NFL: Ein Ösi, ein Freak und ein Künstler - die besten Offensive Linemen im Draft 2022

Marcus Blumberg
18. April 202210:00
SPOX stellt die besten Offensive Linemen im Draft 2022 vor.SPOX
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Was für die anderen Positionsgruppen im NFL Draft 2022 gilt, gilt auch für die Offensive Line - es gibt einige sehr gute Talente, doch keiner kann sich wirklich deutlich absetzen. SPOX stellt euch die Klasse vor: Welche Linemen gehen vermutlich an Tag 1? Welche Namen sollte man kennen?

NFL Draft 2022: Interior Offensive Linemen

Wer auf die Offensive Line schaut im Vorfeld des Drafts, denkt zumeist in erster Linie an Offensive Tackles. Speziell Left Tackles sind meist das Objekt der Begierde, weil es eben darum geht, Edge-Rusher vom eigenen Quarterback fern zu halten.

Allerdings gibt es eben auch schon seit ein paar Jahren den Trend, dass einige Teams dank einer herausragender Spieler Druck vermehrt durch die Mitte erzeugen. Man denke an Aaron Donald oder Chris Jones als Paradebeispiele für Defensive Linemen, die eben auch - oder gerade - durch die Mitte eine Pocket zerstören können. Und um solchen Monstern entgegenzuwirken sind Guards und auch Center immer wertvoller, besonders, wenn sie selbst zu den Top-Athleten zählen.

Im diesjährigen Draft fallen besonders drei Spieler auf, die bei Teams und Experten hoch im Kurs stehen und vermutlich schon früh positiven Impact auf ihre künftigen Teams haben könnten. Die Rede ist von Tyler LInderbaum, Zion Johnson und Kenyon Green.

Tyler Linderbaum - Center, Iowa

"Das beste Center-Prospect, das wir bisher in der PFF-College-Ära gesehen haben", schrieb PFF über Tyler Linderbaum. Jene Ära begann 2014.

Linderbaum ist ein außergewöhnlicher Athlet und das nicht nur für einen Center. Linderbaum war Ringer auf der High School und gewann 53 seiner 63 Duelle. Zudem spielte er Baseball und war ziemlich gut im Kugelstoßen. Eine Kombination aus Sportarten, die eher außergewöhnlich ist.

Das führt dann dazu, dass er zumindest auf dem Platz vielleicht der beste Athlet dieser O-Line-Klasse insgesamt sein dürfte. Er ist für einen Center sehr beweglich und vor allem im Zone-Blocking-Scheme zuhause. Kann also eine echte Waffe im Run Game sein.

Verfügt dank seiner Vergangenheit im Ringkampf über sehr starke Hände und hat über die vergangenen paar Jahre seine Stärke generell gesteigert, sodass er nun in der Lage ist, Leute wegzuschieben und damit den Weg freizumachen.

Allerdings zeigte er Probleme, wenn es darum geht, seine Hände auch dann noch effektiv einzusetzen, wenn er sich Stunts gegenüber sah. Er gilt eher als 2-Hand-Puncher, was ihm dann in Schwierigkeiten bringt, wenn der direkte Gegenspieler nicht gleich zu greifen ist.

Daran lässt sich durch Coaching arbeiten. Jedoch limitieren ihn seine Größe von 1,91 Metern, sein Gewicht (132 kg) und insbesondere seine Armlänge insofern, dass er damit in der NFL wohl wirklich nur Center spielen kann. Er braucht damit also ein Team, das wirklich Bedarf auf jener Position hat. Und im Idealfall auch Zone-Blocking spielt, denn in Pass-Protection allein bekommt er Probleme, gerade gegen Verteidiger mit langen Armen, die ihn einfach körperlich überragen.

Generell jedoch ist er mit Abstand der beste Center, den dieser Draft zu bieten hat.

Zion Johnson - Guard, Boston College

Kein typisches Prospect, so viel ist klar. Johnson begann mit Football erst in seinem Junior-Jahr auf der High School. Zuvor spielte er seit der siebten Klasse Golf und tat dies auch noch auf der High School. Entsprechend nüchtern sahen ihn dann auch die Recruiting-Services und gönnten ihm gar keinen Stern.

