Woche 2 sorgte für einige faustdicke Überraschungen und dramatische Last-Second-Entscheidungen. Die Dolphins schockten die Ravens, die Jets die Browns und die Cardinals legten ein verrücktes Comeback in Vegas hin. San Francisco verlor seinen Quarterback, während Amon-Ra St. Brown erneut groß aufspielte. Am Montagabend überrollten die Bills dann die Titans.
NFL: Recaps Week 2
Buffalo Bills (2-0) - Tennessee Titans (0-2)
Ergebnis: 41:7 (7:7, 10:0, 24:0, 0:0) BOXSCORE
Nach dem Super-Bowl-Sieger in Woche 1 kassierte auch der AFC-Top-Seed des Vorjahres eine Klatsche gegen die Buffalo Bills. Vorbei war dieses Spiel eigentlich schon zur Pause, als Josh Allen Stefon Diggs für einen 4-Yard-Touchdown-Pass in der Endzone gefunden hatte.
Jener Diggs (12 REC, 148 YDS) sorgte für eine Galavorstellung und erzielte mit 3 Touchdowns einen neuen Karrierebestwert, nachdem er im dritten Viertel noch einen 46-Yard-TD und einen 14-Yard-TD nachgelegt hatte. Josh Allen wiederum legte 317 Yards und 4 Touchdowns auf. Die Vorstellung der Bills war dermaßen dominant, dass Allen und weitere Starter bereits Ende des dritten Viertels ausgewechselt wurden.
Die Titans wiederum hielten nur im ersten Viertel mit, als ihr Opening Drive direkt zum Touchdown durch Derrick Henry führte. Es war ihr einziger vorzeigbarer Drive, danach brachen die Gäste auf allen Ebenen auseinander.
Ryan Tannehill warf zwei Interception, wobei Linebacker Matt Milano aus der zweiten einen Pick-Six machte. Es war Milanos erste Interception in der NFL überhaupt.
Danach war Feierabend für Tannehill (11/20, 117 YDS, 2 INT), für den Rookie Malik Willis übernahm. Doch auch jener hatte keinen guten Einstand und verlor einen Fumble bei einem Scrambling.
Die Bills mussten nach der Pause erstmals in dieser Saison punten und bekamen den Ball direkt zurück. Nach dem Punt von Sam Martin leistete sich Rookie-Returner Kyle Phillips wie schon in der Vorwoche einen Muffed Punt.
Beide Teams mussten Verletzungen verkraften. Während die TItans früh im Spiel Left Tackle Taylor Lewan (Knie) und später auch noch Edge Rusher Bud Dupree (Hüfte) verloren, herrschte großer Schock im Stadion nach einer Verletzung von Bills-Cornerback Dane Jackson. Jener wurde von seinem Teamkollegen Tremaine Edmunds hart am Kopf getroffen und musste mit dem Krankenwagen vom Feld gefahren werden. Wie später bekannt wurde, konnte er jedoch wenig später alle Gliedmaßen spüren und bewegen. Nach den Untersuchungen gaben die Bills Entwarnung. Jackson habe keine größeren Verletzungen am Hals oder Rückenmark erlitten. Weitere Untersuchungen sollen noch folgen. Später musste auch noch Safety Micah Hyde vom Feld gefahren werden.
Das Spiel der Woche
New Orleans Saints (1-1) - Tampa Bay Buccaneers (2-0)
Ergebnis: 10:20 (3:0, 0:0, 0:3, 7:17) BOXSCORE
- Tom Brady (18 von 24 für 190 Yards, 1 TD und 5.1 Total EPA) musste ohne Donovan Smith, Chris Godwin und Julio Jones um jedes Yard in dieser zähen Defense-Schlacht kämpfen. Letztendlich reichte der eine gute 80-Yards-TD-Drive aber zum Sieg, da er den Gegner unter Druck setzte und zu Fehlern drängte.
