Mailbag: Das sind die größten Enttäuschungen nach 4 Spielen

Von Adrian Franke
06. Oktober 202110:00
SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zu Woche 4.getty
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Wo findet man nach vier Wochen die größten Enttäuschungen der bisherigen Saison - und wo die größten Überraschungen? Wer bringt sich in Position für den DPOY-Award, sind die Cowboys "for real", und bei welchen Teams täuscht die Bilanz? Der SPOX-Mailbag zu Woche 4!

SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet wie gewohnt eure Fragen zum Spieltag. Auch diese Woche gibt es wieder einige zusätzliche Antworten im Video-Mailbag.

Los geht's mit einem Thema, das mehrere Teams in der Liga betrifft: Wie rutscht man eigentlich ins Liga-Mittelmaß - und, fast noch wichtiger, wie kommt man da wieder raus?

NFL Mailbag: Überraschungen und Enttäuschungen nach 4 Spielen

Stefan G., Julian Maletz: Nachdem nun schon fast ein Viertel der Saison absolviert ist: Was sind bisher deine positiven und negativen Überraschungen der Saison?

Die größten Überraschungen nach Week 4

Die Panthers-Defense: Wirklich schade, dass wir Jaycee Horn dieses Jahr vermutlich nicht mehr sehen werden - eine positive Überraschung ist Carolinas Defense dennoch allemal. Es ist eine junge Gruppe mit viel Talent, und die Panthers haben in diese Seite des Balls über die letzten Jahre viele Ressourcen investiert. All das ist kein Geheimnis, aber trotzdem muss das erstmal so zusammen funktionieren. Die Aggressivität, die Flexibilität in den Rush-Paketen, die Vielseitigkeit generell in dieser Defense, all das macht bislang viel Spaß. Auch wenn das Run Game der Cowboys sie am Sonntag letztlich dominierte.

Daniel Jones: Mit seiner Vielzahl an Fumbles und dem legendären Stolperer letztes Jahr ist es leicht, Jones in eine Schublade zu stecken. Aber er war schon letztes Jahr besser als die Stats vermuten ließen, und dieses Jahr hat er nochmal einen Sprung gemacht. Jones ist ein sehr guter Deep Passer, dieses Jahr spielt er aber auch mit mehr Konstanz und kann die Offense bewegen. Und er ist ein durchaus gefährlicher Runner. An Jones liegt es am wenigsten, dass die Giants erst ein Spiel gewonnen haben.

Die Raiders-Defense: Ich mochte die Verpflichtung von Gus Bradley als Defensive Coordinator - dass er die Defense so schnell derart transformieren würde, hätte ich nicht gedacht: Die Raiders spielen schneller, sie spielen explosiver - und sie profitieren von einer Breakout-Saison von Maxx Crosby, der bereits 30 (!) Quarterback-Pressures auf dem Konto hat. In der Secondary haben sich die Neuzugänge Trevon Moehrig, Casey Hayward und Nate Hobbs glänzend eingefügt. Die Raiders stellen nach zugelassenen Expected Points Added über die ersten vier Wochen eine bessere Defense als Pittsburgh, Tampa Bay und die Rams.

Jalen Hurts: Die Saison ist eine Achterbahnfahrt, und das lässt sich auch über die Eagles-Offense sagen. Philly hat Phasen, in denen der Ball mit dem Screen Game, Runs und einzelnen Pässen gut bewegt wird - und dann fällt die Offense wieder in diese Schiene, in der es nur Big Plays oder Nichts gibt. Aber trotz alledem hat Hurts mich über die ersten vier Spiele überrascht, gerade als Pocket Passer wirkt er weiter als ich es ihm anhand seines College-Tapes zugetraut hätte. Diese Offense hat noch Upside, ich habe Hurts als Starter-Option über dieses Jahr hinaus noch nicht abgeschrieben und diesen Satz hätte ich nach vier Spielen nicht vermutet.

