NFL Power Ranking nach Woche 8: Endlich Konkurrenz für die Patriots!

Von Adrian Franke
30. Oktober 201914:12
SPOX-Redakteur Adrian Franke ordnet alle 32 Teams zur Saison-Halbzeitmarke ein.getty
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Halbzeit! 2019 startet bereits in die zweite Saisonhälfte: Favoriten kristallisieren sich heraus, das Mittelfeld wird dichter - und auch im Liga-Keller ist das Bild inzwischen relativ klar. Insbesondere an der Spitze gibt es mehr und mehr ein Hauen und Stechen, SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt auf den Stand aller 32 Teams.

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NFL Power Ranking nach Week 8

32. Miami Dolphins (0-7)

Platzierung nach Woche 4: 32.

Hier ändert sich nichts, auch wenn sich der erwartbare Ryan-Fitzpatrick-Effekt wieder einmal bemerkbar macht - will sagen: Fitzpatrick kann an einem guten Tag trotz permanentem Druck Pass auf Pass vertikal in enge Fenster treffen. Genau wie er auch ein Spiel jederzeit wegwerfen kann. Letztlich kann er das Spiele knapp halten, wie wir es jetzt gegen Washington und auch Buffalo gesehen haben. Doch insgesamt hat trotzdem keine Franchise weniger Talent: Miami ist das schlechteste Team auf beiden Seiten der Line of Scrimmage, die Secondary - in der jetzt Xavien Howard den Rest der Saison verpassen wird - ist löchrig, es gibt quasi keinen Pass-Rush und auch kein Run Game. Alles fiebert auf den Draft Bowl in Woche 16 hin, gegen die ...

31. Cincinnati Bengals (0-8)

Platzierung nach Woche 4: 29.

Die Bengals sind ein ernsthafter "Konkurrent" für die Dolphins im Rennen um den Nummer-1-Pick; so ernsthaft, dass es absolut vorstellbar ist, dass Cincinnati am Ende trotz des Spieler-Ausverkaufs in South Beach noch hinter Miami landet. Warum? Die Offensive Line ist ein komplettes Debakel, obwohl Andy Dalton den Ball blitzartig loswird. Doch nun darf sich erstmal Rookie-QB Ryan Finley versuchen, der von Head Coach Zac Taylor zum Starter ernannt wurde. Das ist die richtige Entscheidung dahingehend, dass die Bengals die zweite Saisonhälfte nutzen sollten, um junge Spieler zu bewerten - sportlich wird es sie vorerst aber noch schlechter machen. Cincinnati hat nicht einmal im Ansatz ein Run Game, die Secondary war auch schon vor den Verletzungen von William Jackson und Dre Kirkpatrick löchrig - und die vermeintliche Stärke dieses Teams, die Defensive Line, ist eine große Enttäuschung. Die Bengals haben keinerlei Pass-Rush und sind schwach gegen den Run.

30. Washington Redskins (1-7)

Platzierung nach Woche 4: 31.

Ein weiteres Team, dem ein größerer Umbruch bevorsteht. Cornerback ist ein größeres Problem, die Offensive Line - weiterhin ohne Trent Williams, auch wenn der seinen Holdout beendet hat - hat ebenfalls mehrere Baustellen. Auch auf Tight End wird man früher oder später aktiv werden müssen, und wer weiß schon, was auf Quarterback passiert? Washington sollte früher oder später, vielleicht passiert das verletzungsbedingt eher früher als später, Dwayne Haskins Spielzeit und Erfahrung sammeln lassen, der zumindest offenbar die klare Rückendeckung der Franchise-Bosse hat. Für den Moment ist man mit den genannten Kader-Baustellen, mit einem Run-lastigen Ansatz und natürlich auch mit Case Keenum (und mit Haskins für den Moment noch mehr, sollte er irgendwann übernehmen) schlicht stark limitiert. Immerhin: In Terry McLaurin haben die Redskins einen Star gefunden.

29. New York Jets (1-6)

Platzierung nach Woche 4: 30.

Bei den Dolphins und Bengals musste man mit einer schlechten Saison rechnen, bei Washington war ebenfalls klar, dass es bestenfalls ein Übergangsjahr wird. Die Jets dagegen gingen mit viel Optimismus in die Saison: Darnold im zweiten Jahr, Gase als offensiver Head Coach, eine sehr gut besetzte Defensive Line, Bell als Ergänzung für ein gutes Waffenarsenal und selbst die Center-Position adressierte man noch. Was bleibt nach Woche 8? Vor allem eine immense Enttäuschung. Darnolds Entwicklung bislang ist alarmierend, er zeigt neben Problemen in der Pocket die Turnover-Tendenzen, die er im College auch hatte. Doch hilft ihm die Offense wenig, und das Play-Calling insgesamt ist so schlecht, dass Adam Gase ein Kandidat für eine Entlassung nach nur einem Jahr ist. Dazu kommen die anderen Baustellen (Outside Cornerback, Edge-Rush, Offensive Line) und mit dem Trade von Leonard Williams hat man sich zwar für die Zukunft aufgestellt - der Trade macht aus Jets-Sicht perspektivisch definitiv Sinn - wird aber natürlich für die zweite Saisonhälfte dieses Jahr nicht gerade besser. Und die wirren Trade-Gerüchte um Jamal Adams und Le'Veon Bell kurz vor der Trade Deadline werden nicht gerade für einen internen Motivationsschub sorgen.