- Jameis Winston (25 von 40 für 236 Yards, 1 TD, 3 INTs, und -16 Total EPA) spielte mit Frakturen im Rücken und sah klar limitiert aus. Vor allem seine Accuracy ließ zu wünschen übrig, was für den Großteils des Spiel wenig Relevanz hatte. Dank der Führung ließ Todd Bowles seine DBs in Coverage auf die ungenauen Bälle warten - drei INTs in Hälfte zwei, davon ein Pick Six, entschieden schlussendlich das Spiel.
- Die Saints eröffneten überraschend mit Power Runs für Mark Ingram und Taysom Hill ohne Alvin Kamara, aber die Bucs DL stellte sich flott um und stoppte den Lauf ab dem zweiten Viertel gut.
- Auch die Saints DL konnte ihr Matchup gegen die dezimierte Bucs OL deutlich gewinnen: Leonard Fournette kam auf 24 für 65 Yards und satten -11.7 EPA.
- Bei einem aufgeheizten Scrum in Hälfte zwei gerieten Brady, Fournette, Mike Evans und Marshon Lattimore aneinander, was zum Rauswurf von Evans und Lattimore führte. Erst danach wachten die Teams auf, es folgte Bradys Führungs-TD zu Breshad Perriman (auch dank einer dank fragwürdiger Penalty auf Bradley Roby bei einem verhinderten 3rd Down davor).
Cleveland Browns (1-1) - New York Jets (1-1)
Ergebnis: 30:31 (7:0, 7:14, 3:0, 13:17) BOXSCORE
- Kurze Pässe und Laufspiel: Die Jets konnten anfangs den offensichtlichsten aller Gameplans nicht im Zaum halten. Jacoby Brissett (22 von 27 für 229 Yards, 1 TD, 1 INT und 16.6 Total EPA) spielte ein fast fehlerfreies Spiel, bei dem er vor allem Amari Cooper (9 von 10 für 101 Yard, 1 TD und 10.8 EPA) super in Szene setzte.
- Das alles sah für die Browns gut aus, noch besser wurde es nur, als ihnen innerhalb der 2-Minute-Warning der TD zum 30:17 via Nick Chubb (17 für 83 Yards, 3 TDs und 7.4 Total EPA) gelang.
- Auftritt des sich bis dahin schon fast gewohnt abmühenden Joe Flacco (26 von 44 für 307 Yards, 4 TDs und 12.4 EPA). Er fand zuerst Corey Davis hinter der schlafenden Browns Defense zum langen TD. Einen Onside-Kick später bewegte er den Ball mit ein paar präzisen Würfen in die Redzone, bevor er mit einem TD zu Rookie Garrett Wilson (8 von 14 für 102 Yards, 2 TDs und 7.1 EPA) den Upset komplett machte.
- Dass das Spiel lange knapp genug und in Reichweite für die Jets blieb, lag auch an Robert Saleh. Er hat die Woche über klar gemacht, dass er "Receipts" behält von allen, die die Jets anzweifeln, was für einen Coach, der Schwierigkeiten hat, sicher nicht die kühlste Art ist, sich den Problemen zu stellen. Saleh machte mit einem gutsy Fake-Punt im ersten Viertel (!) klar, dass die Jets nicht easy von der Bühne gehen werden.
- Besagter Fake-Punt war eine Completion von P Braden Mann. Mann war es auch, der den Onside-Kick kickte. Flacco hat also Konkurrenz in der Frage, wer den Game-MVP hier verdient hat.
Detroit Lions (1-1) - Washington Commanders (1-1)
Ergebnis: 36:27 (12:0, 10:0, 7:15, 7:12) BOXSCORE
- Beim Duell der großartigen Trench-Teams hatten die Lions eindeutig die besseren Lines. Die OL konnte Push generieren gegen die gute Commanders Front, und erlaubte Jared Goff lange genug aufrecht zu bleiben um Amon-Ra St. Brown zu finden.
