Während die Halbzeit-Marke in der NFL-Saison schon wieder bevorsteht, wird das Bild immer klarer: Welche Teams haben überhaupt noch vernünftige Playoff-Chancen, und wo kann man diese Saison in der Hinsicht getrost abhaken? Außerdem: Das Gesicht der neuen Packers-Offense, die Colts siegen weiter - und wann schließen die Bears das Kapitel Mitch Trubisky? SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt in seiner wöchentlichen Kolumne zurück.
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Die NFL geht auf die Halbzeit-Marke zu, mehr und mehr bekommen wir ein besseres Gefühl für die einzelnen Teams. Und während rechnerisch noch alles möglich ist - die Dolphins könnten noch 10-6 gehen und sich eine Wildcard sichern! - sieht die nüchterne Realität doch anders aus:
Auch wenn noch kein Team die Hälfte seiner Spiele absolviert hat, gibt es für mich eine ganze Reihe an Teams, die mit den Playoffs nichts mehr zu tun haben werden.
Also bin ich durch die Liga gegangen, mit meinen Team-Notizen, einem Blick auf die weiteren Schedules sowie wie die eigene Division, und kam am Ende zu einem deutlichen Schluss: Fast die Hälfte der Liga schreibe ich in puncto Playoff-Chancen dieses Jahr ab. 13 Teams werden in meinen Augen schon jetzt definitiv nichts mehr mit dem Playoff-Rennen zu tun haben.
Die Offensichtlichen: Dolphins, Bengals, Redskins
Miami Dolphins (Bilanz: 0-6): Die Dolphins haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den schlechtesten Kader aufs Feld zu führen; Mission erfüllt! Wenn Ryan Fitzpatrick noch eine Weile lang so weiter spielt, ehe er früher oder später das unvermeidliche Meltdown-Spiel hat, ist vielleicht ein Sieg drin; ansonsten geht es nur um den Nummer-1-Pick in South Beach.
Cincinnati Bengals (0-7): Der Umbruch ist nicht tiefgreifend geplant wie der in Miami, doch von Woche zu Woche wurde klarer, dass der Umbruch unvermeidbar ist. Verletzungen in der Offensive Line, der Ausfall von A.J. Green, doch auch merkliche Talent-Defizite in allen Mannschaftsteilen machen klar: Die Zeit für den Umbruch ist endlich gekommen. Das dürfte auch auf der Quarterback-Position gelten - vielleicht mit dem Nummer-1-Pick.
Washington Redskins (1-6): Die erste Head-Coach-Entlassung der Saison ereignete sich in der Hauptstadt - mit Bill Callahan hat ein Interims-Coach übernommen, der den Ball laufen, laufen und dann noch ein wenig laufen will. Und das hinter einer Offensive Line, die nicht gerade gut ist. Das gilt auch für die eigene Coverage, Washington sollte einen Top-5-Pick haben und auch in einer schwächelnden Division nichts mit den Playoffs zu tun haben.
Die Enttäuschten: Falcons, Chargers, Bears, Steelers
Los Angeles Chargers (2-5): Dass die O-Line ein Problem werden würde, war klar - hier haben es die Chargers versäumt, mit kurzfristigen Upgrades das Titelfenster nochmals zu öffnen. So funktioniert die Offense trotz Rivers, Allen, Williams und Ekeler nicht konstant, während die vermeintliche Top-5-Defense eher um einen Platz in der Top-20 kämpft. Während defensive Leistungen im Laufe der Saison deutlich stärker schwanken können, scheint es aktuell auch schwer vorstellbar, dass die Offense noch auf ein Level kommt, das nötig wäre, um das Ruder für die 2019er Chargers-Saison herum zu reißen.
Chicago Bears (3-3): Die Niederlage gegen die Saints sollte auch letzte Optimisten in der Windy City aufgeweckt haben - dieses Team hat viele Probleme. Zu viele, um genau zu sein. Trubisky (dazu im Mailbag mehr), die Offensive Line, das Play-Calling, defensive Regression: Chicago war letztes Jahr ein Playoff-Team, weil man die beste Defense der Liga hatte und die Offense so gut funktionierte, dass auch ein bestenfalls durchschnittlicher Quarterback darin mitgetragen wurde. Ganz offen gesagt haben die Bears dieses Jahr nichts von all diesen Dingen, weshalb sie nichts mit den Playoffs zu tun haben werden.
Atlanta Falcons (1-6): Rein von der Kategorie her gehören die Falcons mindestens genauso in die Gruppe der "Offensichtlichen". Die O-Line ist schlecht, die Coverage komplett löchrig, der Pass-Rush zahnlos und kaum eine Offense scheint Probleme damit zu haben, Big Plays gegen die Falcons-Defense zu entwerfen. Jetzt könnte auch noch Matt Ryan ausfallen, und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch hier die Head-Coach-Reißleine gezogen wird. Die Falcons sind eine der größten Enttäuschungen dieser Saison.