Die Dallas Cowboys: Dass das Team mit Prescott wieder deutlich stärker sein würde, war absehbar - aber hier sind mir mehrere Punkte ins Auge gesprungen: Die Offensive Line spielt besser als ich gedacht hatte, Ezekiel Elliott sieht viel besser aus als letztes Jahr, Trevon Diggs - dazu später mehr - spielt eine herausragende Saison bislang, und die Cowboys bekommen Druck auf den Quarterback trotz des Ausfalls von DeMarcus Lawrence. Rookie Osa Odighizuwa fällt hier besonders auf, aber auch Randy Gregory. Man kann aktuell argumentieren, dass die Cowboys das kompletteste Team der Liga sind, und das hätte ich so keineswegs vor vier Wochen erwartet.

Die größten Enttäuschungen nach Week 4

Seattles Offense: Vielleicht war ich hier auch zu optimistisch, und komplett aufgegeben habe ich meine Offense-Idee für Seattle auch noch nicht: Ich dachte, dass mit der McVay-Offense unter Shane Waldron das fehlende Puzzleteil gefunden werden könnte, um Wilsons Highlight-Plays mit einer Baseline zu ergänzen, und zudem Pete Carrolls Wunsch nach einem prominenten Run Game mit der eigentlichen Stärke dieser Offense - Wilson, Lockett und Metcalf - zu kombinieren. Im ersten Spiel schien das auch direkt einzutreten; aber ihren Rhythmus sucht diese Offense seit der zweiten Hälfte in Indianapolis. Zu viele kleine Fehler, zu wenig konstante Production Underneath, ein Run Game, das on und off ist: Aktuell sind die Seahawks einmal mehr in gravierendem Ausmaß von den Big Plays durch die Luft abhängig, und das ist eigentlich genau das, was mit dem neuen Coordinator nicht der Fall sein sollte.

New Englands Offensive Line: Ich hatte es in meinem Power Ranking bereits geschrieben: Mac Jones spielt stilistisch genau so, wie man es erwarten konnte - und ist sportlich betrachtet bereits weiter als man hoffen durfte. Ja, die Offense könnte kreativer und aggressiver sein, teilweise ist es aber auch Jones selbst, der offene Würfe liegen lässt. Die größte Enttäuschung in dieser Offense ist bisher aber die Line: Hier hatte ich eine dominante, potenziell eine Top-5-Unit erwartet - davon sind die Patriots noch sehr weit entfernt. Deshalb klappt das Run Game auch nicht, das eigentlich ein Kernelement dieser Offense sein sollte, und es hilft natürlich auch nicht dabei, Deep Shots für Jones zu entwerfen. Die Pats-Offense hat ohnehin ein sehr niedriges Ceiling, weil die Explosivität einfach nicht da ist. Um zumindest den Floor weiter anzuheben, braucht New England mehr von seiner Line.

Washingtons Defense: Der Hype vor Saisonstart rund um Washingtons Defense war auf jeden Fall überzogen; ich hatte sie auch ziemlich weit oben angesiedelt. Letztlich profitierte Washingtons Ruf aber im Vorjahr auch von einem relativ angenehmen Schedule - dass die Front aber so nachlassen würde, hätte ich selbst fernab aller Vorjahres-Eindrücke nicht gedacht. Washington bekommt viel zu wenig Druck auf gegnerische Quarterbacks, und was im Vorjahr noch eine dominante Unit war, ist jetzt nicht mehr als "okay". Und dann werden eben die Lücken in der Secondary dahinter Woche für Woche aufgedeckt.

Matt Nagy: Dass die Bears-Offense dieses Jahr keinen Schönheitspreis gewinnen würde, ich denke, das war abzusehen. Dafür ist man in der Offensive Line zu sehr sehenden Auges in Probleme gelaufen, und auch niemand dürfte Wunderdinge von der Quarterback-Situation erwartet haben. Aber in zweierlei Punkten bin ich von Nagy dennoch enttäuscht: Die Sturheit, Justin Fields in einen Andy-Dalton-Game-Plan zu zwängen, ist für sich betrachtet schon eine Katastrophe. Dass sich das dann drastisch ändert, nachdem Nagy das Play-Calling wie schon im Vorjahr abgibt, spricht auch nicht wirklich für Chicagos Head Coach. Und dann verstehe ich auch seinen ganzen Umgang mit der Situation nicht. Warum dieses krampfhafte Festhalten an Dalton als Starter, nachdem Fields im zweiten Spiel so viel Positives gezeigt hat?

