Der Super Bowl steht fest: Die San Francisco 49ers treffen auf die Kansas City Chiefs! Auf welche Matchups kommt es dabei an? Wie geht es für die unterlegenen Packers und Titans weiter? Welche Lehren kann man aus dieser Saison ziehen - und wieso rannte San Francisco nach Belieben über die Packers? In seiner wöchentlichen Kolumne blickt SPOX-Redakteur Adrian Franke zurück und auch schon voraus.
Ihr wollt Fragen an die SPOX-NFL-Kolumne stellen? Das geht direkt hier an den Autor!
So überrannten die 49ers die Packers
Manchmal kann Football auch ganz einfach sein.
Als 49ers-Coach Kyle Shanahan nach dem Triumph im NFC Championship Game gefragt wurde, warum er 42 Runs und nur 8 Pässe hatte spielen lassen, lautete seine trockene Antwort: "Weil es funktioniert hat."
Mit seinen 220 Rushing-Yards pulverisierte Raheem Mostert den Franchise-Rekord für ein Playoff-Spiel, den hatte bislang Colin Kaepernick mit 181 Yards gehalten - ebenfalls in einem Playoff-Spiel gegen die Packers. In der All-Time-Playoff-Liste muss sich Mostert nur hinter dem großen Eric Dickerson einordnen.
Mostert war allein 2015 bei vier verschiedenen Teams unter Vertrag, weder in Philadelphia, noch in Miami, Baltimore oder Cleveland konnte er sich festbeißen. 2016 folgten weitere Kurzaufenthalte bei den Jets sowie bei den Bears, mehr und mehr mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es mit der Football-Karriere womöglich nicht klappt. Selbst im College war er ursprünglich Wide Receiver und Kick-Returner, ehe er auf Running Back wechselte, weil er sich dort bessere Chancen erhoffte.
Wie konnte so ein Spieler, der vor dieser Saison insgesamt keine 300 NFL-Rushing-Yards vorweisen konnte, derart in einem Championship Game explodieren?
Green Bay findet keinerlei Antworten
Die ganz einfache - und aus Packers-Sicht frustrierende - Antwort lautet: Green Bay wirkte schlecht vorbereitet. Sicher, das sagt sich leicht, als Zuschauer sowie als Analyst muss man nicht auf all die Misdirection- und Motion-Elemente in der 49ers-Offense reagieren, mit denen Shanahan sein Outside Zone Run Game so gefährlich macht.
Die Packers aber hatten nicht nur keine Antworten, es war mitunter auch schlicht zu leicht aus Sicht der 49ers.
NFL GamepassDas hier dargestellte Play zeigt einen klassischen Niners-Run, wie man ihn in jedem Spiel unter Shanahan finden wird. Outside Zone mit dem Fullback als Lead-Blocker. Die Terminologie rein für den Run ist "18/19 Force", bedeutet: Outside Zone Right ("18") beziehungsweise Left ("19"), mit dem Fullback als Lead-Blocker nach außen ("Force").
Was hier durchweg auffällig war? Die Packers konnten keine Edge setzen, also die Runs nach außen nicht kontrollieren und wieder ins Zentrum zurück zwingen. Dabei nahmen sie immer wieder schlechte Winkel und ließen sich von Blocks auf dem falschen Fuß erwischen - oder hatten offensichtlich Probleme damit, das Play zu erkennen.
In diese Kategorie fiel auch Mosterts dritter Touchdown-Run direkt vor der Halbzeitpause: Die Packers hatten acht Verteidiger in der Box, gegen sieben Blocker der Niners. Doch die Linebacker gehen zu sehr in den Flow nach außen und öffnen sich dafür nach innen, wo sie von den Second-Level-Blockern dann erwischt werden können.
Und weil dann zusätzlich einige Verteidiger Garoppolo mit dem Play Action Fake im Auge behalten, können sie wiederum ihre Winkel zum schnellen Mostert nicht schließen. Das war ein konstantes Thema mit der Packers-Defense im Laufe der Partie - und umso überraschender, weil Green Bay hier im Regular-Season-Duell in San Francisco zumindest verglichen damit deutlich stabiler gewirkt hatte.
Bei Runs, die nach außen gerichtet waren (außerhalb der Offensive Tackles, Jet Sweeps nicht berücksichtigt), erlief San Francisco gegen Green Bay dieses Mal bei 23 Runs 123 Yards, drei Touchdowns und sieben First Downs.
49ers vielfältig im Run Game
Doch war das nur Teil des Problems, denn San Francisco präsentierte sich im Run Game durchaus variantenreich und beharrte keineswegs auf seinen Kernkonzepten im Outside Zone Game. Stattdessen arbeiteten die Niners vermehrt mit Power Blocking Schemes, Trap-Blocks, Pull-Blockern und dergleichen - und konterten Green Bays Verteidigungsversuche auf diese Art regelmäßig.