- St. Brown war mit 9 von 12 für 116 Yards, 2 TDs und 3.5 receiving EPA sowie 2 für 68 Yards und 3.0 EPA rushing eindeutig der Star der Lions-Offense. Die Commanders hatten keine Antwort auf ihn.
- Auch die Detriot DL dominierte das Spiel lange und erzielte auch einen Safety. Rookie-Erstrundenpick Aidan Hutchinson zeigte mit 3 Sacks in Hälfte eins, warum er beinahe der #1 Overall Pick gewesen wäre.
- Jared Goff (20 von 34 für 256 Yards, 4 TDs und 1.2 EPA) hatte zwar Chemie mit St. Brown, sah aber mit den anderen Receivers noch sehr inakkurat und nicht gut eingespielt aus.
- St. Brown erreichte derweil gleich zwei Rekordmarken mit seiner Leistung gegen Washington.
- Die Lions hinter Motivationskünstler Dan Campbell hatten einen merkwürdigen Energieabfall im 3. Viertel. Was nach einem Shutout aussah (22:0 zur Halbzeit) wurde noch unnötig knapp, da die Defense immer wieder TDs zuließ und die Offense sich oft auch nur mit Zauberei (Swifts TD trotz Stolperer bei 3rd and 15) zu helfen wusste.
- Die Commanders konnten an der Line of Scrimmage, ihrer Stärke, nicht punkten, und brauchten viel zu lange, um andere Wege zu finden, das Spiel zu bestimmen. Rookie Jahan Dotson (4 von 5 für 59 Yards, 1 TD und 6.5 EPA) überzeugte, neben Curtis Samuel, erneut als gute Anspielstation. Zusammen mit Terry McLaurin hätte Carson Wentz also drei gute WRs um ein Point Guard Spiel als Verteiler aufzuziehen - die immer wieder genommenen Risiken, die auch zu der erwähnten Pressure von Hutchinson führen, bleiben also unverständlich.
New York Giants (2-0) - Carolina Panthers (0-2)
Ergebnis: 19:16 (6:0, 0:6, 7:7, 6:3) BOXSCORE
- Wenn drei der fünf größten Plays in dem Spiel zwei Fumbles und ein 56 Yards FG sind, ist klar, dass hier kein offensives Meisterwerk zu finden war. Beide Teams kamen nicht über 4.5 Yards/Pass und -0.06 EPA/Play.
- Der positivste Offense-Spieler war Christian McCaffrey (15 für 102 Yards und 7.5 EPA rushing), der die vielen Fehler seiner Kollegen (Fumbles von Chubba Hubbard un Robbie Anderson, sowie dropped 3d Down Completions von Shi Smith) ausgleichen musste.
- Die Giants konnten durch das FG-Festival de facto schlafwandeln. Daniel Jones war auf den kurzen Pässen inakkurat und musste sich mit 10 Läufen auch immer wieder der Panthers Pressure (Brian Burns mit 2 Sacks) entziehen.
- Er hat aber auch wenig Anspielstationen. Kenny Golladay sieht fast keine Snaps mehr für seinen 21.5 Mio Cap Hit, dafür bekommt Daniel Bellinger TD looks. Brian Daboll ist eindeutig noch am Suchen der richtigen Skill-Position-Truppe.
- Die Giants sind 2-0, erstmals seit 2016. Damals wurde das Team auch von einer guten Defense in die Playoffs getragen. In der geschwächten NFC East und der an sich nicht sonderlich starken NFC ist Dabolls Team plötzlich kein Longshot mehr.
Pittsburgh Steelers (1-1) - New England Patriots (1-1)
Ergebnis: 14:17 (0:3, 3:7, 3:7, 8:0) BOXSCORE
- Die Patriots Offense sah weiterhin unrund und manchmal ungenau aus, aber Mac Jones (21 von 35 für 252 Yards, 1 TD, 1 INT und 3.6 EPA) konnte genug Plays machen, um diesmal als Sieger vom Feld zu gehen.
