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NFL Recap: Kansas City Chiefs vs. New England Patriots 26:10 - Schwache Chiefs zu gut für Patriots ohne Newton

Die Kansas City Chiefs schafften vier Turnovers gegen die Patriots.
© imago images / Jill Toyoshiba

Die Kansas City Chiefs haben einen am Ende etwas zu deutlichen 26:10-Heimsieg über die New England Patriots ohne Quarterback Cam Newton eingefahren. Die Gäste schlugen sich lange Wacker, leisteten sich letztlich aber viel zu viele Fehler, um den Chiefs wirklich gefährlich zu werden. Die Highlights zum Spiel findet Ihr hier!

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Das Spiel begann wie erwartet mit einem guten Drive der Chiefs, doch den Patriots gelang es, einen Stopp in der Red Zone zu schaffen und die Hausherren bei einem Field Goal zu halten. Anschließend hielten beide Defenses, obgleich gerade die Patriots durch schwache Pässe von Brian Hoyer ins Stocken kamen.

Die Chiefs legten bis zum Ende des ersten Viertels noch ein Field Goal durch Harrison Butker nach und hatten dann die Chance auf schnelle weitere Punkte nach einer Interception von Safety Juan Thornhill, doch die Chiefs gaben den Ball direkt zurück. Cornerback Stephon Gilmore schlug Wide Receiver Sammy Watkins den Ball aus der Hand. Die Patriots kamen dann zu einem Field Goal und hatten im folgenden Chiefs-Drive sogar die Chance auf mehr Punkte.

Chase Winovich schaffte einen Sack gegen Patrick Mahomes an der 35 der Chiefs, Shilique Calhoun bekam den Ball und startete los Richtung Endzone, wurde jedoch von den Schiedsrichtern zurückgepfiffen. Die Referee-Crew entschied nicht etwa auf Fumble oder sogar Interception, sondern pfiffen das Spiel zuvor schon ab. Den Patriots wurde ein klarer Turnover genommen, sie bekamen den Ball aber dennoch zurück, da es nach dem Play 4th Down war und die Chiefs punteten.

New England legte dann seinen bis dahin besten Drive hin und kam bis tief in die Red Zone. Bei 3rd and 9 an der 13 jedoch hielt Hoyer den Ball zu lange und kassierte dann einen Sack, der mit auslaufender Uhr und keiner Timeout mehr die Halbzeit beendete. 6:3 Chiefs zur Pause.

New England Patriots: Stidham übernimmt für Hoyer

Die Patriots legten dann im dritten Viertel einen weiteren guten Drive hin, der abermals tief in der Red Zone endete: Erneut hielt Hoyer den Ball zu lange und dieses Mal kassierte er nicht nur einen Sack durch Taco Charlton, er verlor auch einen Fumble. Die Chiefs antworteten darauf mit ihrem ersten Touchdown im Spiel - Mahomes fand Tyreek Hill für einen kurzen 6-Yard-Touchdown-Catch-and-Run.

Patriots-Coach Bill Belichick hatte derweil genug gesehen von Hoyer und nahm den Wechsel vor: Jarrett Stidham übernahm und legte los wie die Feuerwehr. Befeuert von einem 41-Yard-Run von Running Back Damien Harris erreichten die Gäste zügig die Red Zone. Bei 3rd and Goal an der 4 fand Stidham schließlich N'Keal Harry mit einem Fade in der Endzone zum Touchdown. 13:10 KC Anfang des vierten Viertels.

Die Chiefs blieben jedoch cool und legten einen langen Drive zu einem weiteren TD hinterher, hatten dabei aber doppelt Glück: Zum einen leisteten sich die Patriots ein paar unnötige Penalties, zum anderen ließ Corner J.C. Jackson eine Interception fallen. Mahomes fand Mecole Hardman für einen 6-Yard-Touchdown-Catch. Direkt im Anschluss fiel die Entscheidung: Stidham warf einen Swing-Pass Richtung Julian Edelman, der zum wiederholten Male einen Ball in die Luft abprallen ließ, Tyrann Mathieu fing den Ball ab und erzielte einen 25-Yard-Pick-Six. Endgültig vorbei war es, nachdem Stidham noch eine weitere Interception warf, dieses Mal zu kurz für Byrd, aber genau richtig für Rashad Fenton.

