Fitzpatrick (18/20, 160 YDS, 2 TD, 7 ATT, 38 YDS, TD) startete überragend in das Primetime-Spiel und komplettierte zwölf seiner ersten zwölf Passversuche - ein neuer Rekord für den 37-Jährigen. Fitzpatrick erzielte drei der vier Dolphins-Touchdowns selbst, zweimal per Pass, einmal lief er selbst in die Endzone.
Den ersten Drive der Gäste, bei dem Running Back Myles Gaskin (22 ATT, 66 YDS, 5 REC, 29 YDS) ganze acht Touches erhielt, schloss der Quarterback mit einem kurzen Touchdown-Pass über drei Yards auf Preston Williams (2 REC, 7 YDS, TD) ab. Der junge Wide Receiver hatte Safety Josh Jones im Eins-gegen-eins in der Endzone geschlagen. Ein Führung, die Miami nicht mehr hergeben sollte.
Nachdem der Auftakt-Drive der Jaguars durch einen kostspieligen Drop von Chris Conley (3 REC, 34 YDS) sowie einen zu kurzen Pass von Gardner Minshew (30/42 YDS, 275 YDS, INT, 3 ATT, 22 YDS, FUM) beendet wurde, marschierten die Dolphins das Feld im Gegenzug mit nur sechs Plays für 80 Yards hinunter. Von der Ein-Yard-Linie erhöhte Goal-Line-Back Jordan Howard (3 ATT, 1 YD, TD) die Führung Miamis durch einen kurzen Run auf 14:0.
Ihren einzigen Touchdown in der ersten Halbzeit erzielten die Jaguars im Gegenzug bei ihrem zweiten Drive des Spiels: Ein Circus Catch bei Third Down von Keelan Cole (4 REC, 43 YDS) ermöglichte kurz darauf den kurzen Touchdown-Run von Running Back James Robinson (11 ATT, 46 YDS, 2 TD, 6 REC, 83 YDS), der auf 17 Touches und 129 Scrimmage Yards kam.
Auch dank einer Pass-Interference-Strafe gegen K'Lavon Chaisson im Duell mit Matt Breida (3 ATT, 4 YDS) antworteten die Dolphins allerdings umgehend: Mit seinem zweiten Touchdown-Pass fand Fitzpatrick seinen Tight End Mike Gesicki (REC, 15 YDS, TD) in der Endzone, Rookie-Cornerback C.J. Henderson kam mit seinem Abwehrversuch knapp zu spät.
Knapp eine Minute vor der Pause versuchten die Jaguars schließlich an der gegnerischen 36-Yard-Linie ein Fourth-and-Six auszuspielen, Kamu Grugier-Hill brach bei einem Fünf-Mann-Rush der Dolphins allerdings ungeblockt durch Jacksonvilles Offensive Line und brachte Minshew zehn Yards hinter der Line of Scrimmage zu Fall. So ging es mit einer 14-Punkte-Führung für die Gäste in die Halbzeit.
NFL: Fitzpatrick baut Führung mit Rushing-Touchdown aus
Nach zwei Punts zum Auftakt des dritten Viertels forcierte Kyle van Noy bei einem Third-and-13 vor der Endzone der Jaguars den ersten Turnover der Begegnung: Minshew, der versuchte sich in der Pocket mehr Zeit zu verschaffen, ließ den Ball bei van Noys Sack fallen, Miami übernahm so an der gegnerischen Fünf-Yard-Linie. Bei einem Third-and-Goal von der Ein-Yard-Linie lief Fitzpatrick schließlich selbst zur 28:7-Führung für die Dolphins in die Endzone.
Jacksonville spielte im Gegenzug erneut ein Fourth Down aus, Robinson verpasste den First-Down-Marker nach einem Minshew-Pass jedoch haarscharf. Robinsons zweiter Touchdown-Run neun Minuten vor dem Ende war somit letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik. Zu allem Überfluss vergab Brandon Wright (1/2 XP) zudem den Extrapunkt nach dem Touchdown und verletzte sich bei dem Versuch obendrein noch.
Ein Sack von Andrew van Ginkel gegen Minshew bei einem weiteren Fourth-Down-Versuch fünf Minuten vor dem Ende sorgte schließlich endgültig für die Vorentscheidung. Mit einem Field Goal aus 31 Yards Entfernung sorgte Jason Sanders (1/1 FG, 4/4 XP) kurz darauf für den 31:13-Endstand. Kurz vor Spielende fing Xavien Howard bei einem Pass von Minshew zudem die erste und einzige Interception des Spiels.
Die Dolphins empfangen in der kommenden Woche die Seattle Seahawks, die Jaguars reisen zu den Bengals nach Cincinnati.