- Nelson Agholor (6 von 6 für 110 Yards, 1 TD und 8.5 EPA) und Jakobi Meyers (9 von 13 für 95 Yards and 4.3 EPA) waren die Leistungsträger außen, aber Belichick ließ auch viel laufen - für 3.5 EPA.
- Dafür konnte die Pats OL gegen die Steelers DL oft genug gewinnen. Cameron Heyward war erstaunlich ruhig und TJ Watts Abwesenheit war spürbar.
- Mitchell Trubisky (21 von 33 für 168 Yards, 1 TD, 1 INT und -4.6 EPA) war ungenau und warf auch bei 3rd and long gern den RB-Screen. Es ist einfach unklar, wohin diese Offense der Steelers sich entwickeln soll, solange der QB sie so zurückhält. Bei drei WRs vom Kaliber Chase Claypool, Diontae Johnson und George Pickens stellt sich diese Frage umso mehr.
- DeVante Parker bleibt einfach ein Non-Faktor in der Patriots-Offense.
- Damien Harris (15 für 71, 1 TD und 2.3 EPA rushing) musste am Ende des Spiels verletzt raus, hielt aber danach noch eine Pressekonferenz und beteuerte, dass alles ok ist.
Jacksonville Jaguars (1-1) - Indianapolis Colts (0-1-1)
Ergebnis: 24:0 (7:0, 10:0, 7:0, 0:0) - BOXSCORE
- Matt Ryan (16 von 30 für 195 Yards, 3 INTs und -19.7 EPA) suchte dank der zahlreichen WR-Verletzungen früh Nyheim Hines im Passspiel, die Jaguars wussten das aber sofort zu stoppen. Ab da war die Colts-Offense in absoluter Stagnation verhaftet.
- Trevor Lawrence (25 von 30 für 253 Yards, 2 TDs und 18.8 Total EPA) sah fast fehlerlos aus. Eine seiner fünf Incompletions war ein perfekter tiefer Wurf auf Jamal Agnew, den dieser fallen ließ. Lawrence' Chemie mit Christian Kirk (6 von 6 für 78 Yards, 2 TDs und 10.4 EPA) wirkt dafür schon recht fortgeschritten.
- Doug Pederson half seinem Team auch mit guten 4th Down Entscheidungen - auch zb mit 17 Punkten Vorsprung spielte er 4th and 1 aus.
- Die Jaguars Defense (allen voran Josh Allen mit 2 Sacks) lies Ryan das ganze Spiel über wenig Chancen mit schneller inside Pressure.
- Pederson findet auch langsam eine gute Balance im Backfield - James Robinson ist der flottere Runner, Etienne der bessere Pass catcher.
- Die Colts waren der Favorit auf die AFC South - auch dank der vermutet schwachen Divisionsgegner. Nach zwei Spielen ohne Sieg gegen eben diese könnte die Saison plötzlich sehr lang werden.
Baltimore Ravens (1-1) - Miami Dolphins (2-0)
Ergebnis: 38:42 (7:0, 21:7, 7:7, 3:28) BOXSCORE
- Tua Tagovailoa (36 von 50 für 469 Yards, 6 TDs, 2 INTs und 26.3 Total EPA) mit der einfach unfassbarsten Performance seiner Karriere. In Hälfte zwei, bei konstantem Rückstand, von dem der Großteil mehrere TDs betrug, führte er fünf von sechs Drive zu TDs, von denen keiner weniger als 58 Yards überbrückte.
- War es Anfangs noch Jaylen Waddle (11 von 19 für 171 Yards, 2 TDs und 8.8 EPA), durch den die Offense lief, übernahm im vierten Viertel Tyreek Hill komplett das Ruder: 11 von 113 für 190 Yayrds, 2 TDs und 10.4 EPA.