Doch dafür hat er sich hervorragend entwickelt. Johnson hat den idealen Frame für einen Guard (1,91 m, 143 kg) und vor allem stabile Beine. Er zeichnet sich durch eine sehr gute Körperhaltung aus, sein Pad-Level ist genau da, wo es sein sollte. Das ermöglicht es ihm, Angriffen standzuhalten und gleichzeitig aber auch selbst mit Kraft auszuteilen. Zudem fällt bei ihm auf, dass seine Bewegungen allesamt flüssig sind - alles wirkt im Einklang.

PFF lobt vor allem seine Konstanz - er hatte kaum Ausreißer nach unten, was seine Leistungen angeht. Und er weist eben auch kaum klare Defizite auf in seinem Spiel. Wenn man das Salz in der Suppe sucht, dann könnte er sicher noch an seinem Spielverständnis arbeiten, wenn es darum geht Stunts zu erkennen oder Blitzes aufzunehmen. Doch da können NFL-Coaches sicher helfen. Zudem fehlt es ihm etwas an Quickness, was er durch seine generelle Ruhe aber wettmacht.

Ein Plus bei ihm könnte sein, dass er zur Not auch Tackle spielen kann - vielleicht nicht regelmäßig, aber eben, wenn Not am Mann sein sollte. Unterm Strich sollte Johnson eine sichere Bank sein als Guard - und das schon von Tag 1 an.

Kenyon Green - Guard, Texas A&M

Kenyon Green steht vor allem für Flexibilität. Spielte bis auf Center alle Positionen in der O-Line der Aggies und startete sogar auf Right Guard, Left Guard und Left Tackle in drei aufeinanderfolgenden Wochen in der Vorsaison.

Für ihn spricht vor allem seine Flexibilität und seine Power, die er primär durch seine Beine kreiert. Er zeigte eine sehr gute Explosivität und schaffte es damit immer wieder beim Run Blocking, schnell ins zweite Level vorzudringen und Linebacker zu attackieren.

Was ihn auf dem nächsten Level noch zurückhalten könnte, ist dagegen seine Technik. Er wird gerne zu breit im Blocking, umarmt förmlich seine Gegenspieler, was wenig überraschend zu Saisonbeginn 2021 zu zahlreichen Penalties geführt hat. Und auch in der NFL dürfte das so weitergehen, wenn er dies nicht in den Griff bekommt. Zudem neigt er dazu, sich in Blocks reinzuwerfen, wenn er in Bewegung ist, anstatt erstmal seine Basis mit den Beinen zu etablieren. Auch das können gute Pass-Rusher in der NFL ausnutzen.

Beides sollte sich aber korrigieren lassen. Und somit stechen vor allem die Möglichkeiten heraus, die NFL-Coaches in Green sehen könnten. Green ist noch kein fertiger Spieler und könnte in der NFL durchaus zum Left Tackle umfunktioniert werden - dass er die Rolle spielen kann, zeigte er bereits, obgleich seine besten Leistungen als Left Guard gekommen sind. Doch wer weiß, ob mehr Spielpraxis das nicht ausgleichen könnte.

NFL Draft 2022: Offensive Tackle - Die zweite Reihe

Auch bei den Tackles haben wir wie auf so ziemlich jeder anderen Position in diesem Draft keine ganz klare Nummer 1. Vielmehr gibt es ein paar Spieler, die in der näheren Ausfall stehen.

Doch auch hinter einem Spitzentrio gibt es mindestens zwei Kandidaten, die den Sprung in die erste Runde schaffen können. Die Rede ist von Trevor Penning und dem Österreicher Bernhard Raimann.

Bernhard Raimann - Offensive Tackle, Central Michigan

Der Wiener ist so etwas wie ein Self-Made-Tackle. In seiner Jugend spielte er vor allem Fußball und fuhr Ski, erst mit 14 Jahren begann er dann mit Football im Jugendteam der Vienna Vikings als Wide Receiver. Als Austausch-Schüler ging es schließlich als 17-Jähriger auf die Delton-Kellogg High School in Michigan und wurde so auch von Colleges entdeckt.

