Es hätte alles so leicht kippen können: Nach dem Spiel- und Punktabzug für Serena Williams zum Ende des Damen-Endspiels in New York wollte das Publikum nur eine Siegerin - nämlich Serena. Und hätte die US-Amerikanerin diese Situation mit ein paar spektakulären Punkten ausgenutzt, wäre es schwer geworden für Naomi Osaka.
Wäre, wäre, Fahrradkette, wie Lothar Matthäus sagen würde: Denn Osaka blieb kalt wie eine Hundeschnauze - und servierte ihr letztes Aufschlagspiel knallhart durch. Ihren zweiten Matchball verwandelte sie hierbei mit einem Service-Winner.
Dabei war die 20-Jährige nicht immer für Nervenstärke bekannt: Vor zwei Jahren lag sie auf dem Weg ins Achtelfinale gegen Madison Keys mit 5:1 in Satz drei in Front, verlor das Match aber noch.
Osaka: "Das Beste versuchen"
"Ein Teil von mit ist sehr nervös und gestresst", gab Osaka nun im Gespräch mit der WTA zu. "Daher ist es nicht normal für mich, so ruhig zu sein. Ich glaube, das war nur in Indian Wells (wo sie siegte, Anm. d. Red) und hier der Fall. Es ist schwer für mich, diese Konstanz reinzubekommen, aber ich arbeite dran." Ein Ansatz: "Das Einzige, was ich in solchen Situationen wohl tun kann, ist, das Beste zu versuchen. Das ist die Mentalität, die ich habe, wenn Leute denken, dass ich ruhig bin."
Einen kleinen mentalen Trick hatte Osaka dennoch: "Ich denke einfach mehr daran, Spaß zu haben und mich nicht so sehr darum zu scheren. Also schon, ob ich gewinne oder verliere! Aber auch wenn ich verliere: Mein Hauptziel liegt darin, 100 Prozent bei jedem Ball zu geben."
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