Jacksonville Jaguars (1-2) - Miami Dolphins (1-2)
Ergebnis: 13:31 (0:14, 7:7, 0:7, 6:3) BOXSCORE
Jaguars vs. Dolphins - die wichtigsten Statistiken
- Ryan Fitzpatrick startete mit zwölf Completions bei zwölf Pässen ins Spiel - ein neuer Karrierehöchstwert für den 37-Jährigen, zuvor hatte Fitzpatricks Rekord bei acht erfolgreichen Pässen zu Beginn eines Spiels gelegen. Die Vorwoche gegen die Bills mit eingerechnet kam Fitzpatrick sogar auf 21 Pässe ohne eine Incompletion in Serie.
- Fitzpatrick schloss das Spiel mit 18 von 20 Pässen und somit mit einer Completion Percentage von 90 Prozent ab. Dies war der drittbeste Wert eines Quarterbacks in der langen Geschichte der Miami Dolphins.
- Die Jaguars kamen als klar bestes Third-Down-Team der NFL ins Spiel, eine Statistik, die früher oder später eine Regression erfahren musste. Tatsächlich konnte Jacksonville seine Erfolgsquote in diesen Situationen nicht halten. Gegen die Dolphins kam die Offense nur auf eine Quote von drei von zehn in Third- und null von drei in Fourth-Down-Situationen.
Der Star des Spiels:
Gegen eine junge Jaguars-Defense zeigte sich Ryan Fitzpatrick von seiner besten Seite. Fitzmagic traf kluge Entscheidungen, fand seine offenen Receiver und zeigte sich dabei beeindruckend akkurat, seine ersten zwölf Pässe des Spiels landeten allesamt in den Händen seiner Mitspieler. Darüber hinaus bewies Fitzpatrick mehrfach seine Qualitäten als Runner, so auch bei seinem Touchdown-Run, der Miami Ende des dritten Viertels mit 21 Punkten in Führung brachte. Ebenfalls stark: Kyle van Noy, der Minshew mehrfach unter Druck setzte und so auch den Fumble des Jags-Quarterbacks forcierte.
Der Flop des Spiels:
Chris Conley sollte in Abwesenheit von D.J. Chark eine größere Rolle in der Offense der Jaguars einnehmen, erwischte jedoch einen rabenschwarzen Tag: Beim ersten Drive seines Teams ließ der 27-Jährige einen weit offenen Pass fallen, in der zweiten Halbzeit leistete er sich bei einem tiefen Third-Down-Pass dann seinen nächsten Drop, nur um wenig später eine klare Pass-Interference-Strafe gegen Noah Igbinoghene zu kassieren. So machte Conley gleich drei Drives seines Teams zunichte, vor Beginn der Garbage Time verzeichnete er zudem gerade mal einen Catch für elf Yards.
Analyse: Jaguars vs. Dolphins - die Taktiktafel
- In der Vorwoche wurde Miamis Secondary mehrfach von Stefon Diggs und den Buffalo Bills vorgeführt. Ohne Cornerback Byron Jones - und ohne D.J. Chark auf der Gegenseite - wählten die Dolphins einen etwas anderen Ansatz als zuletzt: Xavien Howard und Co. spielten deutlich mehr Off-Man- und nur in Ausnahmefällen Press-Coverage. Eine Strategie, die sich bezahlt machen sollte.
- Ohne Nummer-eins-Receiver Chark hatte Jacksonville große Probleme, lange Pass-Plays zu kreieren. Chris Conley und Co. sorgten für zu wenig Seperation und falls sie doch mal welche erhielten, kamen auch noch Drops hinzu. In der ersten Hälfte kamen die Jaguars nur auf einen Pass über mehr als 10 Yards Downfield und nur 38 Receiving Yards zu Wide Receivern.
- Während sich die Jaguars - vermutlich auch aufgrund des frühen Rückstands - bei Fouth Down aggressiv zeigten und bereits in der ersten Halbzeit ein Fourth-and-Six in der gegnerischen Hälfte ausspielten, agierte Miami konservativer. Head Coach Brian Flores ließ seine Offense bei einem Fourth-and-One an der gegnerischen 40-Yard-Linie eine Strafe kassieren und den Ball anschließend punten.
- Durch die frühe und deutliche Führung des eigenen Teams spielten die Dolphins bereits früh im Spiel häufig eine Art Prevent-Defense, in der sich fast alle Coverage-Spieler tief fallen ließen, um kurze Pässe ohne viele Yards nach dem Catch zuzulassen. Das führte zu zahlreichen Checkdowns: Robinson führte Jacksonville in Catches und Yards an, auch Chris Thompson (2 ATT, 3 YDS, 5 REC, 35 YDS) kam so auf fünf Receptions.