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Das erinnert an Josh Allen! Die vier startenden Rookie-Quarterbacks dieser NFL-Saison im Check

Von Constantin Eckner
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"Jugend forscht", so lautet die Devise einiger NFL-Teams mit Blick auf die Quarterback-Position. Mit Erfolg? Wie schlagen sich die QB-Rookies?

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Vier Rookie-Quarterbacks sind in dieser Saison Starter ihrer Teams bzw. im Saisonverlauf in diese Rolle aufgestiegen: Caleb Williams (Chicago Bears), Jayden Daniels (Washington Commanders), Drake May (New England Patriots) und Bo Nix (Denver Broncos). Wir machen den Check.

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Jayden Daniels (Washington Commanders)

  • Statistiken: 12 Starts, 12 Passing Touchdowns, 5 Rushing Touchdowns, 5 Interceptions, 27 Sacks, 3 Fumbles, 68,4 Prozent Completition Rate, 7,4 Intended Air Yards/Pass Attempt

Wie lief die Saison bislang? Jayden Daniels hat jegliche Zweifler während der ersten Hälfte der Regular Season verstummen lassen. Bis vor kurzem war er der unangefochtene Favorit auf den Award für den "Offensive Rookie of the Year". Gerade bis Week 9, bis dahin spielten die Commanders so stark, als könnten sie die NFC East vor den Philadelphia Eagles gewinnen. Mittlerweile ist beim Team aus Ashburn, Virginia wieder etwas Ernüchterung eingezogen. Das betrifft auch Daniels, der gegen die Pittsburgh Steelers nur die Hälfte seiner Pässe zum Mitspieler brachte und gegen die Dallas Cowboys zum vierten Mal in dieser Spielzeit zwei Interceptions in einem Spiel produzierte. Die Rippenverletzung, weswegen er das Spiel gegen die Carolina Panthers nach nur zwei Würfen verlassen musste, hat Daniels sicherlich behindert und lässt eine zweifelsfreie Analyse der darauffolgenden Spiele nicht zu.

Natürlich sahen wir bereits einige Glanzmomente, allen voran den "Hail Maryland"-Wurf gegen die Chicago Bears, also im Duell zwischen Daniels und dem noch eine Position höher gedrafteten Caleb Williams. Nach dem Touchdown von Daniels zu Noah Brown konnte man spüren, wie selbst Veteranen Daniels feierten und regelrecht seine Nähe suchten. Er besitzt das Charisma eines Anführers.

Immer noch liegt Daniels in vielen Statistiken unter den Top-10 der NFL. Bei den "Adjusted Yards per Passing Attempt" von Football Reference etwa rangiert er auf Augenhöhe mit Josh Allen und nur knapp hinter Brock Purdy. In puncto Erfolgsquote von Rookie-Quarterbacks in den vergangenen zwölf Jahren schnitt nur Dak Prescott 2016 besser ab. Wir reden also trotz der jüngsten Niederlagen weiterhin von einem historisch starken Start in die Liga.

Stärken und Schwächen: Dass Daniels tiefe Pässe an die Sidelines werfen kann, bewies er während seiner erfolgreichen Zeit in Diensten der LSU Tigers. Von dieser Fähigkeit haben in dieser Spielzeit auch Terry McLaurin und Noah Brown profitiert. Doch Daniels spielt zudem immer häufiger smart dosierte Pässe über die Mitte des Feldes, womit er die offensive Reichweite der Commanders erheblich erweitert und Offensive Coordinator Kliff Kingsbury noch viel mehr Optionen bietet. Besonders die "Layered Passes" über sich nach vorn bewegende gegnerische Linebacker sind ein enorm wichtiges Mittel, welches nicht von jedem Quarterback genutzt werden kann und welches gerade auch gegen Man Coverage wichtig ist.

Dass Daniels zudem explosiv ist und auch Würfe "off platform" anbringen kann, war bekannt und wurde bereits regelmäßig sichtbar. Insgesamt besitzt er eine für einen Rookie-Quarterback eigentlich ungewöhnliche Ruhe, obwohl die Besten ihrer Zunft eben genau dieses Selbstbewusstsein meist vom ersten Snap an in der NFL zeigen. Verbesserungswürdig ist vor allem Daniels' Konstanz bei komplexen Würfen. Seine Fußarbeit ist weiterhin nicht die Beste, was manchmal dazu führt, dass er mit einem Wurf die Triple-20 trifft und mit dem nächsten fast die Scheibe verfehlt.