28. Denver Broncos (2-6)

Platzierung nach Woche 4: 28.

Die Broncos haben mit dem Trade von Emmanuel Sanders den Umbruch eingeleitet und ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung an den Tag gelegt. Will sagen: die 2019er Saison in Denver musste man von vorneherein als Übergangsjahr betrachten, in dem im besten Fall eine Wildcard herausgesprungen wäre. Doch hatte die Defense unter Vic Fangio auch vor der Verletzung von Bradley Chubb deutlich größere Startschwierigkeiten als erwartet, während Flacco an diesem Punkt seiner Karriere eben nicht mehr ist als ein Game Manager. Die Interior Offensive Line hat sich halbwegs stabilisiert, Tackle dagegen ist ein Problem. Derweil hat man immer noch individuelle Playmaker wie Von Miller oder Courtland Sutton. Doch die mit Abstand spannendste Frage rund um dieses Broncos-Team aktuell lautet, nach der Verletzung von Flacco umso mehr: Wann sehen wir Drew Lock? Und wie extrem wird sich dann der Rebuild in Denver gestalten?

27. New York Giants (2-6)

Platzierung nach Woche 4: 26.

Erst einmal unabhängig davon, was man von Daniel Jones hält, steht den Giants ein großer Umbruch bevor. Insbesondere die Defense gleicht einer Großbaustelle, New York hat keinen Pass-Rush - der Trade für Leonard Williams ist dahingehend kurios, dass Defensive Tackle die eine Positionsgruppe in der Defense ist, die nicht adressiert werden musste und Williams gerade als Pass-Rusher in seiner NFL-Karriere bislang weitestgehend eine Enttäuschung war. Es bleibt eine extrem anfällige Secondary und Cover-Probleme auf Safety und Linebacker. Und auch die Offensive Line ist nicht so stark wie erhofft. Die Giants haben ein gutes offensives Waffenarsenal, das wäre der positivste Punkt. Doch kommt man dann letztlich doch auf Jones zurück: Dessen Entwicklung muss man abwarten und ihm dafür auch Zeit zugestehen, für den Moment aber sind auch seine Baustellen klar. Jones hat eine desolate Pocket-Präsenz und viel zu häufig keinerlei Gefühl für den Pass-Rush, zusätzlich liest er Defenses entweder regelmäßig falsch, oder aber schätzt Wurffenster falsch ein. In jedem Fall wirft er viel zu viele Hochrisikopässe, die dementsprechend auch immer wieder beim Gegner landen.

26. Atlanta Falcons (1-7)

Platzierung nach Woche 4: 20.

Rein vom Potenzial auf dem Papier ausgehend muss man die Falcons als die größte Enttäuschung dieser Saison bezeichnen: Ein Team mit unter anderem Matt Ryan, Julio Jones, Calvin Ridley, Alex Mack, Grady Jarett, Desmond Trufant und Deion Jones sollte nicht so desolat auftreten. Doch die Offense von Dirk Koetter ist zu risikofreudig, die Offensive Line spielt statt besser merklich schlechter als letztes Jahr und in der Defense gibt es Spiel für Spiel Coverage-Breakdowns. Breakdowns, die in dieser Defense, die seit Jahren mit sehr ähnlichem Personal das gleichem Grund-Scheme spielt, einfach nicht passieren dürfen. Nach der Entlassung von Jay Gruden dürfte kein Head-Coach-Stuhl stärker wackeln als der von Dan Quinn, selbst der bisher so unterstützende Team-Besitzer Arthur Blank gab jüngst zu, dass man die Situation evaluieren muss. Die Argumente für einen Verbleib des Coaches, der vor der Saison zusätzlich die Rolle des Defensive Coordinators übernommen hat, sind inzwischen nur noch schwer zu finden und es wäre nicht überraschend, wenn er nach einer krachenden Niederlage in New Orleans nach der Bye Week fliegt.

25. Chicago Bears (3-4)

Platzierung nach Woche 4: 14.

Haben die Bears ihren Kader auf ein Titelfenster ausgerichtet, das es nie gab? So, wie sich die Entwicklung von Mitch Trubisky mehr und mehr herauskristallisiert, wird dieser Eindruck immer präsenter. Die Offense wirkte in den meisten Spielen dieser Saison schlicht kaputt, beginnend mit Trubisky, doch auch weit darüber hinaus: Die Offensive Line ist nicht gut, Matt Nagys Play-Calling hat keinen Rhythmus, Chicago hat - auch bedingt durch Nagys Play-Calling, bei dem man den Eindruck bekommt, dass er es Trubisky so leicht wie möglich machen will und dabei aber mehr Schaden anrichtet - kein konstantes Run Game und die einzige verlässliche Waffe ist Allen Robinson. Und auch die Defense ist einfach nicht mehr so ultra-dominant wie letztes Jahr, auch wenn es immer noch eine der besseren Defenses der Liga ist. In der Summe scheint es eine Saison zu sein, die für Chicago nirgendwo hin führt - was nach den Playoff-Träumen (und mehr) der Offseason nichts anderes als eine massive Enttäuschung ist.

