Platz 5: Margaret Court (Einzelbilanz: 20:0)
Die Australierin Margaret Court ist en Phänomen. Mit insgesamt 62 Grand-Slam-Titeln, davon 24 im Einzel, hält Court den Rekord im Damentennis und hätte wohl noch mehr Triumphe hinzugefügt, wäre sie nicht anderthalb Jahre in Babypause gegangen. Ihre Power und ihre große Reichweite brachten ihr den Spitznamen "The Arm" ein. 1970 schaffte sie als erste Frau das Kunststück, alle vier Grand-Slam-Turnier in einem Jahr zu gewinnen. Steffi Graf wiederholte 1988 als zweite und bislang letzte Frau diese außerordentliche Leistung.
Im Fed Cup blieb Court in 20 Einzeln ungeschlagen und findet sich in unserer Liste trotzdem nur auf Platz fünf wieder. Mit vier Titeln (1964, 1965, 1968 und 1970) und zwei Finalteilnahmen (1963 und 1969) war die Australierin im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen weniger erfolgreich. Im Doppel verließ Court dagegen in fünf Spielen als Verliererin den Platz. Kontrovers war Courts Einstellung zur Homosexualität ihrer Kolleginnen Billie Jean King und Martina Navratilova. "Es ist sehr traurig, dass sich Kinder Homosexualität aussetzen müssen. Martina ist eine nette Person. Sie ist einfach nur vom rechten Weg abgekommen", sagte Court damals über die bekennende Lesbe.
Platz 4: Martina Navratilova (Einzelbilanz: 20:0)
Auf Platz vier befindet sich mit Martina Navratilova eine Spielerin, die ebenfalls im Fed Cup ungeschlagen blieb. Genau wie Court gewann die US-Amerikanerin all ihre 20 Einzelspiele. Auch im Doppel blieb Navratilova ebenfalls in 20 Spielen ungeschlagen, bis sie in ihrem allerletzten Fed Cup-Match 2004 in Österreich im Doppel besiegt wurde. Dazu muss aber gesagt werden, dass Navratilova dort bereits 47 Jahre alt war und die Partie beim Stand von 3:1 für Österreich bereits entschieden war.
Die Fed-Cup-Karriere von Navratilova begann 1975 im Alter von 18 Jahren für die Tschechoslowakei. Sie hatte mit fünf Einzelsiegen maßgeblichen Anteil am ersten Titel ihres Heimatlands. Kurze Zeit später bei den US Open bat Navratilova um politisches Asyl in den USA. "Mein Ziel ist es, die Nummer eins der Welt zu werden und ich bekam nicht die Chance, es zu tun. Ich wollte meine Freiheit", kommentierte Navratilova damals.
Fortan lebte sie fünf Jahre als Staatenlose, spielte aber weiterhin für die Tschechoslowakei, die aber ihre Erfolge und den Namen Navratilova totschwieg. Nach zwei abgelehnten Anträgen erhielt sie am 21. Juli 1981 schließlich die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Ein Jahr später spielte sie erstmalig Fed Cup für die USA, gewann prompt den Titel und wurde die bislang einzige Spielerin, die für zwei Länder den Fed Cup holte. In den folgenden Jahren nahm Navratilova nur sporadisch am Wettbewerb teil.
1986 kehrte sie zur Turnierwoche in die Tschechoslowakei zurück und musste im Finale gegen ihr Geburtsland antreten. Navratilova wurde trotz der Animositäten seitens der Regierung von den Zuschauern gefeiert. 1989 erreichte sie ihren vierten und letzten Triumph im Fed Cup. Nach einem Kurz-Comeback 1995 kehrte Navratilova 2003 als Doppelspielerin erneut zurück und wurde mit 47 Jahren die älteste Fed-Cup-Spielerin der Geschichte in der Weltgruppe. Sie erreichte im gleichen Jahr noch ein Finale mit den USA und verlor ein Jahr später in ihrem letzten Match ihr einziges Fed-Cup-Spiel.
Platz 3: Arantxa Sanchez Vicario (Einzelbilanz: 50:22)
Das Damentennis in Spanien ist ganz eng mit dem Namen Arantxa Sanchez Vicario verknüpft. Keine Spielerin feierte so viele Erfolge wie die "Hummel aus Barcelona", die aufgrund ihrer Einsatzbereitschaft und Lauffreudigkeit so genannt wurde. Gemeinsam mit Conchita Martinez bildete Sanchez Vicario das beste Gespann in der Fed-Cup-Geschichte. Ingesamt zehn Finalteilnahmen können beide für Spanien vorweisen - absoluter Rekord!
1991 führte Sanchez Vicario ihr Heimatland zum ersten Titel im Fed Cup. Es folgten zwischen 1993 und 1995 drei Erfolge in Serie sowie 1998 der fünfte und letzte Triumph der Spanierinnen. Sanchez Vicario spielte insgesamt 58 Begegnungen und wird dabei nur von zwei Spielerinnen übertroffen. Mit einer Einzelbilanz von 50:22-Siegen sowie einer Doppelbilanz von 22:6-Siegen hält die Spanierin nicht nur den Rekord für die meisten Einzelsiege, sondern auch für die meisten Erfolge insgesamt.