Pittsburgh Steelers (2-4): Die Saison rückt mehr und mehr in ein "Was wäre gewesen, wenn ..."-Licht - aufgrund der sich immer besser entwickelnden Defense. Die bescherte den Steelers bereits den Sieg in der Vorwoche bei den Chargers, und mit Spielen unter anderem gegen die Dolphins, Bengals, Cardinals und Jets vor der Brust könnte es noch weitere solcher Spiele geben. Aber: die Offense ohne Ben Roethlisberger, ohne einen Nummer-1-Receiver und mit einer schwächer aufspielenden Offensive Line ist nicht gut genug, um die Steelers an den Ravens vorbeiziehen zu lassen.
Zu viele Probleme: Broncos, Buccaneers, Giants, Titans, Jets
Denver Broncos (2-5): Vor dem Thursday Night Game gegen Kansas City hatte ich die Broncos noch als potenziellen Wildcard-Außenseiter auf dem Zettel. Die Defense schien sich zu finden, die Offensive Line hatte sich stabilisiert, die offensiven Waffen sind da und Flacco erfüllte seinen Part als Game Manager. Doch die Niederlage war nicht nur vom Ergebnis her ernüchternd: Denvers Offensive Line brach gegen einen der bislang ligaweit schwächsten Pass-Rushs ein und umgekehrt konnte Denvers Pass-Rush - der weiter eine der Negativ-Überraschungen der Saison bleibt - die angeschlagene Chiefs-Line nicht dominieren. Alle Playoff-Träume in Denver standen ohnehin auf sehr wackligen Füßen, für mich sind sie nach Woche 7 beendet. Flacco wird das Team nicht tragen und die Defense offensichtlich ebenfalls nicht.
Tampa Bay Buccaneers (2-4): Division- und Conference-Faktor spielen hier auf jeden Fall eine Rolle. Die Bucs haben das Pech, dass sie an den Saints - und womöglich auch an den Panthers - dieses Jahr so oder so nicht vorbeikommen; und die Wildcards in der NFC scheinen eher Richtung NFC North und West zu gehen. Aber natürlich sind das nicht die einzigen Gründe: Da wäre eine desolate Pass-Defense, eine der drei, vier schlechtesten Pass-Defenses in der NFL. In Kombination mit den "Aussetzer"-Spielen, die Jameis Winston nach wie vor hat, und einer unterdurchschnittlichen Offensive Line ist der Weg Richtung Playoff-Rennen für die Bucs trotz offensiver Feuerkraft und der besten Run-Defense der Liga zu weit.
New York Giants (2-5): Die Secondary ist nach wie vor ein Problem, die Giants haben keinen Pass-Rush - und der plötzliche Hype um Daniel Jones, der nach dem Bucs-Spiel als Musterbeispiel für "Recency Bias" aufgeführt werden kann, ist längst auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Vielleicht wird Jones irgendwann die Antwort; im Moment sieht man sein desolates Verhalten gegen Pressure und die andauernde Tendenz, Pässe in enge Fenster werfen zu wollen, die nicht selten einfach gar nicht da sind, überdeutlich. Der Umbruch der Giants hat noch einen weiten Weg vor sich.
Tennessee Titans (3-4): Gutes Spiel von Tannehill gegen die Chargers - auch wenn Tennessee das Spiel natürlich am Ende eigentlich verlieren muss. Der Sieg hält die Titans rechnerisch mitten drin im Rennen um die Division; mit dieser Offensive Line, einer bestenfalls inkonstanten Quarterback-Situation und in meinen Augen gewaltigen Fragezeichen was den Trainerstab und das Play-Calling angeht, sehe ich Tennessee trotzdem nicht als ein Team, das Anfang Dezember noch um die Playoffs mitspielt.
New York Jets (1-5): Was für ein Desaster gegen die Patriots, das den Verdacht nahe legt, dass das Spiel gegen die Cowboys nur ein Ausreißer nach oben war - als Gase mit Darnold endlich vertikal attackierte und man den Eindruck bekam, dass die Offense doch anders aussehen könnte. Keine Antworten auf den Blitz, Darnold, der zugibt, dass er "Geister" in der Pocket sieht, die O-Line, die Secondary, das Play-Calling - die Jets sind noch weit von Playoff-Gefilden entfernt, und vielleicht erreichen sie die auch erst in einer Weile mit einem anderen Coach.
Der Sonderfall: Die Detroit Lions
Detroit Lions (2-3-1): Das Team, bei dem ich am längsten gezögert habe, ehe ich es auf diese Liste gepackt habe. Die Lions sind das eine Team auf dieser Liste, bei dem ich auf beiden Seiten des Balls das individuelle Talent sehe, um im Dezember noch im Playoff-Rennen zu sein. Sie haben die Secondary, die Waffen, den Quarterback, eine solide Offensive Line. Aber zwei andere Faktoren sind gravierend.
