NFL Predictions Week 4: Prognosen, Vorhersagen und Tipps zu allen Week-4-Spielen

Woche 4 liefert uns einige Kracherduelle auf dem Papier. Die Bills stoppen Lamar Jackson und die Ravens, während Tom Brady mit verbessertem Waffenarsenal Mahomes und die Chiefs besiegt. Zudem kommt es zur Abwehrschlacht im Westen.

SPOX-Redakteur Marcus Blumberg tippt jede Woche alle Spiele.

Den kompletten Sonntag gibt es sowohl in der deutschen Konferenz ENDZN sowie in der Original-Konferenz NFL RedZone live auf DAZN. Los geht es jeden Sonntag ab 19 Uhr live.

NFL Predictions Week 4 2022

Cincinnati Bengals (1-2) - Miami Dolphins (3-0) (Fr., 2.15 Uhr live auf DAZN)

Die Bengals brauchten eine Weile, um in die Saison zu finden, haben aber nun gegen schwache Jets den ersten Sieg eingefahren. Allzu souverän sah aber auch das nicht aus. Die Offense tat sich erneut schwer, auch wenn das Scoreboard etwas anderes sagte. Immerhin zeigte Joe Burrow ordentliche Form. Doch es bleiben ein paar Fragen übrig, vor allem die, ob die Offensive Line gegen die aggressive Defense der Dolphins halten kann. Und wie sieht es eigentlich mit deren Offense aus?

Vegas sagt, die Bengals gehen als -3,5-Punkte-Favorit ins Spiel. Warum dem so ist? Vermutlich, weil es eine kurze Woche ist und die Bengals daheim spielen. Aber kann man dieser Line trauen? Die Dolphins haben bislang dominiert und das gegen AFC-Topfavorit Buffalo Bills sogar mit einer extrem schwer zu spielenden Defense. Sicher steht ein Fragezeichen hinter Tua Tagovailoa, der sich unter anderem mit Rückenproblemen herum plagt, doch wird er wahrscheinlich spielen. Und damit steht das Gerüst für einen weiteren Erfolg. Ich gehe mit, dass es keine einfache Aufgabe wird, aber ein Sieg gegen Cincy in seiner aktuellen Verfassung sollte schon drin sein.

Tipp: Bengals vs. Dolphins 17:20

New Orleans Saints (1-2) - Minnesota Vikings (2-1) (So., 15.30 Uhr)

Kaum hat die NFL-Saison begonnen, schon steigt das erste London-Spiel an der White Hart Lane. Und das nimmt den Saints auch den nicht ganz unwichtigen Heimvorteil. Was für die Saints aber ungleich problematischer ist, sind die Verletzungen, die dieses Team bereits einstecken musste. Allen voran ist hier weiterhin Jameis Winston zu nennen, der klar beeinträchtigt ist durch seine Rückenverletzungen. Das Ergebnis gegen Carolina war am Ende knapper als es wirklich sein musste mit Punkten in der Garbage-Time. Doch eigentlich sah dieses Saints-Team gerade offensiv nun schon länger nicht gut aus.

Die Vikings wiederum durften sich fürs suboptimale In-Game-Management von Dan Campbell bedanken, das ihnen am Ende gegen die Lions den Ball nochmal gab, um die Partie zu drehen. Insgesamt kamen die Vikings nur schwer in Tritt, zeigten aber am Ende, dass die Sekundärwaffen durchaus funktionieren, wenn Justin Jefferson mal abgemeldet ist. Gegen die Saints könnte das ähnlich aussehen mit Marshon Lattimore auf der anderen Seite. Dann kommt es erneut auf Adam Thielen und K.J. Osborn an, die gegen die ansonsten überschaubare Secondary der Saints aber durchaus die Oberhand behalten sollten.

