Cowboys vs. Buccaneers: Auf einen Blick
- Die Buccaneers präsentieren sich sehr geduldig und nahmen lange Zeit, was ihnen die Defense anbot, was hauptsächlich schnelle, kurze Pässe und teils gute Running Lanes waren. Als die Cowboys dann von Zone auf Man Coverage umstellten, um Heavy Boxes aufzubieten, nutzte Tom Brady das mt Mike Evans eiskalt aus.
- Beide Teams gingen angeschlagen ins Spiel und verloren dann weitere Leistungsträger. Bei Dallas verletzte sich Left Guard Conner McGovern, bei den Bucs mussten Left Tackle Donovan Smith und Wide Receiver Chris Godwin frühzeitig raus.
- Von schwachem Auftakt zum möglichen Desaster wurde die Partie für Dallas dann, als Dak Presscott fünf Minuten vor Spielende mit einer Handverletzung raus musste und von Backup Cooper Rush ersetzt wurde. Eine Diagnose steht bereits fest.
Dallas Cowboys - Tampa Bay Buccaneers: Die Analyse
Im Gegensatz zum Vorjahr in Woche 1 wurde früh klar, dass den Zuschauern dieses Mal kein Offensivspektakel geboten werden würde. Beide Teams gingen angeschlagen ins Spiel und verloren dann im Verlauf der Partie weitere Leistungsträger.
Die Cowboys verloren früh Left Guard Conner McGovern, bei den Bucs mussten beide Top-Receiver Chris Godwin und Mike Evans sowie Left Tackle Donovan Smith noch vor der Pause raus. Evans kehrte als einziger davon in der zweiten Hälfte zurück.
Entsprechend änderte sich, was die Teams offensiv machen konnten.
Die Bucs setzten betont aufs Run Game und schnelle, eher kurze Pässe, um die ohnehin schon durch Verletzungen geschwächte Offensive Line zu entlasten. Dennoch gelang es den Gästen, den Ball nach einem frühen Field Goal der Cowboys im ersten Drive des Spiels zu bewegen.
Cowboys - Buccaneers. Keine Touchdowns vor der Pause
Da man jedoch auch nahe oder in der Red Zone konservativ blieb, gelang es den Cowboys jeweils, den Angriff vorzeitig zu stoppen, unter anderem durch zwei Sacks von Micah Parsons bei 3rd Down. Entsprechend begnügten sich die Bucs in der ersten Hälfte mit fünf Field-Goal-Versuchen. Kicker Ryan Succop versenkte vier davon für den 12:3-Pausenstand.
Die Cowboys wiederum sahen offensiv nach dem erfolgreichen Auftakt kaum Land. Quaererback Dak Prescott musste sich häufig früher vom Ball trennen als ihm lieb war und warf entsprechend ungenau. Zudem leistete er sich eine unnötige Interception.
Nach der Pause setzten die Bucs dann vermehrt aufs Run Game, was die Cowboys dazu veranlasste, auf Heavy Boxes zu setzen, um dem Ansatz zu kontern. Das allerdings führte folgereichtig zu mehr Man Coverage und vor allem eben Single-Coverage gegen Evans, was Brady im dritten Viertel für die Vorentscheidung ausnutzte. Mit zwei Pässen auf Evans erzielten die Bucs den ersten Touchdown und stellten auf 19:3.
In der Folge schöpften die Hausherren durch eine Interception von Donovan Wilson gegen Brad nahe der Mittellinie neue Hoffnung. Die Offense machte darauf jedoch nichts - vielmehr verfehlte Prescott ohne Not einen offenen Noah Brown bei 3rd Down für einen weiteren Punt im vierten Viertel.
Cowboys: Dak Prescott fällt mehrere Wochen aus
Zu allem Überfluss musste Prescott rund 5 Minuten vor Schluss auch noch aufgrund einer Handverletzung raus und wurde durch Cooper Rush ersetzt. Röntgenbilder haben ergeben, dass Prescott am rechten Daumen operiert werden muss und wohl 6-8 Wochen ausfallen wird.
