Fünf vergebene Matchbälle mit einer starken seelischen Erschütterung, also einem Trauma, gleichzusetzen, mag übertrieben klingen. Ganz spurlos dürften die nervenaufreibenden Partien gegen Kevin Anderson und Diego Sebastian Schwartzman aber auch an Dominic Thiem nicht vorübergegangen sein.
"Diese Situationen sind im Tennis normal, vielleicht muss ich das nächste Mal einfach ausservieren", sagte der 23-Jährige auf Nachfrage der ATP-Webseite. Ob Fabio Fognini dies gestatten wird, ist wohl stimmungsabhängig. Der Italiener ist ein Pendler zwischen den Welten - an guten Tagen genial, an weniger guten nahe der Arbeitsverweigerung.
Gegen den Russen Daniil Medvedev überwog die Sonnenseite, Fognini hatte sein Auftaktmatch in zwei Sätzen gewonnen. Für Dominic Thiem verlief der erste Auftritt im Lindner Family Tennis Center weniger erfolgreich. Gemeinsam mit Doppelpartner Karen Khachanov musste sich der Lichtenwörther bereits am Sonntag dem spanischen Duo Pablo Carreno Busta/Fernando Verdasco mit 2:6 und 5:7 geschlagen geben.
Dass der Weltranglisten-Achte deshalb gehemmt ins Einzel geht, ist nicht zu erwarten, schließlich sind die Erinnerungen an Fognini ausnehmend positiv. Beim bis dato einzigen Duell hatte Thiem vor zwei Jahren in München lediglich drei Spiele abgegeben. Ein vergleichbares Resultat ist in Cincinnati allerdings eher unwahrscheinlich.
Das Tableau aus Cincinnati im Überblick