Wie das aussehen konnte, zeigt Mosterts 36-Yard-Touchdown bei 3rd&8 beispielhaft:
NFL GamepassDer Left Tackle deutet dabei nur an, dass er den ihm gegenüber postierten 3-Technique-Verteidiger blocken würde und zieht stattdessen auf das Linebacker-Level. Der Verteidiger derweil kommt zwar so relativ ungehindert durch die Line of Scrimmage ins Backfield, wo ihn dann aber der Pull-Block des Guards erwartet.
Der Edge-Verteidiger auf der linken offensiven Seite derweil agiert zu stürmisch und ist zu weit im Backfield, als er erkennt, dass der Run auf seine Seite innen an ihm vorbei geht.
San Francisco schaffte es regelmäßig, Green Bays Linebacker und Safeties in der Mitte zu binden - mit Blocks, aber auch mit diversen Play-Fakes, welche die Packers-Verteidiger kurz innehalten ließen. Wenn man dann einen Speedster wie Mostert hat, reichen diese kurzen Sekundenbruchteile des Zögerns, dass die Verteidiger die Winkel zu Mostert nicht mehr schließen können.
Dazu kommt dann alles rund um das Misdirection- und Wide-Receiver-Run-Game, das Shanahan immer wieder einstreut und Defenses so dazu bringt, zu zögern.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der 32-Yard-Run von Deebo Samuel Mitte des dritten Viertels:
NFL GamepassHier wird auch deutlich, wie gut San Francisco seine Play-Designs verknüpft. Die Niners deuten zunächst einen Run nach links an, wie ihn Green Bay zu diesem Zeitpunkt schon mehr als ausreichend häufig gesehen hat: Der Guard als Pull-Blocker, die Offensive Line schiebt alles ins Zentrum und dann soll der Fullback als Lead-Blocker den Weg nach außen frei räumen.
Nur: Dieses Mal geht das Play in die andere Richtung. Kyle Juszczyk deutet seinen Block nach links nur an, dreht dann um und wird stattdessen zum Vorblocker für Samuel. Der bekommt den Ball per End Around und mit abermals exzellentem Second-Level-Blocking sowie Samuels Fähigkeiten mit dem Ball in der Hand steht mal eben ein Raumgewinn von 32 Yards.
Und um direkt daran anzuknüpfen, der zweite Touchdown-Run von Mostert:
NFL GamepassHier wird wunderbar deutlich, auf was die Defense alles achten muss. Zunächst einmal könnte Motion-Spieler Samuel (Nummer 19, blauer Laufweg) den Ball per Jet Sweep oder Tap Pass bekommen. Garoppolo, nachdem er den Ball an Mostert übergeben hat, täuscht zusätzlich einen kurzen Rollout an, auch darauf muss die Defense ihre Augen gerichtet haben.
Die Offensive Line blockt derweil die Defensive Line zurück ins Zentrum, abermals mit einem pullenden Guard als Unterstützung zur Playside.
Samuel bekommt nicht den Ball und ist stattdessen der Vorblocker - und obwohl der Linebacker und der Safety im Zentrum das Play erkennen und insbesondere der Safety relativ schnell reagieren (lila markiert), reicht das nicht: Samuel blockt den Safety und der Linebacker ist nicht schnell genug, um den Winkel zu Mostert zu schließen.
San Franciscos Run Game zu limitieren wird für die Chiefs ein elementarer Schritt auf dem Weg zum Super Bowl sein. Kansas City ist defensiv seit Wochen merklich verbessert und hat jetzt in den Playoffs zwei exzellente defensive Auftritte abgeliefert - nicht zuletzt im Championship Game, als Derrick Henry abgemeldet wurde.
Doch während Tennessees Run Game auf Power und Physis setzt, funktioniert Shanahans Run Game mehr über Raum und Geschwindigkeit. Die Antworten von Kansas City hierauf werden eines der großen Themen für den Super Bowl sein.
Ihr wollt Fragen an die SPOX-NFL-Kolumne stellen? Das geht direkt hier an den Autor!
Packers: Contender - oder One-Hit-Wonder?
In der breiten Masse schien der Konsens relativ deutlich: Die Chiefs und 49ers sind die "verdienten" Super-Bowl-Vertreter beider Conferences. Die Titans hatten ein wenig den Charme der Underdog-Cinderella-Story, die Packers hatten den Reiz der reichen Franchise-Historie und eines der größten Quarterbacks dieses Jahrtausends im Herbst seiner Karriere, vielleicht vor einem letzten Hurra.
An Rodgers lag es nicht in diesen Playoffs, so viel sei gesagt. Gegen Seattle spielte er herausragend, gegen San Francisco arbeitete er sich zumindest in die Partie und machte es in der zweiten Hälfte ein wenig spannender. Die Packers hätten in dieser Partie 2011-Legende-Rodgers gebraucht, um mit San Francisco mitzuhalten - das aber vorauszusetzen wäre schon viel verlangt.