Tipp: Saints vs. Vikings 16:20

Atlanta Falcons (1-2) - Cleveland Browns (2-1) (So., 19 Uhr)

Die Falcons haben ihen ersten Sieg eingefahren und dürften nun euphorisiert ins Spiel gehen. Und sie täten gut daran, erneut auf Cordarrelle Patterson auf dem Boden zu setzen, denn die Browns sind defensiv angeschlagen. Mit Linebacker Anthony Walker fällt einer der wichtigsten Verteidiger aus, zudem sind beide Edge-Starter - Clowney und Garrett - fraglich. Das scheint die Chance zu sein für die Falcons, genau dort anzusetzen.

Bei den Browns wiederum wird aber auch das Run Game ein wichtiger Faktor sein, zum einen, weil Nick Chubb hinter einer sehr guten Offensive Line die Liga in Rushing anführt. Zum anderen aber auch, weil Atlantas Laufverteidigung noch schlechter ist als die von Cleveland nach drei Spielen. Was aber besonders Mut macht aus Clevelands Sicht, ist die Form von Jacoby Brissett, der sich gerade mit Amari Cooper gut zu verstehen scheint. Unterm Strich dürften die Browns damit in der besseren Position sein.

Tipp: Falcons vs. Browns 24:27

Dallas Cowboys (2-1) - Washington Commanders (1-2) (So., 19 Uhr)

Auf dem Papier scheint dies eine klare Angelegenheit zu werden. Die Cowboys müssen zwar weiter auf Dak Prescott warten, doch das Monday Night Game in New York zeigte einmal mehr, dass man sich auf Cooper Rush und seine Nebenleute aus der zweiten Reihe zumindest mal in Low-Scoring Games verlassen kann. Rush spielt solide, macht wenige gravierende Fehler und gibt der Offense mehr als genug, um mitzuhalten.

Und dann wäre da der außerordentlich gute Pass Rush des Teams. Micah Parsons ist kaum zu halten und auch durch dessen Präsenz profitierten zuletzt DeMarcus Lawrence und Dorance Armstrong merklich. Und die Commanders kassierten gerade erst 9 Sacks gegen die Eagles, was nicht nur an der schwachen O-Line, sondern auch an Carson Wentz selbst lag, der mal wieder zu unentschlossen agierte. Ob sich das innerhalb einer Woche ändert? Ich glaube nicht.

Tipp: Cowboys vs. Commanders 20:16

Detroit Lions (1-2) - Seattle Seahawks (1-2) (So., 19 Uhr live auf DAZN)

Es macht Spaß, den Lions zuzusehen. Sie präsentieren sich gerade mit einer Leichtigkeit, die vielen Teams abgeht. Das zeigten sie auch gegen Minnesota, das nur zurückkam, weil Dan Campbell, der sonst überaggressiv coacht, plötzlich einen Moment der Schwäche zeigte und ein langes Field Goal in der Schlussphase versuchte, das nicht nur vorbei ging, sondern ohnehin die falsche 4th-Down-Entscheidung war, weil es aus einer 1-Score-Führung ... eine 1-Score-Führung gemacht hätte und den Vikings ohnehin den Ball zurückgegeben hätte. Sei's drum, Campbell wird diesen Fehler vermutlich nicht wiederholen und damit dürften die Lions weiter gefährlich sein.

Die Seahawks wiederum kamen nach ihrem glücklichen Auftaktsieg über die Broncos zuletzt wieder in der Realität an, in der sie immerhin drei Minuten vor Schluss gegen Atlanta geführt hatten. Dann jedoch brach die eigene Defense zusammen. Generell bringen die Seahawks sehr wenige überzeugende Argumente mit, vor allem die Defense präsentiert sich derzeit auf ganz niedrigem Niveau. Und offensiv wirkt alles wie eine Wundertüte. Die Lions sollten hier also in der Lage sein, vor heimischer Kulisse den zweiten Sieg einzufahren.

Tipp: Lions vs. Seahawks 27:23

Indianapolis Colts (1-1-1) - Tennessee Titans (1-2) (So., 19 Uhr)

Was machen wir eigentlich mit der AFC South und den jüngsten Erfolgen dieser beiden Teams? Die Colts rangen die überraschend wackligen Chiefs nieder, die Titans zitterten sich nach klarer Führung zu einem knappen Erfolg gegen die Raiders. Nun kommt es zum direkten Duell und ich tue mich wirklich schwer, hier irgendwas vorherzusagen. Ein Blick in die Gesamtbilanz verrät, dass die Titans vier der letzten fünf Duelle gewonnen haben, doch was sagt das für diese Saison aus?