100 Matches hat Sanchez Vicario im Fed Cup gespielt und war damit lange unangefochten die Nummer eins. Mittlerweile hat die Luxemburgerin Anne Kremer diesen Rekord gebrochen. Bezeichnend für die großartige Karriere spielte Sanchez Vicario ihr allerletztes Einzelmatch im Fed Cup. Nach der Finalniederlage 2002 verkündete sie ihr Karriere-ende: "Ich habe alles erreicht, worauf ein Sportler hofft. Ruhm, Triumphe und ganz viel Liebe", sagte die "Hummel aus Barcelona".
Platz 2: Conchita Martinez (Einzelbilanz: 47:18)
Auf Platz zwei befindet sich mit Conchita Martinez die andere Hälfte des so erfolgreichen spanischen Duos im Fed Cup. Martinez konnte ihre Landsfrau knapp hinter sich lassen, da sie mit 47:18-Siegen eine prozentual etwas bessere Einzelbilanz vorzuweisen hat. Zwischen 1998 und 2004 nahm die Spanierin an 53 Fed-Cup-Partien für ihr Heimatland teil und kann ebenfalls fünf Triumphe und fünf weitere Finalteilnahmen im Fed Cup vorweisen. Mit Sanchez Vicario hält Martinez auch den Rekord für die meisten gemeinsamen Doppelsiege im Fed Cup. In 21 Spielen verließen beide 18-mal als Siegerin den Platz.
Dabei war der fünfte und letzte Fed-Cup-Sieg im Jahr 1998 der wohl besonderste Erfolg für Martinez. Zunächst qualifizierte sie sich mit Sanchez Vicario im Halbfinale gegen die USA im entscheidenden Doppel durch ein 11:9 im dritten Satz für das Endspiel. Dort glich Martinez nach 1:2-Rückstand gegen die Schweiz in einer mitreißenden Partie gegen Patty Schnyder nach 3:19 Stunden mit 9:7 im dritten Satz zum 2:2 aus. Anschließend vermöbelten die Spanierinnen Martina Hingis und Schnyder mit 6:0, 6:2 im Doppel und holten sich den Fed Cup.
Für ihre Verdienste im Fed Cup bekamen sowohl Martinez als auch Sanchez Vicario die Auszeichnung "Fed Cup Award of Excellence" verliehen, als dieser 2001 eingeführt wurde. In Erinnerung bleibt neben den herausragenden Ergebnissen im Fed Cup auch der einzige Grand-Slam-Sieg von Martinez. Die Spanierin, die durch ihren Kampfgeist und ihren geschnittenen Aufschlag als Sandplatzspezialistin galt, gewann als bislang einzige Spanierin 1994 in Wimbledon. "Ich bin stolz auf alles, was ich erreicht habe. Es waren viele Jahre der Aufopferung, in denen ich schwere Momente hatte. Aber diese Momente, die du vergisst, und diejenigen, die bleiben, sind es, die dich als Tennisspielerin und als Mensch ausfüllen", blickte Martinez zurück.
Platz 1: Chris Evert (Einzelbilanz: 40:2)
Chris Evert ist für tennisnet.com die ultimative Fed-Cup-Spielerin. "Americas Sweetheart" spielte in neun Saisons für die USA und schaffte immer den Einzug ins Finale. Dabei ist Evert mit rekordträchtigen acht Fed-Cup-Titeln die Spielerin, die diesem Wettbewerb ihren Stempel am dicksten aufgedrückt hat. Von 1977 bis 1982 heimste sie sechs Titelgewinne in Folge mit den USA ein. Ihre Einzelbilanz ist mit 40:2-Siegen überragend und auch ihre Doppelbilanz ist mit 17:2-Siegen außerordentlich gut.
Evert blieb in den ersten 29 Einzeln zwischen 1977 und 1986 ungeschlagen und stellte damit einen Rekord auf, ehe sie recht überraschend von der Italienerin Sandra Cecchini besiegt wurde. Danach konnte ihr nur noch Steffi Graf im einzigen verlorenen Fed-Cup-Finale 1987 eine Einzelniederlage zufügen. Die US-Amerikanerin bekam zunächst den Namen Eisprinzessin verpasst, später wurde sie die "Eiserne Jungfrau" genannt, da sie auf dem Platz mit versteinerter Miene kaum Gefühlsregungen zeigte und mit unerschütterlicher, stoischer Ruhe ihr Spiel machte und die Gegnerin zur Verzweiflung trieb.
Abseits des Platzes gehörte Evert zu den beliebtesten Spielerinnen im Damentennis, die nie Starallüren zeigte und durch ihre offene Art die Herzen eroberte. "Chris Evert hat nie einen Wutanfall bekommen, auf ihre Gegnerinnen gemeckert oder Offizielle beschuldigt. Eine Fehlentscheidung hat sie nur eisern erstarren lassen. Chris hat sich wie eine Erwachsene verhalten, die volle Verantwortung für ihr Auftreten und ihr Verhalten übernommen hat", sagte die Kulturhistorikerin Camille Paglia über die achtfache Fed-Cup-Siegerin.
Bezeichnend für ihre herausragende Karriere beendete Evert mit der Fed-Cup-Woche 1989 ihre Laufbahn als Tennisspielerin. In ihrem letzten Match besiegte sie Conchita Martinez und führte die USA zum Titel. Welche Spielerin kann schon von sich behaupten, mit einem glanzvollen Sieg abgetreten zu sein?! "Ich kam hierhin und dachte, dass es mein letztes Turnier für das Jahr ist und vielleicht sogar für immer. Was kann es für ein besseres Ende geben, als in einem großen Team für mein Land zu spielen", sagte Evert damals.
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