Der Graben in der NFL wird immer tiefer - zwischen Coaches, die sich neuen Erkenntnissen gegenüber offen präsentieren, und den Coaches, die das nicht machen. Ausgerechnet Joe Flacco liefert jetzt ein Plädoyer für mehr Mut auf dem Football-Feld! Außerdem: Wie konnten die Browns der Patriots-Defense Probleme bereiten? Wer geht nach der Saison auf Quarterback-Suche? Und wie sieht das Wildcard-Playoff-Rennen aus? SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt in seiner wöchentlichen Kolumne zurück auf Woche 8!
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Hört auf Joe Flacco!
"Wir sind ein 2-6-Team und wir haben Angst davor, im Two-Minute-Drill ein Fourth Down auszuspielen. Wen interessiert es, ob wir den Ball mit 1:40 Minuten auf der Uhr verlieren? Sie haben das Field Goal ja auch so geschafft. Nochmal: Wir stehen bei zwei Siegen und sechs Niederlagen und es hat sich so angefühlt, als hätten wir Angst davor, das Spiel zu verlieren."
Ausgerechnet Joe Flacco! Der sonst so ruhige, in sich gekehrte Quarterback fand nach der Niederlage seiner Broncos bei den Colts ungewohnt deutliche Worte.
Es ging um die Szene kurz nach der Two-Minute-Warning. Die Broncos, mit einem Punkt in Führung, standen an der 43-Yard-Line bei 3rd&5. Denver lief zuerst gegen eine zugestellte Box aus der Shotgun, ohne Raumgewinn - und puntete dann bei Fourth-and-Five. Im Gegenzug legten Brissett und die Colts 56 Yards in sieben Plays aufs Feld und kickten das spielentscheidende Field Goal.
"In Field-Goal-Reichweite zu kommen ist nicht so schwer", fuhr Flacco fort. "Man bringt seine Defense einfach in diese schlechten Situationen, und ich dachte mir: 'Was haben wir zu verlieren? Warum können wir in einigen dieser Situationen nicht aggressiv sein?' So ging es mir heute häufiger."
Es waren nicht nur deutliche Worte, es war auch eine präzise zutreffende und äußerst gerechtfertigte Kritik. Man hat zwei Chancen - wenn man das Fourth Down ausspielt -, um fünf Yards zu überbrücken und das Spiel essenziell zu beenden. Wie um alles kann man hier auf die Idee kommen, dass man eine bessere Chance hat, das Spiel zu gewinnen, wenn man den Colts den Ball zurück gibt, anstatt dass man selbst mit der eigenen Offense versucht, in zwei Anläufen fünf (!) Yards zu überbrücken?
Anders gefragt: Warum sind die Coaches in der NFL so frustrierend ängstlich, während sie gleichzeitig glauben, dass sie "sicher" agieren?
Andy Reid: Wieso Rodgers den Ball geben?
Und ja, man kann jetzt entgegnen, dass Flacco ja selbst Teil des generellen sportlichen Problems ist. Das stimmt auch, doch macht es die ganze Sache nur noch schlimmer: Insbesondere, wenn man der Außenseiter ist, ist aggressives In-Game-Coaching umso wichtiger, um die eigene Siegchance zu erhöhen. Wer individuell schon unterlegen ist, hilft dem Favoriten, wenn er ihn nicht einmal auf dieser Ebene herausfordert.
In die gleiche Richtung ging auch Andy Reid am Sonntagabend gegen die Packers. Gleich zwei Mal nahm er seine selbst ohne Mahomes gut funktionierende Offense bei einem kurzen Fourth Down vom Feld und gab den Ball zurück in die Hände von Aaron Rodgers. Besonders desolat war die zweite der beiden Entscheidungen.
5:13 Minuten vor dem Ende mit sieben Punkten in Rückstand hatte Kansas City nach unnötig konservativem Play-Calling ein Fourth-and-Three an der eigenen 40-Yard-Line. Und statt jetzt hier auf die eigene Offense, das eigene Play-Calling und das eigene Waffenarsenal zu vertrauen, hisste Andy Reid die weiße Flagge, puntete den Ball zu den Packers und seine Offense sah das Feld an diesem Abend nicht mehr wieder.
Die Offense ist selbst ohne Mahomes ohne jeden Zweifel der stärkere Part dieses Teams - in welcher Welt macht es für dieses Chiefs-Team Sinn, das Spiel in der alles entscheidenden Phase in die Hände der eigenen Defense gegen Aaron Rodgers zu legen? Das hat nichts mit "auf Sicherheit spielen" oder "nicht zu aggressiv werden" zu tun.
Das ist einfach kein Coaching, um zu gewinnen, und hier sollte auch nicht die dann gerne aufkommende Frage in der Richtung "wie aggressiv sollte man sein?" gestellt werde. Es ist schlicht kein Coaching, mit dem man dem eigenen Team die bestmögliche Chance auf den Sieg gibt. Punkt.