Doch die Frage, die sich immer stellt, insbesondere nach Championship Games, lautet: Wie lange wird es dauern, ehe die beiden unterlegenen Teams wieder so nah an einen Trip zum Super Bowl kommen? In der NFL, das ist die harte Realität, ist nicht selten ein Playoff-Run, in dem ein Team zur richtigen Phase der Saison heiß läuft, wahrscheinlicher, als dass über mehrere Jahre anhaltender Erfolg aufgebaut und so ein Titelfenster über mehrere Jahre offengehalten wird.
Also - was sind die Titans und die Packers? Stehen beide am Anfang eines neuen Titelfensters? Oder sind es One-Hit-Wonders, die nächstes Jahr einen deutlichen Rückschritt hinlegen und erst eine Weile brauchen werden, ehe sie wieder um ein Ticket zum Super Bowl spielen?
Green Bay Packers
Worauf können die Packers aufbauen?
Pass-Rush: Die Verpflichtungen von Za'Darius Smith und Preston Smith waren, man kann es nicht anders sagen, absolute Volltreffer. Insbesondere Za'Darius Smith war einer der vier, fünf besten Edge-Verteidiger der vergangenen Saison, und ist dabei flexibel genug, dass er auch nach innen rücken kann. Die beiden Smiths in Kombination mit der Leistungsexplosion von Kenny Clark in der zweiten Saisonhälfte geben Green Bay ohne Zweifel eine defensive Identität.
Offensive Line: Das lässt sich auch auf die andere Seite des Balls übertragen, auch hier beginnt Green Bays Identität an der Line of Scrimmage. Die Packers hatten einmal mehr eine sehr gute offensive Line, beginnend mit einem der besseren Tackle-Duos der Liga. Hier stellt sich gleich die erste Frage: Was macht Green Bay auf Right Tackle? Bryan Bulagas Vertrag läuft aus.
Davante Adams und Aaron Jones: Green Bay hat zwei exzellente Skill-Position-Spieler: Davante Adams ist ein echter Nummer-1-Receiver und obwohl sich Defenses regelmäßig auf ihn fokussierten, konnte er mehrere Spiele dieses Jahr an sich reißen. Jones derweil hatte seine Breakout-Saison; einmal als Runner, doch insbesondere auch in der Early-Down-Pass-lastigen Packers-Offense im Screen- und Kurzpassspiel.
Welche Problemzonen müssen die Packers schließen?
Wide Receiver: So sehr man Adams loben muss, so sehr muss man gleichzeitig auch die Wide Receiver um ihn herum kritisieren. Die Packers setzten ganz offensichtlich darauf, dass sich aus den vielen jungen Receivern vielleicht zwei, wenigstens aber einer als konstanter Part der Offense festbeißen würde. Das allerdings ist einfach nicht passiert, und in der Folge fehlte Green Bays Offense ganz offensichtlich die Feuerkraft, nicht nur im NFC Championship Game.
Linebacker: Mehr individuelle Cover-Qualität außerhalb von Jaire Alexander wäre ebenfalls ein Punkt. In der Secondary haben sich die Packers mit Amos und Savage auf Safety merklich stabilisiert, auf dem Linebacker-Level bleiben sie aber anfällig. Hier fehlt ein Sideline-to-Sideline-Verteidiger, der auch in Coverage funktioniert und mehr Explosivität in die Front bringt. Blake Martinez ist ohnehin angehender Free Agent. Womöglich ein guter Zeitpunkt für einen Neustart auf Inside Linebacker?
Welche Gefahren zeichnen sich ab?
Das Verkennen der Problemzonen. Die Diskussion darüber, wer verdient oder auch nicht verdient bis ins Championship Game kommt, ist extrem subjektiv. Mein persönlicher Eindruck war, dass Green Bay eher wie ein 10-Siege-Wildcard-Team als wie ein 13-Siege-Nummer-2-Seed-Team gespielt hat. Der größte Fehler wäre es, sich davon blenden zu lassen.
Etwa, indem man voraussetzt, dass sich die Secondary schon verbessern wird, wenn der Pass-Rush so weiterspielen kann. Oder dass sich jetzt doch im Receiving-Corps junge Spieler weiterentwickeln werden, mit einem weiteren Jahr an Erfahrung, und man hier in der Free Agency nichts machen muss.
So gibt es mehrere einzelne potenzielle Möglichkeiten dazu, sich selbst zu blenden - und ja, hier muss man dann auch über Aaron Rodgers sprechen. Rodgers hatte einen guten Start in die Saison und konnte dann gegen Seattle nochmals ein Ausrufezeichen setzen. Doch wahr ist auch, dass eine weitere Saison vergangen und Rodgers ein weiteres Jahr älter geworden ist, in dem sich Probleme verdeutlichten.
Das beginnt konkret mit seiner Accuracy, die merklich inkonstanter geworden ist. Es geht weiter mit mangelnder Risikobereitschaft im Passspiel. Rodgers ist noch immer ein guter Quarterback - auf eine Saison betrachtet jedoch mehr in der "solide"-Kategorie, irgendwo zwischen Platz 10 und 15, als in der Nähe der "Elite"-Gruppe.
