Letztlich sind es doch auch in diesem Jahr wieder die Quarterbacks, die die Spitze des Drafts prägen: Was passiert mit Kyler Murray? Könnte ein Team für Dwayne Haskins hochtraden? Und wann geht eigentlich Drew Lock vom Board? SPOX-Redakteur Adrian Franke hat sich die Top-QB-Prospects im diesjährigen Draft genauer angeschaut und in sein Top-10-Ranking gepackt.
Es stimmt ohne jeden Zweifel - die 2019er Quarterback-Klasse kann mit der 2018er nicht mithalten, zumindest nicht was die ersten fünf, sechs Prospects angeht. Die Qualität in der Spitze im Vorjahr war höher, und die Auswahl an potentiellen Franchise-Quarterbacks war definitiv größer.
Und doch gibt es auch in diesem Jahr interessante Prospects; und generell entsteht bei der Vorbereitung auf den Draft der Eindruck, dass gerade nach dem Top-Duo die Bewertungen und Prognosen weit auseinander gehen.
Draft: Stidham, Thorson und Co. - wer hat die Top-10 verpasst?
Vermutlich der Name, dessen Abwesenheit in meiner Top-10 am meisten überrascht, ist Jarrett Stidham - bei dem ich aber, nachdem ich seine Tapes gesehen hatte, nie verstanden habe, womit der in den USA doch sehr präsente Hype noch begründet wird.
Stidham kann Defenses lesen und er hat eine gute Technik in der Pocket. Aber sobald die Umstände um ihn herum wacklig werden, ist sein Tape eine Katastrophe. Dann gehen die Augen schnell runter, dann wirft er furchtbare Pässe und begeht üble Fehler - nicht selten wirkt es, als würde er gegen Druck in der Pocket in komplette Panik verfallen und als wüsste er überhaupt nicht, was er machen soll, wenn die Struktur des Plays nicht mehr da ist.
Oft kommt er generell von seinem ersten Read nicht schnell genug weg, Antizipation ist ein Fragezeichen und er kassiert zu viele Sacks, die auf sein Konto gehen. Stidham ist nach meiner Sicht ein langfristiges Projekt, das ich wenn überhaupt in der späten sechsten oder siebten Runde holen würde.
Vielleicht haben manche auch Northwesterns Clayton Thorson in der Top-10 erwartet, zumindest habe ich ihn dort in vielen Rankings gesehen. Thorson hat für mich nicht mehr als Backup-Potential in der NFL, seine Accuracy ist wahnsinnig inkonstant und sein Wind Up - also seine Ausholbewegung beim Wurf - sowie sein Release dauern viel zu lange, was in Kombination mit geringer Armstärke zu vielen zu späten Pässen und erhöhter Turnover-Gefahr führt.
Easton Stick, ehemaliger Mitspieler sowie Nachfolger von Carson Wentz bei North Dakota State, hat eine überraschende Explosivität als Runner - die in der NFL gegen deutlich bessere Defenses nicht mehr so effizient sein wird. Er gilt als toller Leader und war drei Jahre lang Team Captain, vor allem verfügt er über einen brandgefährlichen Deep Ball. Viel mehr aber zeigt sein Tape nicht, da er im Underneath- und Intermediate-Passing-Game nicht viel zu bieten hat und ihm die Offense durch RPOs, Bootlegs und Zone Reads viele simple Reads ermöglichte.
Das NFL Draft 2019 Quarterback Ranking:
10. Jordan Ta'amu, Ole Miss
In einem Satz: Ein guter Deep Ball Passer insbesondere Richtung Seitenlinie - doch Reads, Spielverständnis, Antizipation und Verhalten gegen Pressure lassen deutlich zu wünschen übrig und werfen Fragen über seine NFL-Chancen auf.
Stärken:
- Zeigt die Fähigkeit, aus sauberer Pocket alle Level des Feldes anzuspielen. Die Accuracy ist inkonstant, aber sie blitzt auf alle Distanzen zumindest auf.
- Einige seiner besten Pässe waren Deep Balls Richtung Seitenlinie. Ta'amu verfügt über eine solide Armstärke und zeigt auch Touch in seinen Pässen, genau wie die Fähigkeit, ins schnelle Kurzpassspiel überzugehen. Hier sieht man auch Timing und Rhythmus.
- Passend dazu: Ta'amus Delivery und Wurfbewegung zeigen Potential, hierauf könnte ein NFL-QB-Coach immerhin aufbauen.
- Der Hawaiianer, der aus Pearl City stammt, ist zudem ein athletischer Quarterback und solider Runner. Wurde dementsprechend auch im College eingesetzt und könnte in der NFL mit Zone Reads und dergleichen ebenfalls punkten.