Urban Meyer: Vier Wochen ist diese Saison alt, und es gab bereits zwei offizielle Statements von - respektive über - Urban Meyer aus Jacksonville: Nachdem USC seinen Head Coach entlassen hatte, sah man sich in Jacksonville nach Woche 2 dazu genötigt, klarzustellen, dass Meyer All-In mit den Jaguars ist, um die Gerüchte über eine schnelle Rückkehr in den College Football verstummen zu lassen. Und diese Woche stellte Teambesitzer Shad Khan klar, dass Meyer "das Vertrauen und den Respekt zurückgewinnen" müsse, nachdem Meyer infolge des Thursday Night Games bei den Bengals in Cincinnati geblieben war und auf eher unvorteilhaften Bar-Videos zu sehen war.

Garniert wurde das mit der Verpflichtung von Coach Chris Doyle im Sommer, gegen welchen aus seiner Iowa-Zeit schwere Rassismus-Vorwürfe im Raum stehen; Doyle verließ das Team kurz danach wieder. Allein diese Verpflichtung unterstrich wenig Gefühl für die Situation in der er ist und die Wirkung, die so etwas haben kann.

Dazu die Tim-Tebow-Thematik, außerdem brodeln schon seit Saisonstart Berichte, wonach Meyer auch bei seinen Spielern kein gutes Standing habe. Auch das wurde diese Woche erneuert. Es gibt sicher viele, die Meyer in der NFL wenig zugetraut haben. Aber dass er nach vier Spielen schon derart angezählt ist, während sein Team 0-4 steht und seine Offense auch schematisch sehr überschaubar auftritt, ist trotzdem eine massive Enttäuschung.

Gelingt Green Bay der "Last Dance"? Der Video Mailbag!

Sind die Packers nach dem Ausrutscher in Week 1 komplett wieder zurück? Wer macht Kyler Murray im MVP-Rennen Konkurrenz? Wie sollten die Miami Dolphins die weitere Saison angehen, und wie bekommen die Saints mehr Stabilität in ihre Offense?

Außerdem: Welche College-Quarterbacks für den nächsten Draft sollte man bereits kennen?

Die Antworten gibt's im Video-Teil des Mailbags!

NilleSB: Wer ist der Defensive Player of the Year bisher?

Natürlich ist es noch sehr früh, und gerade in der Defense ist es wirklich nochmal eine ganze Ecke schwieriger, aus bisherigen Leistungen auf die weitere Saison zu schließen; schlicht zu inkonstant sind Defenses in der heutigen, von Offenses dominierten NFL.

Zwei Spieler würde ich dennoch hervorheben: Myles Garrett hatte einen - für seine Verhältnisse - etwas langsameren Saisonstart, seit zwei Wochen aber ist er auf einem anderen Level. Acht Pressures gegen Chicago, neun gegen die Vikings, wo er dazu noch mehrere Run-Plays stoppte. Garrett und Joey Bosa machen bisher den Preis für den gefährlichsten Edge-Rusher dieser Saison unter sich aus, wobei ich Garrett aktuell noch ein klein wenig dominanter sehe.

Der andere Kandidat ist Trevon Diggs. Fünf (!) Interceptions, drei Pass-Breakups, laut PFF hat er 28 Targets gesehen, davon nur die Hälfte als Catch zugelassen und noch keinen Touchdown in seine Coverage kassiert. Diggs spielt mittlerweile in einem Scheme in Dallas, das exzellent zu ihm passt, und ich würde keinen Cent dagegen setzen, dass er noch einige Bälle dieses Jahr abfängt.

Over- und Underperformer: Bei wem passt die Bilanz nicht?

Nico Ju: Bei welchen Teams täuscht der Record über die wirkliche Leistungsfähigkeit hinweg und bei welchen Teams ist es umgekehrt?

Ich hab das mal unterteilt, in "Overperformer" - also Teams, deren Bilanz sie klar besser aussehen lässt als sie sind - und "Underperformer", also Teams, die nach vier Wochen mehr Siege auf dem Konto haben müssten.

Overperformer: Auch jetzt mit der jeweils ersten Niederlage im Gepäck sehe ich die Carolina Panthers und die Denver Broncos mit 3-1 jeweils auf dem zweiten Platz ihrer Division als "Overperformer". In beiden Fällen war der Schedule zum Start in die Saison sehr angenehm, und in beiden Fällen war eine dominante Defense ein wesentlicher Teil der Rechnung.