Detroit spielt in einer brutalen Division und hat schon jetzt zu viele enge Spiele nicht gewonnen, die man hätte gewinnen sollen (Arizona, Green Bay). Die Packers und Vikings sind wohl jetzt schon zu weit weg in der eigenen Division, und der zweite Punkt ist die Philosophie in Detroit. Dieses Team wurde zusammengestellt, um den Ball laufen zu können und den Run zu stoppen. Das sieht man im Play-Calling und in den Qualitäten auf dem Feld.
Die Offensive Line ist besser im Run-Blocking als in Pass-Protection. Die Defensive Line ist gut gegen den Run - der Pass-Rush dagegen ist extrem zahnlos. Stafford, Golladay und Jones offensiv sowie Slay und Coleman defensiv sind tolle Spieler; doch spielen sie in einem Konstrukt, das stolz darauf ist, physisch zu spielen - statt mehr Wert darauf zu legen, intelligent zu spielen. Über 31 Prozent der Runs von Kerryon Johnson, der sich jetzt noch mit einer Knieverletzung plagt, kommen gegen acht Verteidiger in der Box.
Es ist eines von vielen Beispielen für die Art Football, die 2019 der Vergangenheit angehören sollte. Die Lions fühlen sich an wie ein 8-Siege-Team und sollten mit Spielen gegen die Giants, Raiders und Bears jetzt zurück in die Spur finden. Aber an der mittel- und langfristigen Ausrichtung in Detroit habe ich ernsthafte Zweifel.
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Sieht so die neue Packers-Offense aus?
"Ich glaube, das war mein komplettestes Spiel bisher. Aber ich hatte auch das Gefühl, dass so ein Spiel fällig war. In meinen Augen haben wir uns konstant gesteigert, ich habe mich wohler gefühlt, Matt hat sich wohler gefühlt. Er hat Plays für mich angesagt und hat ein Gefühl dafür, wann ich im Rhythmus bin und wann wir aggressiv sein sollten - genau wie dafür, wann wir einen Gang runterschalten sollten."
Nach all den Offseason-Geschichten darüber, wie die neue Packers-Offense aussehen könnte und vor allem darüber, wie Aaron Rodgers mit dem neuen Head Coach Matt LaFleur auskommen würde, muss dieses Zitat von Rodgers nach seinem nahezu perfekten Spiel am Sonntag gegen die Raiders in Green Bay runtergehen wie Honig.
Green Bays Offense erwischte gegen die Raiders einen perfekten Tag. Die Packers reihten Big Play an Big Play und zerlegten Oaklands Defense, trotz des Ausfalls von Nummer-1-Receiver Davante Adams, obwohl die Nummer-2- und Nummer-3-Receiver Geronimo Allison und Marquez Valdes-Scantling angeschlagen in die Partie gegangen waren und auch ohne ein funktionierendes Run Game fast nach Belieben.
Aber warum eigentlich? Was zeichnet diese neue Offense aus, und ist es vielleicht sogar der Anfang einer Trendwende?
Die neue Packers-Offense? Schaut nach außen!
Kurios ist nach wie vor, dass Rodgers - diese Tendenz gibt es bei ihm seit Jahren - die Mitte des Feldes meidet wie der Teufel das Weihwasser. Das war selbst bei seinem exzellenten Spiel gegen die Raiders eindrucksvoll zu beobachten. Alle seine fünf Touchdown-Pässe kamen nach außen, also zwischen den Zahlen auf dem Feld und der Seitenlinie; der Höchstwert ligaweit in dieser Saison.
Für Rodgers ist der generelle Ansatz nicht ungewöhnlich. Gegen die Lions sah seine Pass-Map ganz ähnlich aus. Beim Saison-Auftakt gegen Chicago konnte man ein ähnliches Bild feststellen. Die Offense scheint sich merklich zu wandeln: Von einer Offense, die stark in der Mitte des Feldes stattfinden soll - das war auch unter Mike McCarthy stets ein fester Bestandteil - hin zu einer Offense, die besser zu dem passt, wie Rodgers sich wohlfühlt.
Es ist eine kleine Sample Size und wir kommen hier in den spekulativen Bereich, denn es kann auch andere Gründe dafür geben; aber das könnte ein klarer Hinweis darauf sein, wie sich Matt LaFleur an Rodgers anpasst, im positivsten Sinne.
Wenn man sich die Offenses anschaut, in denen LaFleur geprägt wurde - aktuell also die der 49ers und der Rams -, oder auch das, was LaFleur selbst letztes Jahr mit Mariota in Tennessee gemacht hat, dann sieht man, wie viel in dieser Offense eigentlich in der Mitte des Feldes gearbeitet wird.
Die Packers hatten jetzt zwei Spiele nacheinander und mindestens drei von sieben in dieser Saison (gegen Dallas ging Rodgers ab einer Tiefe von fünf Yards auch fast nur nach außen, das wäre dann das vierte Spiel), in denen das Passspiel ganz eindeutig über außen lief.