24. Tampa Bay Buccaneers (2-5)

Platzierung nach Woche 4: 15.

Auch wenn es Woche für Woche eine Wundertüte ist, welche Version der Buccaneers-Offense man bekommt, so kann man inzwischen doch recht klar sagen, was für ein Team Tampa ist: Die Buccaneers haben eine exzellente Run-Defense, eine der anfälligsten Pass-Defenses, extrem konservatives offensives Play-Calling, Probleme in der Offensive Line, eines der besten - vielleicht sogar das beste - Wide-Receiver-Duos der Liga und einen Quarterback, der in jeder Woche vier Touchdowns oder vier Interceptions auflegen kann. Das macht in der Summe ein leicht unterdurchschnittliches NFL-Team, das deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt, wenn man das individuelle Potenzial vor allem in der Offense betrachtet. Für Jameis Winston, der einen sehr guten Start in die Saison hatte, könnte bald der letzte Vorhang im Trikot der Buccaneers fallen.

23. Cleveland Browns (2-5)

Platzierung nach Woche 4: 11.

Sehr, sehr enttäuschende Saison, keine Frage. Der Hype der Offseason war fraglos übertrieben, doch zu erwarten, dass dieses Team mehr als zwei der ersten sieben Spiele gewinnt und sich dabei auch besser präsentiert? Das ist absolut gerechtfertigt. Die Offensive Line ist erwartbarer Durchschnitt, die Defensive Front ist definitiv nicht so dominant wie erhofft und die Defense insgesamt litt unter dem wochenlangen Fehlen der beiden Top-Cornerbacks Denzel Ward und Greedy Williams. Doch aktuell ist Cleveland vor allem offensiv weit davon entfernt, gemäß dem eigenen Potenzial auch zu spielen. Mayfield spielt keine gute Saison, Odell Beckham wirkt teilweise noch wie ein Fremdkörper in der Offense und die Browns schaffen es zu selten, Matchups für ihre Tight Ends zu attackieren oder auch einfach die Mitte des Feldes erfolgreich anzugreifen - Dinge, die letztes Jahr noch die Stärke der Offense unter Kitchens waren, sind aktuell Turnover-Landminen. Apropos Kitchens: Dessen In-Game-Decisions geben weiterhin ziemliche Rätsel auf. Die Browns sollten - Rookie-Head-Coach und Second-Year-Quarterback hin oder her - besser sein als das, was wir aktuell auf dem Platz sehen.

22. Tennessee Titans (4-4)

Platzierung nach Woche 4: 24.

Sind die Titans plötzlich gut? Ist Tannehill plötzlich gut? Wenn ich die Frage schon so stelle, kann man vermutlich zumindest meine Antwort darauf erahnen. Tennessee hätte gegen die Chargers verlieren müssen und hatte dann auch gegen Tampa Bay Glück. Ja, die Offense sieht mit Tannehill besser aus als mit Mariota, weil Tannehill den Ball einfach deutlich häufiger schnell loswird und enge Fenster konstanter trifft als das bei Mariota zumindest dieses Jahr der Fall war. Mit einigen guten offensiven Waffen sowie einer insbesondere in der Secondary äußerst starken Defense lassen sich dann einige Spiele gewinnen - trotzdem sehe ich Tennessee mit Tannehill, mit einer noch immer anfälligen Offensive Line, mit vielen fragwürdigen In-Game-Decisions und schwachen offensiven Play-Designs nicht höher als im unteren Liga-Mittelfeld.

21. Pittsburgh Steelers (3-4)

Platzierung nach Woche 4: 23.

Das war deutlich mehr Zittern am Montagabend gegen Miami als einem aus Steelers-Sicht lieb sein kann. Mit am meisten hängen geblieben sind bei mir die Probleme von Mason Rudolph, der einfach oft sehr spät mit seinen Reads ist. Die gute Nachricht für Pittsburgh ist, dass sich die Offensive Line zu stabilisieren scheint, das Wide Receiver Corps wirkt ebenfalls deutlich verbessert, verglichen mit dem ersten Saisonviertel. Das Rückgrat dieses Teams ist fraglos die exzellente Defensive Front, in der der Verlust von Stephon Tuitt sich allerdings bemerkbar machen wird. Pittsburgh wird am Ende vermutlich sieben oder acht Spiele gewinnen, weil die individuelle Qualität in diesem Team nach wie vor da ist. Im Moment sehe ich aber, beginnend vor allem mit der Quarterback-Position, gleichzeitig auch zu viele Defizite, als dass ich die Steelers bedeutend höher schieben würde.