Nach seinem Militärdienst war er schließlich als Tight End bei den Chippewas gelandet, wo er überschaubaren Erfolg hatte. Erst ein Positionswechsel zum Tackle im Frühjahr 2020 brachte ihn dann so richtig auf die Erfolgsspur.

Aufgrund der Pandemie musste er auf sich allein gestellt an seinem Körper arbeiten und legte für seine neue Position rund 30 Kilogramm über zwei Jahre an Muskelmasse zu. Letztlich startete er 18 Spiele in Serie in seinen finalen zwei College-Saisons als Left Tackle.

Mit einem Gardemaß von 2,01 Metern bringt er in jedem Fall schon die richtige Grundlage für seine jetzige Rolle als Left Tackle mit, allerdings könnte er durchaus noch ein paar Kilogramm mehr drauflegen; aktuell zeigt die Waage knapp 138 Kilogramm an. Das ist auch schon eines seiner Defizite für den Moment.

Schwieriger zu verbessern ist die Länge seiner Arme. Er kommt gerade mal auf eine Spannweite von 2,05 Metern - gemessen an seinem Pro Day, bei der Combine war sie noch ein weniger kürzer. Sprich: Gegen Elite-Pass-Rusher könnte er Probleme bekommen, diese konsequent zu greifen. Ebenso sind solche auch in der Lage, ihn mit schierer Power aus dem Weg zu räumen mit seiner verhältnismäßig eher schmalen Statur.

Allerdings ist er eben auch sehr beweglich und versteht es, seine Hände effizient einzusetzen. Gerade gegen den Run weiß er, wohin mit ihnen und zeigt da immer wieder einen Ringkampf-Background von der High School. Zeigte allerdings noch Defizite, wenn es darum ging, im zweiten Level Kontakt aufzunehmen.

Generell ist er schon deutlich weiter als man das nach nur zwei Jahren auf der Position erwarten sollte. Man sollte zwar bedenken, dass seine Konkurrenz in der Mid-American Conference eher überschaubar war, doch überzeugte er eben auch gegen LSU und Missouri aus der SEC.

Dennoch ist er noch vergleichsweise unerfahren und dafür schon bald 25 Jahre alt. Jedoch scheint er bereit zu sein, bereits zu Saisonbeginn als Starter zu spielen, was Teams sicherlich ansprechen wird; besonders diejenigen, die hier einen klaren Need in ihrer O-Line haben.

Trevor Penning - Offensive Tackle, Northern Iowa

Trevor Penning hat einen langen Weg hinter sich vom eher schmächtigen Tight End und Defensive End auf der High School zu einem Wandschrank, dem er jetzt ähnelt. Penning spielte früher Basketball und legte Bezirksbestwerte im Kugelstoßen und Diskuswurf auf. Erst gegen Ende seiner High-School-Zeit, als sein Wachstumsschub einsetzt, wurde er zu Offensive Lineman umgeschult und spielte vor allem den Pulling-Guard im Run Game von Newman Catholic.

Das stellte seine starke Athletik und Beweglichkeit unter Beweis, was ihm immerhin Stipendiumsangebote von Division-II und -III-Schulen einbrachte.

Ehe es Penning aber als Starter aufs Feld schaffte, verbrachte er erstmal sehr viel Zeit im Kraftraum, um seine 2,01 Meter auch entsprechend mit Masse zu füllen. Er verfügt über sehr breite Schultern und bringt mittlerweile 147 Kilogramm auf die Waage - ideale Voraussetzungen für einen Tackle in der NFL.

Penning spielt mit viel Aggressivität und nutzt seine langen Arme und starken Hände dazu, Pass-Rusher an der Pocket vorbei zu dirigieren. Und wenn er im Run Blocking mal einen Verteidiger gefasst hat, dominiert er ihn auch.

So imposant sein Tape aber auch war, darf man nicht vergessen, dass es eben nur FCS-Gegner waren. Penning wird erst noch beweisen müssen, dass er auch mit Verteidigern auf NFL-Niveau zurechtkommt. Er spielt manchmal zu aufrecht, was zu Problemen führen kann, wenn ein Bull-Rush auf ihn zukommt. Er hat auch noch Probleme, Inside Rush Lanes zu schützen und kommt darüber hinaus mitunter ins Schwimmen, wenn er sich im zweiten Level zurechtfinden muss.

