NFL: Die größten noch offenen Fragen bis zum Start der Training Camps - AFC Edition

Marcus Blumberg
22. Juni 202212:45
Matt Patricia gilt als Favorit auf die Rolle des Play-Callers bei den Patriots.getty
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In rund einem Monat starten die Training Camps in der NFL. Noch sind allerdings ein paar Fragen offen, die die Teams bis dahin tunlichst beantworten sollten. Was wird aus Deshaun Watson? Unterschreibt Lamar Jackson doch noch langfristig? Wir schauen auf die brennendsten Fragen in der AFC.

NFL: Die größten noch offenen Fragen der AFC

Draft und Free Agency liegen hinter uns, ebenso die OTAs und Minicamps. Die Training Camps starten in rund einem Monat und die neue Saison schließlich am zweiten Septemberwochenende. Soweit alles klar. Dennoch gibt es immer noch einige größere Fragen, die über den Teams hängen. Diesmal behandeln wir die der AFC.

NFL: Was passiert mit Deshaun Watson?

Kein Name im Kreis der NFL polarisiert dieser Tage so sehr wie der von Deshaun Watson. Und das mit gutem Grund, denn die Cleveland Browns gaben dem Quarterback nicht nur den höchstdotierten voll garantierten Vertrag in der Geschichte der Liga. Sie taten dies auch, obwohl er aufgrund vermeintlicher sexueller Übergriffe verklagt wird.

Die Zahl der Vorwürfe steigerte sich immer wieder, sodass zwischenzeitlich 24 Zivilklagen gegen den Quarterback liefen. Am Dienstag dann wurde bekannt, dass sich der Quarterback in 20 Fällen außergerichtlich geeinigt hat, sodass nun nur noch vier Klagen laufen.

Und ohne auf die schaurigen Details einzugehen, dürften die letzten beiden Fälle das Fass wohl zum Überlaufen gebracht haben. Eigentlich waren die Untersuchungen der NFL bereits abgeschlossen, doch aufgrund neuer Informationen könnte es weitere Nachforschungen geben. Ob das Auswirkungen in strafrechtlicher Hinsicht hat, kann derzeit noch nicht gesagt werden - bislang sahen zwei Geschworenengerichte nicht genügend Beweise für Strafverfolgungen. Die NFL allerdings hat bekanntermaßen geringere Hürden unter dem Dach ihrer Personal Conduct Policy, den Verhaltensregeln für Spieler und Team-Mitarbeiter.

Letztlich wird die frühere US-Bezirksrichterin Sue Robinson als Disziplinar-Direktorin über den Fall entscheiden. Robinson wurde im Rahmen des aktuellen CBA von NFLPA und NFL als erste Instanz für Disziplinarstrafen eingesetzt. Kommt es zur Berufung, ist allerdings weiterhin Commissioner Roger Goodell die letzte Instanz.

Das heißt: Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als wäre es eine offene Verhandlung, ist es letzten Endes weiterhin eine Entscheidung des Commissioners. Und das ist gerade in diesem Fall absolut relevant.

Vor kurzem berichtete die Washington Post, dass die NFL gegenüber Robinson für eine "erhebliche" Bestrafung Watsons plädieren werde. Die Rede ist von "mindestens" einer Saison. Damit einher geht ein Bericht von Pro Football Talk, der besagt, dass die NFL Watson zumindest bis zur Beendigung aller gegen ihn laufenden Zivilklagen nicht auf dem Feld sehen will. Wie lange das sein könnte, ist schwer zu sagen, doch einige Verhandlungen werden voraussichtlich nicht vor 2023 beginnen.

Deshaun Watson droht eine lange Sperre in der NFL.getty

NFL: Sperre oder Exempt List für Deshaun Watson?

Eine Auszeit für Watson ließe sich auch ohne offizielle Sperre bewerkstelligen, denn Goodell könnte den 26-Jährigen einfach auf die Commissioner's Exempt List setzen: Er wäre damit nicht spielberechtigt, würde aber sein normales Gehalt kassieren.

