Das diesjährige Wimbledonturnier wird auch zum Vierkampf um die Nummer eins. Nach dem Erstrunden-Aus beim ATP-World-Tour-500-Turnier im Londoner Queen's Club steht für Andy Murray nun die Führung in der Weltrangliste auf dem Spiel. Rafael Nadal, Stan Wawrinka und Novak Djokovic haben die Chance, nach Wimbledon die Nummer eins zu sein. Natürlich hat Murray als Weltranglisten-Erster immer noch alles selbst in der Hand, um weitere Wochen auf dem Tennisthron zu bleiben, doch aus dem riesengroßen Vorsprung wird mit Beginn des Wimbledonturniers nur wenig übrig sein.
Nadal sitzt Murray im Nacken. Mit welchem Ergebnis in Wimbledon kann der Spanier vorbeiziehen? Nadal wird an der Londoner Church Road mit einem virtuellen Rückstand von 105 Punkten auf Murray ins Turnier gehen. Er braucht also mindestens den Einzug ins Achtelfinale, sofern der Schotte in der ersten Runde ausscheidet. Gewinnt Nadal seinen dritten Wimbledontitel, wird er ohne großes Rechnen die Nummer eins. Auch ein Finaleinzug würde reichen, wenn es im Finale nicht gegen Murray gehen sollte. Generell gilt: Nadal muss in Wimbledon 105 Punkte mehr erzielen als Murray - und gleichzeitig einen Blick auf Wawrinka und Djokovic haben.
Wawrinka und Djokovic brauchen den Titel
Wawrinka spielt in Wimbledon um die Komplettierung des Karriere-Grand-Slams. Der Rasenklassiker in London fehlt dem Schweizer noch in seiner Grand-Slam-Sammlung. Auf dem "Heiligen Rasen" reichte es für den Schweizer bislang nur bis zum Viertelfinale, im Vorjahr schied er in der zweiten Runde gegen Juan Martin del Potro aus. Um es dieses Jahr besser zu machen, hat sich Wawrinka Ex-Federer-Trainer Paul Annacone ins Team geholt. Wawrinka würde mit dem Titelgewinn in Wimbledon die neue Nummer eins werden, wenn es weder Murray noch Nadal ins Finale schaffen.
Auch Djokovic bekommt in London eine Chance auf die Rückeroberung der Weltranglistenspitze. Der 30-jährige Serbe braucht auch den Turniersieg und muss gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Djokovic kann seine Ausgangsposition mit einem guten Ergebnis nächste Woche beim Rasenturnier in Eastbourne noch verbessern. Gewinnt er in Eastbourne und in Wimbledon den Titel, müssten Murray und Nadal in Wimbledon vor dem Halbfinale scheitern. Vieles deutet derzeit jedoch auf den Zweikampf zwischen Murray und Nadal hin. Roger Federer hat in Wimbledon keine Chance auf die Nummer eins.
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