Prognose: Nach langer Suche hat die Organisation endlich ihren Franchise-Quarterback gefunden. Weiterhin haben die Commanders realistische Chancen, die dritte Wildcard in der NFC zu ergattern. Und selbst wenn es nicht für die Postseason reicht: Die kommenden Jahre sehen vielversprechend aus.

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Caleb Williams (Chicago Bears)

  • Statistiken: 11 Starteinsätze, 11 Passing Touchdowns, 0 Rushing Touchdowns, 5 Interceptions, 44 Sacks, 4 Fumbles, 62,6 Prozent Completition Rate, 7,7 Intended Air Yards/Pass Attempt

Wie lief die Saison bislang? Der Start war für den an Nummer eins gedrafteten Williams ebenso wie für das gesamte Team holprig. Es ging so weit, dass Shane Waldron als Offensive Coordinator entlassen und durch Thomas Brown ersetzt wurde. Nach einem kurzzeitigen Aufschwung mit drei Siegen in Folge setzte es zuletzt wieder fünf Niederlagen am Stück. Jegliche Hoffnungen, dass Chicago (4-7) vielleicht eine Wildcard bekommen könnte, sind komplett verflogen. Man findet sich stattdessen in der unteren Hälfte der NFC wieder.

Für Williams gab es vereinzelt Momente, in denen es so schien, als könnte er die Unterstützung seiner Mitspieler verlieren. Beim 3:19 gegen die New England Patriots im heimischen Soldier Field verließen nicht nur viele Zuschauer das Stadion frühzeitig, sondern die O-Line gab irgendwann nicht mehr alles. Die darauffolgenden knappen Niederlagen gegen die Green Bay Packers (19:20) und Minnesota Vikings (27:30 in der Overtime) haben Williams jedoch etwas rehabilitiert.

Stärken und Schwächen: Williams brauchte ein bisschen Eingewöhnungszeit, hat aber mittlerweile schon einige Male gezeigt, dass er zur Pass-Elite der Liga gehört oder zumindest in den kommenden Jahren gehören wird. Er kann einen perfekten "Arc Pass" ebenso wie eine "Bullet" werfen - und alles, was es sonst noch an Passvarianten gibt. Genau deshalb stand Williams bei allen Franchises, die früh draften konnten, hoch im Kurs. Manches Mal mögen dem 23-Jährigen leichte Pässe misslingen, jedoch ist das wohl auch dem teils enormen Druck zu verdanken. Mit 44 Sacks wurde er am häufigsten von allen Quarterbacks bislang zu Boden gebracht. Die O-Line hilft Williams selten, weshalb er auch nicht in der angebrachten Häufigkeit astrein aus der Pocket herausspielen kann.

Verbessert hat sich Williams von Saisonbeginn an in puncto Handlungsschnelligkeit. Die benötigte Zeit bis zum Wurf war in manchen Wochen mit die niedrigste in der gesamten Liga. Mit durchschnittlich 2,4 Sekunden zwischen Snap und Wurf liegt Williams aktuell im gehobenen Mittelfeld. Etwaige Bedenken, er würde zu lange am Ball hängen, sind erst einmal kein Thema mehr - zumal er aus dem Lauf heraus Pässe werfen kann, was in der Ausführung an Aaron Rodgers zu dessen Hochzeiten erinnert. Eine Fähigkeit, die nur wenige Quarterbacks besitzen.

Problematisch ist natürlich die Sack-Quote. Bei fast einem Drittel seiner Dropbacks, bei denen er unter Druck gerät, kommt es zum Sack. Generell versucht Williams trotz seiner Mobilität nicht ständig aus der Pocket herauszueilen. Seine Scramble-Quote liegt meist bei unter zehn Prozent, trotz einer fragilen O-Line. Zudem braucht er im Schnitt über eine Sekunde, um den Ball zu werfen, wenn er mal einem Verteidiger ausgewichen ist.

Eventuell will er beweisen, dass er eben kein Backyard-Basketball-Spieler, sondern ein astreiner NFL-Quarterback ist, um weitere kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Während jedoch andere Quarterbacks unter Druck oder angesichts mangelnder Passoptionen schnell Checkdowns werfen oder ihr Outlet suchen, bleibt Williams häufig in der Pocket, wohlwissend, dass es zu einem Hit kommen könnte. Dadurch sind die Raumverluste zuweilen enorm.

