0:0, 2:6) BOXSCORE
- Premiere für die Carolina Panthers: Erstmals überhaupt in der Geschichte dieser Franchise hat mit McCaffrey (50-Yard-Touchdown-Pass) ein Running Back einen Pass komplettiert. Für ihn selbst ist der TD-Pass aber kein Novum, da er bereits auf dem College für Stanford zwei von drei Passversuche (2 TD) an den Mann gebracht hatte.
- Drew Brees warf erstmals in dieser Saison eine Interception in den finalen zwei Minuten einer Halbzeit. Zuvor brachte er 67 Prozent seiner Pässe in dieser Phase des Spiels an den Mann (5 TD).
- Cam Newtons Interception Sekunden vor der Pause setzte einen bedenklichen Trend fort: In seinen letzten drei Spielen brachte Newton keinen seiner fünf Passversuche in die Endzone an.
Der Star des Spiels: Alvin Kamara (Running Back Saints)
In einer insgesamt wieder mal trägen Offense war Kamara (14 CAR/67 YDS/TD) erneut der Lichtblick. Er erzielte nicht nur den Touchdown, der die Wende einleitete, er war es auch, der für die harten Yards sorgte, die mehrere Drives am Leben hielten. Sein wichtigstes First Down war das vor der Two-Minute Warning am Ende bei 4th-and-short, das essenziell das Spiel vorentschied.
Der Flop des Spiels: Cam Newton (Quarterback Panthers)
Stellvertrend für die insgesamt fehlerbehaftete Offense der Hausherren stand Cam Newton (16/29, 131 YDS/INT), der sich zu viele ungenaue Pässe leistete, die einige Angriffsserien bereits im Keim erstickten. Der Killer war freilich der Pick vor der Pause. Gelingt den Panthers da ein Touchdown, geht das Spiel vielleicht ganz anders aus.
Analyse - Panthers vs. Saints: Die Taktiktafel
- Der erste Touchdown des Spiels von Manhertz war so etwas wie die Rückkehr von "Riverboat" Ron Rivera. Oder doch nicht? Eigentlich war das Risiko in der Situation eher gering. Die Defense war komplett und offensichtlich darauf eingestellt, die Line of Scrimmage zu crashen und um jeden Preis den Lauf - womöglich auch von Newton selbst bei 4th-and-1 - durch die Mitte zu stoppen. McCaffrey musste dann nur noch einen halbwegs sauberen Pass ansetzen, denn wahrlich niemand war in Coverage - die Saints spielten Cover-0. Manhertz hatte dann freie Bahn bis zur Endzone.
- Viel offensichtlicher als der Play-Call vor der Newton-Interception kurz vor Ende der ersten Halbzeit wird wohl kaum ein Play-Call in der NFL sein können. Die Panthers spielten 5-Wide mit dem größten Receiver, Devin Funchess, ganz rechts außen. Was folgte war ein Fade, den Newton darüber hinaus noch telegrafierte, weil er genau nach rechts starrte, ehe er den Ball Richtung Endzone warf. Dass er den Pass zu allem Überfluss auch noch viel zu kurz und tief war, komplettierte das aus Panthers-Sicht desaströse Play nur noch. Aber selbst bei perfektem Pass wäre dies kein hochprozentiges Play geworden, denn Cornerback Eli Apple spielte eine enge und gute Coverage.