Am Sonntag warf Rodgers im ganzen Spiel nur fünf Pässe in die Mitte des Feldes (und über die Line of Scrimmage). Zwölf dagegen flogen allein auf seine rechte Seite. Rodgers brachte fast alle Pässe über die Mitte an, doch der Ansatz ist relativ klar erkennbar, und das nicht erst seit diesem Jahr: Rodgers fühlt sich deutlich wohler, wenn er die Seite des Feldes attackieren kann.
Packers vs. Raiders: Die Analyse
Das führt uns ins Tape der Packers-Offense, genauer gesagt, zum ersten Touchdown - ein wunderbarer Pass und ein noch besserer Catch von Running Back Aaron Jones aus 22 Yards. Hier ist das Play:
NFL GamepassJones läuft im Prinzip eine Corner-Route aus dem Backfield und muss dann den Ball über der Schulter fangen; ein extrem hoher Schwierigkeitsgrad.
Und doch ist das Play genau darauf ausgerichtet. Die Raiders spielen Man Coverage mit einem Zone-Verteidiger tief und einem Underneath. Den tiefen Safety gilt es, aus dem Weg zu räumen, damit der Running Back auch das Eins-gegen-Eins-Matchup bekommt - das erledigt die Post Route des rechten Outside Receivers, der auch den Outside Cornerback mit sich zieht.
Der Linebacker kann mit Jones' Geschwindigkeit nicht mithalten, und Rodgers bringt den komplizierten Pass in der Ecke der Endzone an.
Generell spielen die Running Backs im Passspiel in der Offense von Matt LaFleur eine große Rolle. Das kann vertikal sein, wie beim ersten Play - es kann aber auch als Kurzpass-Option insbesondere aus Play Action heraus sein, so wie hier:
NFL GamepassWas die Packers hier spielen ist eine Variante des "Middle Read" Konzepts, das LaFleur auch schon in seinem Titans-Playbook hatte. Der primäre Read ist eigentlich die vertikale Route über die Mitte, die in der Regel entweder vom Tight End, oder vom Slot Receiver gelaufen wird.
Dessen Aufgabe ist es, die Coverage zu lesen und dementsprechend seine Route anzupassen. Einfach gesagt: Spielen zwei Safeties tief, stößt er in die Mitte zwischen die beiden. Spielt ein Safety im tiefen Zentrum, arbeitet er zurück zum Quarterback oder zu einer Seite.
Der neue Anstrich für dieses Play verglichen mit LaFleurs Titans-Playbook ist das Play Action Element. Rodgers täuscht die Ballübergabe zum Running Back an, der Fullback zu seiner linken Seite täuscht zunächst den Block an. Beide starten anschließend erst verzögert in ihre Route und haben immensen Platz Underneath, da die vertikalen Routes außen die Cornerbacks mit gezogen haben.
Neben den einfachen Checkdowns kurz nach außen bietet das Play, je nach Coverage, Rodgers allerdings auch die Option, vertikal nach außen zu attackieren.
Stichwort "vertikal nach außen":
NFL GamepassDie Packers hatten gegen Oakland mehrere tiefe Shots eingebaut - und auch hier immer wieder mit der Option, außen zu attackieren. Der Touchdown zu Kumerow kurz vor der Halbzeitpause war eine einfache Go-Route Eins-gegen-Eins Outside, weil Rodgers den tief postierten Safety mit seinen Augen in der Mitte des Feldes hielt und der dann auch noch auf die Crossing-Route von Graham Underneath anbiss
Das hier abgebildete Play zeigt den 26-Yard-Pass zu Lazard, der Green Bay an die 3-Yard-Line führte, direkt bevor Rodgers dann Jimmy Graham zum Touchdown fand. Auch hier war es Eins-gegen-Eins-Coverage, bei dem sich der tiefe Safety auf der Seite - die Raiders rotierten Post-Snap aus dem Single-High-Look raus, der rechte Cornerback besetzte den zweiten Safety-Spot - durch Grahams Route nach innen orientierte.
Was die Packers spielen, ist ein simples 4-Verticals-Konzept, wie es in jeder Offense zu finden ist. Auffällig ist aber, wie konstant LaFleur Rodgers Möglichkeiten gibt, Defenses vertikal zu attackieren auf die Art, wie er sich dabei wohl fühlt. Keine tiefen Crossing-Routes, stattdessen Corner-Routes, isolierte Eins-gegen-Eins-Coverages und dergleichen.
NFL GamepassIn diese Kategorie gehörte auch der 74-Yard-Touchdown zu Valdes-Scantling spät im Spiel. Die Raiders zeigen vor dem Snap den Single-High-Safety, den sie oft gespielt haben, rotieren dann aber raus und spielen einen All-Out-Blitz. Bedeutet: Überall Eins-gegen-Eins Coverage, ohne tiefe Safety-Absicherung.
Die Packers sind in eine Spread-Formation übergegangen, mit dem Running Back links außen in der Formation und Valdes-Scantling, dem gefährlichsten Receiver auf dem Feld, im Slot daneben. Die entsprechenden Anpassungen in der Raiders-Coverage geben Rodgers bereits den klaren Hinweis auf die Man Coverage.
