NFL-Commissioner Roger Godell hat am Samstag bei seinem Besuch in London angedeutet, dass er ernsthaft über eine Expansion der NFL nach Europa nachdenkt.
"Wir versuchen herauszufinden, ob es mehrere Standorte in Europa gibt, an denen man eine NFL-Franchise haben kann. Denn als Division wäre es einfacher", erklärte der 63-Jährige bei seinem Besuch in London, wo am Sonntag die Partie zwischen den Green Bay Packers und den New York Giants stattfindet.
In der Vergangenheit gab es bereits immer wieder Spekulationen, dass London eine eigene Franchise bekommen könnte. Laut dem Liga-Boss, der seit 2006 im Amt ist, könnten es am Ende sogar ähnlich wie in Los Angeles oder New York zwei Teams in London werden: "Es steht außer Frage, dass London nicht nur eine Franchise, sondern zwei Franchises unterstützen könnte", erklärte Goodell. "Das glaube ich wirklich."
Durch Goodells Aussagen wird deutlich, dass die NFL eine Expansion nach Europa zumindest nicht ausschließt. Wann genau das erste Team außerhalb der USA an den Start gehen könnte, bleibt aber weiterhin schwer abzuschätzen.
Um einen solchen Plan umzusetzen, müssten zuvor noch zahlreiche Details geklärt werden, wie zum Beispiel das erhöhte Reiseaufkommen und die Tatsache, dass viele Free Agents den heimischen Markt aller Voraussicht nach den Teams von Übersee vorziehen würden. Zudem könnten sich Draft-Picks weigern, bei einem Team zu unterschreiben, das nicht auf dem amerikanischen Kontinent liegt.
Dennoch ist eine Franchise in London laut NFL-Experte Mike Florio von NBC nur noch eine Frage der Zeit. Ob ein Team wie die Jacksonville Jaguars, die durch ihren Besitzer Shahid Khan einige Verbindungen nach London haben, umziehen wird oder die NFL auf 36 Teams expandiert und die neuen Teams nach Europa kommen, ist aber bisher noch nicht absehbar.