SPOX-Redakteur Marcus Blumberg tippt jede Woche alle Spiele.
Den kompletten Sonntag gibt es sowohl in der deutschen Konferenz ENDZN als auch in der Original-Konferenz NFL RedZone live auf DAZN. Los geht es jeden Sonntag ab 19 Uhr live.
NFL Predictions Week 5 2022
Denver Broncos (2-2) - Indianapolis Colts (1-2-1) (Fr., 2.15 Uhr live auf DAZN)
Es ist wirklich schwierig dieser Tage Predictions zu machen, die Spiele sind Woche für Woche eng. Auch diese Partie würde ich als Wundertüte bezeichnen. Die Broncos haben offensiv sehr viel Stückwerk gezeigt und verloren dann in Las Vegas. Zudem verloren sie mit Javonte Williams ihren enzigen verlässlichen Running Back und wurden ihrerseits vom Ground Game der Raiders überrannt.
Theoretisch wäre das nun das gefundene Fressen für die Colts, denn deren beste Waffe scheint ebenfalls der Run zu sein, wenn da nicht Jonathan Taylors üble Knöchelverletzung wäre. Noch am Dienstag trainierte er nicht und wurde mit einem Walking Boot gesichtet. Er will dem Vernehmen nach spielen - Überraschung! Aber ob das rechtzeitig klappt, scheint fraglich, zumal die Mini-Bye-Week im Anschluss an dieses Spiel womöglich reichen wird, ihn wieder fit zu kriegen. In jedem Fall traue ich beiden Teams nicht über den Weg, denke aber, dass Russell Wilson am Ende etwas mehr gelingt als Matt Ryan.
Tipp: Broncos vs. Colts 20:17
Green Bay Packers (3-1) - New York Giants (2-2) (So., 15.30 Uhr live auf DAZN)
London is Calling für die Packers und Giants und ich denke, dass dieses Spiel an der White Hart Lane spannender werden könnte als viele das vermuten. Hauptgrund dafür ist, was ich zuletzt von den Packers gegen New England gesehen habe. Nämlich, dass die Packers-Defense auf dem Boden anfällig ist. Die Frage ist natürlich, ob Quarterback Daniel Jones spielen kann nach seiner Knöchelverletzung - Backup Tyrod Taylor ist mit seiner Gehirnerschütterung sicher nicht dabei.
Wir könnten also sehr viel Saquon Barkley am Ball sehen, was für New York dieser Tage etwas Gutes ist. Die Receiver-Situaton bleibt aber problematisch. Bei den Packers bleibt Cornerback Jaire Alexander fraglich, doch sollte das zu kompensieren sein. Auch die Packers werden wohl wieder einiges über ihr Ground Game machen, während Aaron Rodgers weiter versucht, mit seinen neuen Receivern klar zu kommen. Rodgers wird am Ende erneut gut genug sein, um das Spiel positiv für sein Team zu beeinflussen, aber eine klare Sache wird auch diese Begegnung nicht.
Tipp: Packers vs. Giants 23:18
Buffalo Bills (3-1) - Pittsburgh Steelers (1-3) (So., 19 Uhr)
Kenny Pickett gibt sein Startdebüt und das zum wohl denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die Bills sind mit ihrer Front ein Gegner, der es Pickett trotz seiner Mobilität schwer machen wird. Allerdings war mit Trubisky das Ende der Fahnenstange eben auch erreicht und Mike Tomlin wollte für neuen Schwung sorgen. Der Vorteil der Steelers ist nun, dass keiner so recht weiß, was von dieser neuen Offense mit dem Rookie zu erwarten ist.
Die Bills allerdings sind offensiv so gut besetzt, dass das am Ende wohl keine Rolle spielen wird. Im Zweifel gewinnen sie Shootouts. Die Frage ist, wie sie mit der Defense der Steelers klarkommen. Jene machte ohne T.J. Watt einen klaren Schritt zurück und könnte daher nicht die nötige Feuerpower haben, um Josh Allen in Schach zu halten. Erschwerend kommt hinzu, dass Safety Minkah Fitzpatrick am Knie verletzt und sein Status fraglich ist.
