2. Welche Teams sind die größte Wundertüte?
Philadelphia Eagles
Es gibt ein übergreifendes Thema in dieser Kategorie, und das lautet: Teams mit starkem Kader, aber einem größeren Fragezeichen auf der Quarterback-Position.
Kein Team passt in dieses Thema besser als die 2022er Eagles. Philadelphia hat über die letzten Jahre fantastische Roster-Building-Arbeit geleistet, unter dem Strich steht außerhalb der Quarterback-Position ein Top-5-Kader in der NFL, dem mit dem Trade für A.J. Brown in der Offseason die Krone aufgesetzt wurde.
Die Eagles haben das Talent nicht nur für den Division-Sieg, sondern auch für einen Playoff-Run in der NFC - aber haben sie auch den Quarterback dafür? Wenn Jalen Hurts nochmal einen Sprung machen kann, kann Philly dieses Jahr ganz oben angreifen. Falls nicht, wird 2022 aus Eagles-Sicht eine Enttäuschung sein - und Philly wird in der Offseason auf Quarterback-Suche gehen.
New Orleans Saints
Bei den Saints steht weniger die Frage im Mittelpunkt, in welche Art Quarterback sich Jameis Winston noch entwickeln kann. Es ist eher die Frage, ob Winston auch ohne Sean Payton und hinter einer potenziell wackligen Offensive Line die Game-Manager-Rolle spielen kann, die er letztes Jahr in der ersten Saisonhälfte angedeutet hat.
Oder wird er doch wieder der Gunslinger, der (zu) spät im Down Big Plays kreieren will, und so einerseits die Highlights, andererseits aber auch die kostspieligen Turnover fabriziert?
Auch die Saints haben in ihren Kader investiert und sollten nicht nur abermals eine Top-10-Defense aufs Feld bringen, sondern haben auch ein gefährliches Receiver-Trio; ein Quantensprung im Vergleich zum Vorjahr. New Orleans könnte ein Team sein, das in der NFC überrascht. Werden Winston und die Line jedoch mehr Teil des Problems als Teil der Lösung, könnten die Playoff-Träume früh ausgeträumt sein.
San Francisco 49ers
Was individuelle Wildcard-Spieler angeht, gibt es vor der kommenden Saison vermutlich keine größere als Trey Lance. Das liegt einerseits an Lances enormem Potenzial, und der Idee von dem, was er mit Shanahans Offense und den Waffen der 49ers anrichten könnte, nachdem Jimmy Garoppolo über Jahre den guten Game Manager gegeben hat.
Andererseits liegt es aber auch daran, dass wir Lance über die letzten beiden Jahre kaum gesehen haben. 2020 war seine letzte College-Saison, Corona-bedingt absolvierte North Dakota State nur ein Spiel. Und letzte Jahr kam er in seiner Rookie-Saison lediglich vereinzelt zum Einsatz.
Das alles in Kombination damit, dass Lance "nur" bei North Dakota State und eben nicht in der obersten College-Riege gespielt hat, macht ihn trotz aller physischer Tools und trotz des angenehmen Rahmens, den Shanahan, Kittle, Samuel und Co. bereiten, zu einem großen X-Faktor. Je nachdem, was die Niners im ersten Jahr von Lance als Starter bekommen, könnten sie ein Titelkandidat sein - oder die Playoffs verpassen.