Die Defensive Front der Titans ist enorm angeschlagen, zeigte aber durch Jeffery Simmons zuletzt durchaus Lebenszeichen. Und die O-Line der Colts ist derzeit nicht so gut - trotz Sieg kassierte Matt Ryan 5 Sacks gegen KC. Bei den Titans sah das zuletzt besser aus, selbst ohne Taylor Lewan. Erstaunlicherweise funktionierte das Run Game beider Teams bislang nur sehr überschaubar, sodass wohl das Passspiel der entscheidende Faktor werden könnte. Und hier traue ich weder Tannehill noch Ryan. Wird's dann am Ende vielleicht doch der Heimvorteil, der den Unterschied macht? Immerhin zeigte sich bei Indy zuletzt immerhin die Defense, wenn es zählte.

Tipp: Colts vs. Titans 20:18

New York Giants (2-1) - Chicago Bears (2-1) (So., 19 Uhr)

Was mir bei den Giants zuletzt aufgefallen ist, war die Art und Weise, wie diese Offense funktioniert - oder eben nicht funktioniert. Gegen Dallas war auffällig, dass herzlich wenig ging bis Daniel Jones aus der Struktur ausbrach und anfing, zu improvisieren. Dann lief etwas mehr zusammen als nur das potentiell explosive Run Game um Saquon Barkley. Aber auf herkömmliche Weise ließ das Passspiel zu wünschen übrig. Und die Protection sowieso.

Die Bears wiederum befinden sich im Grunde genau dort, wo man sie erwarten konnte. Sie sind ein mittelmäßiges Team, das mit Lichtblicken durchaus an guten Tagen Spiele gewinnen kann. Nur lassen sich die guten Tage eben nicht planen. Das Passspiel bleibt eine Enttäuschung, während immerhin der Run funktionierte. Ich traue es den Giants aber durchaus zu, jenen besser zu stoppen als das die Texans zuletzt geschafft haben. Und überhaupt sehe ich bei Brian Daboll mehr Chancen, Struktur in seine Offense zu kriegen als die Bears jene gezeigt haben. Insofern tippe ich auf einen knappen Heimerfolg.

Tipp: Giants vs. Bears 20:17

Philadelphia Eagles (3-0) - Jacksonville Jaguars (2-1) (So., 19 Uhr)

Wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass diese Begegnung eine ist, auf die man mit großer Vorfreude blicken würde? Doch genau das ist der Fall! Die Eagles marschieren derzeit von einem überzeugendne Sieg zum nächsten und zeigen dabei sogar ein sehr gutes, explosives Passspiel. Und die Jaguars spielen erfrischenden Offensiv-Football mit einem Trevor Lawrence, der in der guten Struktur, die ihm nun geboten wird, eine klare Steigerung zum Vorjahr zeigt.

Ich würde noch nicht soweit gehen zu sagen, dass dies der erste große Test für die Eagles wird. Dazu zeigten sie zu gute Leistungen insgesamt, aber die Jaguars werden mithalten über weite Teile des Spiels und das eine oder andere Ausrufezeichen setzen. Vielmehr bin ich aber gespannt, ob es der Jaguars-O-Line gelingt, die Eagles-Front besser zu blocken als das den Commanders zuletzt gelang. Ein Shootout ist hier durchaus drin, aber einer, den die Eagles dank besserer Waffen gewinnen.

Tipp: Eagles vs. Jaguars 30:24

Pittsburgh Steelers (1-2) - New York Jets (1-2) (So., 19 Uhr)

Die Steelers waren durchaus dran am Ende gegen die Browns und zeigten, dass sie zumindest mal eine gewisse Basis mitbringen, um generell mizuhalten in dieser Liga. Die Defense vor allem sollte weiterhin Plays machen, auch wenn sie durch den Ausfall von T.J. Watt geschwächt daherkommt. Der kommende Gegner allerdings scheint auch ohne Watt en gefundenes Fressen zu sein, wenn man weiß, dass nun schon drei etablierte Starting Tackles auf IR stehen und nun mit Conor McDermott und Max Mitchell ein jahrelanger Ergänzungsspieler und ein Rookie die Starter sind.