20. Arizona Cardinals (3-4-1)

Platzierung nach Woche 4: 27.

Browns, Titans, Steelers, Cardinals, Chargers - das ist im Moment für mich alles eine Gruppe was die Qualität dieser Teams im Moment angeht, auch wenn der Weg dahin sehr unterschiedlich war. Bei Arizona sind die offensiven Entwicklungen im Laufe der Saison deutlich sichtbar; das betrifft die exzellenten offensiven Play-Designs, Kyler Murray, Kingsburys In-Game-Decisions und auch die Auftritte der Offensive Line. Die Cardinals haben im ersten Jahr mit Kingsbury und Murray den Sprung vom absolut schlechtesten Team der Liga ins Mittelmaß geschafft - gut genug, um schlechte Teams zu schlagen, aber noch nicht gut genug, um das obere Liga-Viertel herauszufordern. Wide Receiver ist eine Problemzone, im Backfield wird Neuzugang Kenyan Drake vorerst David Johnson und Chase Edmonds vertreten. Während die offensive Entwicklung positiv ist, gibt es defensiv mehr Fragezeichen. Insbesondere eine gewisse Vorsicht und Passivität bei Vance Joseph überraschen, hätte er doch mit Patrick Peterson, Chandler Jones, Terrell Suggs, Budda Baker und Byron Murphy die Möglichkeiten, um deutlich aggressiver vorzugehen.

19. Los Angeles Chargers (3-5)

Platzierung nach Woche 4: 10.

Gleich nach den Falcons die zweite große Enttäuschung der ersten Saisonhälfte. Die Chargers sollten in einer wirklich nicht starken AFC mindestens ein klares Wildcard-Team sein, weiter noch: Vor der Saison dachten viele, dass man den Chiefs erneut im Kampf um die Division-Krone zumindest bis zum Schluss alles abverlangen kann. Davon ist L.A. jedoch weit entfernt. Die Defense spielt, ohne den verletzten Derwin James, weit unter den Erwartungen und hat auch in Coverage deutlich zu große Schwierigkeiten. Vor allem aber ist die Offensive Line ein enormes Problem, mit den zu erwartenden Schwachstellen Sam Tevi und Dan Feeney sowie inzwischen zusätzlich den Ausfällen von Mike Pouncey und Forrest Lamp. Die Chargers sind nicht auf dem desolaten O-Line-Level von Teams wie Miami oder Cincinnati, aber sie sind erschreckend wenig weit davon entfernt - und das wirkt sich merklich auf die gesamte Offense aus. Was die Frage aufwirft: Bekommt Philip Rivers überhaupt noch eine Chance auf einen Playoff-Run?

18. Oakland Raiders (3-4)

Platzierung nach Woche 4: 27.

Ich ziehe den virtuellen Hut vor Jon Gruden: Das ist eine wirklich gut designte Raiders-Offense. Oakland kreiert konstant Mismatches im Underneath Passing Game, beginnend mit Tight End Darren Waller, der für sich betrachtet schon eine der sensationellsten individuellen Geschichten dieser Saison schreibt. Obwohl jeder weiß, dass mit Derek Carr ein schnelles Kurzpassspiel das Rückgrat der Offense sein wird, sind die Raiders unheimlich effizient damit, und das jetzt Woche für Woche. Zwei Turnover an der gegnerischen 1-Yard-Line sowie ein weiterer Turnover in der Red Zone verhinderten, dass das Spiel in Green Bay vor zwei Wochen zum Shootout wurde und allein Deshaun Watson verhinderte einen Auswärtssieg in Houston am vergangenen Sonntag. Die Defense der Raiders ist nach wie vor eine absolute Großbaustelle und es wird wahrscheinlich auch eher zwei Jahre dauern, ehe die Defense repariert ist. Doch was Gruden mit der Offense macht, wie Carr spielt, wie die O-Line spielt und was sie offensichtlich in Waller gefunden haben - all das verdient Lob!

17. Detroit Lions (3-3-1)

Platzierung nach Woche 4: 13.

Die Lions sind eines dieser Teams, bei denen ich jedes Mal, wenn ich glaube, ein Gefühl für das Team entwickelt zu haben, doch wieder mich eines Besseren belehrt sehe. Aktuell betrifft das die Defense, von der ich vor einigen Wochen noch dachte, dass sie gut sein könnte; aktuell reden wir eher von leicht unterem Durchschnitt. Die Secondary ist löchriger geworden und Detroit hat einfach keinen Pass-Rush. Das führt dann zu vermeidbaren Shootouts wie zuletzt gegen die Giants. Die Offense ist nach wie vor gefährlich: Eine gute Offensive Line, Matt Stafford spielt immer noch eine gute Saison und mit Golladay sowie Marvin Jones haben die Lions ein sehr starkes Wide-Receiver-Duo. Die Verletzung von Kerryon Johnson derweil macht ein ohnehin eher eindimensionales Run Game nochmal ineffizienter. Detroit wirkt wie ein 7- oder 8-Siege-Team und damit genau hier zuhause - im Liga-Mittelfeld.

