In der, natürlich berechtigten, Aufmerksamkeit, die Alexander Zverev für dessen Turniersieg in Rom zuteil geworden ist, rückt ein Mann ein wenig aus dem Fokus der Tennis-Öffentlichkeit, der die deutsche Nummer eins vor wenigen Wochen noch sowohl in Indian Wells auch in Miami besiegt hatte: Nick Kyrgios. Der Australier, der von sich nach den guten Leistungen bei den großen US-Turnieren noch behauptet hatte, dass er auf Asche durchaus ordentlich spielen könne, ist bis dato den Beweis dafür schuldig geblieben, zuletzt in Lyon, wo er dem Argentinier Nicolas Kicker in drei Sätzen unterlegen war.
In der aktuellen Weltrangliste belegt Kyrgios Position 19, was ihm, vorbehaltlich mehrerer Absagen, eine Setz-Position einräumen wird, bei der er recht früh auf einen der großen Favoriten treffen könnte. Was für beide Parteien unerfreulich sein könnte: Wenn Kyrgios einen guten Tag hat, kann er mit den Allerbesten mitspielen, an einem weniger guten gegen die Nummer 94 der Welt, Kicker eben, auch verlieren.
Ordentliche Entwicklung
Dabei hatte sich Nick Kyrgios gerade erst den Respekt eines Mannes erarbeitet, dessen Meinung in Tenniskreisen immer noch viel Gewicht hat: John McEnroe nämlich. "Die guten Nachrichten sind, dass Nick nach den Australian Open, wo man sich wirklich einige Fragen stellen musste, die richtigen Schritte ergriffen hat", erklärte McEnroe gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Das Match gegen Roger Federer in Miami war eines der besten des Jahres. Einfach großartig."
"Ich konnte mir eigentlich nicht so richtig vorstellen, dass er auf Sand besonders erfolgreich sein könnte", so McEnroe weiter. "Aber wenn er immer sein Bestes gibt, warum nicht?" Der US-amerikanischen Tennis-Legende ist der größte Titel auf Asche verwehrt geblieben: 1984 war McEnroe gegen Ivan Lendl ganz knapp dran, gab ein beinahe gewonnenes Match nach 2:0-Satzführung noch aus der Hand.
Nick Kyrgios im Steckbrief