Schwächen:
- Das größte Fragezeichen für mich ist das Pocket-Verhalten. Ta'amu ist hier unglaublich inkonstant, teilweise läuft er in den Druck rein und hat überhaupt kein Gefühl für die Pocket und den Pass-Rush. Seine Augen gehen häufig zu schnell runter und er läuft los, statt den Passing Designs eine Chance zu geben. Teilweise verlässt er auch eine saubere Pocket vorschnell.
- Spielverständnis und Reads sind ebenfalls noch sehr durchwachsen. Ta'amu lässt offene Receiver ungenutzt, sieht regelmäßig Blitzer Pre-Snap nicht, bewegt Verteidiger nicht mit seinen Augen und bleibt zu häufig am ersten Read kleben.
- In der Folge mangelt es seinen Pässen generell auch an Antizipation, was nicht selten dazu führt, dass seine Receiver unmittelbar nach dem Catch heftige Hits einstecken.
SPOX-Empfehlung: 7. Runde.
YouTube9. Ryan Finley, N.C. State
In einem Satz: Finley kann das ganze Feld lesen und versteht Defenses, doch ein Mangel an Armstärke, ein zu langsamer Release und größere Fragezeichen im Decision-Making lassen auf einen Career-Backup schließen.
Stärken:
- Sein Spielverständnis fällt auf Tape schnell auf. Finley weiß, wo er mit dem Ball hingehen muss, geht - zumindest teilweise - durch seine Reads und teilweise manipuliert er Verteidiger auch mit seinen Augen. Hier macht sich auch die Erfahrung von fast 3.000 College-Dropbacks bemerkbar.
- Technisch sticht seine Beinarbeit heraus. Finley hält permanent die Balance und ist so konstant in guter Wurfposition, er versteht zusammengefasst die Grundlagen der Position.
- Teilweise zeigt sein Tape fantastisches Ball Placement. Insbesondere im schnellen Underneath Passing Game fühlt sich Finley wohl.
Schwächen:
- Finleys sichtbares Spielverständnis steht in klarem Kontrast zu seinem Decision Making. Hier ist er noch immer zu inkonstant und macht zu viele leichtsinnige Fehler, teilweise klebt er schlicht auch an einem Read.
- Die mangelnde Armstärke ist ein echtes Problem. Finley hat einen eher langsamen Release und bringt dann nicht genug Power hinter den Wurf, was es Verteidigern immer wieder erlaubt, Lücken doch noch zu schließen und im schlimmsten Fall eine Einladung für Turnover ist.
- Gegen Pressure ist er eine absolute Wildcard und hat hier auch mitunter horrende Fehler auf Tape. Finley braucht ideale Umstände um sich herum sowie eine Offense, die wenig Improvisation von ihm verlangt und über ein Kurzpass-Timing-Spiel funktioniert.
SPOX-Empfehlung: 6.-7. Runde.
YouTube8. Tyree Jackson, Buffalo
In einem Satz: Die größte QB-Wildcard in diesem Draft, weil er so unheimlich roh und vergleichsweise wenig ausgebildet ist: Wahnsinnig aggressiv Downfield, sehr gute Athletik als Runner - und in puncto Accuracy, Spielverständnis, Touch und Antizipation eine Großbaustelle.
Stärken:
- Eine Big-Play-Maschine. Jackson visierte im Schnitt Receiver 14,3 Yards Downfield an, der zweithöchste Wert aller Quarterbacks im diesjährigen Draft. 114 Mal warf er 20 Yards oder weiter, zum Vergleich: Kyler Murray kommt auf 77 solcher Pässe.
- Im vertikalen Passspiel liegen auch Jacksons spektakulärste Pässe, weil er hier seine enorme Armstärke vernünftig einsetzen kann. Jackson ist ein spannender Deep Passer, sein Arm erlaubt es ihm aber auch, aus jeder Plattform und nur mit seinem Oberkörper den Ball ans Ziel zu bekommen.
- Darüber hinaus ist er physisch eindrucksvoll, wenngleich das was designte Runs angeht im College gar nicht so ausführlich genutzt wurde. Das Potential hierfür ist aber da, Jackson erinnert so an eine schlechtere und viel, viel rohere Version von Cam Newton.
Schwächen:
- Unfassbar ungenau. Accuracy ist ein riesiges Fragezeichen, und wenn man das nicht zumindest auf ein gewisses Basis-Level heben kann, ist Jackson kein NFL-Quarterback.