Das ist schwer aufrecht zu erhalten, und die Matchup-Abhängigkeit wird dabei nochmal mehr unterstrichen. Bei den Broncos traue ich Bridgewater nicht wirklich zu, die Aggressivität in seinem Passspiel über eine komplette Saison durchzuziehen - nach dem Ausfall von K.J. Hamler wird das nicht leichter.

Ich hatte über beide Teams am vergangenen Mittwoch auch schon geschrieben, ja, Darnold spielt besser als bei den Jets und natürlich profitiert er von viel besseren Umständen. Aber ich bleibe skeptisch, dass das reicht, um wirklich oben mitzuspielen. Wenn ich bei einem der beiden auf ein Wildcard-Ticket tippen müsste, dann eher noch Carolina aufgrund des leichteren Schedules und wenig Wildcard-Ticket-Qualität in der NFC North und der NFC East.

Underperformer: Die New York Giants (1-3) wären so ein Kandidat, auch wenn es natürlich legitime Gründe für den Fehlstart gibt - und die sehe ich vor allem im Coaching Staff. Aber allen voran Daniel Jones spielt besser als die Bilanz vermuten lassen würde. Für mich waren die Giants über die ersten vier Spiele das zweitbeste Team in der Division und sollten wenigstens 2-2 stehen.

Die Minnesota Vikings (1-3) habe ich hier auch klar auf dem Zettel. Gegen Cleveland war es jetzt doch mal wieder ein Spiel, in dem die Offensive Line keinen Fuß auf den Boden bekam und Minnesota der Plan B fehlte. Bis dahin aber war ich sehr beeindruckt von der Vikings-Offense insgesamt. Trotz des Fehlstarts habe ich Minnesota deshalb im Wildcard-Rennen auch keineswegs schon abgeschrieben.

Das einzige Team neben den Vikings, das schon drei Niederlagen auf dem Konto aber einen positiven Point-Differential hat, sind die New England Patriots. Diese Niederlage gegen Miami in Woche 1 könnte den Pats am Ende noch richtig wehtun, das war gerade defensiv ein eindrucksvoller Auftritt gegen Tampa Bay. Und falls die Lernkurve bei Mac Jones weiter nach oben geht, und die Offensive Line sich auch irgendwann stabilisiert, würde mich ein kleiner Patriots-Run in der zweiten Saisonhälfte nicht überraschen.

Tabbey: Sind die Cowboys for real?

Absolut! Da bin ich wirklich sehr überzeugt, weil es keine glücklichen Überraschungssiege oder Fluke-Plays in entscheidenden Momenten sind, welche diese Cowboys-Team tragen. Dallas gefällt mir in seinem Kern sehr gut, was die Grundstruktur dieses Teams angeht, und deshalb denke ich auch, dass es für die Cowboys weit gehen könnte.

Das beginnt natürlich mit Prescott, der bislang eine wirklich eindrucksvolle Saison spielt. Kaum ein Quarterback scheint so dermaßen seine Offense auch an der Line of Scrimmage unter Kontrolle zu haben, er spielt exzellent aus der Pocket, verteilt den Ball gut und spielt wahnsinnig ruhig unter Druck. Prescott ist über die ersten vier Wochen vielleicht wirklich der beste Pocket-Passer in der NFL.

Und dann passen die Umstände um ihn herum auch. Die Offensive Line spielt deutlich besser als letztes Jahr, als hier ebenfalls mehrere Starter fehlten. Ezekiel Elliott und Tony Pollard hatten als Duo einen sehr guten Start in die Saison, und dann macht noch ein Spieler wie Cedric Wilson Plays, während die Cowboys auf die Rückkehr von Michael Gallup warten.

All das würde die Cowboys schon zu einem gefährlichen Team machen, aber umso stabiler ist Dallas, weil Big D endlich eine vernünftige Defense hat. Was Dan Quinn macht, ist nicht spektakulär, aber es funktioniert: Er lässt seine athletische Defense schnell spielen, er hat es bisher geschafft, den Ausfall von Top-Pass-Rusher DeMarcus Lawrence aufzufangen, und in der Secondary spielt sich Trevon Diggs gerade ins Rampenlicht.