"Es ist sehr enttäuschend", sagte Prescott, "aber Verletzungen passieren. Ich kann einige Zeit nicht für mein Team da sein, das tut mehr weh als alles andere."
Dallas Cowboys (0-1) - Tampa Bay Buccaneers (1-0)
Ergebnis: 3:19 (3:6, 0:6, 0:7, 0:0) BOXSCORE
Cowboys vs. Buccaneers - die wichtigsten Statistiken
- Evans' Touchdown kam auf einer Fade Route. Seit 2018 hat er damit nun 18 Touchdowns nach einer Go oder Fade Route - die mit Abstand meisten in der NFL in diesem Zeitraum - der zweitbeste Wert sind 12.
- Für Brady war dies derweil der 59. Red-Zone-Touchdown-Pass in der Liga seit er sich 2020 den Bucs anschloss. Das sind die meisten in der NFL - dem gegenüber steht keine einzige Interception.
- Das Run Game der Bucs funktionierte sehr gut - man lief für 4,9 Yards pro Carry. Bester Mann dabei wie üblich Leonard Fournette, der es auf 127 Yards (21 CAR) auf dem Boden brachte und damit einen Bärenanteil an der Bucs-Offense hatte.
Der Star des Spiels: Defensive Front der Buccaneers
Die Front der Bucs dominierte dieses Spiel von Beginn an und nervte Prescott permanent. Selten hatte der QB genügend Zeit für gezielte Pässe. Und sie schafften dies ohne wie sonst üblich sonderlich viel zu blitzen. Bei zwei der Sacks wurde allerdings raffiniert hinter einer 5-Man-Front per Twist geblitzt, sodass Linebacker Devin White zweimal ungeblockt durch die Mitte kam. Unterm Strich half die Secondary ebenfalls stark mit, aber vor allem das Spiel der Front zog Prescott den Zahn.
Der Flop des Spiels: Dak Prescott (Quarterback Cowboys)
Prescott erwischte einen ganz schwachen Abend, stand immer wieder unter Druck und seine Würfe waren meist überhastet. Das Resultat war ein komplett wirkungsloses Passspiel (11/25, 102 YDS, INT), was nicht nur an den zahlreichen Ersatzspielern im Receiving Corps gelegen hat.
Analyse: Cowboys vs. Buccaneers - die Taktiktafel
Die Cowboys setzten in der Tat auf Rookie Tyler Smith als Left Tackle in Abwesenheit von Tyron Smith. Und da sich Left Guard Connor McGovern auch noch früh verletzte, musste der unerfahrene Backup Matt Farniok übernehmen, der im Vorjahr kaum gespielt hat. Entsprechend wurde jener auch vermehrt besonders von Shaq Barrett inside attackiert.
Defensiv setzten die Cowboys meist auf Zone und Off-Coverage, um den Speed der Outside Receiver zu respektieren. An der Front waren sie derweil recht variabel unterwegs und ließen bei 3rd Down des Öfteren Edge-Verteidiger Demarcus Lawrence nach innen rücken und zogen dann Linebacker Micah Parsons in einer Art LEO-Rolle vor. Auf diesem Wege erzielte Parsons zwei Sacks vor der Pause. Die Bucs reagierten darauf zunächst mit Leonard Fournette als zusätzlichem Blocker, ehe dann der Tight End (Cameron Brate) auf die linke Seite gezogen wurde, nachdem Donovan Smith raus und Scott Wells merklich überfordert war mit Parsons.
Die Bucs versuchten, Wide Receiver Julio Jones schon früh ins Spiel zu bringen und ließen ihn zunächst Screens und Jet-Sweeps laufen, später wurde er dann mit vereinzelten Curl-Routes gesucht, ehe er dann auch eine Go-Route einstreute. Man merkte, wie sich seine Rolle im Laufe des Spiels vergrößerte.
Ein Weg, dem Pass Rush der Cowboys entgegenzuwirken, war es, den Ball schnell loszuwerden. Brady trennte sich sehr schnell vom Ball, warf daher früh im Spiel auch meist Pässe von mittlerer Distanz (zwischen 10 und 19 Air Yards).