Process over Results!
Und dann ist da noch ein ganz anderes Phänomen: Das Stellen des Resultats über den Prozess.
Nur weil uns die Analytics inzwischen - natürlich wird das im Spiel für die Coaches, die es nutzen, jeweils dann für das einzelne Team, den Gegner und die jeweilige Situation angepasst - ziemlich genau sagen können, in welchen Szenarien man ein Fourth Down ausspielen sollte und in welchen nicht, heißt das nicht, dass man jedes Fourth Down dann auch automatisch in ein First Down umwandelt. So funktioniert es natürlich nicht, das sollte jedem klar sein.
Brian Burke hat bereits vor Jahren entsprechende Modelle entwickelt, die mit steigender offensiver Effizienz noch aggressiver geworden sind. Coaches, die in diesen Situationen auf Analytics hören und sich auch im Spiel beraten lassen - und das ist längst keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil - sind besser ausgestattet, was die generelle Herangehensweise angeht. Ein Third Down kann so beispielsweise schon ganz anders angegangen werden, wenn man weiß, dass man das Fourth Down ausspielen wird.
Wir müssen im Sport damit aufhören, eine Entscheidung als falsch darzustellen, nachdem das gewünschte Ergebnis ausgeblieben ist. Kliff Kingsbury lag genau richtig damit, das kurze Fourth Down an der eigenen 30-Yard-Line in New Orleans auszuspielen. Die Cardinals waren ein massiver Underdog bei einem Titelanwärter und es war abzusehen, dass die eigene Defense die Saints früher oder später nicht mehr stoppen kann. New Orleans hatte in diesem Spiel 510 Yards bei 72 Plays, puntete nur zwei Mal und das Spiel war zu diesem Zeitpunkt vor allem so eng, weil die Saints ein Field Goal verschossen und den Drive vor der Halbzeitpause vermasselt hatten.
Arizona musste offensiv punkten um eine Chance zu haben, und Kingsbury tat genau das, was Reid und Denvers Vic Fangio nicht taten: Er gab seinem Team die bestmögliche Chance. Vielleicht nicht mit dem anschließenden Play-Call, aber mit der generellen Entscheidung. Dass Arizona dann das First Down nicht schaffte, macht die grundsätzliche Entscheidung nicht falsch - das ist ein kolossaler Denkfehler, der im Sport so oft als bequeme "Analyse" angewandt wird. Überspitzt formuliert: Stimmt das Ergebnis, war die Entscheidung richtig. Mit Verlaub: Schwachsinn.
Harbaugh und die Ravens
Die Cardinals hatten bis zu dieser Szene in der laufenden Saison fünf Fourth Down ausgespielt und allesamt zum First Down umgewandelt. Und das heißt natürlich nicht, dass Kingsbury mit seiner Entscheidung fünf Mal richtig und ein Mal falsch lag. Der Punkt ist: Coaches sind seit Jahren viel zu ängstlich was Fourth Down Conversions angeht. Und statt sich (inzwischen gar nicht mehr so) neuen Erkenntnissen zu öffnen, sehen wir Woche für Woche, wie Coaches ihre Siegchancen verkleinern, während sie denken, dass sie auf Nummer sicher gehen.
Die Ravens sind hier sicher auf der anderen Seite des Spektrums das positivste Beispiel, und vorneweg Baltimores Spiel in Kansas City zeigte, wie man in puncto In-Game-Coaching eine solche Partie angehen sollte. Coach John Harbaugh stellte anschließend klar, dass es ein "Possession Game" und kein "Field Position Game" war.
Anders gesagt: Die explosive Chiefs-Offense 30 Yards weiter hinten starten zu lassen, kann sich innerhalb eines Plays in Rauch auflösen. In so einem Spiel geht es darum, das Maximum aus den eigenen Possessions zu holen. Genau wie für Arizona in New Orleans am Sonntag.
In der Vorwoche gegen die Seahawks gab es den krassen Kontrast zwischen den Ravens, die bei Fourth Down in der Red Zone auf Touchdown gingen und den Seahawks, die im Wind und im Regen auf ein langes Field Goal setzten, statt die kurze Fourth-Down-Conversion zu versuchen.
Man kann dann auch schnell herausfiltern, welche Coaches bereit sind, sich zu ändern - und welche nicht. Harbaugh hatte vor einigen Wochen eine sehr deutliche Pressekonferenz zu dem Thema, Eagles-Coach Doug Pederson hat bereits vor zwei Jahren bestätigt, dass er während das Spiel läuft über sein Headset jederzeit mit einem Analytics-Experten sprechen kann und sich dementsprechend beraten lässt. Auch Kingsbury war nach der Niederlage in New Orleans hier unmissverständlich.
Mike Zimmer und die Frage: Wieso so einseitig?