- Davon kommt vieles auf seine Mechanics zurück. Jackson hat eine riesige Ausholbewegung beim Wurf und braucht so auch enorm viel Zeit, um seine Würfe "aufzuladen". Dazu kommen zahlreiche Pässe vom Backfoot, generell ist die Beinarbeit noch eine Großbaustelle. All seine Bewegungen in der Pocket wirken ineffizient und viel zu ausladend.
- Auch was das Spielverständnis angeht wird er sich deutlich steigern müssen. Jackson übersieht gerne mal Underneath-Verteidiger, während er gleichzeitig Antizipation und Touch im Passspiel nahezu komplett vermissen lässt. Er ist ein riesiges Projekt, die physischen Tools werden aber den einen oder anderen NFL-Coach irgendwo in der späten dritten oder frühen vierten Runde zu sehr locken.
SPOX-Empfehlung: 5.-6. Runde.
YouTube7. Will Grier, West Virginia
In einem Satz: Einer der inkonstantesten Quarterbacks, die ich in den letzten Jahren vor dem Draft gesehen habe - mit phasenweise tollen Deep Balls, Touch auf alle Distanzen und Timing, unmittelbar gefolgt von Harakiri-Pässen, Problemen gegen Pressure und einem schlechten Gefühl in der Pocket.
Stärken:
- Vielleicht der gefährlichste Downfield-Passer der gesamten Draft-Klasse. 1.299 Yards (Platz 3), 20 Touchdowns (1) und nur zwei Interceptions bei Pässen von 20 Yards oder mehr.
- Grier will das Big Play, und genau so spielt er auch, mit sehr vielen vertikalen Elementen, Touch und Ball Placement im Downfield Passing Game und Big Plays gerne auch gegen den Blitz.
- Kann Defenses vor dem Snap lesen und Anpassungen vornehmen, er ist zudem athletisch genug, um Plays innerhalb und außerhalb der Pocket auszudehnen. Griers beste Tapes und Momente sehen aus wie die eines absoluten Top-Prospects.
Schwächen:
- Direkt daran anknüpfend: Ich glaube nicht, dass ich über die letzten Jahre ein inkonstanteres Quarterback-Prospect gesehen habe, das eine derartige Bandbreite abdeckt. Grier wirft gerne vom Backfoot, generell ist seine Beinarbeit in der Pocket ein großes Fragezeichen. Seine Wurfbewegung und sein Release sind inkonstant, genau wie Accuracy und Antizipation
- Ganz besonders sichtbar wird das in der Pocket. Pressure ist ein echtes Problem, hier hatte er mehrere furchtbare Plays. Pressure-Awareness und generelles Pocket-Verhalten sind nicht gut, in der Folge hält er den Ball viel zu häufig viel zu lange.
- Und auch die Big Plays kommen mit einer Downside: Grier will nur zu gerne die langen Pässe - und notfalls will er sie auch erzwingen. Das führt zu teilweise grausamen Pässen klar in Coverage, die auf entschieden zu vielen seiner Tapes auftauchen.
- Gelingt es einem NFL-Team, Grier zu einem konstanten Passer zu machen und das Risiko etwas runter zu schrauben, könnte er sich als einer der Steals dieses Drafts entpuppen. Ihn dafür aber - wie in diversen Mock Drafts zu sehen - Anfang der zweiten Runde zu draften erscheint mir deutlich zu hoch.
SPOX-Empfehlung: 4.-5. Runde.
YouTube6. Daniel Jones, Duke
In einem Satz: Ich sehe den Hype überhaupt nicht: Hält den Ball regelmäßig zu lange und kassiert so unnötige Sacks, teilweise ein zu langsamer Release - in meinen Augen nicht mehr als maximal Low-Level-Starter-Potential, mit der Tendenz eher zum Career-Backup; Stil erinnert nicht selten an Ryan Tannehill.
Stärken:
- Viele Basics gefallen. Jones arbeitet meist schnell durch seine Reads, die Füße arbeiten synchron mit seinen Progressions, und so ist er permanent in Wurfposition. Generell sehen seine Bewegungen in der Pocket sehr fließend und sauber aus.
- Seine Stärke liegt im Kurzpassspiel. Hier zeigt er immer wieder auch sehr gutes Ball Placement und Timing, genau wie Antizipation. Darauf kann man aufbauen, und das hat ohne Frage einen Wert.
- Jones hatte mit absolut horrenden Drops seiner Receiver zu kämpfen, die bessere Stats verhinderten. Prozentual hatte er letztes Jahr die zweitmeisten Drops dieser Klasse mit absurden 9,2 Prozent.