Der Cornerback gibt Valdes-Scantling ein wenig Raum, und das reicht. Rodgers braucht keine zwei Sekunden, um zu seinem Nummer-1-Receiver zu gehen - der durch die Coverage neben Graham fast eine Art zweiter Hot-Read wurde -, und in der Zeit kommt auch der Blitz nicht durch. Der Running Back blockt anschließend den Weg frei für den langen Catch-and-Run.
Packers-Offense: Warum kompliziert, wenn es einfach geht?
Und das ist letztlich auch eine gute Überleitung zu einem übergreifenden Thema mit dieser Packers-Offense: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
NFL GamepassDas Bild hier zeigt eine simple kurze Out-Route durch den Running Back aus dem Backfield. Die Raiders spielen erneut Man Coverage dagegen, die Seite wird durch die vertikale Route frei geräumt und Rodgers weiß, dass der Linebacker aus dem Zentrum von dem Moment an, wo der Running Back seinen Cut nach außen setzt, hinter ihm herkommen muss.
Bei dieser Art Pässe fühlt sich Rodgers wohl, die sieht man sehr konstant in dieser Packers-Offense, auch immer wieder mal zum Fullback.
Und natürlich bleiben Crossing-Routes nach wie vor ein Thema in dieser Offense. Doch zunehmend seltener versucht Rodgers, den Crosser auch direkt über die Mitte zwischen Verteidiger zu treffen - und wenn der Pass-Rush ihm so wenige Probleme bereitet wie gegen die Raiders, kann so auch ein Big Play entstehen.
NFL GamepassEin Big Play wie dieser 29-Yarder zu Jimmy Graham direkt vor dem Touchdown-Pass zu Aaron Jones etwa.
Graham, von der linken Seite kommend, deutet eine kurze Slant Route an, sein Gegenspieler fällt voll darauf rein. Dadurch, dass Graham seine Route aber stattdessen einfach weiter nach außen läuft und dabei vertikaler wird, ist er ohne Gegenspieler und komplett offen zum Catch. Auch die Corner-Route auf der anderen Seite war übrigens offen.
LaFleur: "Die Kommunikation ist präzise"
"Den Fortschritt - das ist es, was man haben will", betonte LaFleur nach dem Spiel, und das will natürlich jedes Team haben. Die Packers haben die offensiven Fortschritte aktuell. Rodgers hatte bereits bei der Niederlage gegen die Eagles ein sehr gutes Spiel und spielte auch gegen Detroit zuletzt sehr gut, und das Zwischenfazit insbesondere was das Passspiel angeht fällt sehr gut aus.
"Ich glaube, wir lernen unsere Spieler und ihre Stärken immer besser kennen", fügte LaFleur an, "die Kommunikation zwischen Coaches und Spielern ist präzise. Und heute kam alles zusammen." Auch das ist ein guter Hinweis: Natürlich wird Green Bays Offense nicht jede Woche so aussehen. Die Raiders hatten rein individuell betrachtet einen furchtbaren Tag in Coverage und wirkten auch im Play-Calling teilweise völlig verloren.
Rodgers bediente am Sonntag acht verschiedene Receiver, alle von ihnen fingen mindestens zwei Pässe und die Touchdowns gingen zu fünf verschiedenen Spielern. Sechs verschiedene Receiver hatten ein Play über mindestens 20 Yards. Und auch das passt zu dem, was wir von den Packers bislang dieses Jahr gesehen haben und ist nicht nur durch die Abwesenheit von Davante Adams zu erklären.
Zieht man Throwaways, Spikes und dergleichen ab, dann hat Rodgers bisher 225 Mal in dieser Saison einen Mitspieler anvisiert - fünf Packers-Spieler haben 27 oder mehr Targets erhalten, dazu kommt der zwischenzeitlich verletzte Running Back Jamaal Williams mit 18 Targets. Die Running Backs generell sind sehr gut in die Offense eingebunden, Aaron Jones steht bei 34 Targets und 28 Catches, der Fullback spielt eine Rolle und auch die Tight Ends sind ein Part der Offense.
All das spielt eine Rolle darin, dass die Packers eines der effizientesten Play Action Passspiele der Liga haben: Rodgers' Completion Percentage geht um über 14 Prozent hoch und er verzeichnet 2,7 Yards pro Pass mehr, wenn Green Bay Play Action spielt. Ersteres ist ein Top-4-Wert, Letzeres ein Top-12-Wert. Seine 10,1 Yards pro Play-Action-Pass bedeuten Rang 9, und Rodgers muss ligaweit mit die wenigsten Pässe in enge Fenster werfen.
Die Packers-Offense kommt in Fahrt, und sie wird über die nächsten Wochen noch gesünder. Und wenn man aus der noch relativ jungen Rodgers-LaFleur-Partnerschaft Trends lesen will, dann scheint Green Bay auch hier auf einem sehr guten Weg zu sein.