Unterm Strich stellt sich für die NFL vor allem eine Frage im Auge der breiten Öffentlichkeit: Will sie eine Institution sein, die hart durchgreift im Zusammenhang mit Vorwürfen sexueller Übergriffe? Oder will sie sich vorwerfen lassen, hier eher soft vorzugehen?

Wichtig ist an dieser Stelle zu betonen, dass jeder - auch Watson - als unschuldig gilt, bis ihm seine Schuld bewiesen wurde. Aber ein Blick zum Baseball zeigt: MLB-Pitcher Trevor Bauer, derzeit bei den Los Angeles Dodgers unter Vertrag, wurde kürzlich von der MLB für zwei komplette Spielzeiten gesperrt, weil er gegenüber einer Frau beim Geschlechtsverkehr gewalttätig geworden sein soll.

Auch bei ihm kam es letztlich nicht zu einer strafrechtlichen Anklage, und er legte Berufung gegen seine Sperre ein - Ende offen. Trotzdem standen da erst einmal 324 Spiele Sperre. In dieser Hinsicht griff die MLB also konsequent und hart durch. Die NFL muss sich nun fragen, ob bei einem zumindest ähnlichen Fall - das soll keine Bewertung der beiden Fälle sein, beide behandeln abartige Vorgänge, die, wenn wahr, entsprechend geahndet werden müssen - softer reagieren will als die MLB.

Nach menschlichem Ermessen wird Watson in nächster Zeit eher nicht zur Verfügung stehen, was die Browns dann in eine heikle Situation bringt: Backup wäre dann wohl Jacoby Brissett, der ein guter Vertreter ist, aber eben keiner, mit dem sich Bäume ausreißen lassen. Oder gibt es doch noch die große Versöhnung mit Baker Mayfield, dem man ohnehin fast 19 Millionen Dollar Gehalt zahlen muss? Durch die Watson-Situation, an der die Browns als Organisation nun wohl kaum noch gezielt vorbeischauen können, könnte aus einem Contender ein Mittelklasse-Team werden, das auf ein verlorenes Jahr zusteuert.

NFL: Unterschreibt Lamar Jackson langfristig bei den Baltimore Ravens?

In den vergangenen Jahren unterschrieben einige Top-Quarterbacks Mega-Verträge, ob nun Patrick Mahomes, Josh Allen, Aaron Rodgers oder eben auch Deshaun Watson. Der nächste QB, der in diese Kategorie passt und der an der Reihe wäre, ist Lamar Jackson. Doch Stand Ende Juni geht er in das fünfte und letzte Vertragsjahr seines Rookie-Deals - ohne neuen Kontrakt.

Wir haben das Thema bereits früher in der Offseason thematisiert, doch es bleibt verblüffend, wie gerade Jackson selbst, der ohne Berater seinen eigenen Deal verhandelt, mit der Situation umgeht.

Am Rande des Minicamps äußerte sich der MVP der Saison 2019 erstmals selbst zur Angelegenheit. Er gab gegenüber Reportern an, "Gespräche" mit den Ravens über eine Vertragsverlängerung geführt zu haben. "Es gab Gespräche, sie bleiben nur privat."

Mit wem genau er diese Gespräche führt, spezifizierte er nicht, allerdings sagte General Manager Eric DeCosta zuvor in der Offseason, dass man sich "an Lamars Tempo" halte. Jackson sagte auch, dass er bislang nicht mit dem Ravens darüber gesprochen habe, denn "ich war weg und wollte einfach trainieren".

Training, mit dem er nebenbei bemerkt rund sechs Kilogramm an Muskelmasse draufgepackt hat. Alles, um sein großes Ziel, einen Titel zu gewinnen, zu erreichen. Warum er allerdings bisher noch keine Verlängerung angestrebt hat, verriet er nicht. Sagt er doch selbst: "Ich denke, dass ich es wert wäre."

Lamar Jackson lässt sich Zeit bei den Verhandlungen mit den Ravens.getty

NFL: Verträge anderer Quarterbacks interessieren Lamar Jackson nicht

Die Verträge anderer Quarterbacks in letzter Zeit interessierten ihn derweil nicht: "Nicht im geringsten. Ich bin meiner eigener Mann. Ich mache mir keine Gedanken darüber, was die anderen verdienen."