All das soll nicht heißen, dass die Packers Rodgers austauschen sollten. Aber es soll sehr wohl heißen, dass Green Bay in seiner Kaderplanung weiter berücksichtigen muss, dass Rodgers dieses Team nicht mehr tragen wird - und man sich womöglich eher früher als später nach einem Nachfolger umschauen muss.
Wie sieht die Packers-Prognose für 2020 aus?
Tendenziell rechne ich mit einer merklichen Regression, zumindest was die Ergebnisse angeht. Die Packers dürfen natürlich zufrieden sein, denn dass man im ersten Jahr unter Matt LaFleur im Championship Game stehen würde, hatte niemand erwartet. Jetzt gilt es, die richtigen Schlüsse zu ziehen; dann wird Green Bay auch 2020 reelle Chancen auf einen Division-Titel haben. Müsste ich heute prognostizieren, würde Green Bay allerdings nicht zu meinen engsten Titelkandidaten für 2020 zählen.
Ihr wollt Fragen an die SPOX-NFL-Kolumne stellen? Das geht direkt hier an den Autor!
Titans: Contender - oder One-Hit-Wonder?
Tennessee Titans
Worauf können die Titans aufbauen?
Offensive Line: Die erste Frage: Halten die Titans Jack Conklin, oder verlässt der Right Tackle das Team via Free Agency? Tennessees O-Line steigerte sich im Laufe der Saison merklich und war ein Grund für den Aufschwung des Teams, mit einem exzellenten Center, Rodger Saffold in zunehmend gewohnter Form und eben einem sehr guten Tackle-Duo, gerade im Run-Blocking. Die Line kann das Rückgrat der Offense bleiben.
Secondary: Adoree' Jackson und Kevin Byard sind die beiden Säulen dieser Secondary und waren je für sich betrachtet maßgebliche Gründe dafür, dass Tennessee durch die gesamten Playoffs exzellente Coverage spielte. Gerade auch gegen die Chiefs. Slot-Corner Logan Ryan ist solide, sein Vertrag läuft aus. Malcolm Butler hatte eine gute Saison bis zu seiner Verletzung. Tennessee ist nicht allzu weit davon entfernt, eine wirklich dominante Defense aufs Feld zu bringen.
A.J. Brown: Exzellente Saison des Rookie-Receivers, der einer der explosivsten Spieler in dieser NFL-Saison war. Regelmäßig der Mittelpunkt der Play-Action-Designs, um Crosser hinter den Linebackern zu fangen und dann jede Menge Yards nach dem Catch zu produzieren. Brown kann in dieser Offense mit seiner Physis und mit seinem Potenzial nach dem Catch auf Jahre hin ein Leistungsträger sein.
Welche Problemzonen müssen die Titans schließen?
Offensive Waffen: A.J. Brown ist ein guter Anfang, Corey Davis ist so etwas wie die weniger physische (und schlechtere) Version von Brown, Adam Humphries ist ein reiner Slot-Receiver - die Titans haben einige Waffen, inklusive einem Speedster in Kalif Raymond. Mehr als einmal hatte ich dieses Jahr aber den Eindruck, dass eine größere Vielfalt im Waffenarsenal mit noch mehr Explosivität und mehr verschiedenen Optionen, um Gegner zu attackieren, den Titans gutgetan hätte.
Pass-Rush: Es war vielleicht der größte Takeaway aus dem Chiefs-Spiel: Die Titans spielten exzellente Coverage - sie konnten aber Mahomes einfach nicht unter Druck setzen. Harold Landry und Jurrell Casey sind sehr gute Spieler, beide haben auch solide Saisons als Pass-Rusher gespielt. Dominant waren sie beide nicht, und nach der Verletzung von Cam Wake fehlte hier die defensive Feuerkraft. Um defensiv den nächsten Schritt zu machen, braucht Tennessee mehr individuelle Pass-Rush-Qualität.
Welche Gefahren zeichnen sich ab?
Die wohl größte Gefahr aus Titans-Sicht betrifft die Ausrichtung des Kaders für die nächsten Jahre. Marcus Mariotas Zeit in Tennessee ist vorbei, da habe ich keinen Zweifel - doch wie sieht der Plan für Ryan Tannehill aus? Ich würde den Franchise Tag wählen; wollen die Titans Tannehill langfristig binden? Und wenn ja, zu welchen Konditionen?
Und dann natürlich: Wie gehen die Titans mit Derrick Henry um? Henry, dessen Vertrag ausläuft, bringt einen eindrucksvollen Lauf über die letzten Wochen mit an den Verhandlungstisch und wird jetzt abkassieren wollen. Und das ist verständlich - Henry hat bislang über vier Jahre in der NFL keine 5,5 Millionen Dollar verdient, und hat eine immense Anzahl an Carries über die letzten Jahre angesammelt.