16. Buffalo Bills (5-2)

Platzierung nach Woche 4: 22.

Auch wenn die Bills hier einen ziemlichen Satz nach oben machen - ich vertraue Buffalo nach wie vor überhaupt nicht. Wenn die eigene Defense dominant spielt, und dazu ist sie definitiv in der Lage, dann haben die Bills in so ziemlich jedem Spiel eine Chance. Doch ist Buffalos Defense nicht auf dem konstanten, Woche für Woche sichtbaren ultra-dominanten Level, das die Patriots und die 49ers defensiv zeigen, und das ist der eine Grund für Buffalos Inkonstanz. Der andere ist die eigene Offense: Josh Allen hat sich im Underneath Passing Game merklich verbessert, ist insgesamt aber nach wie vor einer der inkonstantesten Quarterbacks, vor allem was Decision Making angeht. Die Bills bringt man vielleicht am ehesten so auf den Punkt: An einem guten Tag kann Buffalo jeden ärgern und die Playoffs sind, gerade in der AFC, absolut möglich. Trotzdem ist das ein Team, das eben selten wirklich überzeugt oder mal einen vermeintlich schlechten Gegner vom ersten bis zum letzten Snap dominiert.

15. Jacksonville Jaguars (4-4)

Platzierung nach Woche 4: 21.

Die Jaguars haben ein überaus unterhaltsames Team. Gardner Minshew hatte einen kleinen Durchhänger, konnte sich zuletzt aber wieder fangen und die Offense gefällt mir. Das ist ein weitestgehend mutiges und gleichzeitig effizientes Passing Game, mit einer echten Outside-Waffe in D.J. Chark und auch ansonsten soliden Receiving-Optionen wie Westbrook und Conley, sowie einem aktuell guten Play-Caller in John DeFilippo. Und auch die Defense spielt einfach - gut, und vielleicht ist das auch das beste Wort, um Jacksonville zu beschreiben. Angeführt von Calais Campbell haben die Jags einen starken Pass-Rush und eine gute Run-Defense. Die Secondary ist merklich anfälliger als in den vergangenen beiden Jahren, und das wird nach dem Trade von Jalen Ramsey natürlich eher nicht besser. Doch Jacksonville hat alle Möglichkeiten, um in sechs Wochen noch realistisch um ein Playoff-Ticket zu spielen.

14. Carolina Panthers (4-3)

Platzierung nach Woche 4: 16.

Kyle Allen wird in Woche 9 nochmals starten - sobald Cam Newton bei 100 Prozent ist, sollten die Panthers allerdings den Quarterback-Tausch vollziehen. Allen hat es in seiner Rolle als Vertreter sehr gut gemacht, doch die Defizite ganz besonders in seinem Pocket-Verhalten sind überdeutlich. Mit Newton in Topform haben die Panthers eine Chance im Playoff-Rennen der NFC. Denn: Die Secondary ist nach wie vor sehr gut, McCaffrey spielt eine herausragende Saison und Carolina hat auch einen starken und tiefen Pass-Rush. Doch in der Run-Defense wurden sie zuletzt von den 49ers aufgefressen, und hatten hier nicht zum ersten Mal in dieser Saison Schwierigkeiten. Carolina, Jacksonville, Buffalo - das ist für mich grob eine Kategorie: Teams, die ein die Playoffs schlupfen könnten, wo dann aber relativ schnell Feierabend sein sollte.

13. Philadelphia Eagles (4-4)

Platzierung nach Woche 4: 7.

Enorm wichtiger Sieg in Buffalo, nachdem die Eagles scheinbar im freien Fall waren. Endlich konnte man ein Spiel an der Line of Scrimmage mal wieder dominieren, wie wir es von den Eagles eigentlich viel häufiger erwartet hatten. Die Division ist nach wie vor komplett offen und die Eagles haben nach wie vor die individuelle Qualität, um in der zweiten Saisonhälfte sechs Spiele zu gewinnen und sich mit 10-6 die Division zu holen. Aber mein Vertrauen in Philly hat deutlich gelitten; Pedersons Play-Calling wirkt manchmal einfach komisch, die Defensive Line ist nicht so dominant wie erhofft, und die Secondary dagegen viel wackliger als prognostiziert und intern scheint es ebenfalls bereits seit Wochen zu rumoren. Das führt zu einem Team mit Potenzial, das aber zu häufig schon jetzt seine PS nicht auf die Straße bekommen hat. Der Offense fehlen Speed und Explosivität extrem, die Verletzung von DeSean Jackson hat das überdeutlich gezeigt.

12. Los Angeles Rams (5-3)

Platzierung nach Woche 4: 4.