Ideale Voraussetzungen also für Zach Wilson, nach seiner Camp-Verletzung nun sein Saisondebüt zu feiern, welches Robert Saleh bereits angekündigt hat. Er muss also direkt mal hinter einer ersatzgeschwächten Line zeigen, dass er zu weniger Fehlern als im Vorjahr in der Lage ist - gegen eine Defense, die Fehler sehr häufig ausnutzt. Allerdings bangen die Steelers noch um Minkah Fitzpatrick, der sich gegen die Browns eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Hier bleibt abzuwarten, ob er spielen kann. Dennoch sollte es zu einem Heimerfolg im Heinz ... Verzeihung: Acrisure Stadium (TM) reichen!

Tipp: Steelers vs. Jets 17:13

getty

Baltimore Ravens (2-1) - Buffalo Bills (2-1) (So., 19 Uhr)

Ladies and Gentlemen, das Spiel der Woche! Lamar Jackson gegen Josh Allen. Zwei der explosivsten Offenses der NFL im direkten Vergleich, auch wenn beide sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen und gerade die Maschinerie der Bills im brutal heißen Miami merklich ins Schwitzen kam. Im kalten Baltimore sollten nun beide in Höchstform agieren und sich einen sehenswerten Schlagabtausch liefern können.

Für Baltimore spricht, dass bislang keiner einen Weg gefunden hat, Lamar Jackson zu stoppen. Weder durch die Luft noch am Boden, wo er so unberechenbar ist wie eh und je. Selbst seine Receiver - also nicht nur Tight End Mark Andrews - waren bislang zuverlässig und machten die Drops des Vorjahres vergessen. Sorge bereitet allerdings, dass das Run Game außerhalb von Jackson noch nicht in Höchstform ist, jedoch dürfte ein weiteres Spiel von J.K. Dobbins helfen. Und die Defense ist angeschlagen - allen voran kränkelt die Edge-Position.

Die Bills wiederum spielten auch in Miami wie üblich - es gab nur einen Punt im Spiel. Doch sie machten eben nur 19 Punkte, weil sie nur 2-4 in der Red Zone waren und Allen noch dazu einen Fumble verlor. Dass sich diese Ineffizienz für dieses Team schnell wiederholen wird, ist nicht unbedingt zu erwarten. Doch auch hier macht die Defense, speziell die Secondary, Sorgen. Von Vorteil dürfte aber sein, dass den Ravens die Offensive Tackle ausgehen und mit Daniel Faalele womöglich ein Rookie auf Von Miller trifft. Am Ende tippe ich auf die Bills, aber nur, weil ich glaube, dass man diese Offense nicht zweimal nacheinander schwächeln sieht und sie am Ende mehr Feuerpower hat als der Gegner.

Tipp: Ravens vs. Bills 31:34

Houston Texans (0-2-1) - Los Angeles Chargers (1-2) (So., 19 Uhr)

Will man es positiv sehen, halten die Texans in dieser Saison in jedem Spiel mit. Nach dem Unentschieden in Woche 1 verloren sie zuletzt mit 7 und 3 Punkten Unterschied gegen die Broncos und Bears. Der letzte Schritt fehlt noch, aber immerhin werden sie nicht abgeschossen. Und das könnte ihnen nun gegen die Chargers helfen, nicht nur, weil jene bekannt dafür sind, knappe Spiele zu verlieren.

Jenen Chargers gehen die Starter aus. Left Tackle Slater ist raus für den Rest der Saison, Edge Rusher Joey Bosa wird einige Wochen fehlen und ob Cornerback J.C. Jackson spielen kann, ist offen. Immerhin steht Keenan Allen nach Oberschenkelproblemen vor seiner Rückkehr. Unterm Strich aber sind das allesamt Verletzungen, die dieses Team enorm schwächen. Speziell die linke Seite der O-Line wird nun zum großen Problem. Und da die Offense ohnehin wenig inspirierend daherkommt was das Scheme betrifft, wird es schwierig, diesen Qualitätsverlust auszugleichen. Insofern schaffen die Texans nun ihren ersten Sieg.

