Erstmals Außenseiter: Zverev im Viertelfinale gegen Kumpel Thiem

Von SID
Alexander Zverev könnte erstmals in seiner Karriere in ein Grand-Slam-Halbfinale einziehen.
© getty

Alexander Zverev steht bei den French Open in Paris vor seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale. Gegen den Österreicher Dominic Thiem ist der 21-Jährige erstmals im Turnierverlauf nicht favorisiert.

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Das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Österreich haben weder Alexander Zverev noch Dominic Thiem live verfolgt. Aus unterschiedlichen Gründen. Während Marathon-Mann Zverev zwecks Regeneration nicht wollte, suchte Thiem erfolglos nach einer TV-Übertragung. Inzwischen ist der Klassiker auf dem grünen Rasen Geschichte, am Dienstag tragen die beiden Kumpels im Viertelfinale der French Open auf dem roten Sand ihre eigene Version des Nachbarschaftsduells aus.

"Wir verstehen uns gut. Ich freue mich darauf, gegen einen Freund auf einer der größten Tennis-Bühnen der Welt zu spielen", sagte Zverev, der nach seinen drei erfolgreichen Fünfsatzkrimis in Serie vor der Premiere in der Runde der letzten Acht eines Grand-Slam-Turniers steht: "Dominic spielt hier Wahnsinns-Tennis." Auch bei Thiem ist die Vorfreude groß. "Das ist das Match, auf das viele Menschen besonders in Deutschland und Österreich gehofft haben", sagte er.

Thiem und Zverev die Besten auf Sand - nach Nadal

Zverev (21) und sein drei Jahre älterer Gegner gehören derselben Riege aufstrebender junger Profis an. Von der ATP-Tour selbst wurden sie in der Vergangenheit lange als die "NextGen" gefeiert, die nächste Generation, welche die inzwischen über zehnjährige Regentschaft der "Big Four" Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray eines Tages beenden soll. Einen Grand-Slam-Titel haben beide bislang noch nicht gewonnen. Dennoch ist aus der Zukunft längst die Gegenwart geworden.

Denn Zverev und Thiem, derzeit Nummer drei und Nummer acht der Weltrangliste, gehören bereits seit geraumer Zeit zur absoluten Elite - vor allem auf Sand. So gewann Zverev zwei seiner drei Masters-Titel in Rom und zuletzt in Madrid auf der roten Asche. Thiem stand zweimal in Folge im Halbfinale der French Open und ist zudem der einzige Spieler, der Rafael Nadal in den vergangenen beiden Jahren auf dessen Lieblingsbelag geschlagen hat - und das zudem gleich zweimal.

Zverev: Diesmal eher Außenseiter

Gegeneinander haben Zverev und Thiem insgesamt sechs Duelle auf der Tour ausgetragen. Gewinnen konnte der Deutsche nur zwei davon, darunter allerdings das letzte Treffen im Halbfinale von Madrid Anfang Mai. In Roland Garros geht er trotzdem eher als Außenseiter ins Match. Während der Hamburger nämlich in den Runden zuvor viel Kraft gelassen hat, machte Thiem vor allem im Achtelfinale gegen den Japaner Kei Nishikori einen starken Eindruck.

Von einem körperlichem Nachteil will Zverev dennoch nichts wissen. Schließlich habe er seine Fitness in Paris inzwischen ausreichend unter Beweis gestellt. Mental sei das Ganze ohnehin kein Problem: "Ich bin im Viertelfinale eines Grand Slam. Wer da mental erschöpft ist, mit dem stimmt irgendetwas nicht", sagte er und erlaubte sich sogar eine kleine Kampfansage. Auf die Frage, wie das Duell Deutschland-Österreich diesmal ausgehe, antwortete er mit verschmitztem Grinsen: "Jedenfalls nicht wie beim Fußball."

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