Die Top Ten, die traue er Alexander Zverev auf jeden Fall zu, erklärte Patrik Kühnen, langjähriger Davis-Cup-Kapitän Deutschlands und als Turnier-Direktor der BMW Open in München längst eine Institution, am vergangenen Donnerstag in München bei einer Kick-Off-Veranstaltung für die 2017er-Ausgabe des ATP-World-Tour-250-Turniers. "Aber man darf nicht vergessen, wie viele Jahre Novak Djokovic auf dem dritten Platz der Weltrangliste festgefahren war, bis er es endlich ganz nach oben geschafft hat", sagte Kühnen im Gespräch mit tennisnet.com. Profis wie Zverev würden sich immer wieder neue Ziele setzen, die indes umso schwieriger zu erreichen seien, je höher sie in der Weltrangliste klettern.
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Die deutsche Nummer eins sei bereits nahe dran an der Weltspitze, das habe Alexander Zverev in Melbourne gegen den späteren Finalisten Rafael Nadal gezeigt. "Aber man hat auch gesehen, dass ein Spieler wie Nadal, der schon unzählige solcher Matches gespielt hat, in den entscheidenden Momenten zumeist den richtigen Ball spielt, weiß, wann er offensiv werden muss, wann nicht." Zverev, der für das Turnier in München genannt hat, sei sicherlich auf dem richtigen Weg dorthin. Aber eben noch nicht ganz angekommen.
Vorsicht vor Darcis
Kühnen ist in diesem Jahr nicht bei den Australian Open vor Ort, beobachtet aber einen Trend. "Federer hat ein halbes Jahr Pause gemacht, Nadal die Saison früher beendet, ebenso wie Serena Williams - und gerade diese Spieler stehen jetzt in der Endphase des Turniers noch im Tableau", so der 50-jährige, der mit der deutschen Davis-Cup-Mannschaft als Aktiver dreimal den Titel holte. Kühnen warnt das aktuelle Team von Michael Kohlmann davor, die Aufgabe nach der Absage von David Goffin schon als erledigt zu betrachten.
"Vergesst mir mal nicht Steve Darcis", so Kühnen. "Der hat nicht die Konstanz, über ein ganzes Jahr lang auf Top-Niveau zu spielen, aber eine Bühne wie der Davis Cup ist wie geschaffen für einen wie Darcis." Zeugnis darüber kann übrigens Rafael Nadal ablegen: Gegen den hat die nunmehrige Nummer eins der Belgier 2013 in Wimbledon gewonnen.
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