Roger Federer in den Spielzeiten 2004 - 2007... nein, daran werden sich so gut wie keine seiner Gegner gerne erinnern. 11 seiner 17 Major-Titel holte der Schweizer in dieser Zeit, und viele Spieler auf der Gegenseite hatten wohl tatsächlich nur den besten Platz im Haus, wenn der Schweizer einen guten Tag hatte.
Was Federer jedoch im Halbfinale der Australian Open 2007 anstellte, war außergewöhnlich. 6:4, 6:0, 6:2 hieß es am Ende für den Weltranglistenersten und Titelverteidiger. Das Opfer der Galavorstellung, mal wieder: Andy Roddick, der in einer Welt ohne Roger Federer wohl fünf oder sechs Grand-Slam-Titel geholt hätte, aber immer wieder an diesem scheiterte. "Ich würde dich gerne hassen, aber du bist echt nett" - ein Satz von Roddick über Federer, der wohl das Gefühl vieler ausdrückte.
Nachdem Roddick im ersten Satz mit 4:3 führte, holte Federer 15 der folgenden 17 Spiele - und das mit wahnsinnigem Tennis. "Ich hatte einen dieser Tage, an denen alles funktionierte", so Federer im Anschluss. "Es war irreal. Ich bin selbst geschockt. Ich habe hier schon gute Matches gespielt, aber niemanden beinahe zerstört.
Während Federer von einem Highlight seiner Karriere sprach, entwickelte sich die Pressekonferenz von Roddick (ab Minute 14) zu einer Sternstunde der anderen Art. "Es war frustrierend, es war elendig, es kotzt mich an. Es war schlimm. Ansonsten war es gut", so Roddick sarkastisch. Die Anerkennung für Federer äußerte er jedoch ohne zu zögern: "Er verdient all das Lob, das er bekommt."