Die Pflichtaufgaben bei den Falcons und in London gegen die Bengals haben die Rams problemlos gemeistert, aber ich bin nicht aus diesen beiden Spielen mit dem Eindruck gegangen, dass alle Probleme der Vergangenheit angehören. Vor allem Jared Goff wirkt weiterhin wacklig: Das vertikale Passspiel ist noch immer inkonstant, die schwache Offensive Line - definitiv das größte Problem in L.A. - hatte selbst gegen den zahnlosen Bengals-Pass-Rush ihre liebe Mühe. Das könnte nach der Bye Week in Pittsburgh etwa ein ernsthaftes Problem werden, oder natürlich auch in der eigenen Division gegen die 49ers. Die Rams sind gut genug - die Defense wird sich mit Jalen Ramsey noch weiter steigern - um eine Wildcard zu holen. Im Titelrennen sehe ich dieses Rams-Team aktuell allerdings nicht.

11. Houston Texans (5-3)

Platzierung nach Woche 4: 17.

Keine Frage, der Ausfall von J.J. Watt tut extrem weh. Nachdem Houston Jadeveon Clowney abgegeben hat, war die defensive Front noch stärker von Watt abhängig; er ist auch der einzige Texans-Spieler mit mehr als 25 Quarterback-Pressures: Watt hat 52. Jetzt wird Whitney Mercilus zu Houstons Nummer-1-Pass-Rusher, und dieses Team braucht eigentlich einen dominanten Pass-Rush, um die extrem anfällige Secondary zu schützen. Dieser Part wird ohne Watt mal mindestens deutlich schwieriger werden, weshalb man davon ausgehen muss, dass die Pass-Defense im weiteren Saisonverlauf eher noch mehr entblößt werden wird als ohnehin schon. Das bedeutet umgekehrt, dass der Druck auf die eigene Offense nochmals erhöht wird: Deshaun Watson ist ein fantastischer Spieler, Bill O'Brien ist zuletzt auffällig aggressiv in seinem Play-Calling und auch die Offensive Line hat sich definitiv stabilisiert. Doch haben wir schon über die erste Saisonhälfte gesehen, dass Houstons Offense anfällig für gelegentliche Durchhänger ist und generell nicht die Konstanz hat, dass sie die Defense durch die gesamte Saison tragen kann. Sie ist gut genug, um Houston in die Playoffs zu befördern - doch darüber hinaus?

10. Indianapolis Colts (5-2)

Platzierung nach Woche 4: 18.

Colts und Texans sind ein interessanter Vergleich - im Ranking, und natürlich auch innerhalb der eigenen Division, wo sie den Division-Titel eigentlich unter sich ausmachen sollten. Am ehesten kann man es vielleicht so zusammenfassen: Houston hat das höhere Potenzial nach oben - die Colts aber eine der stabilsten Base-Lines in der NFL. Die starke Offensive Line, einer der besten Play-Caller der Liga in Frank Reich, T.Y. Hilton und auch Jacoby Brissett, der weiter am besten als "Game Manager Plus" beschrieben werden kann, geben Indy viel Stabilität. Indy ist eines der besten Teams, wenn es darum geht, mit den Tight Ends Matchups zu kreieren und auch die Defense hat sich zuletzt merklich verbessert, beginnend mit dem Pass-Rush. Die Frage wird letztlich sein: Können die Colts mit der absoluten Liga-Spitze mithalten? Oder sind sie, wie dieser zehnte Platz nahelegt, eben einfach ein sehr gutes, aber kein Elite-Team?

9. Seattle Seahawks (6-2)

Platzierung nach Woche 4: 8.

Das Team der Gegensätze. Die Seahawks haben den MVP-Favoriten auf Quarterback sowie zwei sehr gefährliche Wide Receiver und kein gutes Run Game - und wollen Run-lastig spielen. Sie haben eine unterdurchschnittliche Secondary - und wollen auf eine Defense setzen, die gerade von Matt Schaub zerpflückt wurde. Wir leben in einer Liga, in der nahezu alle Offenses drei Wide Receiver als ihre Base-Formation haben - und Seattle spielt regelmäßig fast durchgehend mit drei Linebackern, statt einen davon durch einen Cornerback zu ersetzen. Anders gesagt: Seattle könnte noch viel besser sein, wenn der Coaching Staff besser wäre; und diese Kritik beinhaltet längst Pete Carroll, dessen Sturheit bei In-Game-Entscheidungen zunehmend in Richtung beratungsresistent gehen. Es wird also spannend sein zu sehen, wo die Reise für die Seahawks hingeht und welche Schlüsse man daraus zieht. Wilson, Lockett, Metcalf, Wagner und Clowney sind gut genug, dass die Playoffs trotz allem das absolute Mindestziel sein sollten.

8. Dallas Cowboys (4-3)

Platzierung nach Woche 4: 5.