Aus Baltimore ist derweil zu hören, dass die Ravens eine Situation vermeiden wollen, in der man in Sachen Quarterback von Jahr zu Jahr schaut. Das liegt vor allem an Planungssicherheit, denn selbstredend könnten die Ravens Jackson ab 2023 noch mindestens zwei weitere Jahre per Franchise Tag halten. Doch das kann einfach keiner wollen. Der Franchise Tag garantiert reines Gehalt, man kann also nicht mit Void-Jahren und Signing-Bonus-Verrechnungen den Cap Space manipulieren. Und für Unmut sorgt ein solcher Tag bei den Spielern meistens ohnehin.

Doch solange sich Jackson nicht bewegt und selbst in ernsthafte Gespräche einsteigt, droht genau dieses Szenario. Es gibt keine klare Deadline für diese Situation, doch der Start oder eben das Ende des Training Camps dürfte als solche herhalten. Während der Saison will sich Jackson, das betonte er bereits im Vorjahr, komplett auf Football konzentrieren - ohne einen Agenten, der solche Verhandlungen für ihn regelt, ist das durchaus verständlich.

Immerhin gab Jackson an, für den Rest seiner Karriere in Baltimore spielen zu wollen: "Das erwarte ich definitiv."

NFL: Wer führt die Offense der Patriots an - und wie wird sie aussehen?

Seit dem Abgang von Josh McDaniels samt einiger Assistant Coaches Richtung Las Vegas ist der Posten des Offensive Coordinators bei den New England Patriots vakant.

Die Patriots haben mit McDaniels ihren Play Caller und ihren QB Coach verloren, wenn man es genau nimmt. Rollen, die nun neu besetzt werden müssen. Die Frage ist nur, wer genau das tun wird - und wie das aussehen wird.

Head Coach Bill Belichick wich etwaigen Fragen bislang in bekannter Manier aus und ließ sich höchstens mal ein "es ist gerade mal Mai" entlocken - zu früh, um solche Dinge zu entscheiden.

Was jetzt aber schon klar sein dürfte, ist, dass die Patriots dieses Jahr ohne einen nominellen Offensive Coordinator und Quarterback Coach bestreiten werden - beides Stellen, die normalerweise essentiell sind. Scheinbar aber nicht in Foxborough.

Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Posten nur dann neu vergeben werden dürfen, wenn dafür eine umfangreiche externe Suche durchgeführt word. Hier gelten mittlerweile die gleichen Regeln - die Rooney Rule - wie beim Besetzen von Head-Coach- und General-Manager-Spots. Denkbar, dass Belichick diesen Aufwand einfach umgehen wollte. Seit 2018 gibt es auch schon keinen Defensive Coordinator mehr.

NFL: Wer wird Play-Caller der Patriots?

Viel spannender ist aber, wer denn diese Rollen inoffiziell bekleiden wird. Sprich: Wer kümmert sich um die Quarterbacks und damit einhergehend um die Entwicklung von Mac Jones? Und wer sagt die Spielzüge an?

Nach OTAs und dem Minicamp hat sich zumindest ein gewisses Bild herauskristallisiert. Joe Judge, einst Special Teams Coordinator und Wide Receivers Coach der Patriots, ehe er sich als Head Coach bei den Giants versuchte, wird wohl der Quasi-QB-Coach sein. Mac Jones sagte im Mai dazu: "Er verfügt über Wissen, dass für mich als Quarterback sehr vorteilhaft ist. Natürlich werde ich mit ihm lernen. Das ist das Ziel, dass wir uns gewissermaßen gegenseitig anlernen und gemeinsam Fortschritte machen."

Play-Caller wiederum wird wohl Matt Patricia sein. Offiziell als "Senior Football Adviso"r nach seinem Head-Coach-Posten bei den Lions angestellt, wird er nun sowohl mit Assistant O-Line Coach Billy Yates die Offensive Line betreuen, als auch die Spielzüge ansagen. Das ist zumindest der Eindruck, den das Minicamp vermittelt hat.

Die Frage ist dabei, ob Patricia das überhaupt beherrscht. Bislang war er eher im Defensivbereich unterwegs - er war der bis heute letzte offizielle Defensive Coordinator der Patriots. Offense dürfte für ihn also relativ neu sein.