Coaches werden also einen Tackle bekommen, der alle Voraussetzungen hat, in der NFL zu bestehen. Doch eben auch einen, der noch nicht fertig ist in seiner Entwicklung. Er ist ein Projekt, das mit gutem Coaching ein sehr guter Spieler werden kann. Doch ist er dies eben noch nicht.

NFL Draft 2022: Offensive Tackle - Das Top-Trio

Wer ist denn nun der beste Tackle dieser Draftklasse? Das ist schwer zu sagen, denn niemand ist so herausragend gut, dass die Antwort auf die Frage klar ausfallen würde.

Allerdings gibt es drei Tackles, die sich durchaus ein wenig von der Konkurrenz abheben.

Charles Cross - Offensive Tackle, Mississippi State

Spielte nach einer Redshirt-Saison nur zwei Jahre für die Bulldogs, wusste dann jedoch zu überzeugen. Als Redshirt-Freshman wurde er direkt ins Freshman All-SEC-Team gewählt, ein Jahr später war er First Team All-SEC und First Team All-American.

Cross präsentierte sich als idealer Left Tackle in Pass-Protection in der Air Raid Offense von Mike Leach. Verfügt über flinke Füße und präzise Hände und zeigte sich auch als fähiger Zone-Blocker im Run Game. Generell versteht er das Spiel und eine gute Übersicht im Play.

Die Tatsache, dass er kaum als klassischer Run-Blocker eingesetzt wurde und daher kaum Erfahrung damit hat, kann man ihm letztlich als Defizit auslegen, doch da moderne Offenses ohnehin eher auf den Pass setzen, sollte dies kein allzu großer Nachteil sein.

Zu beobachten wird ebenfalls sein, wie sich seine Beinarbeit entwickelt. Auffällig bei ihm ist ein ungewöhnlicher Stance, bei dem die Füße sehr dicht beieinander stehen, was zu Problemen in Sachen Balance und Geschwindigkeit führen kann, wenn ein Speed-Rusher schnell an ihm vorbeigeht - schlicht weil Cross oftmals große Schritte aus dem Stance weg macht.

Zudem kann Cross sicherlich noch Masse drauflegen. Womöglich gelingt es ihm so, auch mehr Power zu generieren und auch besser für den Bull Rush gewappnet zu sein. Zudem zeigte er eine Tendenz dazu, zu lange am Gegner hängen zu bleiben - sprich: Er kassierte zu viele Holding-Strafen, was auf dem nächsten Level abgestellt werden muss.

Unterm Strich gibt es sicherlich Teams, die ihm aufgrund seiner Run-Block-Defizite ein schlechteres Grade geben werden, doch Teams, die das Passspiel als Hauptmittel ansehen, um Erfolg zu haben, dürften in Cross einen langjährigen Starter mit Potenzial zum Pro-Bowler finden.

Evan Neal - Offensive Tackle, Alabama

Neal ist ein physischer Freak, der sich deutlich besser bewegt als seine Masse (159 kg auf 2,01 m) suggeriert. Er explodiert vom Snap weg und zeigt im direkten Duell mit Verteidigern sehr gutes Timing, was seinen Punch angeht. Mit seinen langen Armen gelingt es ihm zudem konstant, Rusher an der Pocket vorbei zu führen.

Er ist extrem zuverlässig und verpasste in drei Jahren für Bama nur ein Spiel und das wegen Covid. Und über seine 40 Spiele gab er nur fünf Sacks insgesamt ab.

Zudem bietet er einem Team enorme Positions-Flexibilität. Er startete in jedem seiner drei College-Jahre auf einer anderen Position. Begann als Left Guard, war dann Right Tackle und schließlich 2021 - seinem besten Jahr auf dem College - Left Tackle. Egal, wer ihn also zieht, hat gewissermaßen die freie Auswahl, wo er spielen soll, ohne zu befürchten, dass Neal eine längere Eingewöhnungszeit bräuchte wie etwa Penei Sewell im Vorjahr bei den Lions.