Und dann gibt es Coaches wie Mike Zimmer. Die Vikings hatten im Spiel gegen Washington bei eigener 16:9-Führung ein Fourth-and-One an der eigenen 34-Yard-Line erfolglos ausgespielt. Es war die richtige Entscheidung, auch wenn die Redskins die QB-Sneak mit ihrer Interior Defensive Line stoppten.
Zimmers Kommentar zu der Situation anschließend lautete, dass es "wahrscheinlich die dümmste Entscheidung war, die ich getroffen habe, seit ich hier bin". Ein einziges Mal würde ich das gerne von einem Coach hören, nachdem sein Kicker ein 52-Yard-Field-Goal verschossen hat, weil der Coach ein kurzes Fourth Down in der gegnerischen Hälfte nicht ausspielen wollte. Oder nachdem man ein Spiel verloren hat, weil man im Rückstand in der Schlussphase den Ball zurück gibt, statt Fourth Down zu riskieren (ein Gruß an dieser Stelle auch an Bruce Arians und die Buccaneers).
Ein Fourth Down auszuspielen kann schief gehen, genau wie ein Field-Goal-Versuch. Das per se sagt uns aber erst einmal überhaupt nichts darüber, ob die eine oder andere Entscheidung richtig war.
Der Umgang mit Fourth Down spielt in dieser Kritik eine Rolle, genau wie etwa die Herangehensweise was Two-Point-Conversions und dergleichen angeht. Ein Beispiel: Wer mit 14 Punkten hinten liegt und dann einen Touchdown erzielt, sollte immer auf die 2-Point-Conversion gehen - gelingt sie, kann man das Spiel mit einem weiteren "normalen" Touchdown gewinnen. Gelingt sie nicht, kann man mit einem weiteren Touchdown und 2-Point-Conversion immer noch ausgleichen.
Auf Unentschieden und Overtime zu spielen ist der falsche Weg, genau wie auf ein langes Field Goal zu spekulieren, statt die Gewinnchancen seines Teams zu erhöhen. Das hat Matt Nagy am Sonntag gegen die Chargers erfahren müssen, auch wenn er sich anschließend bemerkenswert stur zeigte.
Ich applaudiere Flacco für seine Aussage, immerhin hat er damit seinen Head Coach öffentlich kritisiert. Er weiß natürlich, dass seine langfristige Zukunft nicht in Denver liegt, doch zu so einer Aussage mitten in der Saison gehört nichtsdestotrotz Mut. Und er liegt mit seiner Aussage genau richtig.
Coaches in der NFL sind konservativ und ängstlich, und das vielerorts in einem Ausmaß, dass genau der gegenteilige Effekt von dem, was sie glauben, zu erreichen, eintritt: Statt "auf Sicherheit" zu gehen und die vermeintlich weniger risikoreiche Variante zu wählen, verringern sie mit ihrem konservativen Denken die Siegchancen des eigenen Teams.
Das gilt auch für den Umgang mit dem Run Game, diese Woche war das Managen von Drives aber besonders eklatant. Fans, das wäre zum Abschluss noch wichtig, sollten nicht den Fehler machen, die Entscheidungen der Head Coaches oder die Aussagen eines Kommentators in diesen Momenten nicht zu hinterfragen, nur weil zweifellos jeder Coach mehr Ahnung von Football allgemein hat als jeder von uns.
Die Lücke zwischen Teams wird in dieser Hinsicht über die nächsten Jahre sehr schnell sehr viel größer werden, und das wird sich mittel- und langfristig auch ganz konkret in Siegen und Niederlagen bemerkbar machen.
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Wie bereitete Cleveland der Patriots-Defense Probleme?
These: Hätten die Browns nicht mehrfach mit einer Schrotflinte auf die eigenen Füße geballert - das Duell mit den Patriots in Foxboro hätte deutlich anders ausgehen können.
Zwei Fumbles von Nick Chubb, die absurde Interception von Mayfield bei einem Shovel Pass in die Arme von Defensive Tackle Lawrence Guy - und schon war man noch vor Ende des ersten Viertels in einem 0:17-Loch.
Dazu wieder eine ganze Buntwäsche an Flaggen, der erneut merkwürdige Umgang von Freddie Kitchens mit der Challenge Flag und natürlich das Desaster bei Fourth Down an der eigenen 24-Yard-Line, als man zunächst das Punt-Team raus schickte und dann nach einem False Start Fourth-and-16 ausspielte.
Dass sich in der Folge dennoch und trotz eines vermasselten 2-Minute-Drives vor der Halbzeitpause nach dem geblockten Pats-Field-Goal-Versuch ein enges Spiel entwickelte - die Browns kamen auf 10:17 ran und bereiteten New England nach dem desolaten ersten Viertel deutlich mehr Probleme als jedes andere Team, ausgenommen die Bills - spricht für die Qualität in Clevelands Kader.
