NFL Recap: Jacksonville Jaguars vs. Tennessee Titans 20:7 - Campbell dominiert bei Minshew-Show

Marcus Blumberg
20. September 201909:35
Gardner Minshew II zeigte eine ansprechende Leistung beim Sieg über die Tennessee Titans.getty
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Die Jacksonville Jaguars haben Week 3 der NFL-Saison mit einem 20:7-Heimerfolg über die Tennessee Titans eröffnet. Rookie-Quarterback Gardner Minshew II zeigte eine starke Leistung, Defensive End Calais Campbell jedoch stellte alles in den Schatten. Bei den Gästen aus Nashville enttäuschten vor allem die Topleute der Offense.

Blitzstart für die Jaguars! Nachdem ihre erste Angriffsserie im Spiel mit einem Punt geendet war, leistete sich Titans-Returner Adoree' Jackson einen Fumble tief in der eigenen Red Zone. Die Jaguars eroberten den Ball und starteten anschließend an der 7-Yard-Linie. Play Action und ein Pass auf einen völlig offenen Tight End James O'Shaughnessy durch Quarterback Gardner Minshew II führten dann zum ersten Touchdown des Spiels.

Kurz darauf legten die Jaguars nach - Minshew fand Wide Receiver DJ Chark für einen 22-Yard-Touchdown-Pass zum 14:0 Mitte des ersten Viertels. Anschließend jedoch entwickelte sich eine zerfahrene Partie mit zahlreichen (Holding-)Strafen, die jeglichen Spielfluss zerstörten. Entsprechend ging es mit besagtem Zwischenstand auch in die Kabine.

Die Titans kamen angriffslustig aus der Pause und ein 47-Yard-Pass von Marcus Mariota auf Tajae Sharpe brachte sie direkt in Position. Der Drive jedoch endete in der Red Zone und durch einen Sack bei 4th Down - auf ein Field Goal verzichtete Head Coach Mike Vrabel. Im Gegenzug bauten die Jaguars die Führung mit einem 40-Yard-Field-Goal aus - zuvor hatte Minshew sein Team mit einem 37-Yard-Pass auf Chark in die gegnerische Hälfte geführt. Und Dede Westbrook ließ einen wahrscheinlichen Touchdown-Pass in der Endzone fallen.

Es dauerte dann bis zum Start des vierten Viertels, doch dann sendeten die Titans doch noch ein Lebenszeichen. Nach einem einhändigen Catch von Corey Davis an der Seitenlinie fingen die Titans Feuer und letztlich war es Derrick Henry, der aus kurzer Distanz den Weg in die Endzone fand. 17:7 Jaguars mit knapp zwölf Minuten auf der Uhr.

Die Antwort darauf war ein Field Goal (48 Yards) durch Josh Lambo nach einem Drive, der 4:30 Minuten von der Uhr nahm. Ein 69-Yard-Lauf vier Minuten vor Schluss durch Leonard Fournette - Fournette hatte bis dahin -8 Rushing Yards auf dem Konto - brachte die Hausherren dann direkt wieder in die Red Zone. Doch Punkte nahmen sie keine mit. An der 4-Yard-Linie spielten sie einen vierten Versuch aus und scheiterten. Tennessee blieb also halbwegs im Spiel. Daraus machten die Titans aber nichts mehr.

Jacksonville Jaguars (1-2) - Tennessee Titans (1-2)

Ergebnis: 20:7 (14:0, 0:0, 3:0, 3:7) BOXSCORE

Jaguars vs. Jets - die wichtigsten Statistiken

  • Minshew (20/30, 204 YDS, 2 TD) schrieb Geschichte im ersten Viertel: Durch seinen ersten Touchdown-Pass im Spiel wurde er zum erst zweiten Rookie-Quarterback der Jaguars mit Touchdown-Pässen in jedem seiner ersten drei NFL-Spiele. Der andere war Byron Leftwich im Jahr 2003.
  • Die Serie hält: Zum bereits fünften Mal trafen die Jaguars und Titans im Rahmen von Thursday Night Football (6 Saisons) aufeinander. Und jedes Mal gewann das Heimteam diesen Vergleich.
  • Vor diesem Spiel hat Derrick Henry gegen kein anderes Team so viele Yards (511) und Rushing Touchdowns (6) erzielt wie gegen Jacksonville. Dieses Mal jedoch hatten ihn die Jaguars deutlich besser im Griff. Er kam lediglich auf 44 Yards (17 CAR) und einen späten Touchdown.

Der Star des Spiels: Calais Campbell (Jaguars)

Der Edge-Rusher der Jaguars lebte förmlich im Backfield der Titans. Er spielte wie eine Abrissbirne und war kaum zu halten. Insgesamt kam er auf 3 Sacks, 4 Tackles for Loss (7 Total Tackles) und 5 QB-Hits und hatte noch ein paar weitere Pressures, die Mariota immer wieder in Schwierigkeiten brachten. Campbell gewann den Kampf an der Line im Grunde im Alleingang und hatte damit maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Teams.

Der Flop des Spiels: Marcus Mariota (Titans)

Sicher, gerade in der zweiten Hälfte waren da auch ein paar gute Würfe dabei. Doch insgesamt fand Mariota (23/40, 304 YDS) nur schwer ins Spiel und war an den insgesamt 9 Sacks gegen ihn nicht unbeteiligt. Zu oft hielt er den Ball zu lange und war zu zögerlich in der Pocket. Zudem verfehlte er seine offenen Targets einfach zu oft. In der ersten Hälfte war er einen Screen unbedrängt an Adam Humphries vorbei, im dritten Viertel dann verfehlte er einen völlig offenen Delanie Walker in der Endzone - der Ball war auch noch abgefälscht, aber ein guter Pass wäre wohl angekommen. Und er hatte Glück, dass Safety Ronnie Harrison nicht kurz darauf einen weiteren Ball Richtung Walker an der Goal Line abfing, ihn stattdessen fallen ließ.

Analyse: Jaguars vs. Titans - die Taktiktafel

  • Schon früh fiel auf, dass die Jaguars defensiv gegen 11-Personnel der Titans ihre Base-Defense aufs Feld schickten. Das führte etwa dazu, dass Linebacker Quincy Williams des Öfteren in Coverage gegen einen Slot-Receiver spielen musste. So kam es auch zur 30-Yard-Completion von Mariota auf Humphries, der einfach schneller war.
  • Die Titans griffen circa vier Minuten vor der Pause in die Trickkiste: Nahe der Mittellinie tauschten Left Tackle David Kelly und Tight End Jonnu Smith an der Line noch die Seiten. Das überraschte die Defense. Anschließend kam es zum QB-Sneak zum neuen First Down bei 3rd-and-short.
  • Beim 4th-Down-Sack zu Beginn der zweiten Halbzeit war Calais Campbell inside als Defensive Tackle positioniert und marschierte dann fast ungeblockt durch die Mitte zu Mariota, der folglich keine Chance hatte, den Ball noch loszuwerden oder auszuweichen.
  • Jaguars-Head-Coach Doug Marrone entschied sich gegen ein einfaches Field Goal spät im Spiel, dass die Führung auf 16 Punkte ausgebaut hätte. Stattdessen ließ er einen vierten Versuch ausspielen und man wählte einen nicht unbedingt hochprozentigen Fade-Spielzug, der erfolglos blieb. Es blieb letztlich folgenlos, doch die Entscheidung war unnötig und fast schon fahrlässig.