Platz 10: Helena Sukova (Einzelbilanz: 45:11)
Helena Sukova hat zwischen 1981 und 1996 an 54 Fed-Cup-Partien teilgenommen. Die Tschechoslowakin wurde in eine sportliche und tennisverrückte Familie hinein geboren. Schon ihre Mutter Vera war eine professionelle Tennisspielerin. Ihr Vater war der Präsident des Tennisverbands in der Tschechoslowakei. Sukova gewann viermal den Fed Cup mit der Tschechoslowakei und bildete mit ihrer Landsfrau Hana Mandlikova zeitweise ein unschlagbares Duo. Die Serve-and-Volley-Spezialistin triumphierte mit ihrem Land dreimal in Folge von 1983 bis 1985 sowie 1989. 1986 stand sie im Finale. In ihrer langen Karriere im Fed Cup kann Sukova eine Einzelbilanz von 45:11-Siegen vorweisen. Nur zwei Spielerinnen holten mehr Einzelsiege als die Tschechoslowakin.
Platz 9: Hana Mandlikova (Einzelbilanz: 34:6)
Hana Mandlikova spielte von 1978 bis 1987 für ihr Heimatland Tschechoslowakei und gewann von 1983 bis 1985 dreimal in Folge den Fed Cup. Zudem steht ein Finale 1986 zu Buche für die vierfache Grand-Slam-Siegerin, bei der ähnlich wie bei John McEnroe Genie und Wahnsinn dicht beieinander lagen. Von ihren 40 Einzeln im Fed Cup gewann Mandlikova 34 Spiele. Dabei war das Finale 1986 gegen die USA für Mandlikova eine ganz besondere Partie. Das gesamte Fed-Cup-Turnier fand damals in Prag statt.
Im Finale gegen die USA sollte die gebürtige Tschechoslowakin Martina Navratilova auf Seiten der US-Amerikanerinnen nach über zehn Jahren in ihre damalige Heimat zurückkehren. Navratilova wurde nach ihrer Flucht in die USA zur "Persona non grata" erklärt und Mandlikova erhielt Anweisungen, Navratilova nicht namentlich zu nennen. Doch Mandlikova, die mit zwölf Jahren als Ballmädchen bei Spielen von Navratilova dabei war und später mit der US-Amerikanerin ein erfolgreiches Doppel bilden sollte, widersetzte sich und begrüßte Navratilova über Mikrofon freundlich. Nach ihrem Rücktritt war die bekennende Lesbe über zehn Jahre lang Trainerin von Jana Novotna und coachte in den Neunzigern auch für drei Jahre die tschechische Fed-Cup-Mannschaft.
Platz 8: Steffi Graf (Einzelbilanz: 20:2)
Eine Spielerin wie Steffi Graf wird es in Deutschland wohl nie wieder geben. Die Deutsche gewann im Damentennis alles, was es zu gewinnen gibt. Im Vergleich zu ihren 22 Grand-Slam-Siegen scheinen ihre zwei Erfolge im Fed Cup dagegen ein bißchen spärlich. Graf führte die deutsche Mannschaft 1987 und 1992 in Frankfurt zu den bislang einzigen deutschen Triumphen im Fed Cup. Dabei ist gerade der erste deutsche Fed-Cup-Sieg herausragend. Graf lag gemeinsam mit Claudia Kohde-Kilsch im entscheidenden Doppel gegen das US Duo Chris Evert/Pam Shriver mit 1:6, 0:4 zurück, ehe beide das Spiel noch drehten.
Graf debütierte als 17-Jährige, spielte insgesamt in 20 Begegnungen für Deutschland und hat eine herausragende Einzelbilanz von 20:2-Siegen. Nach 17 Einzelsiegen zu Beginn verlor Graf 1993 völlig überraschend gegen die Australierin Nicole Provis. Der Fed Cup und Graf passten nicht immer zusammen. Gleich in ihrer Debütwoche 1986 in Prag verletze sich Graf auf dem Weg in die Umkleidekabine, als ein Sonnenschirm auf ihren Fuß fiel. Die Folge war ein Zehenbruch. Zudem gab es oft Streit mit dem Deutschen Tennis Bund über die Einsätze im Fed Cup. So verzichtete Graf in den Jahren 1988, 1990, 1994 und 1995 auf ihre Teilnahme.