Und es wirft auch die Frage auf: Wie genau konnte Cleveland der (zurecht) hochgelobten Patriots-Defense eigentlich Probleme bereiten? Wieso kam Cleveland auf 7,2 Yards pro Run bei 6,6 Yards pro Run von Chubb? Und was sagt uns das womöglich vor New Englands Duell mit den Ravens in der kommenden Woche?
Die Browns attackieren die Patriots-Defense
Einige Punkte fielen beim Browns-Tape auf:
- Cleveland arbeitete viel mit Pull-Blockern, und das aus allen Richtungen. Tackles, Guards, Wide Receiver - die Browns waren bemüht, New Englands Gap-Zuteilungen durcheinander zu bringen. Und das gelang auch einige Male.
- Die Browns versuchten, ihre Play-Designs zu kombinieren und so aus identischen Formationen unterschiedliche Plays zu laufen.
- Das Run Game war auf eine horizontale Dimension ausgelegt. Cleveland zog die Patriots-Front via Designs immer wieder in die Breite, um dann daraus vertikal zu attackieren. Das war auch der effektivste Weg, mit simplen Runs durch die Mitte hatten die Browns wenig Erfolg.
- Möglichst klare Reads für den Quarterback sind zwingend notwendig. Die Front und der Pass-Rush sind generell extrem schwer zu lesen, wann immer man aber dem Quarterback einige klar definierte Reads - vor allem gegen die Man Coverage der Pats - geben kann, ist das ein Plus. Cleveland gelang das über seine Tight Ends mehrfach, hier sollte Baltimore ebenfalls ansetzen können.
Ein erstes sehr gutes Beispiel für einige dieser Punkte ist der lange Run von Chubb gleich beim dritten Drive, welcher in seinem zweiten Fumble endete:
NFL GamepassDie Browns hatten direkt beim Drive davor die exakt gleiche Formation - lediglich spiegelverkehrt - gespielt, und sind dabei via Play Action auf einen Screen gegangen, um den Patriots-Blitz ins Leere laufen zu lassen.
Hier kommen sie also mit der gleichen Aufstellung raus, und Chubb kommt auf das Second Level, wo er sich dann gut durch Kontakt arbeitet und bis kurz vor die Patriots-Endzone explodiert - wo ihm Jones von hinten den Ball aus der Hand schlägt.
Das klappte vor allem, weil die Browns beide Guards direkt auf das Linebacker-Level brachten, mit zwei Receivern aus der Trips-Formation der rechten Seite nach innen schoben und dann zwei Pull-Blocker (der Right Tackle sowie Wide Receiver Jarvis Landry) vor Chubb den Weg freiräumen ließen.
Exemplarisch wäre auch dieser Run bei First Down, der in einem 16-Yard-Raumgewinn für Chubb endet:
NFL GamepassDas Play sieht aus wie ein Zone Read, und womöglich hatte Mayfield hier auch wirklich die Option, den Ball zurückzuziehen und selbst loszulaufen: Die Blocks gehen alle nach links, sodass der Edge-Verteidiger ungeblockt bleibt. Mayfield hat die Augen auf ihm und übergibt den Ball zu Chubb, als klar ist, dass er nicht nach innen crasht, sondern abwartend agiert.
Wieder bekommt Cleveland einen Blocker - in dem Fall den Center - schnell auf das Linebacker-Level und schirmt außen sehr gut mit den Blocks das Ende der Line ab. Chubb kann so erneut mit Speed nach außen durchbrechen.
Browns-Passspiel: Endlich eine Herausforderung für New England
Im Passspiel geht es gegen die Patriots, ganz simpel gesagt, um zwei Sachen: Möglichst klare Reads für den Quarterback und gegen die beste Secondary der NFL trotzdem gute Matchups zu kreieren. Genau das gelang den Browns unter anderem beim Touchdown:
NFL GamepassEs ist kein Geheimnis, dass die Patriots Man Coverage spielen wollen, und mit entsprechenden Pre-Snap-Motions insbesondere durch Tight Ends und Running Backs kann der Quarterback vor dem Snap schon ein gutes Gefühl dafür bekommen, ob die Defense in Man Coverage ist. Man Coverage gab es auch bei Clevelands Touchdown-Pass, und was die Browns hier machen, ist definitiv für Baltimore interessant.
Cleveland spielt im 12-Personnel (ein Running Back, zwei Tight Ends, zwei Wide Receiver) mit beiden Wide Receivern - Odell Beckham und Jarvis Landry - auf der rechten Seite der Formation.
Das bewirkt, dass die Patriots ihre beiden besten Defensive Backs, Cornerback Stephon Gilmore und Safety Devin McCourty, ebenfalls auf dieser Seite der Formation aufstellen, gemeinsam mit Nummer-3-Corner J.C. Jackson. Damit wissen die Browns bereits, dass sie auf der anderen Seite der Formation vorteilhafte Matchups kreieren können, wo die Patriots zwei Linebacker (Dont'a Hightower und Jamie Collins) sowie Safety Patrick Chung gegen die beiden Tight Ends und den Running Back aufbieten.