- Dabei hatte die neue Ravens-Defense rund um DC Mike Mcdonald eine solide erste Hälfte: Gutes Playcalling mit weniger Verwirrung als noch letztes Jahr, gepaart mit gut platzierten Blitzen führten zu nur 7 Punkten für die Dolphins zur Halbzeit und 2 INTs von Marcus Williams, der aufblüht in der Defense. In Hälfte zwei aber, auch dank einiger Coverage-Busts, die Hill 1-on-1 ohne Safety-Help ließen, erlebte Mcdonald allerdings seinen "Willkommen in der NFL!"-Moment.
- Devin Duvernay bleibt weiterhin eindrucksvoll, der Kickoff-Return-TD zeigte heute auch seinen Value auf Special Teams.
- Lamar Jackson (21 von 29 für 318 Yards, 3 TDs und 19.9. Total EPA, 9 für 119 Yards und 1 TD rushing) spielte ein perfektes Spiel, das er in seinen Vertragsverhandlungen vorzeigen wird können. Die Ravens werden sich überlegen müssen, ob sie mit einem teuren QB eine Defense stellen können, die Comebacks wie dieses hier verhindern kann.
Los Angeles Rams (1-1) - Atlanta Falcons (0-2)
Ergebnis: 31:27 (7:0, 14:3, 7:7, 3:17) BOXSCORE
Die Rams haben sich nach der Auftaktklatsche gegen die Bills erfolgreich zurückgemeldet, mussten nach klarer Führung aber bis zum Schluss zittern.
Eigentlich hatten die Rams alles im Griff. Nach Touchdowns von Allen Robinson, Darrell Henderson und zwei von Cooper Kupp führten die Hausherren nach fast sechs Minuten im dritten Viertel 28:3. Danach jedoch riss der Faden und die Falcons erwachten.
Die Falcons zeigten sich sehr opportunistisch und kreierten einen Turnover nach dem anderen. Los ging's mit einer Interception von Matthew Stafford. Es folgte der erste Falcons-TD durch Rookie-Receiver Drake London. Nach einem Field Goal der Rams legte Olamide Zaccheaus mit einem TD-Catch nach. Daraufhin blockten die Falcons einen Punt und Lorenzo Carter trug den Ball über 26 Yards zum Touchdown. Die 2-Point Conversion machte daraus einen 25:31-Rückstand mit etwas unter 5 Minuten zu spielen.
Dass es nicht zum erfolgreichen Comeback reichte, war dann einer interessanten Schlussphase geschuldet. Kupp verlor einen Fumble, doch im folgenden Drive warf Marcus Mariota eine Interception vor die Goal Line zu Jalen Ramsey. Vorbei war es dann aber auch noch nicht, denn die Falcons stoppten die Rams vor deren Endzone.
Statt 13 Sekunden vor Schluss aber zu punten, entschied Sean McVay, weiter Zeit von der Uhr zu nehmen und absichtlich einen Safety zu kassieren. Mit 6 Sekunden zu spielen kickte Punter Riley Dixon, der nicht einmal punten musste im Spiel, den Ball ins Seitenaus, sodass die Falcons von der 50 noch eine Chance bekamen. Zum Hail Mary aber kam es nicht, denn Mariota kassierte einen Sack und verlor dabei einen Fumble zum Ende des Spiels.
San Francisco 49ers (1-1) - Seattle Seahawks (1-1)
Ergebnis: 27:7 (6:0, 14:0, 0:7, 7:0) BOXSCORE
Die San Francisco 49ers haben im zweiten Anlauf ihren ersten Sieg der Saison eingefahren, diesen aber teuer bezahlt. Quarterback Trey Lance wurde schon früh mit einer Knöchelverletzung abtransportiert. Wie Head Coach Kyle Shanahan nach Spielende bestätigte, benötigt Lance nach einem Knöchelbruch eine Operation und wird den Rest der Saison verpassen.