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Für das Jahr 1996 kehrte Graf in das deutsche Fed-Cup-Team zurück und schloss mit dem DTB ein Geschäft ab. Graf erhielt die Werberechte an allen Heimspielen im Fed Cup. Als Gegenleistung verzichtete sie auf Prämien und Antrittsgelder, wenn sie für die deutsche Mannschaft spielt und sich bereit erklärt, alle Turniere auf deutschem Boden zu bestreiten. Doch die erste Partie in Japan ging mit 2:3 in die Hose und Graf verlor ihr zweites Fed-Cup-Match überhaupt gegen Kimiko Date. Es blieb auch die letzte Saison von Graf, die in den nächsten Jahren nicht mehr für Deutschland antrat.
Platz 7: Lindsay Davenport (Einzelbilanz: 26:3)
Lindsay Davenport musste sich in ihrer Karriere viel anhören und gefallen lassen. Aufgrund ihrer Größe, der kräftigen Statur und ihres zeitweise hohen Übergewichts wurde die US-Amerikanerin mit Spitznamen wie "Elefantenbaby" und "Tennis-Klops" tituliert. Doch Davenport ließ viel öfter ihren Schläger sprechen, als mit Worten zu glänzen. Aus der einst unbeweglichen, übergewichtigen US-Amerikanerin wurde über die Jahre hinweg eine fitte, dreifache Grand-Slam-Siegerin, die auch die Spitze der Weltrangliste erklomm.
Im Fed Cup legte Davenport ebenfalls eine herausragende Karriere hin. Mit den USA gewann sie den Wettbewerb in den Jahren 1996, 1999 und 2000 dreimal. Zudem stand sie zweimal (1994, 1995) im Finale. Nach ihren 15 Jahren im Fed Cup konnte sie eine Einzelbilanz von 26:3-Siegen vorweisen. Dabei gelang ihr, nachdem sie als 17- und 18-Jährige zwei Einzel verloren hatte, eine Erfolgsserie von 19 Einzelsiegen in Folge. Erst die Deutsche Sabine Lisicki stoppte Davenport, zu dem Zeitpunkt schon stolze Mutter, bei ihrem letzten Auftritt im Fed Cup im Jahr 2008. Im Doppel blieb die US-Amerikanerin in ihren sieben Einsätzen sogar ungeschlagen.
Platz 6: Billie Jean King (Einzelbilanz: 26:3)
Billie Jean King steht für alles, was das Damentennis heute verkörpert. Die US-Amerikanerin war als aktive Spielerin Mitbegründerin der WTA im Jahr 1970. King kämpfte für die Gleichheit der Damen zu ihren männlichen Kollegen, vor allem bei der Frage des Preisgeldes. "Wir wollten sicherstellen, dass junge Frauen die Möglichkeit bekommen, durch das Tennisspielen ihr Leben zu finanzieren", sagte King zur Gründung der WTA.
In ihrer einzigartigen Karriere gewann die zwölffache Grand-Slam-Siegerin zwischen 1963 und 1979 siebenmal den Fed Cup mit den USA. In ihren 29 Einzeln siegte King in 26 Spielen. Zwei von den drei Niederlagen kassierte die US-Amerikanerin gegen die Australierin Margaret Court. King fungierte später auch als Kapitän des US-Teams und holte sich vier weitere Fed-Cup-Titel. Für ihre Verdienste wurde King 1972 als erste Frau überhaupt von der Sports Illustraded zum "Sportsman of the Year" ernannt. Das Magazin "Life" kürte sie sogar zu einer der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts in den USA.
Die ITF verlieh ihr 2010 den Preis "Fed Cup Award of Exellence" für ihre Verdienste sowie für die Verkörperung der Ideale in diesem Wettbewerb. Besonders in Erinnerung bleibt King durch ein ganz besonderes Match. Am 20. September 1973 spielte die damals 29-jährige King gegen den 55-jährigen Ex-Profi Bobby Riggs im Schaukampf "The Battle of the Sexes" (Der Kampf der Geschlechter). Vor der damals mit 30.492 Zuschauern größten Kulisse in einem Tennismatch im Astrodom in Houston siegte King glatt mit 6:4, 6:3, 6:3.