Die Green Bay Packers haben Jordan Love in der ersten Runde des Drafts auf der Suche nach ihrem Quarterback der Zukunft ausgewählt, anschließend aber Spieler für eine Football-Philosophie aus der Vergangenheit gedraftet.
Haben die Verantwortlichen in der Tundra Aaron Rodgers trotz einer Teambilanz von 13-3 im Vorjahr schon abgeschrieben? Zumindest haben sie seine Chancen auf weiteren Erfolg zum Ende seiner Karriere nicht verbessert.
Green Bay Packers: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Aaron Rodgers | Left Tackle: | David Bakhtiari |
Running Back: | Aaron Jones | Left Guard: | Elgton Jenkins |
Wide Receiver: | Davante Adams | Center: | Corey Linsley |
Wide Receiver: | Allen Lazard | Right Guard: | Billy Turner |
Wide Receiver: | Devin Funchess | Right Tackle: | Rick Wagner |
Tight End: | Jace Sternberger |
Green Bay Packers: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive Line: | Dean Lowry | Edge: | Za'Darius Smith |
Defensive Line: | Kenny Clark | Cornerback: | Jaire Alexander |
Defensive Line: | Tyler Lancaster | Cornerback: | Kevin King |
Edge: | Preston Smith | Safety: | Darnell Savage Jr. |
Linebacker: | Oren Burks | Safety: | Adrian Amos |
Linebacker: | Christian Kirksey |
Packers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Die Green Bay Packers haben insgesamt weiterhin ein gutes Roster mit wenig gravierenden Schwächen. Die mit Abstand größte Schwachstelle der Mannschaft liegt jedoch in einer der wichtigsten Positionsgruppen im American Football, Wide Receiver.
- Davante Adams ist aktuell vermutlich einer der zehn besten Receiver in der NFL. Der Qualitätsunterschied zum zweitbesten Receiver im Team, egal ob Allen Lazard, Devin Funchess oder Marquez Valdes-Scantling, ist bei den Packers jedoch so groß wie bei keiner anderen Mannschaft in der NFL.
- Lazard hat für einen ungedrafteten Spieler in seinem zweiten Jahr sehr gute Ansätze gezeigt. Die Packers haben in der jüngeren Vergangenheit jedoch auch schon nach guten Ansätzen von Geronimo Allison (jetzt Lions) oder Valdes-Scantling zu viel darauf gesetzt, dass einer der beiden seinen Durchbruch als konstante Nummer-2-Option hinter Adams schafft.
- Dass Green Bay in einem als historisch tief besetzt geltenden Receiver-Jahrgang keinen einzigen Receiver, aber einen Power-Runner (AJ Dillon) und einen H-Back (Josiah Deguara) in Runde zwei und drei gedraftet haben, sorgte im NFL-Kosmos kollektiv für so viel Unverständnis für den Draft-Prozess einer Mannschaft wie selten zuvor.
- Als Erklärung für diese Entscheidungen wurde häufig spekuliert, dass Head Coach Matt LaFleur im Idealfall die Outside-Zone-Offensive der San Francisco 49ers und Offensiv-Genie Kyle Shanahan nachbauen möchte. Dass Deguara die Rolle von Kyle Juszczyk auch nur ansatzweise so gut ausführen kann wie der variable Fullback der Niners ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Außerdem setzte San Francisco in jüngerer Vergangenheit immer wieder auf agile, explosive Running Backs und kaum auf behäbige Dampfwalzen wie Dillon.
- Außerdem scheint Rodgers nicht unbedingt geeignet für das System Shanahans zu sein. Der Hall-of-Famer kann zwar weiterhin deutlich mehr Plays durch Improvisation kreieren als beispielsweise Jimmy Garappolo, ist in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder negativ dafür aufgefallen, dass er offene Receiver im Kurz- und Mediumpassspiel zu häufig nicht anwirft. An diesem Punkt wäre vermutlich die Frage berechtigt, ob die Entscheidungstreffenden in Green Bay vielleicht Love schon in der Saison 2022 als Quarterback der Packers sehen.
- Offensiv stehen hinter der rechten Seite der Offensive Line noch zwei Fragezeichen. Billy Turner schien in der vergangenen Saison mehrfach das schwächste Glied der O-Line zu sein und hat mit Rick Wagner nun auch einen schlechteren Right Tackle als Bryan Bulaga neben sich. Lane Taylor könnte auf der rechten Seite aushelfen, da Elgton Jenkins ihn mit seiner extrem guten Rookie-Saison wohl endgültig von der Position des Left Guards verdrängt hat.
- Ähnlich wie in der Offensive (Funchess) ist auch der prominenteste Free-Agency-Neuzugang auf der defensiven Seite maximal unspektakulär. Linebacker Christian Kirksey kommt aus Cleveland und soll die Rolle von Blake Martinez übernehmen, hat aber seit 2017 nur noch unterdurchschnittliche Leistungen gezeigt.
- Die Secondary sowie der Pass Rush der Packers ist allerdings weiter stark besetzt. Im defensiven Backfield hat Green Bay mit Josh Jackson auch zumindest eine gute Alternative, auf den Edges fehlt hinter Za'Darius Smith und Preston Smith nach der enttäuschenden Rookie-Saison von Rashan Gary aktuell noch eine dritte Option, falls der Superathlet in seinem zweiten Jahr keine Fortschritte macht.
- Dabei werden konstante Pressures von Gary als Rotations-Passrusher in der kommenden Saison vermutlich mehr als noch im Vorjahr benötigt werden, denn Za'Darius ist ein Kandidat für einen großen Rückschritt in Richtung seiner vorherigen Karriereleistungen. In Baltimore hat der 27-Jährige nie ansatzweise so dominiert wie 2019 für die Packers.