So richtig kann man die Cowboys noch immer nicht einschätzen, und vielleicht bleiben sie über die gesamte Saison auch einfach ein inkonstantes Team. Wenn Dallas fit bleibt - das betrifft ganz besonders die zuletzt bereits mehrfach angeschlagenen Positionsgruppen der Offensive Line und der Wide Receiver -, dann haben die Cowboys nach oben Playoff-Aussichten und mehr. Dak Prescott spielt nach wie vor eine sehr gute Saison, allerdings schwankt das Play-Calling - genau wie die Defense. Hier hatte man von den Cowboys vor der Saison mehr erwartet, doch die Dominanz aus dem Vorjahr, insbesondere was den Edge-Rush und die Linebacker angeht, konnte Dallas bislang nicht wiederholen. Vielleicht hilft der Trade für Michael Bennett hier weiter? Bennett könnte auch aus der Interior Defensive Line für mehr Druck auf den Quarterback sorgen.

7. Minnesota Vikings (6-2)

Platzierung nach Woche 4: 19.

Verkehrte Welt in Minnesota: Die Offense sieht dank des Passspiels inklusive dem aktuell extrem stark aufspielenden Kirk Cousins mehr und mehr so aus, als könnte sie das Team tragen - während die Secondary sich längst als ernsthafte Problemzone entpuppt hat. Also gewissermaßen der Gegenpol von allem, was man mit Mike Zimmer in Verbindung bringen würde. Die gute Nachricht? Zimmer hat Flexibilität bewiesen, indem er der Offense offensichtlich mehr Freiheiten im Passspiel gewährte und zuletzt selbst durch mutige In-Game-Entscheidungen positiv auffiel. Wenn die Vikings so weiterspielen können, mit einem vertikalen Play-Action-Passspiel über eines der besten Wide Receiver Duos der Liga, einem darauf aufbauenden, explosiven Run Game, Cousins in Gala-Form und einer sehr starken Defensive Front, dann ist Minnesota mindestens ein äußerst unangenehmes Playoff-Team.

6. Baltimore Ravens (5-2)

Platzierung nach Woche 4: 12.

Der Sieg in Seattle hat einmal mehr eindrucksvoll die Probleme offenbart, die Baltimore Gegnern bereiten kann. Die Ravens haben eine eindrucksvolle Offense um die Qualitäten von Lamar Jackson herum gebaut, der mit gelegentlichen Scrambles einen zusätzlichen X-Faktor mitbringt. Die Offensive Line ist sehr gut, man hat individuelle Matchup-Waffen. Die Effizienz und vor allem die Konstanz im Passspiel bleiben trotzdem ein Thema, wenn man schon Richtung Playoffs schaut - gleichzeitig aber findet sich die Defense mehr und mehr und scheint bereit, aggressiver vorzugehen und mehr mit der Komplexität zu agieren, die man vielleicht schon ab Saisonstart erwartet hatte. Damit sollte auch der Pass-Rush besser aussehen und das Turnover-Potenzual gesteigert werden. Die Verpflichtung von Marcus Peters dürfte hier helfen, der Ausfall von Tony Jefferson dagegen ist ein Tiefschlag. Ein weiteres gewichtiges Argument für die Ravens ist John Harbaugh und sein Trainerstab, der sich ganz eindeutig für Analytics geöffnet hat und sich bei In-Game-Decisions beraten lässt. Das hat enormen Wert, das haben wir jetzt schon in mehreren Spielen gesehen. Ganz direkt gesagt: Ich bin gespannt, wie weit Baltimore mit diesem offensiven Ansatz kommen kann.

5. Kansas City Chiefs (5-3)

Platzierung nach Woche 4: 2.

Seitdem wir wissen, dass Patrick Mahomes den Chiefs maximal bis zur Bye Week in Woche 12 fehlen wird, bin ich bei KC relativ entspannt. Abgesehen von vor allem einem desolaten Fourth-Down-Punt von Andy Reid zeigte KC auch mit Backup Matt Moore gegen die Packers, wie gut diese Offense designed ist. Man hat die Waffen, die Offensive Line wird Left Tackle Eric Fisher bald zurückerhalten, gegen Green Bay fehlte zudem Left Guard Andrew Whylie. Die Defense und insbesondere Outside-Cornerback muss einem nach wie vor Bauchschmerzen bereiten; doch davon ausgehend, dass Kansas City spätestens in drei Wochen offensiv wieder in Bestbesetzung sein sollte und innerhalb der eigenen Division keine ernsthaften Herausforderer zu haben scheint, habe ich die Chiefs nach wie vor als Titelanwärter auf dem Zettel. Ein Titelanwärter, den wir dann eben - je nachdem wie sich die Ravens schlagen - vielleicht schon am Wildcard-Wochenende sehen werden.

4. Green Bay Packers (7-1)

Platzierung nach Woche 4: 9.

