Die vergangene Saison der Detroit Lions lässt sich einfach in zwei Hälften aufteilen: Mit einem gesunden Matthew Stafford im Team - und ohne. Die zweite, komplett sieglose Hälfte kann man aus analytischer Sicht getrost ignorieren, denn für die Lions hat sich nur bestätigt, was für fast alle anderen Mannschaften in der NFL auch gilt. Ohne ihren ersten Quarterback hat das Team kaum eine Chance.
Wie stark die Lions mit Stafford in den ersten acht Wochen der Saison spielten, ist jedoch mittlerweile in Vergessenheit geraten.
Detroit Lions: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Matthew Stafford | Left Tackle: | Taylor Decker |
Running Back: | D'Andre Swift | Left Guard: | Joe Dahl |
Wide Receiver: | Kenny Golladay | Center: | Frank Ragnow |
Wide Receiver: | Marvin Jones | Right Guard: | Jonah Jackson |
Slot-Receiver: | Danny Amendola | Right Tackle: | Halapoulivaati Vaitai |
Tight End: | T.J. Hockenson |
Detroit Lions: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Romeo Okwara | Cornerback: | Desmond Trufant |
Defensive Tackle: | Danny Shelton | Cornerback: | Jeffrey Okudah |
Defensive Tackle: | John Atkins | Slot-Cornerback: | Justin Coleman |
Edge: | Trey Flowers | Safety: | Duron Harmon |
Linebacker: | Jamie Collins | Safety: | Tracy Walker |
Linebacker: | Jarrad Davis |
Lions-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Vor allem in der Defensive der Lions sind eindeutig Tendenzen der Patriots zu erkennen, die Head Coach Matt Patricia aus New England mit nach Detroit gebracht hat. Allein drei Ex-Pats in Duron Harmon, Jamie Collins und Danny Shelton werden in der kommenden Saison für die Lions starten.
- Außerdem wurde beim Konstruieren dieser Einheit die Verstärkung der Secondary dem Pass Rush vorgezogen. Auch wenn selbst ein Top-3-Pick nicht garantiert, dass Jeff Okudah sofort die Rolle als konstanter Nummer-1-Cornerback von Darius Slay (zu den Eagles getradet) übernehmen kann, wurde die Secondary der Lions vielversprechend verbessert.
- Desmond Trufant hat über viele Jahre hinweg gut gegen die besten Receiver der Gegner abgeliefert und sollte dementsprechend auch ein exzellenter Nummer-2-Cornerback sein. Justin Coleman im Slot sowie Tracy Walker und Harmon als Safety-Duo sollten auch mindestens durchschnittlich verteidigen können. Zudem stehen Jayron Kearse, Darryl Roberts und Will Harris als solide Alternativen für bestimmte Rollen bereit.
- Der Pass-Rush der Lions wird, ähnlich wie bei den Patriots, vermutlich auch viel durch Blitzes entstehen müssen. Mit den athletischen Linebackern Jarrad Davis, Jamie Collins und Jahlani Tavai ist Detroit dafür gut ausgestattet. Allerdings hatte gerade Davis in der Vorsaison, wie auch schon in seinem Rookiejahr, große Probleme in der Pass Coverage.
- Wo abseits von Trey Flowers konstant Pressures seitens der Lions ausgeübt werden sollen, bleibt weiterhin das größte Fragezeichen dieser Defense. Falls Romeo Okwara oder sein jüngerer Bruder Julian dort nicht überraschen, könnte Flowers schon wie im Vorjahr regelmäßig an Double Teams der Offensive Line scheitern.
- Die größte Überraschung in der Offseason der Lions kam früh in der zweiten Runde des Drafts, als Detroit Running Back D'Andre Swift auswählte. Kerryon Johnson hatte zwar bisher viel mit Verletzungen zu kämpfen, zeigte jedoch im gesunden Zustand gute Leistungen. Swift überzeugt neben seiner Explosivität und Agilität mit seinen Fähigkeiten als Passfänger, die Johnson fehlen.
- Dabei könnte es für Detroit ein Fehler sein, wieder vermehrt auf kurze Pässe zu setzen. Schließlich war die Offensive der Lions zu Beginn der vergangenen Saison mit einem aggressiven, vertikalen Passspiel sehr erfolgreich. Stafford warf seine Pässe mit einer durchschnittlichen Target-Tiefe von 11,4 Yards. So weit das Feld runter warf 2019 kein anderer Quarterback seine Receiver an, nur Jameis Winston (10,9) und Ryan Tannehill (10,1) erreichten dort auch einen Wert von über 10 Yards.
- Mit dem Receiver-Duo Kenny Golladay und Marvin Jones sowie den Tight Ends T.J. Hockenson, Jesse James und Rookie Hunter Bryant haben die Lions weiterhin genug Anspieloptionen, um auch in der kommenden Saison das vertikale Passspiel wieder aufzunehmen. Danny Amendola ist auch im Alter von 34 noch eine verlässliche Option im Kurzpassspiel.
- Eine weitere Voraussetzung für diesen aggressiven Spielstil ist jedoch auch, dass die Offensive Line Stafford genügend Zeit in der Pocket verschafft. Dort könnte potenziell die rechte Seite der Line für größere Schwierigkeiten sorgen. Vaitai wurde als solider Starter bezahlt, hat sich bei den Eagles jedoch nie über längere Zeit als solcher bewiesen. Auf der Position des rechten Guards wird es vermutlich einen Wettkampf zwischen Oday Aboushi, Kenny Wiggins, Logan Stenberg und Jonah Jackson geben. Ein verkürztes Training Camp wäre ein Nachteil für die Rookies Jackson und Stenberg.