Und Cleveland hat - genau wie Baltimore - selbst ohne den verletzten David Njoku mit Demetrius Harris, Ricky Seals-Jones und Pharaoh Brown die Tight Ends, um solche Matchups auszunutzen. Chung übernimmt Post-Snap Brown, der nach innen zieht und gemeinsam mit Landry von der anderen Seite ein Mesh-Konzept läuft.
Das lässt Harris Downfield Eins-gegen-Eins mit Hightower ohne Safety-Hilfe; ein sehr vorteilhaftes Matchup für die Browns, die hier gewissermaßen ihre Wide Receiver als Ablenkung nutzen und die Tatsache, dass die Patriots Beckham doppeln und so der tiefe Safety fehlt, gegen sie verwenden können. So sah das dann aus, direkt bevor Mayfield den Ball wirft:
NFL GamepassFrüh in der zweiten Hälfte hatten die Browns zudem ein gutes Play-Design, um New Englands Zone Coverage vertikal zu attackieren. Wenn New England Zone spielt, ist die Gefahr für Fallen in der Coverage umso höher und oftmals weiß man noch weniger, wer sich in Coverage fallen lässt und wer angreift.
Mit Flood-Konzepten (eine Seite der Defense mit drei Routes auf verschiedener Tiefe "überladen") und Play Action kann man dem Quarterback auch dabei möglichst klare Reads geben und, unabhängig davon, was vielleicht in der Mitte des Feldes mit den Linebackern passiert, New Englands Coverage ärgern.
Hier ein Beispiel genau dafür aus dem Field-Goal-Drive direkt nach der Halbzeitpause:
NFL GamepassAuffällig ist hier erst einmal: Die Browns kommen erneut mit zwei Wide Receivern auf der einen und den beiden eng an der Line postierten Tight Ends auf der anderen Seite raus; das ganze in einem engen Split, also alle Spieler stellen sich innerhalb der Zahlen auf dem Feld auf.
Das macht zwar die Patriots-Front schwerer lesbar, da New England mehr Verteidiger rund um die Offensive Line postieren kann - gleichzeitig öffnet es für die Routes der Browns aber das ganze Feld, da Out- genau wie In-Breaking-Routes jetzt gefährlich werden. Die Defense kann in Coverage die Seitenlinie weniger als Unterstützung nutzen.
Dieses Mal kommt New England mit Gilmore sowie einem Linebacker auf der Wide-Receiver-Seite dagegen raus - ein klarer Hinweis auf Zone Coverage. Das attackiert Cleveland vertikal, und zwar aus Play Action heraus und zwischen den Zones (hinter dem Linebacker, vor Cornerback und Safety) ergibt sich die Lücke für Landry und einen 21-Yard-Raumgewinn.
Die Browns standen sich letztlich zu extrem selbst im Weg und auch Kitchens hatte was die In-Game-Entscheidungen angeht zum wiederholten Mal einen sehr schlechten Tag. In puncto Play-Designs und Play-Calls gegen spezifische Looks der Patriots-Defense war das aber der mit Abstand beste Game Plan einer Offense gegen New England bislang in dieser Saison. Das sollte Cleveland etwas Optimismus geben - und könnte Division-Rivale Baltimore für den Kracher am kommenden Sonntag einige Hilfestellungen bieten.
Patriots: Können die Ravens von den Browns lernen?
Baltimores Running Backs werden eher seltener so eingesetzt wie Chubb am Sonntag - diese Aufgabe, und das könnte für New England das größere Problem werden, fällt in der Regel eher Lamar Jackson zu.
Viele der Ravens-Designs sind darauf ausgelegt, dass Jackson entweder per Zone Read einen Verteidiger liest und dann nach außen ziehen kann, oder aber dass er direkt nach außen losläuft, während das Base Run Game eher Inside stattfindet.
New England wird es vermutlich besser als vielen anderen Teams gelingen, Jackson beim Pass in der Pocket zu halten - doch kommen nach wie vor zwei Drittel von Jacksons Runs aus desginten Runs für den Quarterbacks, und die finden eben weitestgehend nach außen statt und auch die Ravens arbeiten dann gerne mit Pull-Blockern, mit Trap Blocks durch Tight Ends und dergleichen. Auch Motion und natürlich Play Action sind Kernelemente der Ravens-Offense.
New Englands Secondary ist ligaweit unerreicht und sollte auch gegen die Ravens klar überlegen sein; doch es wird sehr spannend sein zu sehen, wie aggressiv die Patriots Baltimores Run Game verteidigen.