Prognose: Keinesfalls werden in Chicago Erinnerungen an Justin Fields wach. Auch ein Bryce-Young-Szenario scheint unwahrscheinlich. Sollte Williams weiter an seiner Entscheidungsfindung arbeiten und lernen, den Ball einfach mal wegzuwerfen, wird die Sack-Quote nach unten gehen. Ähnlich wie es beispielsweise Joe Burrow einst gelungen ist. Dieser wurde in seinem zweiten Jahr in der NFL bei fast neun Prozent aller Passversuche gesackt. Williams' Quote liegt aktuell bei 10,6 Prozent. Das Armtalent und die Mobilität für effektive Scrambles hat er zweifelsohne.

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Bo Nix (Denver Broncos)

Statistiken: 12 Starteinsätze, 16 Passing Touchdowns, 4 Rushing Touchdowns, 6 Interceptions, 19 Sacks, 1 Fumble, 64,9 Prozent Completition Rate, 7,6 Intended Air Yards/Pass Attempt

Wie lief die Saison bislang? Vor dem Saisonstart gab es breite Diskussionen rund um den an Nummer zwölf gedrafteten Quarterback. Sean Payton hatte Nix in klassischer Payton-Manier im ersten Depth Chart erst einmal nur auf Position drei gestellt, sprich: noch hinter Zach Wilson. Aber natürlich bestand der Plan stets darin, Nix zum neuen Franchise Quarterback zu formen. In den ersten Wochen der Saison spielte der ähnlich wie in seiner mittelmäßigen Zeit für die Auburn Tigers. Es gab nur Sekt oder Selters, Checkdowns oder lange Passversuche durch die dünne Luft Denvers.

Aber Nix konnte sich stetig steigern und erhielt die Unterstützung von Payton, der das erste Mal in seiner Karriere einen NFL-Quarterback von Grund auf aufbauen kann. Waren die Zweifel am ungewöhnlich erfahrenen Nix, der fünf Jahre als Starter am College verbrachte, anfangs noch groß, stehen in Denver immer mehr hinter ihm. Das schließt seine Mitspieler mit ein, die nun sogar fordern, dass Nix doch der "Rookie of the Year" werden sollte. Zu Saisonbeginn sahen wir noch die wilde Auburn-Version von Nix, zuletzt die etwas durchdachte Oregon-Ausgabe.

Stärken und Schwächen: Natürlich sind manche Statistiken von Nix wenig aussagekräftig, weil die Broncos bei mehreren deutlichen Siegen und deutlichen Niederlagen Nix die Gelegenheit gaben, so viele Pässe wie möglich zu werfen. Hinzu kommt das Play Design, welches sich mehr und mehr auf Screens und Play Action konzentriert. Zugleich möchten die Broncos mehr als noch vor einigen Wochen, dass sich offensive Spielzüge entwickeln: Es gibt weniger simple Dropbacks von Nix, was sogar ein wenig die Last von seinen Schultern nimmt. Positiv erwähnt werden sollte, dass er sich neben Daniels und auch Drake Maye ebenfalls als explosiver Läufer etabliert hat.

Prognose: Nix wird gewiss auch in Zukunft kontrovers diskutiert, weil er kein klassischer Standout-QB ist. Das Positive in seinem Spiel kommt mit kreativem Play Design und seiner Mobilität. Er kann den Ball weit und zugleich präzise werfen, müsste aber noch beweisen, dass er einfach in der Pocket stehen und effektive Pässe anbringen kann.

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Drake Maye (New England Patriots)

Statistiken: 7 Starteinsätze, 10 Passing Touchdowns, 1 Rushing Touchdown, 7 Interceptions, 21 Sacks, 5 Fumbles, 65,5 Prozent Completition Rate, 7,3 Intended Air Yards/Pass Attempt

Wie lief die Saison bislang? Im Vergleich zu den vorher genannten Rookies stieg Maye erst etwas verzögert in die Saison ein, weil die Patriots zunächst Jacoby Brissett hinter einer arg wackligen O-Line spielen lassen wollten. Es existierten Bedenken, man könnte einen Rookie hinter dieser Line verheizen. Doch das ist nicht geschehen. Maye zeigt seine Laufstärke und Passgenauigkeit seit seinem Startdebüt Mitte Oktober: Nur jeder zehnte seiner Pässe verfehlt das Ziel, die Completition Rate liegt bei guten 65,5 Prozent. Das hat ein Stück weit auch damit zu tun, dass Maye vornehmlich kurze Pässe wirft und damit die Streuung fast schon automatisch minimiert wird. Außerdem geht fast ein Viertel seiner Würfe hinter die Line of Scrimmage.