922 Runs sind es in der NFL seit 2016, weitere 395 (!) kamen in seiner letzten College-Saison in Alabama dazu. Es ist kein Geheimnis, dass Running Backs in aller Regel körperlich am schnellsten abbauen, Henry wird höchstwahrscheinlich nie wieder in einer so guten Verhandlungsposition sein. Die Titans sollten nicht den Fehler machen, das nächste Team zu sein, das einen Gurley-/Elliott-/Johnson-Vertraug raus hämmert.
Wie sieht die Titans-Prognose für 2020 aus?
Unter dem Strich vielleicht eine gar nicht so unähnliche Regular Season - Tennessee sollte wieder um die Division oder zumindest eine Wildcard mitspielen. Ob sie dann wieder einen vergleichbaren Playoff-Run hinlegen? Unmöglich zu prognostizieren, mein Geld würde ich zumindest nicht darauf setzen.
Viele der Aspekte, die Tennessee so stark gemacht haben - beginnend mit den Qualitäten in Tannehills Passspiel, der hohen Effizienz trotz vieler weiter Pässe und dergleichen - sind schwer aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig ist Tennessee ein gut gecoachtes Team, das absolut Playoff-Kaliber hat. Vorausgesetzt, Tannehill kann halbwegs an seine Regular Season anknüpfen. Persönlich bleibe ich aber skeptisch was die Quarterback-Position angeht.
Ihr wollt Fragen an die SPOX-NFL-Kolumne stellen? Das geht direkt hier an den Autor!
Chiefs vs. 49ers: Die wichtigsten Super Bowl Matchups
Super Bowl LIV steht fest: Die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers treffen in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar (live auf DAZN, wahlweise im US-Originalkommentar) in Miami aufeinander!
An Storylines mangelt es nicht: Joe Montana ist die größte, beide verbindende Figur - als lebende Niners-Legende verbrachte er den Spätherbst seiner Karriere bei den Chiefs. Doch auch sonst gibt es unglaublich viele Details: Wir werden vermutlich die aktuell beiden besten offensiven Play-Caller der Liga gegeneinander sehen, den besten Quarterback der NFL in Patrick Mahomes gegen eine der herausragenden Defenses dieser Saison. Und so weiter, und so fort.
Über die nächsten knapp zwei Wochen werdet ihr hier bei SPOX all diese Matchups und Geschichten zu lesen bekommen - hier ein erster Vorgeschmack: Die Matchups, auf die es in meinen Augen im Super Bowl ankommen wird!
Chiefs O-Line vs. 49ers Pass-Rush
Es war einer der zentralen Gründe für den letztlich klaren Sieg der Chiefs im AFC Championship Game: Die Titans fanden im Pass-Rush keinerlei Zugriff, egal was sie versuchten. Drei Rusher, vier Rusher, Delayed Rusher, Delayed Blitzer - sie konnten Mahomes kaum einmal unter Druck setzen, und so verpuffte die exzellente Coverage, die sie dahinter spielten, weitestgehend. Mahomes musste den Ball zwar häufig lange halten - konnte das aber eben auch.
Jetzt wartet ein völlig anderes Matchup. Die Niners haben eine anders zusammengestellte, aber nicht weniger talentierte Coverage-Unit - und sie haben vermutlich den besten 4-Men-Rush in der NFL. Bosa, Buckner, Armstead, Ford, Thomas: Die Niners haben an der Line of Scrimmage eine unfassbare Feuerkraft, und der beste Schlüssel, um Kansas Citys Offense in den Griff zu bekommen, ist über den 4-Men-Rush.
Die Chiefs haben neben einer guten Offensive Line und zahlreichen Passing-Designs, bei denen die Defense bewusst in die Breite gezogen und mit schnellen Pässen attackiert wird, in Mahomes auch einen Quarterback, der sich in der Pocket sehr gut bewegt. Mahomes in der Pocket zu halten und dann mit dem 4-Men-Rush zu ihm zu kommen, wird der erste ganz zentrale Schlüssel für diese Partie sein.
Chiefs Front vs. 49ers Run Game
Der offensichtliche Faktor auf der anderen Seite des Balls: Die 49ers haben gegen Minnesota und noch eindrucksvoller gegen Green Bay gezeigt, dass sie nicht nur bereitwillig beim Run Game bleiben, wenn das funktioniert - sondern darüber hinaus auf diese Art auch äußerst explosiv und offensiv produktiv sein können.
Raheem Mostert hatte gegen die Packers absurde 220 Rushing-Yards für einen Expected-Points-Added-Wert von 0,5 EPA pro Run - die Niners machten im Run Game viel zu häufig buchstäblich was sie wollten. Dabei hat San Francisco nicht den einen Star-Back, aber sie haben immensen Speed im Backfield, eine gute Offensive Line und das am besten choreografierte Run Game in der NFL.