Tipp: Texans vs. Chargers 23:20

Carolina Panthers (1-2) - Arizona Cardinals (1-2) (So., 22.05 Uhr)

Die Sache mit den Panthers ist, dass sie nie wirklich raus sind aus spielen. Ihre Defense ist unangenehm zu spielen, was es ihnen erlaubt, mitzuhalten. Und wenn es der Offense darüber hinaus gelingt, mehr als das Minimum zu liefern, dann geht was fürs Team. Gegen die Saints war letztlich ein 67-Yard-Touchdown-Catch von Laviska Shenault das Play, das die Entscheidung lieferte. Und eben die späte Interception von Jameis Winston.

Bei den Cardinals ging derweil relativ wenig zusammen in dieser Saison. Die Defense muss man noch positiv herausheben, wobei die Run-Defense zu wünschen übrig lässt, was gerade gegen die Panthers zum Problem werden könnte. Und man merkt eben, dass es an Playmakern in der Offense fehlt, besonders wenn DeAndre Hopkins nicht dabei ist. Nun droht auch noch A.J. Green auszufallen. Generell ist Kyler Murray der klar bessere Quarterback als sein Gegnüber, Baker Mayfield, doch inwieweit wird das helfen, wenn kaum jemand seine Pässe fangen kann?

Es wird eine enge Kiste, doch nüchtern betrachtet kommen die Cardinals genau zur rechten Zeit für die Panthers.

Tipp: Panthers vs. Cardinals 20:18

Green Bay Packers (2-1) - New England Patriots (1-2) (So., 22.25 Uhr)

Habt Ihr gewusst, dass kein Quarterback derzeit im Schnitt kürzere Pässe wirft als Aaron Rodgers? Laut Next Gen Stats fliegen Rodgers' Pässe derzeit nur 5,1 Average Intended Air Yards. Heißt: Seine Playmaker müssen danach sehr viel leisten, um das in positive Yards nach dem Catch umzumünzen. Allen voran mit Aaron Jones hat er aber auch Spieler, die das leisten können, auch wenn die Patriots-Defense eine Herausforderung wird, weil der Speed in der Front und auch in der Secondary ziemlich gut ist, sodass Verteidiger schnell beim jeweiligen Receiver sein werden, um Yards nach dem Catch in Grenzen zu halten.

Will sagen: Richtig hoch werden die Packers nicht gewinnen. Doch gewinnen werden sie schon, denn die ohnehin schon fragwürdige und äußerst fragile Patriots-Offense muss vorerst ohne Mac Jones zurechtkommen. Und auch wenn Brian Hoyer das "System beherrscht" - welches System überhaupt? Derzeit spielt man hauptsächlich eine Variante des bisher vorhandenen Schemes und hat die Neuerungen der Offseason über Bord geworfen -, reicht es in der Umsetzung nicht. Die Patriots müssten fehlerfrei spielen, um eine Chance im Lambeau Field zu haben. Und genau das tun diese dieser Tage kaum. Und mit Hoyer - und später im Spiel Bailey Zappe, weil Hoyer unweigerlich nach drei Picks ausgewechselt wird -, wird es eine fehlerfreie Vorstellung nicht geben.

Tipp: Packers vs. Patriots 24:10

Las Vegas Raiders (0-3) - Denver Broncos (2-1) (So., 22.25 Uhr)

Kommen wir zu den Raiders, die eigentlich nur in Woche 2 gegen die Cardinals eine Zeitlang durchaus gut aussahen und hätten gewinnen müssen. Ansonsten traten sie recht trostlos auf, auch wenn die Ergebnisse am Ende etwas anderes suggerieren. Es läuft wenig zusammen in diesem Team und weder die Offense noch die Defense leistet derzeit genug, um von einer schnellen Trendwende auszugehen.

