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NFL Recap: Cleveland Browns vs. Baltimore Ravens 42:47 - Wunder-Comeback nach Mega-Shootout: Jackson lässt Browns verzweifeln

Lamar Jackson drehte ein verloren geglaubtes Spiel in Cleveland für die Ravens auf dramatische Weise.
© getty

Die Baltimore Ravens haben ein unglaubliches Monday Night Game in Woche 14 gegen die Cleveland Browns 47:42 gewonnen und damit ihre Playoff-Hoffnungen am Leben gehalten. Lamar Jackson überragte und wurde selbst durch eine Verletzungspause mitten im Spiel nicht aus der Ruhe gebracht. Mehrere Führungswechsel und dramatische Comebacks auf beiden Seiten machte die Begegnung wohl zum Spiel des Jahres, an dessen Ende ein Field Goal von Justin Tucker stand. (Die Highlights zum Wahnsinnsspiel gibt es hier!)

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Die Browns begannen die Begegnung mit einem sehenswerten Drive über 10 Spielzüge und 81 Yards. Am Ende schloss Running Back Nick Chubb mit einem 7-Yard-Touchdown-Run ab. Die Ravens allerdings zeigten sich davon wenig beeindruckt und glichen wenig später aus - Quarterback Lamar Jackson lief selbst per Read-Option-Keeper über 5 Yards zum Touchdown.

In der Folge vergab Kicker Codey Parkey einen 39-Yard-Field-Goal-Versuch für die Browns. Wenig später brachte Running Back Gus Edwards Baltimore erstmals in Front. Er vollendete einen 80-Yard-Drive mit einem 11-Yard-TD-Lauf.

Die Browns kamen jedoch direkt im Anschluss zum Ausgleich - Chubb lief über 14 Yards zum Touchdown. Und die Browns bekamen innerhalb der finalen zwei Minuten der ersten Hälfte den Ball nochmals zurück, machten jedoch wenig aus dieser Serie. Da sie es hauptsächlich mit Pässen versuchten, die nicht ankamen, ließen sie sogar noch eine Minute nach ihrem Punt auf der Uhr. Genügend Zeit für Jackson, nochmal Gas zu geben.

Die Ravens marschierten in Windeseile übers Feld. Der Schlüssel war ein 39-Yard-Pass von Jackson auf Tight End Mark Andrews bei dessen erstem Target des Spiels. Jackson selbst vollendete dann vor der Pause mit einem 17-Yard-Touchdown-Lauf. Mit 21:14 Baltimore ging es auch in die Kabine, nachdem Mayfield ein Hail Mary mit auslaufender Uhr nicht geglückt war.

Ravens: Jackson auch nach der Pause kaum zu halten

Nach dem Break machte Jackson gleich da weiter, wo er davor aufgehört hatte - mit dominanten Läufen. Ein 44-Yard-Run brachte die Ravens abermals in die Red Zone und Edwards besiegelte diesen Drive mit einem 19-Yard-Touchdown-Lauf. Die Browns schlugen mit einem schnellen Drive samt 5-Yard-TD-Run von Kareem Hunt direkt zurück, Parkey vergab jedoch den Extrapunkt.

Den Browns gelang danach ein Defensiv-Stop. Die Freude darüber hielt jedoch nur kurz an, denn Mayfield warf direkt im folgenden Play eine Interception innerhalb der eigenen Red Zone zu Tyus Bowser, der erst an der 1-Yard-Linie gestoppt wurde. Running Back J.K. Dobbins besorgte den Rest mit einem Touchdown - den PAT jedoch blockten die Browns.

Aufstecken wollten die Browns aber auch danach nicht. Vielmehr führte Mayfield sein Team trotz zweier vierter Versuche übers Feld und per 21-Yard-Touchdown-Pass zu Rashard Higgins in die Endzone. Per 2-Point-Conversion verkürzte Cleveland daraufhin sogar den Rückstand auf 6 Punkte. Bemerkenswert in diesem Drive war, dass die Ravens sogar zweimal mehr als elf Spieler beim Snap auf dem Feld hatten - einmal sogar 15 (!), was die Schiedsrichter allerdings übersahen, sodass Browns-Coach Kevin Stefanski sogar zur Challenge greifen musste. Beim zweiten Mal verhinderte sein Gegenüber John Harbaugh per Timeout eine weitere Strafe.

Im folgenden Drive ergab sich für Baltimore ein großes Problem: Jackson musste mit Krämpfen raus und wurde durch Trace McSorley ersetzt. Das hatte ein schnelles 3-and-out zur Folge, allerdings auch, weil "Hollywood" Brown einen eigentlich guten Pass bei 3rd Down fallen ließ. Diese Vorlage nutzten die Browns für einen weiteren furiosen Drive, an dessen Ende ein 5-Yard-Touchdown-Lauf von Mayfield selbst lag. Nach dem Extrapunkt stand es 35:34 für die Hausherren mit 6:33 Minuten auf der Uhr.