Schwächen:
- Die fehlende Armstärke ist deutlich sichtbar. Jones hat eine etwas zu ausladende Wurfbewegung und dadurch einen nicht idealen Release, was ähnlich wie bei Finley gemeinsam mit der fehlenden Armstärke zu verspäteten Würfen führt.
- Womöglich ist es auch dieser Tatsache geschuldet, dass Jones konstant mögliche Wurffenster verstreichen lässt. Hier vertraut er entweder seinem Arm, oder seinen Augen nicht. In der Folge hält er den Ball gerne mal zu lange und kassiert dann vermeidbare Sacks.
- Generell ist er massiv inkonstant gegen Pressure, Pocket Awareness ist eine Achterbahnfahrt und die Accuracy ist definitiv inkonstant. Im vertikalen Passspiel ist er außerdem unglaublich ungenau, für mich ist er ein eindimensionaler Passer. Hatte zudem viele "einfache" Plays durch Rollouts, Run Pass Options und dergleichen. Auch scheinbar viele Pre-Determined-Throws.
SPOX-Empfehlung: 4.-5. Runde.
YouTube5. Gardner Minshew II, Washington State
In einem Satz: Ein hochspannendes Prospect mit Spielintelligenz, Antizipation sowie teilweise herausragendem Ball Placement im Passspiel und ohne Zweifel Leadership - dessen Aktien steigen würden, wenn er seine Fußarbeit in den Griff bekommt.
Stärken:
- Bewegt sich gut und effizient in der Pocket, arbeitet schnell durch seine Progressions und findet offene Receiver - oder den Checkdown. Accuracy und Ball Placement sind teilweise spektakulär, Minshew hat in der Hinsicht einige der besten Pässe der gesamten Draft-Klasse.
- Spielverständnis ist ebenfalls deutlich sichtbar. Minshew manipuliert Verteidiger mit seinen Augen und Pump Fakes, seine Pässe kommen häufig mit Antizipation und er spielt unaufgeregt in der Pocket. Vor dem Snap nimmt er eigenständig Umstellungen vor, Coverages Post-Snap scheint er zu verstehen.
- Die Offense lebte primär vom Kurzpassspiel und durch zahlreiche Checkdowns hatte er ein extrem niedriges Average Depth of Target (6,6 Yards, Platz 47). Doch die Armstärke ist hierbei sichtbar. Dabei hilft es, dass sein Release kompakt und schnell ist. Gilt zudem als toller Leader.
Schwächen:
- Inkonstanz, Inkonstanz, Inkonstanz: Minshews Accuracy und Decision Making müssen in puncto Konstanz auf ein ganz anderes Level kommen, damit er in der NFL eine ernsthafte Chance hat. Die Highlights sind großartig, jetzt muss er das durchgehend abrufen.
- Ein erster Ansatz dafür wäre seine Beinarbeit. Minshew liest häufig das ganze Feld und geht durch seine Progressions, dabei arbeiten seine Füße aber nicht synchron mit. Das führt dazu, dass er hier zu oft nicht in idealer Position ist, wenn er den Pass wirft - und daraus entstehen viele der Accuracy-Wackler.
- Minshew hatte letztes Jahr sehr viele an der Line of Scrimmage abgeblockte Pässe, darüber hinaus werden sich Teams fragen, ob sein komplett überraschendes Breakout-Jahr nicht vielleicht doch schlicht auf Mike Leach und die Air Raid Offense zurückzuführen ist. 2016 und 2017, damals für East Carolina, spielte er nicht ansatzweise auf diesem Level.
SPOX-Empfehlung: 3.-4. Runde.
YouTube4. Brett Rypien, Boise State
In einem Satz: Was Mechanics angeht, genau wie in puncto Spielverständnis schon sehr weit, dadurch hat er eine viel höhere Baseline als die allermeisten anderen Quarterbacks in diesem Draft; ich mag ihn, bringt Potential für einen Mid-Level-Starter und zumindest einen langfristigen Backup-Floor mit.
Stärken:
- Release, Beinarbeit, die Wurfbewegung - Rypiens Mechanics sind manchmal wie im Lehrbuch, fast immer aber zumindest funktional. Er bewegt sich leicht auf den Füßen und ist dadurch immer schnell in Wurfposition, er nutzt seine Beine und seinen Körper im Passspiel und meist ist seine Accuracy dadurch auf einem sehr hohen Level.
- Das lässt sich auch, soweit erkennbar, über sein Spielverständnis sagen. Rypien liest das ganze Feld, er versteht Route-Kombinationen und Coverages, er weiß wo er mit dem Ball hin muss und seine guten Mechanics erlauben es ihm, da den Ball auch konstant hinzubringen. Er bewegt Verteidiger mit seinen Augen, er erkennt Blitzer vor dem Snap. Auch der Deep Ball kann sich absolut sehen lassen.