Für Lance übernahm der bisherige Starter des Teams, Jimmy Garoppolo, der nach kurzer Eingewöhnung das Ruder an sich riss und eine gute Vorstellung ablieferte. Garoppolo fand Ross Dwelley für einen 38-Yard-Touchdown-Pass zu Beginn des zweiten Viertels zum zwischenzeitlichen 13:0 und machte schließlich mit seinem QB-Sneak nach der 2-Minute Warning am Ende den Deckel per Touchdown drauf.
Kuriose Szenen hatte die Partie einige zu bieten. Die versuchten in der ersten Hälfte einen Trickspielzug mit einem Pass von Running Back DeeJay Dallas in der Red Zone. Doch der Tailback warf einen ganz schwachen Pass, der beim Gegner landete. Besser machten es die Seahawks im dritten Viertel, als sie einen Field-Goal-Versuch der NIners blockten und Mike Jackson den Ball zum Touchdown für die Gäste retournierte.
Unterm Strich gewannen die Niners den Turnover-Battle 3:0. Sie fingen 2 Interceptions gegen Geno Smith und Dallas und verloren auch noch einen Fumble. Zudem kassierten die Gäste 10 Penalties für 106 Yards - die Niners hatten nur eine akzeptierte Strafe für 26 Yards (Pass Interference).
Dallas Cowboys (1-1) - Cincinnati Bengals (0-2)
Ergebnis: 20:17 (14:3, 3:0, 0:6, 3:8) BOXSCORE
Mit einem 50-Yard-Field-Goal mit auslaufender Uhr durch Kicker Brett Maher haben die Dallas Cowboys ihren ersten Saisonsieg ohne Quarterback Dak Prescott eingefahren. Vertreter Cooper Rush gewann damit auch seinen zweiten NFL-Start, nachdem er bereits im Vorjahr gegen die Minnesota Vikings auf dem Feld stand.
Die Cowboys erwischten den besseren Start und gingen direkt mit dem ersten Drive in Führung - Rush fand Noah Brown für einen 9-Yard-TD-Pass in der Endzone. Ende des ersten Viertels stellte Tony Pollard mit einem Rushing Touchdown auf 14:3.
Die zweite Hälfte gehörte dann größtenteils den Bengals, die sich zurückkämpften, aber erneut unter einer schwachen Offensive Line litten - nach 7 Sacks in der Vorwoche gegen die Steelers kassierte Joe Burrow dieses Mal 6 Sacks - jeweils 2 gingen auf die Kontos von Dorance Armstrong und Micah Parsons.
Es dauerte jedoch bis 3:45 Minuten vor Schluss, bis Burrow Tee Higgins für einen 5-Yard-Touchdown in der Endzone fand. Anschließend sorgte er mit einem Pass zu Tyler Boyd für den Ausgleich per 2-Point Conversion. Danach hatten beide Teams nochmal den Ball und punteten jeweils, sodass Dallas letztlich nochmal Field-Goal-Reichweite erreichte, um das Spiel mit dem Buzzer zu gewinnen.
Denver Broncos (1-1) - Houston Texans (0-1-1)
Ergebnis: 16:9 (3:3, 3:3, 0:3, 10:0) BOXSCORE
Nach zähem Spiel, das als verlustreiche Schlacht bezeichnet werden darf für die Broncos, gelang es Russell Wilson, seinen ersten Sieg mit seinem neuen Team einzufahren.
Nach drei gespielten Vierteln stand es 9:6 für Houston - Punkte wurden lediglich durch Field Goals erzielt. dem dritten Field Goal der Texans durch Ka'imi Fairbairn eine Interception von Wilson zu Linebacker Christian Kirksey voraus.