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QB-Karussell, Wildcard-Prognose, Seahawks - eure Fragen
Kaliba und CTG: Welche Teams, glaubst du, werden nächstes Jahr auf QB-Suche sein und welche Quarterbacks werden entlassen/Free Agents? Sehen wir dieses Jahr wieder einen Ansturm auf Quarterbacks in der Free Agency und im Draft?
Im Endeffekt das gleiche Spiel wie so häufig: Im August sind (fast) alle Franchises mit ihrer Quarterback-Position zufrieden und glauben, dass sie hier vorerst nicht aktiv werden müssen - Anfang November sieht das Bild schon wieder ganz anders aus.
Das sind die Teams, bei denen ich Stand heute prognostiziere, dass sie in der kommenden Offseason ganz konkret auf Starting-Quarterback-Suche gehen:
- Miami Dolphins: Das Rosen-Experiment scheint Geschichte zu sein und das Rennen um den Nummer-1-Pick läuft. Ob Tua, Shootingstar Joe Burrow oder ein ganz anderer Kandidat - die Dolphins werden früh einen Quarterback draften.
- Cincinnati Bengals: Auch wenn Andy Dalton unter den aktuellen Umständen eines der kleinsten Probleme in der Bengals-Offense ist: Es ist sehr gut vorstellbar, dass Zac Taylor nach einer sportlich desolaten Saison in seinem zweiten Jahr als Head Coach "seinen" Quarterback auswählen will und darf. Und das ja vielleicht sogar mit dem Nummer-1-Pick.
- Tennessee Titans: Mariota ist fertig in Nashville, da gibt es keinen Zweifel. Tannehill macht seine Sache aktuell gut - für einen High-End-Backup. Aber eine langfristige Lösung ist er nicht. Ein Vorteil für Tennessee: Mit Tannehill hätte man eine ideale Übergangslösung, falls man einen Rookie vorerst raushalten will.
- Chicago Bears: Zu den Bears kommen wir später noch im Detail, aber dass Mitch Trubisky nicht die Antwort ist, ist längst kein kontroverser Take mehr. Teams neigen bei hoch gepickten Quarterbacks nach wie vor dazu, ihnen noch ein wenig mehr Zeit zu geben - Zeit, die man nicht hat. Chicago hat kein Draft-Kapital, um einen Top-10-Pick in einen Quarterback zu investieren; doch die Bears sind ein heißer Kandidat für die Free Agency.
- Tampa Bay Buccaneers: Keine Ahnung, was mit Winston passiert, um ehrlich zu sein. Hier wechselt meine Prognose auch regelmäßig. Ich glaube etwa, dass er eine bessere Chance als Mariota auf noch ein Jahr bei seinem Team hat - im Moment nehmen die üblen Spiele aber besorgniserregend Überhand und vielleicht ziehen die Bucs letztlich doch die Reißleine. Die Frage wird dann sein: Stürzt damit auch das gesamte Bruce-Arians-Konstrukt ein? Falls Arians bleibt, tippe ich, dass die Bucs einen erfahrenen Quarterback in der Free Agency und keinen Rookie holen.
Hechtel: Welchen Record braucht man in der NFC/AFC um am Ende der Saison einen Wildcard-Spot zu haben?
Das wird sich ziemlich stark unterscheiden - in der AFC dürfte es deutlich einfacher werden, eines der letzten beiden Playoff-Tickets zu ergattern.
Ich rechne hier mit den Patriots (8-0), Ravens (5-2) und Chiefs (5-3) in den Playoffs, sowie entweder den Colts (5-2) oder Texans (5-3). Houston wird durch den Verlust von J.J. Watt in der ohnehin wackligen Defense nochmal geschwächt und könnte sich am Ende mit etwa neun Siegen die erste Wildcard sichern.
Denn ansonsten sehe ich kein Team, dem ich am Ende realistisch über neun Siege zutraut, ohne dass es die Division gewinnt. Ja, die Bills stehen aktuell 5-2 - doch ist das ein 5-2-Record, dem ich nicht vertraue: Buffalo hat eine sehr gute Defense, die aber nicht auf dem Level der Patriots oder 49ers ist. Will sagen: Die Bills können sich nicht darauf verlassen, dass die Defense sie tragen kann.
Die Bills sind dennoch der Favorit auf die zweite Wildcard - andere Kandidaten wären Jacksonville, Tennessee, Oakland, Pittsburgh und Cleveland. In der Summe: Ich vermute, dass neun Siege eine Wildcard in der AFC dieses Jahr garantieren - und vielleicht sogar ein 8-8-Team auf diesem Weg rein kommt.
Die NFC ist da deutlich enger. Mit den Seahawks (6-2), Rams (5-3) und Vikings (6-2) gibt es bereits drei mögliche Schwergewichte, die aktuell nicht den Division-Titel gewinnen würden. Die Eagles (4-4) und auch die Panthers (4-3) sehe ich ebenfalls stärker als die meisten Wildcard-Anwärter in der AFC.