So wie die Offense spielt, reicht eine Defense, die dir die Spiele nicht verliert; aktuell hat Dallas sogar mehr als das. Natürlich sind die Cowboys nach vier Spielen der haushohe Favorit in der eigenen Division, aber ich denke, dass es dieses Jahr für Dallas noch weiter gehen kann als das.

Hendrick, Leif: Was machen wir mit der AFC South?

Natürlich hat es sich bemerkbar gemacht, dass die Titans gegen die Jets ohne A.J. Brown und ohne Julio Jones antreten mussten. Es unterstreicht aber auch, wie dünn dieser Kader aufgestellt ist - einen echten Plan B gibt es dann kaum, weil die Offensive Line ein riesiges Problem darstellt.

Sieben (!) Mal erwischten die Jets Ryan Tannehill, der für sich betrachtet gar keine schlechte Saison spielt. Aber es fehlt einfach am Support System, und das gilt schematisch, aber eben auch rein was die Qualität in diesem Team angeht. Ja, die Titans können in den meisten Fällen am Boden Schaden anrichten, aber die Qualität dieses Teams über die letzten beiden Jahre war, dass man ein physisches Run Game mit einem wahnsinnig effiziente Passspiel kombiniert.

Der zweite Part dieser Gleichung fehlt aber einfach bislang, und das liegt nicht an Tannehill. Gegen die Jets hatte die Defense, die eigentlich schon auf dem aufsteigenden Ast zu sein schien, dann auch einen herben Rückfall, was wiederum generell den Zustand dieses Teams unterstreicht: Die Titans sind ein massiv instabiles Team, dem ich mit Blick auf die Saison betrachtet trotzdem nicht nur das höchste Ceiling, sondern auch die beste Chance auf den Division-Titel einräume.

Über Houston muss man an diesem Punkt denke ich nicht großartig sprechen, und auch wenn das Duell mit den Bengals einige klare positive Tendenzen bei den Jaguars gezeigt hat - und ich mir bei Trevor Lawrence überhaupt keine Sorgen mache -, ist denke ich klar, dass Jacksonville für diese Saison noch kein Thema ist.

Bleiben die Colts, die mit einem guten Auftritt in Miami zumindest das komplette Desaster in Form eines 0-4-Starts abwenden konnten, gleichzeitig sind die Dolphins derzeit aber kaum ein Gradmesser. Indianapolis war auch schon bevor jetzt die Verletzungen wieder zuschlugen in der Offensive Line viel wackliger als gedacht, und auch die Defense ist deutlich anfälliger als Colts-Fans das vor vier Wochen vermutlich gehofft hatten.

Ich sehe maximal acht Siege für die Colts dieses Jahr, und selbst wenn sich der Floor für dieses Team noch stabilisiert, weiß ich einfach nicht, wo die Upside herkommen soll, besser als letztes Jahr zu sein. Tennessee mit all seinen Problemen sollte diese Division gewinnen und wäre dann zumindest ein gewisser X-Faktor in den Playoffs.

Aber es ist die schlechteste Division in der NFL, und daran besteht für mich nicht im Ansatz irgendein Zweifel.

FRunner08: Welches Spiel sollte man diese Woche nachschauen?

Wer sehen will, wie man eine Outside Zone Offense ersticken kann: Die Browns-Defense vs. Minnesota. Das Spiel würde ich generell empfehlen, weil es außerdem unterstreicht, wie wacklig Baker Mayfield aktuell unterwegs ist, ich hatte darüber am Montag in meinen Takeaways schon ein wenig geschrieben.

Wer sehen will, warum Kyler Murray aktuell mein klarer MVP-Favorit ist: Cardinals vs. Rams, der bislang stärkste Auftritt der Cardinals-Offense gegen eine wirklich gute Defense. Murray war vor allem in der ersten Hälfte nahezu fehlerlos innerhalb der Struktur, und kreierte zusätzlich Big Plays in kritischen Momenten außerhalb der Struktur.

Wer sehen will, wie man Justin Fields schematisch hilft: Naja, die Antwort könnt ihr euch ja denken.