Die große Herausforderung für die Macher bei den Baltimore Ravens war es, ein überragendes Team (14-2) noch besser zu machen.
Die Leistungsträger sind nahezu alle noch da, es galt also, den Kader um MVP Lamar Jackson noch punktuell zu verstärken. In so manchen Mannschaftsteilen ist dies gelungen, in anderen aber herrschen durchaus noch Fragezeichen.
Baltimore Ravens: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Lamar Jackson | Left Tackle: | Ronnie Stanley |
Running Back: | Mark Ingram | Left Guard: | Bradley Bozeman |
Wide Receiver: | Marquise Brown | Center: | Matt Skura |
Wide Receiver: | Willie Snead | Right Guard: | Ben Powers |
Tight End: | Nick Boyle | Right Tackle: | Orlando Brown |
Tight End: | Mark Andrews |
Baltimore Ravens: Starer-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive End: | Derek Wolfe | Cornerback: | Marlon Humphrey |
Nose Tackle: | Brandon Williams | Cornerback: | Marcus Peters |
Defensive End: | Calais Campbell | Slot-Cornerback: | Tavon Young |
Edge: | Jaylon Ferguson | Safety: | Chuck Clark |
Linebacker: | Patrick Queen | Safety: | Earl Thomas |
Edge: | Matt Judon |
Ravens-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Rein von den Zahlen her hatten die Ravens keinerlei Lücken in der Offense. Sie stellten die effizienteste Offense nach DVOA (27,7 Prozent) und lagen auch einzeln betrachtet im Pass- und im Laufspiel deutlich vor der Konkurrenz. Oberflächlich betrachtet gab es also kaum etwas zu verbessern.
- Der Fokus lag somit darauf, das Profil nochmal zu schärfen. Ein Kniff war dabei, Running Back J.K. Dobbins in Runde 2 des Drafts zu ziehen. Der Ohio-State-Star passt ideal ins Anforderungsprofil der Ravens-Offense und wird zunächst eine starke Nummer 2 hinter Mark Ingram sein. Allerdings ist Letzterer auch schon 30 und der garantierte Teil seines Gehalts läuft nach der kommenden Saison aus. Hier könnte also schon die Übergabe des Staffelstabs passieren, zumal Ingram für 2021 mit einem Cap-Hit von über sechs Millionen Dollar in den Büchern steht.
- Eine besondere Herausforderung war es, Urgestein Marshal Yanda zu ersetzen, der seine Karriere beendet hat. Hier übernimmt Ben Powers, der noch sehr grün hinter den Ohren ist. Der letztjährige Viertrundenpick machte im Vorjahr nur ein Spiel und wird nun ins kalte Wasser geworfen. Eine mögliche Schwachstelle in der sonst sehr stabilen O-Line? Hinter Powers stünde Rookie Ben Bredeson bereit. Da auf Right Guard Bradley Bozeman letztes Jahr am ehesten der Schwachpunkt der Line war, gilt es, die Guard-Position für die Run-lastigen Ravens zu beobachten.
- Das qualitativ eher überschaubare Receiving Corps wurde zwar auch angegangen - aber wurde es auch verbessert? Mit "Hollywood" Brown verfügt man über einen Big-Play-Guy mit sehr gutem Speed, aber insgesamt bleibt die Gruppe eher schwach. Das Laufspiel steht im Vordergrund, und das aus Formationen mit zwei Tight Ends, oder einem Fullback zusätzlich zum Running Back, oder auch beidem in Form von 22-Personnel.
- Die größte Frage beim aktuellen Personal ist jedoch, wer denn eigentlich im Slot starten wird. Snead ist der Favorit, da er auch blocken kann. Aber auch Rookies wie Devin Duvernay und James Proche werden ihre Chancen bekommen. Auf Tight End wiederum ist die Aufteilung relativ klar: Boyle ist der primäre Blocker, Mark Andrews der deutlich gefährlichere Receiver und insbesondere in den zahlreichen Play-Action-Konzepten ein maßgeblicher Faktor. Letztes Jahr erhielt Andrews 104 Targets - kein anderer Ravens-Spieler kam auf mehr als 80.
- Der Fokus dieser Offseason lag klar auf der Defense. Die D-Line allein wurde kräftig umgekrempelt: Mit Derek Wolfe und Calais Campbell kommen zwei erfahrene Haudegen, die beide vor allem im Pass Rush helfen dürften. Spannend wird zu sehen, ob Campbell tatsächlich häufig 3-Technique spielen wird und nicht wie sonst üblich als 5-Technique-Spieler genutzt wird.
- Besonders stolz sind sie in Baltimore, mit Patrick Queen in Runde 1 vielleicht endlich den legitimen Nachfolger für C.J. Mosley gefunden zu haben. Queen wird selten das Feld verlassen und soll der Defense insgesamt mehr Stabilität geben. Drittrundenpick Malik Harrison dürfte zudem L.J. Fort überflügeln als Nebenmann von Queen, wenn die Base-D aufs Feld kommt. Harrison ist eher der Run-Stopper, Queen der agile Cover-Linebacker.