Trotz einer Interception im ersten Drive von Drew Lock gelang den Broncos der bessere Start ins Spiel. In ihrem zweiten Angriff des Spiels gingen sie durch ein 53-Yard-Field-Goal von Brandon McManus in Führung und erzielten zweiten Viertel auch den ersten Touchdown zum 10:3 - Lock fand Tim Patrick für einen 5-Yard-Touchdown-Pass.
Die Chiefs allerdings verkürzten bis zur Pause noch auf 10:9, nachdem McManus einen Field-Goal-Versuch 33 Sekunden vor der Pause aus 57 Yards vergab.
Kurz nach dem Break versenkte Harrison Butker dann sein viertes Field Goal der Partie und brachte damit die Chiefs erstmals in Führung. Zuvor kassierte Patrick Mahomes einen Sack in der Red Zone. Anschließend marschierten die Broncos in 11 Plays über fast sieben Minuten übers Feld, ehe Lock einmal mehr Patrick in der Endzone fand, dieses Mal über 10 Yards. Dieser Touchdown gab den Broncos eine 16:12-Führung 3:50 Minuten vor Ende des dritten Viertels. Die anschließend Two-Point Conversion ging jedoch daneben und mutete ohnehin verfrüht an.
Danach allerdings drehten die Chiefs auf und ließen sich dieses Mal nach vier erfolglosen Trips in die Red Zone nicht stoppen. Eine Minute vor Ende des dritten Viertels warf Mahomes einen 20-Yard-Touchdown-Pass auf Travis Kelce zur erneuten Chiefs-Führung.
Später Punt wird Broncos zum Verhängnis
Im Anschluss folgten defensive Stopps auf beiden Seiten für Punts, Der Punt der Broncos nahe der Mittellinie bei 4th and 3 knapp 6 Minuten vor dem Ende wahr jedoch alles andere als ratsam. Die Broncos gaben den Ball zurück und den Chiefs die Chance, die Uhr herunterzuspielen. Mahomes und Co. machten dies so gut es ging. Sie wurden letztlich in Field-Goal-Reichweite gestoppt, sodass Butker aus 48 Yards erneut antrat und die Führung mit seinem fünften Field Goal auf sechs Punkte erhöhte - mit nur noch 64 Sekunden zu spielen.
Zu wenig Zeit für Denver, zumal Lock nach wenigen Spielzügen die entscheidende Interception zur Entscheidung warf.
Die Chiefs bleiben damit den Pittsburgh Steelers (11-0) im Kampf um den Top-Seed der AFC auf den Fersen, Zudem haben sie sich mit diesem Erfolg bereits sicher für die Playoffs qualifiziert. Die Broncos wiederum warten seit 2014 auf einen Sieg im Arrowhead Stadium.
Kansas City Chiefs (11-1) - Denver Broncos (4-8)
Ergebnis: 22:16 (3:3, 6:7, 10:6, 3:0) BOXSCORE
Chiefs vs. Broncos - die wichtigsten Statistiken
- Kelce durchbrach die 1000-Yard-Grenze in dieser Saison in diesem Spiel. Das gelang ihm nun schon zum fünften Mal in seiner Karriere, was sowohl die meisten 1000-Yard-Saisons in der Geschichte der Chiefs sind als auch für Tight Ends in der Geschichte der NFL. Ihm gelang dies darüber hinaus zum fünften Mal in Serie.
- Patricks zweiter Touchdown im dritten Viertel war der erste Touchdown, den die Chiefs in dieser Saison im dritten Viertel überhaupt zugelassen hat.
Die Chiefs sind 31-4 gegen die AFC West seit 2016. Das ist die beste Bilanz gegen die eigene Division in einer Zeitspanne von sechs Jahren seit dem AFL-NFL-Merger 1970.
Der Star des Spiels: Travis Kelce (Chiefs)
Der Star-Tight-End (8 REC, 136 YDS, TD) war in diesem Spiel der Mann für die wichtigen Plays. Er erzielte den Touchdown zur Führung und er war es auch, der vor dem finalen Field Goal den Catch machte, der das Team überhaupt in FG-Reichweite brachte und nebenbei die Uhr laufen ließ. Ebenfalls stark: "Honey Badger" Tyrann Mathieu, der beide Interceptions gegen Lock gefangen hat.
Der Flop des Spiels: In-Game-Management der Broncos
In engen Spielen ist es so wichtig, dass Head Coaches die richtigen Entscheidungen treffen. Vic Fangio hingegen tat dies einmal mehr eher nicht. Seine Entscheidung, die Two-Point-Conversion beim zweiten Patrick-Touchdown zu versuchen, ergab wenig Sinn und kostete letztlich einen Punkt. Zudem war die Entscheidung, am Ende zu punten, fahrlässig, da absehbar war, dass Mahomes im Anschluss nicht mehr oder zumindest nicht schnell gestoppt werden würde.
Analyse: Chiefs vs. Broncos - die Taktiktafel
Die Broncos zeigten gute Flexibilität in der Offense. Gegen die Chiefs, die wie üblich im Sub-Package spielten, setzten sie häufig auf 21- oder 12-Personnel, liefen aber auch aus 11-Personnel mit gutem Blocking vom jeweiligen Tight End. Darüber hinaus setzten sie häufig auf Play Action, was dank präziser Pässe von Lock zu Chunk-Plays führte. Wide Receiver Patrick kreierte zusätzlich Mismatches, wenn er im Backfield aufgestellt war.
Die Formation vor dem Touchdown von Patrick machte den Unterschied: in 11-Personnel stellte sich Patrick als H-Back auf und lief dann im Prinzip eine Jet-Motion nach außen, während Jeudy als X-Receiver von links nach hinten lief und so die Seite freimachte. Patrick war damit offen.
Beim Kelce-Touchdown machte eine subtile Kleinigkeit sehr viel aus: Kelce stand als einziger Receiver vor dem Snap als Tight End auf der linken Seite, dann gesellte sich Hill von rechts als Motion-Man direkt daneben dazu, ging anschließend aber nicht auf eine tiefe Route, sondern lief eher eine kurze Shallow-Route, während Kelce Up-and-Out lief, was die umliegenden Defensive Backs scheinbar aus dem Konzept brachte. Kelce war folglich völlig offen und hatte dann wenig Mühe, bis in die Endzone zu gehen.