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Trubisky, Trades, Colts, Dalton, Vikings vs. Packers - eure Fragen
burton77767: Chicagos Offense und vor allem Trubisky sehen nach wie vor echt schlecht aus. Was kann/muss anders werden? Wie kann man ihm helfen?
Die Probleme in Chicago gehen ohne Zweifel über Trubisky hinaus. Die Offensive Line hat enorme Probleme und so haben die Bears auch kein Run Game; die sieben Runs im Spiel gegen die Saints waren der niedrigste Wert innerhalb eines Spiels in der Geschichte der Bears. Zwei dieser Runs gingen an Receiver. Nagy redet Woche für Woche davon, im Run Game ansetzen zu wollen, setzt davon allerdings scheinbar nichts um.
Immer wieder mal scheinen Receiver falsche Routes zu laufen, das Play-Calling und die Play-Designs sind längst nicht auf dem Vorjahres-Level, Matt Nagy gelingt es etwa längst nicht mehr so konstant, Mismatches für Running Backs und Tight Ends im Passspiel zu kreieren. Und auch die Defense hat die zu erwartende Regression ereilt.
All das ist richtig, und doch sollte es über eine aus Bears-Sicht sehr unbequeme Wahrheit nicht hinwegtäuschen: Mitch Trubisky ist zwar zum Teil ein Opfer der Umstände, doch er ist auch ein großer Bestandteil des Problems.
Die Entwicklung eines Spielers in der NFL verläuft nicht linear. Man kann nicht erwarten, dass ein Spieler in seiner zweiten Saison analog zu seinen bisherigen Fortschritten dann einen entsprechenden weiteren Fortschritt hinlegt. was allerdings alarmierend ist, ist ein deutlicher Rückschritt im dritten Jahr. Und genau das ist bei Trubisky derzeit zu beobachten.
Dass Trubisky inkonstant mit seiner Accuracy ist und Probleme mit seinen Reads hat, ist keine neue Erkenntnis; diese Saison aber markiert in der Hinsicht eine deutliche Verschlechterung zu 2018. Als Scrambler ist er kein Faktor, er hängt noch häufiger an seinem ersten Reads und er verfehlt noch häufiger wirklich komplett offene Receiver.
Wo man noch argumentieren könnte, dass ein Quarterback besser darin werden kann, eine Defense zu lesen - auch wenn die Tendenz bei Trubisky eher in die andere Richtung zeigt -, ist doch gleichzeitig ganz klar festzuhalten: Die Accuracy eines Quarterbacks verbessert sich in der NFL in den seltensten Fällen, und so gut wie nie signifikant. Dieses Problem wird Trubisky immer begleiten, und das war auch eine meiner zentralen Warnungen vor dieser Saison. Trubisky war vor dieser Saison kein guter Quarterback, und wenn er sich angesichts seiner Defizite in einen entwickelt hätte (oder entwickeln würde), wäre er die Ausnahme, nicht die Norm.
Wenn Trubiskys Spielzeit so weiterlaufen sollte wie bisher, dann muss sich Chicago im Frühjahr definitiv nach einer neuen Quarterback-Lösung umschauen. Da besteht für mich kein Zweifel. Genauso wenig wie daran, dass die Trendwende von Turbisky selbst nicht kommen wird und insbesondere von der O-Line mehr kommen muss. Doch solange er selbst mit Ungenauigkeiten so viele "einfache" Yards liegen lässt, ist er auch hier ein Hindernis und keine Hilfe auf dem Weg zum offensiven Turnaround.
SFY_Simon und Simon Bilstein: Haben die Vikings ihre Offensiv-Probleme überwunden? Wer ist das stärkste Team in der NFC North? Ist die NFC North die engste Division und wird das bis zum Ende so bleiben? Wen siehst du da am Ende vorne?
Ich bin sehr beeindruckt von dem, was wir von den Vikings seit drei Wochen sehen. Sicher, das waren mit den Giants und Eagles zwei sehr schlechte Pass-Defenses mit dabei; aber die reinen Stats sind für mich gar nicht der Punkt. Der Punkt ist in meinen Augen eher, dass wir von Minnesota dieses Jahr die Bereitschaft sehen, sich offensiv anzupassen - und dass die Vikings aktuell eines der gefährlichsten Play-Action-Teams der Liga stellen.
Das war meine große Hoffnung aus Vikings-Sicht vor Saisonbeginn. Das Outside Zone Scheme, das mit der Verpflichtung von Gary Kubiak Einzug erhalten hat, ist prädestiniert dafür, und Cousins hatte in ähnlichen Offenses in Washington seine besten Jahre.
Zu Saisonbeginn schien Minnesota dann zu sehr darauf fokussiert, den Run durchzudrücken und Cousins wurde so hinter einer anfälligen Offensive Line in schlechte Situationen gebracht, wo er dann auch mehrere üble Spiele hatte. Doch die Zeiten scheinen vorbei zu sein. So wie die Vikings aktuell offensiv spielen, sind sie zumindest ein Playoff-Team.