Diese Packers-Offense macht immensen Spaß! Man erkennt immer mehr die Tendenzen und sieht, wie Matt LaFleur und Aaron Rodgers zusammenarbeiten: LaFleur bindet die Running Backs intensiv ins Passspiel ein und gibt Rodgers offene Reads, gleichzeitig funktionieren viele Route-Kombinationen so, dass Rodgers die Seite des Feldes - statt die Mitte, die zwar viele Offenses bevorzugen, Rodgers allerdings nachweislich bereits seit einer Weile nicht - primär attackieren kann. So ist Green Bay auch ohne Davante Adams gleichzeitig eine gefährliche vertikale und eine effiziente Underneath-Offense, und Rodgers spielt hinter einer der besten Offensive Lines der Liga so gut wie seit Jahren nicht mehr. Und die Defense? Nach den ersten Spielen war das natürlich die große Story, inzwischen kann man ein leicht verändertes Zwischenfazit ziehen: Green Bay hat individuelle Qualitäten, beginnend mit Za'Darius Smith, Jaire Alexander, Preston Smith und auch Kenny Clark. Es ist keine Defense, die ein komplettes Spiel oder gar mehrere Spiele dominiert, so wie wir das gerade in San Francisco und New England sehen. Aber definitiv eine Defense, die explosiv spielt, die den Quarterback unter Druck setzen und Turnover forcieren kann.

3. San Francisco 49ers (7-0)

Platzierung nach Woche 4: 6.

Bevor 49ers-Fans die Mistgabeln auspacken: Ich sehe das Top-Trio aktuell komplett auf Augenhöhe, mit den Packers und Chiefs einen halben Schritt dahinter. Diese Niners-Defense ist for real, da besteht kein Zweifel: Es ist der beste individuelle Pass-Rush der Liga; angeführt natürlich von Nick Bosa, der den Titel des Defensive Rookies des Jahres bereits in der Tasche haben sollte und für mich ein ernsthafter Kandidat für den Defensive Player des Jahres ist, aber auch DeForest Buckner, Arik Armstead und Dee Ford sind aktuell nicht zu stoppen. Dazu spielt die Secondary sehr gut, San Francisco hat eines der besten Cover-Linebacker-Duos der Liga - und offensiv das am besten designte Run Game in der NFL. Garoppolo füllt die Rolle des Game Managers (was hier keinesfalls negativ gemeint ist) gut aus, Emmanuel Sanders gibt der Offense eine weitere Dimension, George Kittle ist mindestens ein Top-3-Tight-End - und die Niners erhalten ihre beiden Starting-Offensive-Tackles im weiteren Verlauf der Saison noch zurück. So wie die Defense spielt und so wie Kyle Shanahan diese Offense entwirft, kann San Francisco jedes Team schlagen.

2. New England Patriots (8-0)

Platzierung nach Woche 4: 1.

Man kann bei den Patriots vom leichten Schedule und der geringen Qualität gerade der gegnerischen Offenses über die ersten acht Spiele sprechen, und das ist fair - nichtsdestotrotz gehört einiges dazu, auf derart historischem Kurs zu sein und so gut zu spielen, wie es New England defensiv aktuell macht. Das ist die beste und flexibelste Secondary, die wir seit einer ganzen Weile in der NFL gesehen haben und in puncto Blitz- und Pass-Rush-Calls ist New England wahnsinnig schwer zu lesen. Der Trade für Mohamed Sanu gibt den Patriots eine schon bevor man sich von Josh Gordon getrennt hat dringend benötigte Waffe für das Passspiel; es ist eine Kurzpass-Offense, die mit Dorsett, Edelman und Sanu mehr 3-Receiver-Sets spielen dürfte - teilweise auch ohne Tight Ends und stattdessen mit zwei Running Backs auf dem Feld. Die Offense ist noch holprig, Sanu und das erhoffte Comeback von Isaiah Wynn sollten den Pats hier mehr Stabilität verleihen. Doch sind das noch einige Fragezeichen, New Englands Offense vertraue ich noch nicht so richtig, weshalb ich sie in der Summe trotz der Elite-Defense ein ganz kleines Stück hinter den Saints sehe.

1. New Orleans Saints (7-1)

Platzierung nach Woche 4: 3.

Wir sind zurück an dem Punkt, an dem ich vor Saisonbeginn war - mit den Saints ganz oben. Der Ausfall von Drew Brees hat eine Sache klar gemacht: Die Saints haben eines der komplettesten Teams der Liga. Die Defense konnte zunehmend an die starke zweite Saisonhälfte letztes Jahr anschließen und spielte jetzt über mehrere Spiele nichts anderes als dominant, getragen von einem starken, tiefen Pass-Rush, einer sehr guten Secondary und einem flexiblen Play-Caller in Dennis Allen. Sean Payton dürfte neben Frank Reich der Favorit auf die Auszeichnung zum Head Coach des Jahres sein, die Saints haben eine Top-3-Offensive-Line und vermutlich das beste Offensive-Tackle-Duo der NFL, einen der besten Wide Receiver der Liga in Michael Thomas und eine der gefährlichsten Matchup-Waffen in Alvin Kamara - der zuletzt ebenfalls sogar noch gefehlt hat. Mit Brees' Rückkehr sind die Saints nochmal mehrere Stufen gefährlicher als mit Bridgewater, der weitestgehend nicht viel mehr gemacht hat (und machen musste), als die Game Manager Rolle auszufüllen. Das ist der Titel-Favorit in der NFC und aufgrund der Qualitäten auf beiden Seiten des Balls aktuell vielleicht sogar in der gesamten NFL.