Kansas City Chiefs (4-0) - New England Patriots (2-2)

Ergebnis: 26:10 (6:0, 0:3, 7:0, 13:7) BOXSCORE

Chiefs vs. Patriots - die wichtigsten Statistiken

  • Patrick Mahomes und die Chiefs wurden zum dritten Mal überhaupt seit 2018 ohne Touchdown in der ersten Halbzeit gehalten. Die anderen zwei Male waren beide 2018 gegen die Patriots - einmal in der Regular Season, einmal in im AFC Championship Game - New England gewann beide Partien.
  • Der Touchdown-Pass nach seiner Einwechselung war Stidhams (5/13, 60 YDS, TD, 2 INT) erster in der NFL. Sein Interception-Debüt hingegen gab er bereits in der Vorsaison.
  • Tyreek Hill hat nun in vier Spielen nacheinander mindestens einen Touchdown-Catch geschafft. Das ist die zweitlängste Serie in der Geschichte der Franchise. Dwayne Bowe hält den Rekord mit sieben Spielen in Serie 2010.

Der Star des Spiels: Chiefs-Defense

Patrick Mahomes (19/29, 236 YDS. 2 TD) hat auf dem Papier ein makelloses Spiel abgeliefert, doch eigentlich hätten da zwei Picks auf dem Konto stehen müssen. Die Defense der Chiefs hingegen machte einen durchweg guten Eindruck, schaffte zudem essenziell zwei Red-Zone-Turnovers, wenn man den Sack zum Ende der Hälfte als solchen wertet. Und die drei Interceptions unterstrichen, wie opportunisitsch diese EInheit ist. An einem Abend, an dem die Offense nicht mehr den allerbesten Eindruck machte, war die Defense da und hielt den Gegner in Schach.

Der Flop des Spiels: Brian Hoyer (Patriots)

Die Patriots machten insgesamt viel zu viele Fehler im Spiel - Devin McCourty in der ersten und J.C. Jackson in der zweiten Hälfte ließen sichere Interceptions gegen Mahomes fallen, Edelman ließ Pässe fallen und die Defense leistete sich Penalties zur Unzeit. Doch der mit Abstand größte Bremsklotz des Teams im Spiel war Brian Hoyer (15/24, 130 YDS, INT, FUMBLE LOST). In seinem zwölften Jahr in der Liga überwarf Hoyer gleich mehrere leichte Pässe, was auch der Grund für seine Interception war. Zudem kostete er dem Team mindestens zwei Scoring-Chancen tief in der Red Zone mit schwacher Pocket-Präsenz und nicht vorhandenem Zeitgefühl. Sollte Newton auch in Woche 5 ausfallen, dürfte wohl Stidham starten, obgleich auch dieser sehr viele Fehler machte.

Analyse: Chiefs vs. Patriots - die Taktiktafel

  • Die Patriots eröffneten das Spiel mit einem Fokus auf Coverage - sie begannen mit einem 2-3-6-Look und stellten nahe der eigenen Goal Line sogar teilweise auf acht Defensive Backs um. Das Ziel war klar: Speed war ihnen wichtiger als Kraft und Masse.
  • Gespielt wurde ein stetig wechselnder Mix aus Man und Zone Coverage, wobei es des Öfteren zu klaren Zuordnungen kam: Stephon Gilmore spielte häufig gegen Sammy Watkins, Jason McCourty nahm es mit Tight End Travis Kelce auf und Jonathan Jones, der hauptsächlich Safety und Nickelback spielt, war häufig auf Tyreek Hill angesetzt. Safety Kyle Dugger wiederum sollte auf Rookie-Running-Back Clyde Edwards-Helaire aufpassen.
  • Und die Chiefs? Die spielten zwar zumeist ihr übliches 11-Personnel, doch streuten sie auch des Öfteren 12-Personnel-Pakete mit dem zusätzlichen Tight End Deon Yelder ein, der nicht nur zum Blocken genutzt wurde.
  • In Abwesenheit von Cam Newton wurde die Patriots-Offense einmal mehr vereinfacht. Mit Brian Hoyer als QB setzten sie zuvorderst auf einfache Pässe über Slants - besonders auf Damiere Byrd - und kurze Comeback-Routes sowie vereinzelt Screens. Ansonsten setzten sie auf Laufspiel mit Power-Konzepten, ein paar Zone Reads und vor allem Outside-Runs.
  • Beide Offensiv-Touchdowns der Chiefs gelangen nach dem gleichen Prinzip: Der Receiver, der letztlich den Ball bekam, wurde mit Jet-Motion in Position gebracht und bekam dann den sicheren Pop-Pass. Anschließend profitierte zuerst Hill, dann Hardman von sehr gutem Blocking auf dem Weg zur Endzone.
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