Ich sehe Green Bay und Minnesota gerade relativ gleichauf, wenn ich mich heute entscheiden müsste, würde ich bei meinem Preseason-Tipp bleiben und den Packers die Division-Krone aufsetzen. Im Endeffekt vertraue ich den Packers mit ihrer Offensive Line und mit Rodgers mehr, wobei ich davon ausgehe, dass beide Offenses im Laufe der weiteren Saison nochmals in holprige Phasen kommen. Und defensiv bleiben bei Minnesota die Cornerbacks einfach ein echtes Problem.
Kevin Penning, Baenschii und Jim Panse: Dalton sieht absolut schlecht aus - kann man das auf die Umstände schieben, oder ist er einfach kein Franchise-QB? Wenn Cincinnati nächstes Jahr einen Top-3-Pick hat, nehmen sie bestimmt einen QB. Was passiert nach der Saison mit Dalton? Backup oder Rente?
Ich bin fast geneigt zu sagen, dass Dalton das geringste Problem in der Bengals-Offense dieses Jahr ist. Was nicht heißt, dass Dalton gut spielen würde; der Maßstab ist nur sehr, sehr gering. Die Bengals haben eine der drei, vier schlechtesten Offensive Lines, nach wie vor keinen A.J. Green, einen Head Coach mit neuer Offense im ersten Jahr - und das sind nur die größten Themen.
Unter diesen Umständen hätten die meisten Quarterbacks Probleme, und ein Quarterback wie Dalton umso mehr. Wie vielleicht kein anderer Quarterback steht er symptomatisch für den QB-Typ, der enorm von seinen Umständen abhängig ist. Sind die gut oder sogar besser, wie etwa 2015, dann kann Dalton auf Top-10-Level spielen.
Das macht es für eine Franchise auch so schwer, Dalton vernünftig einzuschätzen. Wenn die Umstände funktionieren, funktioniert Dalton und könnte noch immer für mehrere Teams ein Upgrade darstellen. Doch kann man nicht von ihm erwarten, dass er ein Team trägt. Das macht ihn zu einer Art "besserer Übergangslösung", wenn man so will, und das wird ihm nach wie vor einen Platz in der NFL geben. Mindestens in einer Rolle, wie sie Flacco aktuell in Denver hat.
Was den weiteren Saisonverlauf angeht: Anstelle der Bengals würde ich jetzt den Tausch vollziehen: Diese Saison führt absolut nirgends hin, und auch wenn sich alle Erkenntnisse für Rookie Ryan Finley aufgrund der Umstände in Grenzen halten würden - man hätte zumindest einige Erkenntnisse und Finley hätte ein wenig echte Spiel-Action gesehen, ehe er vielleicht mal reingeworfen werden muss.
pino91 und MatzeG: Der Starting-Quarterback tritt zwei Wochen vor dem ersten Spiel zurück, die Defense ist nur Durchschnitt, man ist ein Run-First-Team, nur kurze Pässe um Brissett zu verstecken - warum sind die Colts trotzdem erfolgreich? Wie gut sind die Colts nach den Siegen gegen Houston und Kansas City ?
Um zunächst auf das Big Picture einzugehen: Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass die Colts eine der absoluten Top GM-Coach-Kombinationen in der NFL haben - was Colts-Fans noch optimistischer stimmen sollte als alles, was wir aktuell auf dem Feld sehen. Dieses Team ist und wird konstant so intelligent zusammengestellt und ist taktisch Woche für Woche so extrem gut auf den jeweiligen Gegner eingestellt, dass ich schon fast leichte Patriots-Vibes aus Indianapolis bekomme.
Eine sehr gute Nachricht für Indianapolis ganz konkret auf diese Saison bezogen: Die Defense scheint langsam aber sicher in der Saison angekommen zu sein. Das war jetzt ein exzellentes Spiel gegen - zugegebenermaßen angeschlagene - Chiefs und dann auch ein mehr als respektables Spiel gegen diese heiß gelaufene Texans-Offense, in der vor allem der Pass-Rush einen guten Eindruck hinterließ. Ich war letztes Jahr schon beeindruckt von der Wandlung der Colts-Defense, nach einem ziemlich holprigen Saisonstart ist hier eine Verbesserung spürbar.
Man würde den Colts auch Unrecht tun, wenn man sie einfach als "Run-lastig" bezeichnen würde. Die Colts sind in der Top-10 was die First-Down-Passing-Quote angeht, Indianapolis läuft insgesamt zwar verhältnismäßig viel, richtet sich dabei aber auch am jeweiligen Gegner aus. Gegen die gute Run-Stopping-Front der Texans etwa durfte Brissett viel bei First Down werfen.
Und ja, die Offense ist extrem Kurzpass-lastig - aber auch nicht extremer als das, was etwa die Saints, 49ers oder Cardinals offensiv machen. Dazu ist Indianapolis aus Play Action wahnsinnig gefährlich und attackiert Teams wieder aus 2- und auch 3-Tight-End-Sets, mit drei Tight Ends besonders gerne vertikal. Das hatte ich spät in der vergangenen Saison ebenfalls bereits analysiert, und hier machen die Colts genau da weiter, wo sie vor den Verletzungen des Vorjahres aufgehört haben.