Deshalb tippe ich, dass man in der NFC mindestens zwei Siege mehr für eine Wildcard brauchen wird - elf also in der Summe. Und so wie die Conference sich bislang gestaltet, ist es absolut nicht auszuschließen, dass am Ende ein Elf-Siege-Team sogar die Playoffs verpasst.
Veit Ellerbrock und Thorsten: Wie stark schätzt du die Seahawks nach acht Spielen ein? Niederlagen gegen starke Teams, viele enge Spiele gegen schlechte Teams. Kein Pass-Rush, schwache Secondary (Schaub heute mit 460 Yards) und Carroll mit vielen schlechten Ingame-Entscheidungen. Trotzdem stehen sie bei 6-2. Sind die Seahawks schlechter als ihr Record, beziehungsweise nur so gut wie Wilson spielt/spielen darf?
Diese Woche gibt es zur Saison-Halbzeitmarke mein zweites Power Ranking für diese Saison, aber so viel kann man auf jeden Fall schon sagen: Die Seahawks sind wahnsinnig schwer zu greifen.
Ich komme bei Seattle immer darauf zurück, dass sie durch Wilson, Lockett, Wagner, Clowney und inzwischen auch Metcalf einfach eine hohe Base-Line haben. Deshalb ist Seattle in meiner Prognose auch ein Playoff-Team - doch wie gut können sie darüber hinaus sein? Die Secondary ist individuell ein Problem, das stimmt. Doch auch wie Pete Carroll defensiv agiert, hilft dabei wenig. Genau wie sein konservatives Vorgehen, was Seattle ebenfalls ein Klotz am Bein ist.
Unter dem Strich sind die Seahawks wahrscheinlich einfach das, was in der Frage auch schon durchgeklungen ist: Ein Team, das ins obere Liga-Drittel gehört, allerdings nicht zur Liga-Spitze. Das bedeutet ganz konkret vermutlich: Ein Playoff-Team, für das spätestens in der Divisional-Runde allerdings Endstation ist.
Mit dem kleinen Bonus-Faktor, dass gerade auch in der Postseason mit Russell Wilson eine Überraschung immer möglich ist.
Jonas: Woran kann es liegen das die 2018 und 2019 gedrafteten Quarterbacks dieses Jahr (bis auf Lamar Jackson) so straucheln? Die eigentlich Formkurve müsste doch im Normalfall nach oben gehen?
Sehr wichtige Frage, die ich auf jeden Fall mit rein nehmen wollte - allein schon aus einem Grund: Man darf auch und vor allem bei einem Quarterback nicht von einer linearen Entwicklung ausgehen. Sicher, einige Dinge sollten im zweiten Jahr besser sein - Spielverständnis, Spieltempo, Verhalten in der Pocket beispielsweise -, doch bedeutet das nicht automatisch, dass der Spieler insgesamt plötzlich besser spielt.
Teams haben im zweiten Jahr konkretes Tape für diesen Quarterback und attackieren seine Schwachstellen sowie die Schwachstellen der Offense, in der er spielt, ganz direkt. Und auch im zweiten Jahr sind die allermeisten Quarterbacks deshalb noch immer sehr abhängig von den Umständen.
Ein Beispiel: Baker Mayfield stand letztes Jahr bei 29 Prozent seiner Dropbacks unter Druck, einer der ligaweit niedrigsten Werte. Und das obwohl er den Ball im Schnitt relativ lange hielt (2,57 Sekunden). Außerdem war er in der Mitte des Feldes extrem gefährlich, wo er fast die Hälfte (12 von 27) seiner Touchown-Pässe auflegte. Vieles davon gestaltet sich dieses Jahr deutlich anders, Mayfield steht mehr unter Druck, geht mehr Risiko und die Mitte des Feldes ist eine Turnover- statt eine Touchdown-Fabrik geworden.
Lamar Jackson ist das perfekte Beispiel für die gleiche These, nur in die andere Richtung. Man konnte bei ihm einige positive Entwicklungen als Passer beobachten, auch wenn diese Entwicklungen nicht so extrem ausfallen wie man nach zwei Wochen dachte. Doch vor allem hat er ideale Umstände, mit einer sehr guten Offensive Line und einem Scheme, das komplett auf ihn ausgerichtet ist.
Diesen Luxus hat sonst kein anderer Quarterback. Das soll nicht Jacksons Leistungen klein reden; es ist einfach wichtig, auch beim Quarterback die Umstände in der Entwicklung zu berücksichtigen.
Wenn man das beachtet, kann man versuchen, die Entwicklung eines Quarterbacks individuell zu betrachten. Da wäre etwa Mayfields Tendenz, sich in der Pocket nicht gut zu bewegen, die im College teilweise sichtbar war und dieses Jahr deutlich stärker auftritt - ein Warnsignal.