Und die Broncos? Die stehen bei 2-1, aber nicht, weil das ihren Leistungen entspricht. Sondern, weil der Gegner in Woche 2 die Texans waren und die 49ers am vergangenen Sonntag irgendwann im zweiten Viertel den Spielbetrieb offensiv eingestellt haben. Die eigene Offense wirkt derweil weiterhin trostlos, ohne klares Konzept, ohne Kreativität und ohne Plan. Hinzu kommt weiterhin katastrophales In-Game-Management von Rookie-Coach Hackett. Warum ich aber trotzdem auf Denver tippe: Ihre Defense macht einen recht stabilen Eindruck und sollte a) Davante Adams mit Patrick Surtain im Griff haben, und b) die Line of Scrimmage gegen die löchrige O-Line der Raiders kontrollieren.

Tipp: Raiders vs. Broncos 20:23

Tampa Bay Buccaneers (2-1) - Kansas City Chiefs (2-1) (Mo., 2.20 Uhr live auf DAZN)

Eigentlich ist dies das Topspiel der Woche - das Rematch von Super Bowl LV. Aber die Umstände machen es es zu einer schwierigen Angelegenheit. Hurrikan Ian treibt sein Unwesen und nimmt Kurs auf Nordflorida, was zur Folge hat, dass diese Partie nicht in Tampa, sondern in Minneapolis stattfinden könnte. Die Bucs jedenfalls trainieren derzeit in Miami. Und dann stellt sich die Frage nach dem Personal erneut. Positiv ist, dass Mike Evans nach seiner Sperre zurück ist und Julio Jones auch zurückkehren könnte. Die Personalsituation in der Offensive Line wird sich aber vermutlich nicht wesentlich verbessern, Donovan Smith ist immer ncoh fraglich.

Bei den Chiefs stellt sich die Frage, wie man die überraschende Pleite in Indy überstanden hat. Das Run Game funktionierte nicht und Patrick Mahomes tat sich schwer damit, den Ball zu verteilen gegen enge Coverage. Beides könnte nun erneut zum Thema werden. Hinzu kommt, dass der Pass Rush der Bucs sehr gut läuft dieser Tage. Und damit stellt sich die Frage, ob die Personalsituation der Bucs wirklich ein so großes Problem ist im Vergleich zum Material, was die Chiefs zur Verfügung haben. Die Wettanbieter sehen die Chiefs knapp vorne, doch mit Evans zurück dürfte auch Tom Bradys Offense wieder besser ins Spiel finden. Und daher tippe ich knapp auf die Bucs.

Tipp: Buccaneers vs. Chiefs 23:21

San Francisco 49ers (1-2) - Los Angeles Rams (2-1) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

Bis zum Playoff-Erfolg im NFC Championship Game im Januar haben die Rams sechs Spiele in Serie gegen die 49ers verloren. In diesem Jahr allerdings sind die Vorzeichen ein wenig anders. Beide Teams kommen angeschlagen ins Duell im Field of Jeans. Aber bei den Niners wird allen voran Left Tackle Trent Williams fehlen und ihn zu ersetzen, wird eine große Herausforderung gegen eine Front mit Aaron Donald und Leonard Floyd, die womöglich beide die linke Seite der Niners attackieren werden.

Offensiv zeigten die Rams nach der schwachen Vorstellung im Opener zuletzt wechselhafte Leistungen, doch stabilsierte sich zuletzt die O-Line wieder, was gerade im Run Game geholfen hat. Insgesamt sind aber beide Teams nicht in Topverfassung unterwegs, speziell offensiv blieb zuletzt viel zu wünschen übrig. Und so könnte es hier zu einer Abwehrschlacht kommen, in der kleine Fehler den Unterschied machen. Vielleicht zeigt Jimmy Garoppolo mit einer Woche mehr an First-Team-Reps eine bessere Vorstellung in der Vorwoche, was den Niners enorm weiterhelfen würde. Und dann sehen wir einen knappen Heimsieg.

Tipp: 49ers vs. Rams 20:17

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