Nicht nur da, sondern generell ist Frank Reich einfach einer der besten Play-Designer in der NFL. Neben der starken Offensive Line und Woche für Woche soliden bis guten Auftritten von Jacoby Brissett ist das einer der Hauptgründe dafür, dass Indianapolis immer und immer wieder diese unglaublich langen Scoring-Drives hinlegen kann.
Die Colts sind in meinen Augen eine der am besten geführten Franchises mit einem der besten Coaching Staffs. Es gibt keine vielversprechendere Erfolgs-"Garantie" in der NFL. Egal, ob diese Zukunft langfristig mit Brissett stattfindet, oder ob man hier noch versucht, ein Upgrade zu finden. Stand heute hätte ich keine Probleme damit, mit Brissett als fixem Starter mal mindestens in die nächste Saison zu gehen.
Kefke26: Sind die Falcons eventuell ein Kandidat auf den Nummer-1-Draft-Pick?
Das sehe ich nicht, nein. Zunächst einmal haben sie schon einen Sieg, und Stand heute dürfte man sich wohl nicht darüber wundern, wenn entweder die Bengals oder die Dolphins - beide spielen ja noch gegeneinander - ohne Sieg aus der Saison gehen würden. Atlanta spielt auch etwa noch zwei Mal gegen Tampa Bay, was wilde Shootouts werden dürften, die in beide Richtungen gehen könnten.
Und dann ist - auch wenn man es aktuell auf dem Feld nicht sieht - das Talent in diesem Team zu groß. Davon ausgehend, dass Matt Ryan nur kurzfristig fehlt, sollte allein die Passing-Offense im weiteren Verlauf der Saison noch einen Sieg einbringen. Was dann vermutlich im "Kampf" um den Nummer-1-Pick endgültig zu viel ist.
Lennart: Sei mal etwas wild bitte und hau ein paar "entertaining" Trade Szenarios raus. Beispielsweise Andy Dalton nach Chicago, oder A.J. Green zu den Cardinals oder sowas.
Die Trade-Deadline ist am 29. Oktober, ich hatte in einer Podcast-Sonderfolge zum Wochenende bereits generell über einige Trade-Szenarien gesprochen. Aber hier sind meine Top-3-Trades, die ich gerne über die nächsten sieben Tage sehen würde. Alle drei Spieler haben nach der Saison auslaufende Verträge:
- Marcus Mariota zu den Bears: Wie gesagt, die Probleme der Bears gehen definitiv über Trubisky hinaus. Von der individuellen Besetzung her haben die Bears dennoch an vielen Stellen einen Kader, der Contender-Kaliber hat; dieses Titelfenster kann man aber nur aufstoßen, wenn man 2020 mit einem deutlichen Quarterback-Upgrade an den Start geht. Jetzt für Mariota zu traden und ihn wieder mit Mark Helfrich, seinem alten Offensive Coordinator und QB-Coach aus Oregon zu vereinen, könnte verhindern, dass man sich in der Free Agency auf ein Wettbieten einlassen muss, Mariota könnte die Offense bereits lernen und gegebenenfalls auch im Laufe der Saison schon spielen. Die Bears haben weder die Zeit noch das Draft-Kapital, um mit einem Rookie-Quarterback neu anzufangen.
- A.J. Green zu den Packers: Das Wide Receiver Corps der Packers ist, abgesehen vom zurzeit verletzten Davante Adams, mal mindestens äußerst inkonstant - doch so wie Aaron Rodgers zur Zeit spielt, ist in Green Bay zumindest ein bisschen Träumen erlaubt. Ich würde diese Offense extrem gerne mit zwei dominanten Receivern sehen: Green wird noch einige Wochen fehlen, könnte dann aber im letzten Saisondrittel etwa wieder eingreifen - und die Offense von Matt LaFleur ist was das Playbook angeht vermutlich gar nicht so ein großer Unterschied zu dem, was Zac Taylor in Cincinnati machen will. Mit Adams und Green könnte auch die einst so gefürchtete "improvisierte" Rodgers-Offense nochmal ein Comeback feiern ...
- Leonard Williams zu den Colts: Die Colts haben mich jetzt zwei Mal in Serie überrascht - ich dachte, dass Indianapolis in Kansas City und gegen Houston verlieren würde. Stattdessen führen sie ihre Division an und sehen wie ein klares Playoff-Team aus; ein Playoff-Team, das insbesondere defensiv aber noch immer deutliche Baustellen hat. Die Interior Defensive Line ist hier in jedem Fall zu nennen und ohne Kemoko Turay fehlt generell individueller Pass-Rush. Der ist im Colts-Scheme enorm wichtig, und die Jets scheinen Williams nicht halten zu wollen. Williams würde Indianapolis neben Justin Houston eine ganz andere defensive Ausgangslage geben.