Die Patriots unter Offensive Coordinator Alex van Pelt, der bestimmt auch kommende Saison für die Organisation tätig sein wird, helfen Maye mit allerlei Kurzpasskonzepten, inklusive Screens und etlichen Zuspielen zu Running Back Rhamondre Stevenson. Die Siege gegen die New York Jets und Chicago Bears waren gewiss Highlights der "Maye-Ära". Doch selbst bei so mancher Niederlage wie etwa gegen die Los Angeles Rams konnte der 22-Jährige positiv hervorstechen.

Stärken und Schwächen: Mehr als noch im Fall von Daniels gab es vorm Draft Bedenken angesichts der Fußarbeit von Maye. Doch diese sind schnell verflogen: Seine Konstanz und Genauigkeit im Passspiel stechen positiv hervor. Zudem ist er sowohl als Läufer wie auch als Passgeber außerordentlich explosiv. Kommt der Druck gegen die O-Line der Patriots, lässt Maye den Ball häufig sehr schnell los und findet etwa einen freien Running Back oder Tight End Hunter Henry. So lassen sich ein Stück weit die vielen Würfe hinter die Line of Scrimmage erklären. Hinzu kommen die Scramble-Qualitäten, mit denen er an Josh Allen erinnert.

Problematisch sind noch die Zahl der schädlichen Ballverluste. Maye hat sieben Interceptions und fünf Fumbles verursacht, teilweise zum Spielende hin. Er versucht in manchen Spielsituationen, den Raumgewinn zu erzwingen. Das passiert besonders, wenn die Patriots im 4. Viertel zurückliegen, was sie natürlich in der aktuellen Lage häufig tun. Dass sich Maye noch nicht wirklich als tiefer Passgeber auszeichnen konnte, hängt wohl weniger mit ihm und vielmehr mit den Begleitumständen zusammen. Er hat keinen Spielmacher downfield und zu wenig Zeit hinter seiner Line.

Prognose: Die Patriots müssen weiter darauf achten, dass sie Maye nicht kaputtspielen. Aber aufgrund seiner Scramble-Stärke sollte er die Zeit hinter dieser O-Line überleben. Sobald mehr Qualitätsspieler zur Line und zur Receiver-Gruppe hinzugefügt werden, dürfte Maye erst recht Eindruck schinden - und das Rennen um den besten Quarterback dieser Draft-Klasse womöglich noch weiter öffnen.

NFL Saison 2024: Week 13 im Überblick

Datum

Kickoff (MEZ)

Begegnung
Donnerstag, 28. November 2024

18:30 Uhr

Chicago Bears @ Detroit Lions

22:30 Uhr

New York Giants @ Dallas Cowboys

2:20 Uhr (Freitag)

Miami Dolphins @ Green Bay Packers

 

Freitag, 29. November 2024

21:00 Uhr

Las Vegas Raiders @ Kansas City Chiefs

 

Sonntag, 1. Dezember 2024

19:00 Uhr

Los Angeles Chargers @ Atlanta Falcons

Pittsburgh Steelers @ Cincinnati Bengals

Houston Texans @ Jacksonville Jaguars

Arizona Cardinals @ Minnesota Vikings

Indianapolis Colts @ New England Patriots

Seattle Seahawks @ New York Jets

Tennessee Titans @ Washington Commanders

22:05 Uhr

Tampa Bay Buccaneers @ Carolina Panthers

Los Angeles Rams @ New Orleans Saints

22:25 Uhr

Philadelphia Eagles @ Baltimore Ravens

2:20 Uhr (Montag)

San Francisco 49ers @ Buffalo Bills

 

Montag, 2. Dezember 2024

2:15 Uhr (Dienstag)

Cleveland Browns @ Denver Broncos