Das Outside Zone Scheme ist so exzellent mit dem Play-Action-Passspiel, dem Screen-Passspiel und dann einer Vielfalt an End Arounds, Jet Sweeps und Misdirection Plays kombiniert, dass eine Defense permanent unter enormen Stress gesetzt wird. Die Chiefs haben sich in der Front exzellent gegen Tennessee und Derrick Henry präsentiert - San Francisco ist aber in so ziemlich jeder Hinsicht im Run Game eine andere Herausforderung und noch gefährlicher dahingehend, was sie alles auf entsprechenden Formationen aufbauen.
Chiefs Passing Game vs. 49ers Coverage
Der individuell beste und wichtigste Spieler auf dem Platz im diesjährigen Super Bowl wird Patrick Mahomes sein. Er individuell betrachtet kann mehr Plays kreieren als irgendein anderer Spieler beider Teams, er kann Plays über das Scheme hinaus liefern - während er gleichzeitig auch innerhalb der Strukturen der Chiefs-Offense brandgefährlich ist.
Und das ist das Thema auch im Kern zusammengefasst: Elite-Quarterback plus Elite-Scheme plus Elite-Waffen führt zu einer Offense, die zu einer enormen Feuerkraft in der Lage ist. Somit stehen Robert Saleh und Co. vor der enormen Aufgabe, nicht nur Mahomes unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen, sondern eben den gesamten Passing-Game-Apparat der Chiefs in den Griff zu bekommen.
Das heißt: Man kann davon ausgehen, dass Watkins häufig auf der Richard-Sherman-Seite aufgestellt wird, und dann der Rest der Coverage mit den Speedstern Tyreek Hill und Mecole Hardman sowie natürlich Tight End Travis Kelce und den Running Backs, die in diesem Passspiel eine durchaus prominente Rolle haben, attackiert wird. San Francisco hat gute Cover-Linebacker, Safety-Talent und einen guten Slot-Corner in K'Waun Williams. Doch reicht das für diese Chiefs-Feuerkraft?
Unter dem Radar: Auf wen könnte es noch ankommen?
- Dre Greenlaw, LB, 49ers: Der Rookie hat infolge der Verletzung von Kwon Alexander eine sehr gute Saison gespielt - er wird es gegen die Chiefs häufig mit Kelce oder den Running Backs in Coverage zu tun bekommen. Die Niners sind ganz klar primär eine Zone-Defense und werden gegen die Early-Down-Passing-Chiefs häufig in diese Matchups kommen, dementsprechend wird es kritisch sein, dass Alexander, Greenlaw und Fred Warner in der Mitte des Feldes mithalten.
- Daniel Sorensen, SS, Chiefs: Rückte nach der Verletzung von Rookie-Safety Juan Thornhill wieder mehr in den Fokus und hatte in den Playoffs auch schon mehrere Big Plays. Für die Chiefs wird es defensiv ein Drahtseilakt sein: Einerseits muss man die Physis mitbringen, um die sehr Run-lastige Niners-Offense stoppen zu können - andererseits braucht es Speed und Coverage-Kompetenzen, um auch das Play-Action-Passspiel zu stoppen. Sorensen ist einer der wenigen Spieler in der Chiefs-Defense, die beides mitbringen. Auf ihn wird es neben Tyrann Mathieu ankommen.
- Ben Garland, C, 49ers: Und auch der dritte Kandidat im Bunde kam verletzungsbedingt in eine Pole Position: Der Ausfall von Weston Richburg spülte Ben Garland in die Startformation - auf der in Shanahans Offense extrem wichtigen Center-Position. Das Outside Zone Blocking Scheme verlangt vom Center mehr komplizierte Blocks als so ziemlich jede andere Offense; dazu kommt jetzt, dass der mit Abstand gefährlichste Pass-Rusher der Chiefs über das Zentrum agiert: Garland hatte dieses Jahr bereits mit einigen starken Defensive Tackles so seine Mühe, Jones könnte einige Niners-Plays bereits im Keim ersticken, wenn Garland es nicht verhindert.
Ihr wollt Fragen an die SPOX-NFL-Kolumne stellen? Das geht direkt hier an den Autor!
NFL-Trends, spannendste Offseason, Turnarounds - eure Fragen
Tim Müller: Bei welchem Team steht die spannendste Offseason bevor?
Man könnte hier sehr gut die bereits angesprochenen Titans ins Rennen werfen, die mit Tannehill, Henry und auch Right Tackle Jack Conklin einige womöglich weichenstellende Entscheidungen treffen müssen.
Wenn wir mal von Tennessee weg gehen: Miami ist natürlich weit vorne mit dabei, einfach durch den Punkt innerhalb des Umbruchs, an dem die Dolphins aktuell stehen.
Jetzt beginnt die Phase, in der die Weichen für den Kader der nächsten Jahre gestellt werden müssen; einen Umbruch einzuleiten und Draft-Picks sowie Cap Space zu sammeln ist zunächst einmal nicht schwer - der schwierige Part besteht darin, diese Ressourcen dann auch in gute Spieler umzumünzen. Beginnend natürlich mit der Quarterback-Position und der zentralen Frage: Tua, oder nicht Tua?