Ravens: Wundersame Rückkehr von Jackson

McSorley und Das Run Game brachten Baltimore im nächsten Drive in die gegnerische Hälfte, bis sich McSorley am Knie verletzte und zur Two-Minute Warning bei einem vierten Versuch raus musste. Jackson kam zurück aus der Kabine und ins Spiel. Bei 4th and 6 warf er dann aus einem Rollout aus der Bewegung einen 44-Yard-Touchdown-Pass auf Brown, der sich für seine insgesamt 3 Drops im Spiel rehabilierte. Durch eine Two-Point Conversion von Dobbins stand es plötzlich 42:35 für die Ravens mit 1:51 Minuten zu spielen.

Zu viel Zeit für Mayfield und Co., denn in nicht mal einer Minute kamen sie direkt zurück. Mayfield fand letztlich Hunt 22-Yard-Touchdown-Catch-and-Run zum Ausgleich. Da waren noch 1:04 Minuten auf der Uhr. Zu viel, denn Jackson und vor allem Andrews brachten Kicker Justin Tucker in Position für ein 55-Yard-Field-Goal zum Sieg! Dass es am Ende sogar 47:42 stand, lag daran, dass die Browns noch zwei Sekunden Zeit hatten und noch eine Lateral-Parade starteten, die letztlich in der eigenen Endzone für einen Safety endete.

Cleveland Browns (9-4) - Baltimore Ravens (8-5)

Ergebnis: 42:47 (7:7, 7:14, 6:13, 22:13) BOXSCORE

Browns vs. Ravens - die wichtigsten Statistiken

  • Jackson hat nun 10 Rushing Touchdowns bei Zone Reads seit 2018. Das sind die meisten in der NFL in diesem Zeitraum. Zudem hat er mit 17 Rushing Touchdowns seit 2018 die zweitmeisten für einen QB hinter Josh Allen (23).

  • Es war zudem Jacksons achtes 100-Yard-Rushing-Game in seiner Karriere. Nur Michael Vick (10) hat mehr solcher Spiele in der Geschichte der NFL als Quarterback hingelegt.

  • Chubb gelang es zum zweiten Mal, zwei Rushing Touchdowns in einem Spiel gegen die Ravens zu erzielen. Damit ist er der erste Browns-Spieler überhaupt, dem dies zweimal gelang.
  • Insgesamt sah dieses Spiel 9 Rushing Touchdowns. Das ist die Einstellung des All-Time-Rekords der NFL. Zuvor passierte dies nur zweimal im Jahr 1922 zwischen Rock Island und Evansville sowie zwischen Racine und Louisville.

Der Star des Spiels: Lamar Jackson (Ravens)

Die Ravens hatten nicht ihren besten Game Plan, sie hatten nicht ihre stabilste O-Line und auch defensiv fehlte manchmal die Konzentration. Doch Jackson spielte wie zu seinen besten Zeiten des Vorjahres und war schlicht nicht zu halten. Weder auf dem Boden (124 YDS, 2 TD) noch durch die Luft (7/12, 125 YDS, TD). Seine Wunder-Rückkehr nach der Verletzungspause war dann fast schon legendär und die Kirsche auf der Torte. Dann lief er nicht mehr und besiegte die Browns mit seinem Arm.

Der Flop des Spiels: Die Defense der Browns

Ja, die Browns schafften früh im Spiel 4 Sacks gegen Jackson, aber wirklich im Griff hatten sie ihn nie. Schlimmer noch: Sie ließen permanent Lücken für Jackson, durch die er ohne Mühe durchrennen konnte. Darüber hinaus hielten sie viel zu lange und häufig an Man Coverage fest, was gegen diesen QB einfach tödlich ist.

Analyse: Browns vs. Ravens - die Taktiktafel

  • Die Browns variierten defensiv zwischen Man und Zone Coverage. Gegen Man hatte das zur Folge, dass Jackson häufig aus der Pocket ausbrach und mit seinen Füßen Plays machte - er lief der Defense häufig davon. Gegen Zone dagegen hatte er so seine Probleme und kassierte einige Hits gegen eine nicht immer stabile Offensive Line.

  • Um den Ravens an der Line zusätzlich Probleme zu bereiten, setzten die Browns häufig ihre Edge Rusher wie Garrett als Defensive Tackles ein, um zusätzlichen Druck durch die Mitte zu erzeugen. Jedoch präsentierten sich die Pass Rusher mit fortlaufender Spieldauer zunehmend aggressiver und gaben Jackson damit noch mehr Platz zum Laufen.

  • Die Ravens wiederum spielten äußerst aggressiv gegen Mayfield, der unter Dauerbeschuss stand durch diverse Blitzes. Laut ESPN Stats & Information wurde Mayfield allein vor der Pause in 58 Prozent seiner Dropbacks geblitzt - der höchste Wert in dieser Saison. Das Ergebnis war eine eher wacklige Vorstellung des Quarterbacks.

  • Die Browns halfen Mayfield aber auch nicht mit sonderlich kreativem Play Calling. Zu häufig wurden Dropbacks oder Runs durch die Mitte gewählt, kaum mal nutzten sie Play Action oder andere Misdirections. Sie spielten zu geradlinig für die konsequente Man Coverage der Gäste. Besser wurde es jedoch in der zweiten Hälfte, als die Browns deutlich variantenreicher auftraten und mehr auf Play Action setzten, aber auch Screens und auch tiefere Pässe nutzten, um die Defense zu fordern.

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