NFL

NFL: Das sind die Rookie-Gewinner und -Verlierer der Saisonvorbereitung 2021

Von Jan Dafeld
Mac Jones ist der neue Starting Quarterback der New England Patriots.
© getty
Cookie-Einstellungen

Penei Sewell (Offensive Tackle, Lions)

Das beste Offensive-Tackle-Talent der jüngeren Vergangenheit. Der stärkste Nicht-Quarterback im Draft 2021. Der sicherste unter allen Rookies in der diesjährigen Saison. Penei Sewell war vor und nach dem diesjährigen Draft mit Lob nur so überhäuft worden. Die ersten Auftritte des 20-Jährigen waren allerdings besorgniserregend - und das nicht nur in Anbetracht seiner Vorschusslorbeeren.

Sewell wackelte in der Preseason gegen praktisch jeden Gegner, ein gutes Spiel war bislang nicht dabei. Pro Football Focus notierte die schlechteste Note eines Erstrunden-Tackles seit 2015 für ihn. Statt ihren prognostizierten Starter im letzten Preseason-Spiel zu schonen, ließen ihn die Lions besonders lange spielen, um ihn möglichst viel Erfahrung sammeln zu lassen.

Noch ist es nicht an der Zeit, um in Panik zu verfallen. Sewell hatte aufgrund seines Opt-Outs 20 Monate lang nicht mehr Football gespielt, die Lions versetzten ihn zudem von seiner angestammten linken auf die rechte Seite, womöglich benötigt der Rookie einfach noch mehr Zeit. Eine allzu dominante Rookie-Saison sollte man von Sewell nach diesen Auftritten allerdings eher nicht (mehr) erwarten.

Ja'Marr Chase (Wide Receiver, Bengals)

Auch Ja'Marr Chase zählte zu den größten Talenten im Draft 2021. Auch er galt als der vielleicht beste junge Spieler auf seiner Position. Doch wie bei Sewell liegt auch hinter Chase eine üble Preseason.

Chase fing gerade mal einen Pass (einen Screen-Pass), im zweiten Preseason-Spiel leistete er sich bei drei Targets drei Drops, im dritten Spiel ließ er den einzigen Pass in seine Richtung fallen. Chase lief in der Preseason nicht mal ein Dutzend Routes, diese hätten allerdings kaum schlechter laufen können.

Auch bei Chase ist Vorsicht geboten, denn auch der Star-Receiver setzte die komplette letzte Saison aus. Dass Chases Leistungen in der Preseason die wenig ermutigenden Berichte aus dem Trainingslager der Bengals weiter bestätigten, ist allerdings durchaus besorgniserregend. Es ist gut möglich, dass der Rookie zunächst eher eine Teilzeit-Rolle in der Offense einnehmen wird - anstatt gleich der Nummer-eins-Receiver zu sein.

Travis Etienne (Running Back, Jaguars)

Der Auswahl von Travis Etienne in der ersten Runde des Drafts war in vielen Kreisen mit der mittlerweile für Running Backs üblichen Skepsis begegnet worden. Ein Running Back in Runde eins? Noch dazu mit Vorjahres-Sensation James Robinson im Kader? Und doch blickten viele auch gespannt auf Etiennes erste Spiele in Jacksonville.

Etienne sollte bei den Jaguars als Allzweckwaffe genutzt werden und vermutlich auch im Passing Game eine große Rolle bekommen. Daraus wird nun allerdings nichts werden. Etienne musste sich einer Fußoperation unterziehen und wird daher seine gesamte Rookie-Saison verpassen. Noch vor dem Saisonstart wurde er auf die IR-Liste gesetzt. Äußerst bitter für ihn und die Jaguars.

Teven Jenkins (Offensive Tackle, Bears)

Anders als Etienne wird Jenkins nicht zwingend die gesamte kommende Saison verpassen. Der Offensive Tackle wurde zunächst in den 53-Mann-Kader der Bears aufgenommen, bevor er wegen einer Rücken-Operation auf die IR-Liste gesetzt wurde. Der 23-Jährige kann also theoretisch nach drei Spielen zurückkehren. Realistischer erscheint allerdings, dass Jenkins den Bears eher in der zweiten Saisonhälfte wieder zur Verfügung stehen wird.

Für Jenkins ist das eine enttäuschende Entwicklung. Der Zweitrundenpick wäre fit wohl als Starting Left Tackle für Chicago in die Saison gegangen. Ob und wann er diese Rolle nun einnehmen kann, ist offen. Für die Bears ist dies obendrein ein schwerer Schlag: Die Offensive Line in Chicago könnte in der kommenden Saison eine große Problemzone sein.

Rashod Bateman (Wide Receiver, Ravens)

Apropos Problemzone: Auch bei den Ravens könnte der Ausfall eines Rookies eine Schwäche im Team noch deutlicher zur Geltung bringen. Baltimore hatte in der Offseason in die eigene Receiver-Gruppe investiert, unter anderem mit Free Agent Sammy Watkins, aber auch mit Erstrundenpick Rashod Bateman. Bateman hätte vermutlich sofort starten sollen, musste sich in der Saisonvorbereitung jedoch einer Leistenoperation unterziehen.

Somit wird Bateman mindestens die ersten drei Spiele der kommenden Saison verpassen. Erschwerend hinzu kommt zudem: Bislang konnte der 21-Jährige nahezu überhaupt nicht gemeinsam mit Quarterback Lamar Jackson trainieren. Ob der Rookie und der ehemalige MVP so schnell Vertrauen zueinander aufbauen können, ist fraglich.