Ansonsten sind es die Franchises, deren langjährige Quarterbacks sich verabschieden könnten. Die Chargers, bei denen einiges darauf hindeutet, dass Philip Rivers seinen letzten Snap für die Franchise gespielt hat, wären so ein Kandidat - und natürlich die Patriots. "Was macht Tom Brady?" wird die Frage sein, welche die NFL ab dem 3. Februar bis zur Free Agency dominiert.
New England hat generell nicht das jüngste Team und könnte auch einen radikalen Umbruch einleiten. Ich glaube nicht daran, noch nicht dieses Jahr - auszuschließen ist es aber nicht.
Jan: Wo siehst du die Zukunft des Run-Games in der NFL? Der Trend zum Pass wird ja immer stärker, so dass sich langfristig bestimmt ganz neue Optionen im Lauf ergeben. Gleichzeitig gehen die Ravens oder auch die Saints mit Hill ganz neue Wege, um den Run in ihr Spiel einzubinden.
Um schon mal Richtung Offseason ein wenig vorweg zu greifen: Eine der spannendsten Wahrheiten aus dieser Saison ist für mich die Vielfalt, mit der Teams Erfolg hatten. Da kann man direkt an den Super Bowl anknüpfen, in dem das Pass-lastigste Team der Liga mit den Chiefs, die eine Passing-Offense in Form eines feuerspuckenden Drachens haben, genauso steht wie die 49ers, die im wahrsten Sinne des Wortes durch die Playoffs gerannt sind.
Und natürlich sind das sehr oberflächliche Beschreibungen. Nicht jedes Team kann dem Chiefs-Weg einfach nacheifern und ähnliche Resultate erhoffen, mit Mahomes und diesen Waffen verfügt KC über immense Qualität.
Trotzdem gibt es Dinge, die Teams verstärkt übernehmen könnten: Das Early-Down-Passing etwa, die Vielzahl an Play Action und RPOs, die Art, wie Running Backs insbesondere in der Red Zone ins Passspiel eingebunden werden: Die Qualität der Chiefs-Offense kommt einerseits natürlich durch die individuelle Klasse, aber sie kommt auch über Scheme und Play-Designs, die Mahomes offene und vergleichsweise "einfache" Würfe ermöglichen.
Auf der anderen Seite wundere ich mich - mit dem Zusatz, dass man die entsprechende O-Line-Qualität dafür benötigt-, dass nicht schon mehr Teams versuchen, intensiver mit dem Outside Zone Scheme und dem darauf aufbauenden Play Action Passspiel zu arbeiten. Shanahan hat damit schon seit Jahren Erfolg, Sean McVay eroberte dann die NFL letztes Jahr mit seiner Version dieser Offense und jetzt steht abermals eine Shanahan-Offense im Super Bowl. Und in beiden Fällen, wenn wir nur auf 2018 (McVay) und 2019 (Shanahan) schauen, gelangen äußerst produktive und explosive Offenses ohne Elite-Quarterbacks.
Wenn wir von außergewöhnlichen Umständen wie bei den Chiefs sprechen, muss man das sicher auch bei Baltimore erwähnen. Es gibt nur einen Lamar Jackson, genau wie es aktuell nur einen Patrick Mahomes gibt, und deshalb kann man auch hier nicht einfach sagen, dass Teams mit einer Option-Offense und einem "klassischen" Dual-Threat-Quarterback den Ravens-Erfolg der vergangenen Regular Season kopieren können.
Aber auch hier werden Teams Schlüsse ziehen und für ihre jeweilige Situation anwenden können. Ein Beispiel: Die vergangene Saison hat - und das nicht nur beim Extrem-Beispiel Baltimore, sondern etwa auch bei den Cardinals mit Kyler Murray oder den Bills mit Josh Allen - unterstrichen, wie eindeutig ein Quarterback, der ins Run Game involviert ist, das Run Game insgesamt gefährlicher macht. Inklusive der Runs, bei denen er selbst nicht als Runner oder via Option-Play involviert ist.
Teams werden, um das zum Einstieg der Frage zurück zu bringen, diesen Part mehr nutzen. Mehr designte Quarterback-Runs, mehr Option-Plays, mehr zahlenmäßige Ausgeglichenheit im Run Game kreieren, statt dass der Quarterback einfach nur den Ball übergibt und somit eigentlich kein Faktor ist. Wie gesagt, nicht in den Extremen der Ravens, aber mit mehr Fokus auf mobile Quarterbacks als wir es jetzt so lange in der NFL, mit dem Pocket-Passer über Jahrzehnte als Nonplusultra, gewohnt waren.
Ich habe den Eindruck, dass die NFL gerade wieder etwas vielseitiger wird, während und indem neue Erkenntnisse ihren Weg zu NFL-Coaches finden. Und es unterstreicht auch nochmal, dass in jeder (Football-)Diskussion eine schwarz/weiß-Sichtweise niemandem etwas bringt.
