Von Jens Huiber aus Paris
Und irgendwann ist dann plötzlich Mansour Bahrami erschienen, der große Entertainer aus dem Iran, der längst Wurzeln in Frankreich geschlagen hat. Bahrami also gab am Mittwoch sein Entrée auf einer bildschönen Dachterrasse, von der aus selbst ungeübte Sportler ohne große Anstrengung mit einem Tennisball den Arc de Triomphe hätten bewerfen können.
Bahrami indes gab nur den Nebendarsteller, wiewohl bestens gekleidet. Das allerdings ließ sich auch von Alexander Zverev und Novak Djokovic behaupten, zu deren Ehren die Party gefeiert wurde.Der Anlass? Der zwölffache Major-Sieger aus Belgrad und die deutsche Nummer eins verlängerten ihre Verträge mit Schlägerausrüster HEAD.
Optimismus beim Chef
Zu diesem Anlass war auch der Chef des im vorarlbergerischen Kennelbach beheimateten Unternehmens, Johan Eliasch, in die französische Metropole gereist. Und Eliasch hielt mit seinem Optimismus nicht hinterm Berg, prophezeite beiden Spielern eine Karriere von historischen Ausmaßen.
Djokovic hat dorthin natürlich schon die Hälfte des Weges zurückgelegt, mindestens.Zwölf Major-Siege führt der Serbe auf seinem Briefbogen, den letzten 2016 in Roland Garros. Seitdem haben sich die sportlichen Erfolge von Djokovic etwas entschleunigt, auch einer langwierigen Ellbogenverletzung geschuldet.
Er habe sich so lange als möglich gegen eine Operation gewehrt, erklärte Djokovic also in Paris. Bis es keinen anderen Ausweg mehr gab. Und jetzt müsse er eine Eigenschaft zeigen, die er so nur selten in seiner Laufbahn benötigt hatte: Geduld.
Djokovic immer noch ein Tier
Omnipräsent, wiewohl nicht anwesend: Rafael Nadal. Wurden doch beide Spieler vom Master of Ceremony als diejenigen vorgestellt, dien vergangene Woche "knapp gescheitert sind". Am spanischen Matador in Rom nämlich. Zverev und Djokovic hatten damit ihren Spaß, die gegenseitige Wertschätzung ist ohnehin groß.
Wenn er Djokovic beim Training in Monte Carlo beobachte,sehe er immer noch ein physisches Tier, erklärte der 21-jährige Weltranglisten-Dritte. Djokovic wiederum pries neben den spielerischen auch die menschlichen Fähigkeiten seines Markenkollegen. Der selbstredend ebenfalls enorm viel in sein Training investiere.
So etwas hätte man Mansour Bahrami eher nicht nachsagen können. Der wusste immer durch Finesse und Charme zu überzeugen, reüssierte hauptsächlich im Doppel. Für einen Abend am Triumphbogen war die Legende aus dem Iran allerdings die perfekte Ergänzung.