5. Golden Tate, WR, Philadelphia Eagles
Nach wie vor ist Golden Tate eine der explosivsten Slot-Waffen in der NFL, und wie sehr er den Lions fehlt, hat man direkt nach dem Trade zu den Eagles während der vergangenen Saison gemerkt. Abgesehen von seinen Spielen für die Eagles war er seit 2013 konstant bei über sechs Yards nach dem Catch pro Reception, meist deutlich über den anderen Slot-Receivern auf dem Markt.
Dabei wird Tate deutlich kürzer angespielt als etwa Beasley (letztes Jahr: 6,3 Air Yards im Schnitt, Beasley bei 7,4, Edelman beispielsweise bei 7,7), ist aber mit dem Ball in der Hand merklich gefährlicher. Und gleichzeitig kann Tate auch außen spielen: Gut 26 Prozent seiner Snaps in der vergangenen Saison waren als Outside Receiver, in vergangenen Jahren war diese Zahl teilweise noch höher.
Mit seiner Vielseitigkeit und seiner Explosivität sollte Tate seine neue Offense merklich besser machen. Mehr noch: Er könnte für eine gute Offense, der ein Underneath-Playmaker fehlt, das nötige Puzzleteil sein.
4. Le'Veon Bell, RB, Pittsburgh Steelers
Der größte Name und der Spieler, um den sich offensiv betrachtet neben Nick Foles die meisten Gerüchte und Meldungen ranken werden, ehe es in der kommenden Woche ernst wird. Das ist bei Bell aus zweierlei Hinsicht spannend: Wie schätzen Teams ihn auf der einen Seite ein, nachdem er jetzt ein Jahr komplett ausgesetzt hat, einige Kilo zugenommen haben soll und bei den Steelers über die vergangenen zwölf Monate nicht gerade wie der einfachste Typ wirkte?
Und die andere Frage: Wie schätzen Teams Running Backs generell ein, und welchen Wert haben sie, vor allem finanziell betrachtet? Oder anders gesagt: Wie austauschbar ist ein Running Back? Rein als Runner war Bell über die letzten Jahre konstant einer der besten Backs in der NFL, doch wie groß ist der Wert davon?
Natürlich bringt gerade Bell auch eine zusätzliche Dimension als Receiver mit, doch wurde auch hier zu häufig die schiere Volume zu schwer und seine tatsächliche taktische Rolle als Receiver zu gering gewichtet.
Von 2014 bis 2017 wurde Bell laut Pro Football Focus im Schnitt im Passspiel 0,42 Yards von der Line of Scrimmage entfernt angespielt - das ist nicht mit einem Receiver vergleichbar, und auch nicht mit Running-Back-Kollegen wie David Johnson (4,6 Yards von 2015 bis 2017) oder Alvin Kamara (2017: 2,4; 2018: 1,9).
Ist ein möglicher Interessent bereit, Bell in diesem Bereich ausgeprägter einzusetzen? Dann könnte sich auch ein entsprechender Vertrag eher auszahlen.
3. Rodger Saffold, OG, Los Angeles Rams
Ein seit Jahren konstant verlässlicher Guard, ob in Pass-Protection oder im Run Blocking, der im Alter von 30 Jahren noch mehrere Jahre auf hohem Level vor sich haben dürfte - und wieder das bereits erwähnte Thema: Offensive Linemen sind ein derart rares und begehrtes Gut, dass wenn sogar überdurchschnittliche Spieler verfügbar werden, sie in der Free Agency sehr viel Geld verdienen können.
In diese Kategorie fällt Saffold. Zahlreiche Teams - die Giants, Jets, Cardinals, Texans, Broncos, Chargers, Vikings unter anderem - brauchen dringend Interior-Line-Hilfe, und bei jedem Team wäre Saffold ein massives Upgrade.
2. Matt Paradis, C, Denver Broncos
Ähnliches Argument wie bei Saffold, und Paradis war auf seine Position betrachtet über die letzten Jahre noch weiter oben anzusiedeln. Der 29-Jährige ist gehörte seit 2016 zur Center-Liga-Spitze und das ist von enormem Wert.
Nicht nur, weil Paradis eine Säule in Pass-Protection ist und 2017 bei 698 Pass-Blocking-Snaps keinen Sack (16 Pressures) sowie 2016 bei 673 Pass-Rushing-Snaps drei Sacks (17 Pressures) zuließ - ein Top-Center geht darüber hinaus.
Ein Center ist oftmals für Protection-Calls und vor allem -Anpassungen an der Line of Scrimmage zuständig. Das kann für einen erfahrenen Quarterback eine gute Hilfe sein, für einen jungen Quarterback oder gar einen Rookie ist ein guter Center noch viel, viel mehr wert. Insbesondere die Teams mit jungen Quarterbacks - die Jets beispielsweise wären ein idealer Fit - sollten bei Paradis zuschlagen und es wäre nicht überraschend, wenn er in einer Woche der bestbezahlte Center der Liga ist.
1. Teddy Bridgewater, QB, New Orleans Saints
Positional Value spielt hier eine ganz zentrale Rolle, denn natürlich ist Bridgewater als Spieler infolge seiner Verletzung noch immer eher eine Unbekannte, als sportlich gesehen besser als die anderen Kandidaten dieser Liste. Das bedeutungslose Week-17-Spiel der vergangenen Regular Season durfte er bestreiten, davor hatten wir ihn zwei Jahre lang nahezu überhaupt nicht gesehen.
Und dennoch ist seine Position besser als noch vor einem Jahr. Damals gab es nach Bridgewaters Abschied aus Minnesota nicht wenige, die vermuteten, dass er vielleicht überhaupt nicht mehr spielen kann. Doch spielte er dann eine exzellente Preseason mit den Jets, welche dafür sorgte, dass die Saints ihn für einen Drittrunden-Pick holten. Bridgewater ist 26 Jahre alt, scheint tatsächlich wieder bei 100 Prozent zu sein und ist ein Spieler, den es in der Free Agency selten gibt: Ein Free Agent mit dem Potential zum Franchise-Quarterback.
Das macht Bridgewater so spannend, das katapultiert ihn hier auf die Pole Position. Die Chance, in der Free Agency einen 26-Jährigen Quarterback zu verpflichten, der für die nächsten zehn Jahre die wichtigste Position im eigenen Team auf einem soliden Level besetzen kann, ist selten, sehr selten sogar. Sollte ein Team mit einer West-Coast-Basis und einem Fokus auf Timing und Kurzpassspiel hier zuschlagen - es könnte sich als die beste Entscheidung dieser Franchise auf viele Jahre hin entpuppen.