Tipp: Bills vs. Steelers 27:17
Cleveland Browns (2-2) - Los Angeles Chargers (2-2) (So., 19 Uhr)
Ohne Myles Garrett und Jadeveon Clowney - und Linebacker Anthony Walker - ließen die Browns 202 Rushing Yards (5,8 pro Carry) gegen die Falcons zu. Garrett sollte aber nach seinen bei einem Autounfall erlittenen Verletzungen an Schulter und Armen wieder dabei sein. Bei Clowney ist das noch fraglich, aber in jedem Fall sollte die Front wieder stabiler daherkommen. Offensiv wiederum bleibt das Run Game die größte Waffe.
Die Chargers wiederum zeigten sich zuletzt wieder anfällig gegen den Run - Dameon Pierce lief für 9,4 Yards im Schnitt gegen sie. Allerdings funktionierte der Pass Rush trotz der Absenz von Joey Bosa sehr effektiv - wobei das gegen die O-Line der Texans auch zu erwarten war. Nun geht es darum, auf dem zuletzt Gezeigten aufzubauen und Justin Herbert wird gefragt sein, durch die Luft gegen die angeschlagene Front der Browns zu attackieren.
Das Schwierige an diesem Spiel ist, dass beide Mannschaften bislang keinerlei Konstanz gezeigt haben und diese Begegnung damit wohl auch durch Glück und Zufall entschieden werden wird. Und ich traue keinem Team wirklich über den Weg, denke aber, dass ein eingermaßen fitter Garrett den Unterschied ausmachen könnte.
Tipp: Browns vs. Chargers 23:20
Minnesota Vikings (3-1) - Chicago Bears (2-2) (So., 19 Uhr)
Normalerweise würde ich hier von einem Sieg der Vikings ausgehen. Sie haben bessere Playmaker - allen voran Justin Jefferson, dessen potenzieller Gegenspieler Jaylon Johnson womöglich weiter ausfällt -, den besseren Quarterback und generell auch ein besseres Offensiv-Scheme. Dennoch tue ich mich mit diesem Tipp schwer, denn das hieße, dass die Vikings drei Siege in Serie einfahren würden. Und wirklich überzeugend war das Offensiv-Spiel des Teams zuletzt gegen die Saints auch nicht.
Was spricht also für die Bears? Das Run Game funktionierte zuletzt auch ohne David Montgomery, der weiter ausfällt. Die Defense schlug sich passabel gegen den Pass, was aber auch an den Giants gelegen haben könnte. Und Justin Fields ist zumindest auf dem Boden gefährlich. Aber letztlich überzeugt mich das auch nicht, weshalb ich dann doch bei den Vikings bleibe.
Tipp: Vikings vs. Bears 23:17
New England Patriots (1-3) - Detroit Lions (1-3) (So., 19 Uhr)
Bailey Zappe wird weitaus früher als von irgendwem erwartet starten, da Mac Jones nicht laufen kann und Brian Hoyer im Concussion Protocol steckt. Insofern wird es wohl noch extremer als bislang übers Ground Game gehen, was aber kein Nachteil sein muss, da die Patriots derzeit das effizienteste Run Game der Liga aufbieten (23,6 Prozent DVOA) mit dem 1-2-Punch Damien Harris und Rhamondre Stevenson. Dass Zappe aber durchaus auch gefährlich durch die Luft sein kann, zeigte er gegen Green Bay.
Gegner sind die Lions, bei denen nicht klar ist, wie das Personal in der Offense aussehen wird. Hier ist mein Ansatz aber, dass Jared Goff, der aktuell die Nummer-1-Scoring-Offense anführt, gegen eine Belichick-Defense in der Vergangenheit ganz alt aussah. Und da Goff nicht auf wundersame Weise in Detroit besser wurde als er es bei den Rams war, sollte das ein enormer Matchup-Vorteil für die Patriots sein, die im Übrigen erstmals seit rund zehn Jahren wieder in rot spielen werden. Und Goff wird gegen die ganzen Disguises und versteckten Blitzes selbst rot sehen, sozusagen. Die Frage wird aber ohnehin sein, ob die Patriots zur Abwechslung mal den Run stoppen können.