Aber auch bei Neal gibt es Raum für Verbesserungen. Es fällt ihm schwer, Balance beim Kontakt zu halten, viel zu oft landet er nach erstem Kontakt auf dem Boden, was ihn aus dem Spiel nimmt. Er neigt dazu, sowohl im Pass als auch im Run Blocking zu weit nach vorne zu über zu lehnen, wodurch er seine Basis schwächt.

Und so imposant sein Gewicht auch daher kommt, ist es auch ein Grund zur Sorge, denn auf der High School wog er einst knapp 177 Kilogramm - das werden Teams im Auge behalten müssen, denn zu viel Gewicht ist auch für einen Tackle nicht hilfreich.

Er sollte in jedem Fall direkt starten - auf welcher Seite einer Line auch immer -, doch es gibt eben durchaus noch Dinge, an denen Neal über die Offseason hinweg arbeiten muss, um sein klar ersichtliches Potential alsbald ausschöpfen zu können.

Ikem "Ickey" Ekwonu - Offensive Tackle, N.C. State

Ickey ist ein wahrer Künstler - er spielte in seiner Jugend in der Nähe von Charlotte die Hauptrolle in "101 Dalmatiner" in einer Theatergruppe. Auf der High School war er zudem Teil des Schulchores, spielte Bass und war Sänger (Tenor). Und auch in Sachen Sport war nicht zu verachten - Ickey war State Champion im Ringkampf, überzeugte im Kugelstoßen und Diskuwerfen und lief sogar die 100 Meter in der 4x100m-Staffel seiner High School als Senior - mit 117 Kilogramm war seine Zeit von 13,24 Sekunden durchaus beachtlich.

Zudem sei erwähnt, dass seine gesamte Familie überaus talentiert ist: Sein Bruder Osita Ekwonu spielt Linebacker bei Notre Dame, seine Schwester Adaora studiert Medizin an der University of Chicago Pritzker, Vater Tagbo, der aus Nigeria in die Staaten emigrierte, ist Arzt und spielte früher College Basketball und Mutter Amaka war Sprinterin auf der High School - kein Wunder also, dass auch Ikem Ekwonu Spitzensportler wurde.

Auf dem Feld zeichnet ihn in erster Linie seine enorme Power und sein aggressives Spiel aus. Es kommt nicht selten vor, dass er ankommende Gegenspieler nicht nur in Schach hält, sondern direkt umschubst. Seine Power kommt durch mächtige Beine und richtig starke Hände, die er gewinnbringend einsetzt. Zudem setzt er seine Hüften effizient ein, um noch mehr Schwung in seine Bewegungen zu bringen.

SPOX stellt die besten Offensive Linemen im Draft 2022 vor.SPOX

Ekwonu spielt wie ein Bulldozer, wenn es darum geht, den Weg im Run Game freizumachen. Was ihn allerdings von einer klaren Nummer-1-Rolle in dieser Gruppe abhält, ist sein nicht ausgereiftes Spiel in Pass Protection. Speziell seine Beinarbeit ist noch eine Baustelle. Dadurch, dass er hier seine Füße noch nicht vernünftig auf den Boden bekommt im Pass-Blocking, ist er anfällig gegen Pass-Rusher. Auch gelingt es ihm noch nicht gut genug, sich lateral auf hohem Niveau zu bewegen.

Ekwonu spielte auf dem College Left Tackle und Left Guard. Beides machte er gut, wobei seine aggressive Art, die auch schon zur einen oder anderen Penalty nach dem Pfiff geführt hat, wohl besser innen zur Geltung kommen könnte.

Jedoch kommt er aktuell ohnehin eher für Teams infrage, die primär aufs Run Game setzen, in Sachen Pass-Blocking ist er derzeit eher ein Projekt - wenn auch ein vielversprechendes, denn mit gutem Coaching sollten die Defizite über Zeit zu beseitigen sein. Stand jetzt ist Ekwonu ein herausragender Run-Blocker mit großer Upside als Pass-Protector.