NFL: Was bedeuten die Trades für die 49ers?
San Francisco ist ganz offensichtlich auf Quarterback-Suche! Die Ereignisse vom Freitagabend lassen keinen anderen Schluss zu. Für keine andere Positionsgruppe schnüren Teams ein derartiges Tradepaket - zumindest in der modernen NFL.
Dass die 49ers im kommenden Draft einen Quarterback in der ersten Runde ziehen werden, darf ab sofort also als praktisch sicher angesehen werden. Gleichzeitig zeigt der Trade mit den Dolphins auch: San Francisco hat (mindestens) drei Quarterbacks im Draft 2021 sehr hoch auf seiner Liste und wäre somit mit verschiedenen Optionen an der dritten Position des Drafts zufrieden.
Wäre dem nicht so - hätten die Niners beispielsweise Justin Fields oder Zach Wilson als klaren Favoriten -, wäre für das Team nur ein Trade an Position eins oder Position zwei im Draft infrage gekommen. Oder General Manager John Lynch hätte bis zum Draft Day warten müssen, um zu schauen, ob der eigene Favorit bis an die dritte Position im Draft fällt.
Welchen Quarterback die 49ers favorisieren, ist zum jetzigen Zeitpunkt somit unmöglich festzustellen. Fields und Wilson gelten beide als große Quarterback-Talente, die früh im Draft gezogen werden dürften. Auch Trey Lance, der als roh, aber auch als hochtalentiert gilt, wird als mögliche Option gehandelt.
Eine weitere Alternative brachte zudem Chris Simms von CBS ins Spiel: Laut Simms müssten die 49ers mit ihrem stark besetzten Kader im Draft auf den besten Quarterback - und nicht auf das größte Talent - aus sein. Simms schließt daraus, dass auch Mac Jones ein Kandidat für San Francisco sein könnte.
Durch den Trade wird gleichzeitig auch klar, dass Jimmy Garoppolos Tage in der Bay Area gezählt sein dürften. Der 29-Jährige wurde 2017 per Trade von den New England Patriots geholt und war seitdem Starting Quarterback der 49ers gewesen.
2019 hatte Garoppolo die Niners noch in den Super Bowl geführt. Restlos überzeugen konnte der Quarterback trotz dieses Erfolgs allerdings nur selten.
Jimmy G plagten immer wieder Verletzungsprobleme: 2018 verpasste Garoppolo aufgrund eines Kreuzbandrisses große Teile der Saison, in der vergangenen Spielzeit bereitete ihm ein stark lädierter Knöchel Probleme.
Darüber hinaus konnte sich Garoppolo nie wirklich den Ruf eines echten Franchise-Quarterbacks erarbeiten. Der einstige Drittrundenpick galt eher als solider Game-Manager und allenfalls durchschnittlicher Starting Quarterback.
Ein Trade von Garoppolo ist somit nun definitiv im Bereich des Möglichen. Sollten die 49ers allerdings keine zufriedenstellenden Angebote erhalten - oder Garoppolo von seiner No-Trade-Klausel Gebrauch machen - könnte er allerdings auch noch eine weitere Saison bei den Kaliforniern bleiben. Der neue Rookie-Quarterback könnte dann entweder während oder nach der Saison von Garoppolo übernehmen.