- Kurzum: Rypien ist, was das gesamte Handwerkszeug eines Quarterbacks angeht, schon sehr weit entwickelt, deutlich weiter als die allermeisten Konkurrenten in seiner Klasse.
Schwächen:
- Seine größte Limitierung sowie das größte Fragezeichen bei Rypien ist die Armstärke. Die führt nicht selten zu Interceptions, weil er nicht genug Power hinter den Pass bringt, sei es etwa bei Out-Routes, oder bei Pässen in enge Fenster in die Intermediate-Range.
- Darüber hinaus hatte er regelmäßig Probleme mit freien Rushern und schnellem Pressure, wenn er außerhalb der Play-Struktur kreieren musste. Er wird ideale Umstände in der NFL brauchen, was die Offensive Line und die Pass Designs angeht. Dann aber kann er ein Starter auf dem nächsten Level werden.
SPOX-Empfehlung: 2.-3. Runde.
YouTube3. Drew Lock, Missouri
In einem Satz: Lock ist ein toller Deep Passer, der Antizipation und Spielverständnis konstant zeigt, dessen Beinarbeit insbesondere, aber nicht nur, gegen Pressure allerdings noch viel Arbeit erfordert.
Stärken:
- Kann das ganze Feld lesen und macht das auch regelmäßig. Lock erkennt Blitzer vor dem Snap, liest Defenses meist gut und bewegt Verteidiger mit seinen Augen. Ein spektakulärer Arm erlaubt Lock nicht nur fantastische Deep Balls, sondern auch Off-Plattform-Pässe.
Schwächen:
- Dieser spektakuläre Arm führt allerdings auch zu technischen Aussetzern. Lock vernachlässigt seine Beinarbeit zu sehr, er wirft viel zu häufig vom Backfoot, tritt nicht richtig in die Würfe und ignoriert teilweise die richtige Position seiner Füße scheinbar, weil er sich komplett auf seinen Arm verlässt. Das wird er in der NFL reparieren müssen.
Zur ausführlichen Analyse von Drew Lock geht es hier lang.
SPOX-Empfehlung: Top-20-Pick.
YouTube2. Dwayne Haskins, Ohio State
In einem Satz: West-Coast-Passer mit einer beeindruckenden Entwicklung während der vergangenen Saison, der sich mit konstanterer Accuracy zu einem überdurchschnittlichen Starter als klassischer Pocket-Passer in der NFL entwickeln kann.
Stärken:
- Timing und Ball Placement vor allem im Underneath Passing Game, kombiniert mit einem eindrucksvollen Verständnis für Reads, Routes, Defenses und generelle Pass-Konzepte: Haskins bringt nach nur einem Jahr als College-Starter schon viel mit, um ein klassischer NFL-Pocket-Passer zu werden.
Schwächen:
- Das größte Problem ist die inkonstante Accuracy. Dafür, dass sein Spiel eigentlich auf genau diese Qualität - Accuracy insbesondere im Kurzpassspiel - aufgebaut ist, hat Haskins hier deutlich zu viele Wackler. Insbesondere Pässe leicht in den Rücken seiner Receiver kosteten ihn mehrfach Completions, sowie gelegentlich Touchdowns und Interceptions.
Zur ausführlichen Analyse von Dwayne Haskins geht es hier lang.
SPOX-Empfehlung: Top-10-Pick.
YouTube1. Kyler Murray, Oklahoma
In einem Satz: Der beste Quarterback im Draft mit phänomenaler Accuracy, Athletik und einem außergewöhnlichen Arm, der in der NFL aber vor allem beweisen muss, dass er mit komplexeren Defenses und deutlich mehr Pressure in der Pocket umgehen kann, als es im College der Fall war.
Stärken:
- Ein spektakulärer Pocket-Passer, der zusätzlich unheimlich explosiv als Runner sein kann. Die Mischung aus Accuracy, Armstärke, Touch, Pässen "on the Run" und Ball Placement bedeutet den besten Arm dieser Draft-Klasse. Murray kann engste Fenster treffen und einen perfekten Deep Ball werfen.
Schwächen:
- Accuracy-Wackler treten zu häufig auf, genau wie einige Read-Fehler nach dem Snap. Hat mehrfach freie Zone-Verteidiger übersehen und musste vergleichsweise selten mit Pressure auskommen. In beiden Kategorien wird der Schwierigkeitsgrad auf dem nächsten Level deutlich nach oben geschraubt.
Zur ausführlichen Analyse von Kyler Murray geht es hier lang.
SPOX-Empfehlung: Top-5-Pick.
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