Ist das Passspiel effizienter als das Laufspiel? Ja, daran hat sich nichts geändert. Heißt das, dass das Run Game keine Rolle spielt? Nein. Kann eine Defense ein Elite-Level für längere Zeit konservieren? Nein, auch das glaube ich nicht mehr; letztlich ist eine Elite-Defense in einem Duell mit einer Elite-Offense doch wieder davon abhängig, dass die Offense Fehler macht und wird sonst Probleme bekommen, diese Offense zu stoppen. Auch das haben wir dieses Jahr oftmals gesehen. Heißt das aber, dass Defense unwichtig ist? Natürlich nicht.
Dieses Spiel könnte man noch ewig weiterführen. Wesentlich mehr Spaß macht es aber, die (neuen) Trends zu analysieren - und dann vor allem zu schauen, wie Teams in der Free Agency und im Draft reagieren. Dort nämlich zeigen sie uns am ehrlichsten, welche Dinge sie gewichten und was sie sportlich sowie taktisch umsetzen wollen.
Meko und b.dreier: Mit den 49ers hat eine Mannschaft den Super Bowl erreicht, welche letzte Saison zu den schlechtesten Teams gehört hat. Wer kann nächste Saison überraschen? Wie haben die 49ers selbst diesen Turnaround so schnell schaffen können, und können sie das Niveau halten?
Die Situation der Niners war natürlich etwas einzigartig, bedingt durch die Verletzung von Garoppolo früh in der vergangenen Saison. Mehrere zentrale Säulen, beginnend mit dem Coaching, der O-Line, Kittle, Sherman oder auch Buckner waren bereits da. Und dann saßen eben die Verstärkungen, beginnend mit Bosa, Samuel und Sanders.
Auch deshalb sprechen wir da tatsächlich von historischen Dimensionen - San Francisco ist nach den 1988er Bengals und den 1999er Rams das erst dritte Team, das den Super Bowl erreicht, nachdem in der vorherigen Saison nicht mehr als vier Spiele gewonnen werden konnten. Die Niners waren nicht das Kellerkind-Team, das der Record 2018 aussagte, und mit einem perfekten Sturm in dieser Saison haben sie das mehr als nur untermauert.
Können sie das aufrechterhalten? Vielleicht nicht ganz auf dem Level, gerade bei dominanten Defenses muss man mit einigen Schwankungen rechnen - San Francisco hatte diese ja schon im Laufe der Saison. Auch Garoppolo ist solide - aber vielleicht letztlich einfach nicht mehr, sprich, er wird weniger Probeme kaschieren können als andere Quarterbacks. Aber weiterhin haben die 49ers alle Bausteine, um mindestens ein Playoff-Contender zu bleiben.
Die Ausgangslage in San Francisco macht es schwer, eine Wiederholung anderswo vorherzusagen. Zwei Teams sind mir besonders in den Kopf gekommen. Die Bengals waren dieses Jahr in der Summe das schlechteste Team der Liga und haben "zurecht" den Nummer-1-Pick. Und auch Cincinnati wird 2020 höchstwahrscheinlich mit einem anderen Quarterback spielen, wenngleich aus anderem Zusammenhang als die Niners: Joe Burrow sollte, wenn alles normal läuft, der neue Bengals-Quarterback sein.
Und keine Frage - das ist eine enorme Projection, für einen Rookie-Quarterback gibt es in der Regel eine deutlich sichtbare Lernkurve. Doch die Umstände in Cincinnati sind nicht so schlecht wie es teilweise wirkte: Die O-Line stabilisierte sich im Laufe der Saison und erhält Vorjahres-Top-Pick Jonah Williams nach Verletzung endlich zurück, auch A.J. Green - sofern, und davon gehe ich aus, die Bengals in halten - kehrt nach seiner Verletzung zurück.
Die Defense hat einige Lücken, aber mit Geno Atkins, Carlos Dunlap und einigen guten Spielern in der Secondary auch hier kein komplettes Desaster. Ich denke nicht, dass die Bengals direkt einen tiefen Playoff-Run hinlegen - aber wenn Burrow schnell einschlägt, könnte das der Turnaround sein, den wir an dieser Stelle in einem knappen Jahr thematisieren.
Das andere Team, gewissermaßen schon einen Schritt weiter als die Bengals in dieser Entwicklung, sind die Arizona Cardinals. Arizona, so scheint es, könnte seinen Head Coach und seinen Quarterback für die absehbare Zukunft gefunden haben - gibt es den großen Sprung im zweiten Jahr?
Die Cardinals hatten in weiten Teilen ein sehr junges Team, das sich weiterentwickeln sollte. Kingsbury und Murray werden sich in der NFL weiter akklimatisieren. Und mit einigen Verstärkungen im Draft und der Free Agency, sowie hier und da ein wenig Glück - womöglich könnte Arizona, aufbauend auf der Offense, mit einem Playoff-Einzug überraschen.
bauer1997: Wann beginnst du mit der Draft-Prospect-Analyse?
Mit den Quarterback läuft die bereits. Vollgas ab Mitte Februar!