Geht man davon aus, dass Judge obendrein einen größeren Einfluss auf diese Offense haben wird - anscheinend wird es generell eine große Kollaboration von allen Beteiligten samt Belichick werden -, dann kann man zumindest mal gewisse Elemente erwarten, die es zuletzt nicht gab in der Pats-Offense. Elemente, die dieser Unit durchaus helfen könnten.

Matt Patricia gilt als Favorit auf die Rolle des Play-Callers bei den Patriots.getty

NFL: So könnte Joe Judge die Offense der Patriots verändern

Zum einen spielten seine Giants im Vorjahr in 26 Prozent der Offense-Snaps 12-Personnel, also mit 2-Tight-End-Sets. Das war der vierthöchste Anteil in der NFL. Die Patriots lagen hier trotz Hunter Henry und Jonnu Smith nur bei 14 Prozent. Es sollte im Interesse des Teams sein, diese Zahl deutlich zu steigern und die beiden offensivstarken Tight Ends häufiger gemeinsam aufs Feld zu schicken.

Ein anderer Aspekt ist, dass die Giants auf Rang zwölf lagen, was die Nutzung von Run Pass Options angeht. Die Patriots waren hier Schlusslicht. Und das, obwohl Jones auf dem College ein sehr gefährlicher Quarterbacks beim Gebrauch von RPOs war. Wenn es Judge gelingt, diese zwei Dinge zu implementieren, wäre das schon mal ein Plus im Vergleich zur Vorsaison.

Zweifel daran, dass dieses Konstrukt aber auch funktionieren wird mit zwei krachend gescheiterten früheren Head Coaches in inoffiziellen Schlüsselrollen, sind aber durchaus angebracht. Zweifel, die alle Beteiligten schnell ausräumen müssen, um eine erfolgreiche Saison hinzulegen.

NFL: Wer spielt Quarterback für die Pittsburgh Steelers?

Wer startet denn nun zu Saisonbeginn für die Pittsburgh Steelers als Quarterback in Jahr 1 nach Ben Roethlisberger? Free Agent Mitch Trubisky? Erstrundenpick Kenny Pickett von der University of Pittsburgh? Oder doch der wenig geliebte bisherige Backup Mason Rudolph?

Die bisherigen Eindrücke aus dem Offseason-Programm suggerieren eine gewisse Tendenz, sollten aber auch nicht überbewertet werden.

Schon früh machten die Steelers-Coaches klar, dass es noch zu früh sei, diese Entscheidung zu treffen. Offensive Coordinator Matt Canada gab zumindest einen klaren Plan fürs Training vor: "Ich denke Coach Tomlin hat es sehr klar formuliert: Mitch ist die Nummer 1, arbeitet mit den Startern - und macht einen sehr guten Job. Mason ist die Nummer 2 und Kenny die 3. Wir haben das aufgrund von Erfahrung und dem Resümee der Spieler festgelegt." Entsprechend stellten sich die bisherigen Trainings auch dar.

Und auch wenn Fans der Steelers sicherlich gerne ihren Local Hero Pickett so schnell wie möglich sehen wollen würden, wurde Trubisky nicht nur aus Verzweiflung verpflichtet. Canadas Offense basiert auf sehr viel Motion und Trubisky hat die Athletik, dieses System umzusetzen. Hinzu kommt, dass er im Minicamp einen guten Eindruck hinterlassen hat. Gleiches gilt im Übrigen auch für Mason Rudolph, der den Vorteil hat, bereits länger unter Canada gearbeitet zu haben.

NFL: Mason Rudolph mehr als ein Streichkandidat

Pickett wiederum zeigte ordentliche Vorstellungen als Nummer 3 mit dem unteren Teil der Depth Chart. Er zeigte zuweilen noch Probleme damit, den Ball sauber loszuwerden, was durchaus mit dem höheren NFL-Tempo zusammenhängen könnte. Doch insgesamt merkte man eben, dass er neu ist und sich erst einfinden muss.