Umgekehrt sehen wir bei Josh Allen bei aller Inkonstanz eine deutliche Entwicklung im Underneath Passing Game und bei Darnold lässt sich eine Intensivierung der Turnover-Problematik, die er auch bei USC schon hatte, feststellen. In einer Offense, die ihm wenig hilft.
Zwei zentrale Takeaways: Auch für Quarterbacks ist die Frage nach der Situation, in die er rein gedraftet wird, unheimlich wichtig und die falsche Situation kann verhindern, dass ein talentierter Quarterback jemals sein Potenzial ausschöpft. Und selbst wenn die Situation gut ist, wird man nur sehr selten Quarterbacks haben, die sich über die ersten Jahre ihrer Karriere einfach konstant verbessern.
Carsten Dreyer: Die Bears haben mehr Probleme als nur Trubisky. Play-Calling, Kicker und die Defense hatte keinen Sack gegen eine der schwächsten OL der Liga. Wie kann Chicago den Turnaround schaffen?
Nachdem ich bei den Bears in den vergangenen Wochen sehr kritisch war und letzte Woche bereits über die generellen offensiven Probleme geschrieben hatte, ist das doch eine sehr gute Gelegenheit, um konstruktiv auf die Zukunft der Bears zu blicken.
- Punkt: Diese Saison ist gelaufen. Die NFC ist zu stark, die NFC North ist zu stark und die Probleme der Bears sind zu vielseitig und zu tiefgreifend, als dass man sie innerhalb einiger Spiele reparieren könnte. Mit dieser Wahrheit im Hinterkopf sollte man auch jetzt mit weiteren Entscheidungen vorgehen.
- Punkt: Die Quarterback-Thematik liegt auf der Hand. Es ist die wichtigste Position und Trubisky ist nicht die Antwort. Chicago hat keinen Erst-, Dritt- oder Viertrunden-Pick im kommenden Draft und muss zwei Zweitrunden-Picks sehr clever einsetzen. GM Ryan Pace war über die vergangenen Jahre viel zu aggressiv und sorglos mit seinen Picks, statt hier das Draft-Kapital zu erweitern.
- Punkt: Anknüpfend daran: Die Bears werden keinen Quarterback draften können, der das Titelfenster, das mit dieser Defense noch immer möglich ist, wieder aufstoßen könnte. Der Blick muss also Richtung Free Agency gehen - wo die Bears mit dem Stand heute fünftniedrigsten Cap Space für 2020 ebenfalls sehr präzise vorgehen müssen. Ich bleibe dabei, dass ich es mit Mariota versuchen und ihn wieder mit seinem College-Coach Mark Helfrich zusammenführen würde. Das scheint die vielversprechendste Option zu sein, wenn man schnell wieder angreifen will.
- Punkt: Das Play-Calling. Ja, das Play-Calling ist nicht gut und man hat auch den Eindruck, als würde hier nichts harmonieren. Wo Nagy letztes Jahr noch einen tollen Rhythmus in den Spielen hatte und konstant offene Receiver kreierte, scheint er jetzt auch selbst in seinem Kopf gefangen zu sein. Tarik Cohen ist noch immer eine tolle Mismatch-Waffe, Taylor Gabriel ein gefährlicher Screen-Receiver und Anthony Miller kann eine absolut solide Nummer 2 sein - hinter Allen Robinson, der eine fantastische Saison spielt. Wirklich gut eingesetzt wird dieses Jahr keiner von ihnen, abgesehen von Robinson.
- Punkt: Play-Calling, Part 2. Was natürlich die Frage aufwirft - warum ist das so? Wie sehr leidet das Scheme unter Trubiskys Limitierungen? Wie weit ist Nagy der Meinung, dass er seine Offense anpassen muss, damit sie mit Trubisky funktioniert? Nagy hat in vielerlei Hinsicht eine merkwürdige Saison, aber er ist nicht über den Sommer plötzlich unfähig geworden. Normalerweise sollte man eine Offense im zweiten Jahr mit einem Quarterback erweitern können - die Bears sind offensiv dagegen einfacher geworden und scheinen auf Trubisky Rücksicht zu nehmen. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass man mit Chase Daniel teilweise den Eindruck hatte, die Offense würde runder laufen - was sie in meinen Augen auch tat.
- Punkt: Und die Defense? Dass die Bears das ultra-dominante Vorjahres-Level so nicht würden halten können, war absehbar - und trotzdem waren sie gerade früh in der Saison extrem stark unterwegs. Defenses sind einfach inkonstanter als Offenses, die Bears haben trotzdem auch weiterhin die Bausteine, um eine Top-5-Defense aufs Feld zu bringen. Insbesondere dann mit Akiem Hicks zurück auf dem Platz.
Chicago ist keineswegs ein hoffnungsloser Fall. Man hat die Defense und die offensiven Waffen, um 2020 wieder anzugreifen. Dafür allerdings muss die Offensive Line verbessert werden - und vor allem die Entscheidung auf der Quarterback-Position sitzen.