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Fünf Fragen zu den Trades der Los Angeles Rams: Der verzweifelte Griff nach dem Super Bowl

Von Jan Dafeld
Jalen Ramsey wird in Zukunft für die Los Angeles Rams auflaufen.
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4. Was bedeutet der Ramsey-Trade für die Jaguars?

Zuallererst bedeutet er das Ende einer Saga. Beginnend mit seinem großspurigen Auftritt zu Beginn des Training Camps, über eine Auseinandersetzung mit Head Coach Doug Marrone an der Seitenlinie bis hin zu Ramseys Trade-Forderung: Der Cornerback bestimmte zuletzt die Schlagzeilen rund um die Jaguars.

Mit den Rams hat General Manager David Caldwell nun ein Team gefunden, das den von den Jaguars geforderten Preis zu zahlen bereit ist. Zuvor hatte dieser angeblich bereits Angebote über zwei Erstrundenpicks (ohne einen Viertrundenpick) für seinen Star-Corner abgelehnt. Dass Ramsey auch nach einem angeblich gut verlaufenden Treffen mit Owner Sadiq Khan nicht gegen die Saints auflief, dürfte letztlich mit entscheidend für die Entscheidung der Jaguars gewesen sein.

Der sportliche Verlust ist dabei nicht von der Hand zu weisen: Mit Bouye verfügt das Team zwar nach wie vor über einen herausragenden Cornerback. Tre Herndon, während Ramseys Abwesenheit Cornerback Nummer zwei, offenbarte in den Vorwochen allerdings bereits klare Schwächen.

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Doch: Der Abgang von Ramsey offenbart den Jaguars auch so manche Chancen. Ohne den 24-Jährigen und seine mögliche Vertragsverlängerung verfügt Jacksonville über deutlich mehr finanzielle Flexibilität. Flexibilität, die man zum Beispiel für eine Vertragsverlängerung von Pass-Rusher Yannick Ngakoue nutzen könnte. Auch eine namhafte Verpflichtung für die Offensive in der kommenden Offseason erscheint nun deutlich wahrscheinlicher.

Darüber hinaus verfügen die Jaguars nun über mehr Draft-Kapital als jedes andere Team, mit Ausnahme der Dolphins. Ob Cornerback, Offensive Line oder Wide Receiver - Caldwell kann im Sommer so theoretisch jede Schwachstelle im Team angehen. Und: Mit vier Erstrundenpicks in den nächsten zwei Jahren könnte Jacksonville im Draft theoretisch sogar ganz nach oben gehen. Mit Nick Foles und Gardner Minshew als möglichen Starting Quarterbacks scheint das aktuell zwar unwahrscheinlich, völlig ausschließen sollte man diese Option allerdings auch nicht. Dass die Jaguars im Frühjahr 2020 in Tua Tagovailoa die Lösung all ihrer Probleme sehen werden, liegt zumindest im Bereich des Möglichen.