Mitch Trubisky wird wohl als Quarterback für die Steelers starten.getty

Die erste - und durchaus überraschende - Erkenntnis des Offseason-Programms der Steelers dürfte aber sein, dass Rudolph tatsächlich mehr sein könnte als nur ein Camp Body. Er scheint im Kampf um den Backup-Spot hinter Trubisky bis jetzt die Nase vorn zu haben. Die Steelers vermittelten ihm gegenüber sogar den Eindruck, eine echte Chance auf den Starter-Job zu haben.

Angesichts der hochklassigen Konkurrenz allein in der AFC North dürfte 2022 ohnehin eine schwierige Saison für die Steelers werden, aber die Quarterback-Frage bietet vielleicht einen der spannendsten Positions-Battles in den diesjährigen Training Camps.

NFL: Werden die Titans Derrick Henry erneut bezahlen?

Steht die nächste Vertragsverlängerung für Running Back Derrick Henry an? ESPN hatte Anfang Juni berichtet, dass die Titans durchaus offen wären was einen neuen Vertrag für einen ihrer größten Stars angeht.

Angesprochen darauf sagte Henry: "Es ist immer gut, wenn du in deinem Job befördert wirst." Zudem er klärte der 28-Jährige: "Ich versuche mich da jetzt einfach durchzuarbeiten. Ich bin natürlich gerade noch unter Vertrag. Wenn die Zukunft einen neuen Vertrag mit sich brächte, wäre das großartig."

Henry ist in der Tat noch zwei Jahre unter Vertrag, geht also in dritte Jahr seines Vierjahresvertrags im Gesamtwert von 50 Millionen Dollar. Ihm stehen pro Saison zwölf Millionen Dollar an Gehalt zu, gegen den Cap zählt er jeweils 15 Millionen Dollar.

Das wiederum bedeutet, dass es sowohl fürs Team als auch ihn selbst erstrebenswert ist, einen neuen Vertrag auszuhandeln, denn dieser Cap Hit wird unter Running Backs nur von Zeke Elliott bei den Cowboys übertroffen - jener zählt 2022 mit 18,2 Millionen Dollar gegen die Gehaltsobergrenze!

Ein neuer Deal für Henry würde also wenigstens die Cap-Last je nach Struktur deutlich senken.

NFL: Neuer Deal für Henry - das Risiko liegt beim Team

Das Problem mit einem solchen neuen Deal ist jedoch, dass Henry eben schon 28 Jahre alt ist und gerade erst rund die halbe Saison verletzt verpasst hat. Zudem hat er schon eine Meilen auf dem Tachometer: Zuletzt führte er die NFL 2019 und 2020 deutlich in Carries an, 2021 war er bis zur Verletzung zu Saisonmitte ebenfalls auf Kurs.

Es besteht also ein gewisses Risiko darin, Henry in seiner aktuellen Situation frisches garantiertes Gehalt zuzusichern, zumal die aktuelle vertragliche Situation abgesehen vom hohen Cap Hit aus Teamsicht ideal ist. Sie schulden ihm theoretisch keinen Cent mehr und könnten ihn, sollte er zum Beispiel in der neuen Saison erneut lange ausfallen, danach sehr günstig abgeben.

Derrick Henry hat noch zwei Jahre Vertrag bei den Titans.getty

Abgesehen davon wirft es kein gutes Licht auf dieses Front Office, wenn man am Draft-Tag seinen besten und wichtigsten Offensiv-Spieler, Wide Receiver A.J. Brown, aus Kostengründen tradet und dann ein paar Monate später die Geldbörse für einen Running Back unverhältnismäßig weit aufmachen würde. Wenn man sich von einem Spieler nicht vollends abhängig machen sollte, dann von einem Running Back. Der Verschleiß ist hoch und es ist nachweislich möglich, gute Production von diesem Spot zu erhalten, ohne große Ressourcen zu investieren.

Glücklicherweise - aus Sicht von Henry - werden die Titans das womöglich anders sehen, weshalb eine Vertragsverlängerung durchaus denkbar ist. Die könnte es auch schon vor dem Saisonstart geben, einfach um Ruhe zu haben. Dass man damit womöglich auf Sand baut, steht auf einem anderen Blatt.