Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon
Nadals Missgeschick: Vor dem heutigen epischen Match gegen Gilles Müller wollte Rafael Nadal vor dem Gang auf den Platz seinen üblichen Sprung zum Aufwärmen machen. Der Spanier hatte da aber aber leider etwas übersehen... "Vielleicht habe ich deshalb die ersten beiden Sätze recht locker gewonnen, weil ihm eventuell schwindelig war", scherzte Müller auf der Pressekonferenz
Nadals große Geste: Die 13:15-Niederlage für Rafael Nadal gegen Gilles Müller war bitter für den Spanier, der es in Wimbledon seit 2011 in Wimbledon nicht mehr über das Achtelfinale hinaus geschafft hat. Es wäre völlig verständlich gewesen, wenn Nadal nach 4:47 Stunden Spielzeit den Court 1 ohne viel Brimborium verlassen hätte. Doch "Rafa" blieb noch, um ein paar Autogramme zu schreiben. Ein großer Sportsmann!
Ostapenko als Ballkind: Ist sie es oder ist sie es nicht? Ein heute veröffentlichtes Kurzvideo soll Jelena Ostapenko als Ballmädchen zeigen. Die Meinungen in der Tennisgemeinde gehen auseinander, ob es sich um die Lettin handelt. Wie auch immer: Ostapenko hat heute das Viertelfinale erreicht und ist die erste Spielerin nach Kim Clijsters (US Open 2005), die nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel beim darauffolgenden "Major" ins Viertelfinale gekommen ist.
Namensverwirrung um Ostapenko: Alexander Zverev wird von allen nur "Sascha" genannt, was vor allem in Deutschland bei Tennislaien immer noch zur Verwirrung führt. "Sascha" ist in Russland der gängige Kosename für Alexander. Ähnlich sieht es bei French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko aus. Die 20-Jährige hört nicht auf den Namen Jelena, sondern möchte Alona genannt werden. "Ich nenne sie Alona. Soweit ich weiß , nennt in Lettland jeder sie Alona", erklärte Landsmann Ernests Gulbis. Ostapenko sollte eigentlich auch Alona heißen, doch in Lettland war der ukrainische Vorname angeblich nicht zugelassen. Doch dies war damals wohl ein Versehen. Gibt es also bald den Namenswechsel? "Ich habe darüber nachgedacht, aber nun kennt mich jeder als Jelena, daher ist das etwas schwierig. Die Leute würden denken, dass es eine andere Spielerin mit einem anderen Namen ist."
Rybarikova-Lauf: Der eine Lauf ging heute zu Ende, der andere setzt sich fort. Magdalena Rybarikova und Petra Martic spielten ein Achtelfinale der Überraschungsspielerinnen. Martic war im April die 662 im WTA-Ranking, steht nächste Woche nach fantastischen Monaten in den Top 100. Rybarikova war im April die Nummer 423 der Welt. Nach ihrer fabelhaften Serie auf Rasen mit bislang 17:1-Siegen zieht die Slowakin nun mindestens in die Top 50 ein. Sehr beeindruckend!
Bautista Agut und sein Achtelfinalfluch: Roberto Bautista Agut ergeht es wie Landsmann David Ferrer, wenn auf einer Niveaustufe tiefer. Für die ganz großen Siege reicht es beim stets konstanst spielenden Bautista Agut so gut wie nie. Der Spanier spielte heute zum neunten Mal ein Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier und verlor zum neunten Mal. Gegen Marin Cilic war er chancenlos. Das Problem von ihm: Er trifft im Achtelfinale fast immer auf die großen Kaliber, fünfmal ging es entweder gegen Roger Federer, Novak Djokovic oder Rafael Nadal. Dem Spanier bleibt zu wünschen, dass er sich eines Tages für seine vorbildliche Arbeitseinstellung noch mehr belohnt als mit einem Achtelfinale.
Zahlen, Zahlen, Zahlen: Ein paar aussagekräftige Zahlen über das Wimbledonturnier: Ca. 53.000 Bälle werden während der zwei Wochen verbraucht. Der Konsum bei Speisen und Getränken ist ebenfalls enorm: Bananen (2272 kg), Champagner (35.986 Flaschen), Fish & Chips (16.693 Portionen), Speiseeis (68.034), Pimm's (263.712 Gläser), Erdbeeren mit Sahne (115.103 Portionen), Wasser (138.685 Flaschen).
Tennisgeschichte: Am 10. Juli ist so einiges Geschichtsträchtiges passiert in Wimbledon. Im Vorjahr gewann Andy Murray seinen zweiten Titel in Wimbledon mit einem Finalsieg gegen Milos Raonic. Vor zwei Jahren trafen Murray und Roger Federer aufeinander und spielten eines der spektakulärsten Aufschlagspiele in der Turniergeschichte. Hier im Video!
Spielplan Dienstag: Centre Court (Beginn: 12 Uhr Ortszeit): Novak Djokovic - Adrian Mannarino, anschließend: Venus Williams - Jelena Ostapenko, anschließend: Simona Halep - Johanna Konta, Court 1 (Beginn: 13 Uhr Ortszeit): Garbine Muguruza - Svetlana Kuznetsova, anschließend: Coco Vandeweghe - Magdalena Rybarikova.