Erst zu Beginn des vierten Viertels gelang der erste Touchdown. Wilson fand Eric Saubert für einen 22-Yard-Touchdown-Pass und im folgenden Denver-Drive erhöhte Brandon McManus per 50-Yard-Field-Goal auf den Endstand. Die Texans wurden in der Folge noch zweimal bei gescheiterten vierten Versuchen gestoppt.
Die Broncos verloren im Laufe des Spiels mit Cornerback Patrick Surtain und Wide Receiver Jerry Jeudy zwei Leistungsträger jeweils mit Schulterverletzungen. Die Schwere dieser Blessuren ist noch unklar.
Las Vegas Raiders (1-1) - Arizona Cardinals (1-1)
Ergebnis: 23:39 (7:0, 13:0, 3:7, 0:18, 0:6) BOXSCORE
Was für ein Finish der Arizona Cardinals, die zur Pause 0:20 zurücklagen und mausetot wirkten. Am Ende erzwang Kyler Murray fast im Alleingang mit einem verrückten Scramble nach dem anderen die Overtime in letzter Sekunde und in selbiger war es dann Byron Murphy, der einen Fumble von Hunter Renfrow über 59 Yards zum Touchdown trug.
Die Raiders waren nach Touchdowns von Davante Adams und Darren Waller in Führung gegangen und hatten diese bis ins vierte Viertel bei 20:7 gehalten. Nachdem sie die Gäste beim vierten Versuch Ende des dritten Viertels gestoppt hatten, schien die Messe endgültig gelesen.
Dann jedoch warf Murray einen 24-Yard-Pass auf Marquise Brown, der an der 1 gestoppt wurde. Den Touchdown erzielte dann Darrel Williams auf dem Boden. Anschließend verkürzte Murray per 2-Point Conversion, indem er über 20 Sekunden und über 85 Yards scrambelte und selbst in die Endzone lief. 15:23 nur noch mit 8 Minuten auf der Uhr.
Mit auslaufender Uhr lief Murray dann erneut per Scramble über 3 Yards in die Endzone und fand anschließend A.J. Green zum Ausgleich. In der Overtime durften die Cardinals zuerst an den Ball, wurden jedoch beim vierten Versuch an der 37 der Raiders gestoppt. Jene übernahmen und verloren gleich zwei Fumbles nacheinander, der zweite führte zum entscheidenden Touchdown.
Green Bay Packers (1-1) - Chicago Bears (1-1)
Ergebnis: 27:10 (3:7, 21:0, 0:3, 3:0) BOXSCORE
Auch wenn die Bills traumhaft in die Saison gestartet sind (31:10 in L.A.), scheint die Erinnerung an die 31:34-Pleite im Vorjahr gegen die Titans noch frisch. Seinerzeit stoppten die Titans Buffalo Sekunden vor Schluss vor der eigenen Goal Line, als Josh Allen ausrutschte und bei 4th Down von Jeffrey Simmons gestoppt wurde. "Welches 4th-Down-Play?", war Allens erste Reaktion auf die Frage, ob er sich die Szene nochmal angeschaut habe unter der Woche. Er fügte jedoch an: "Das war ein Scherz. Aber klar, ich musste mir die Szene nicht nochmal anschauen."
Damals lief Derrick Henry für 143 Yards und 3 Touchdowns, hatte aber auch die Hilfe von Wide Receiver A.J. Brown, der selbst 7 Catches für 91 Yards beisteuerte. Und defensiv glänzte allen voran Harold Landry mit 2 der 3 Sacks gegen Allen. Brown spielt nun in Philly, Landry ist verletzt. Zudem ist die Offensive Line ersatzgeschwächt, was angesichts der herausragenden Form allen voran von Edge Rusher Von Miller problematisch erscheint. Spannend wird zu sehen, ob die Bills dieses Mal mehr Spieler in die Box stellen, um Henry zu stoppen, schließlich fehlt es im Receiving Corps an der individuellen Klasse, die besondere Aufmerksamkeit erfordern würde.