Dass John McEnroe Ratschläge für alle, wirklich alle Tennisprofis bereit hält, sollte sich in der Szene mittlerweile herumgesprochen haben. Die gute Nachricht für all jene, die sich die Tipps des Altmeisters ersparen wollen: Die Chance, McEnroe persönlich zu treffen, ist rechtschaffen gering, auch bei den Grand-Slam-Turnieren, bei denen der achtfache Major-Sieger gleich für mehrere TV-Stationen am Start ist.
So gesehen hat Nick Kyrgios Glück gehabt, auch weil der Australier, angereist immerhin mit einem Final-Einzug in Cincinnati im Gepäck, gleich in der ersten Runde gegen Landsmann John Millman seinen Abschied genommen hatte. Kyrgios dürfte sich mittlerweile schon auf dem Weg nach Europa befinden, am kommenden Wochenende steht in Belgien das Halbfinale im Davis Cup an, in diesem Wettbewerb hat sich der beste australische Spieler 2017 nichts zuschulden kommen lassen.
Keine Wettkampfhärte
Im richtigen Leben, jenem auf der ATP-Tour, dagegen schon. Findet John McEnroe. Was insofern interessant ist, als dass McEnroe Nick Kyrgios diese Erkenntnis schon bald recht direkt mitteilen wird können: Der New Yorker steht als Kapitän dem "Team World" im Laver Cup vor, Kyrgios ist einer der Männer, der die favorisierten Europäer um Roger Federer und Rafael Nadal besiegen soll.
Apropos Nadal. Vom nunmehr 16-fachen Grand-Slam-Champion könne und solle sich Nick Kyrgios eine Scheibe abschneiden, so McEnroe gegenüber der Zeitung El Mundo. Ach, was: Helfen würden wirklich nur gemeinsame Übungseinheiten.
"Nick sollte ein Top-Fünf-Spieler sein", so McEnroe. "Aber er weiß nicht, wie man harte Kämpfe gewinnt. Er scheut den Wettkampf. Er sollte manchmal mit Nadal trainieren, der weiß, wie man um jeden Punkt kämpft." Andererseits weiß Kyrgios allerdings auch, wie man den Spanier am besten bekämpft: Bei der letzten Begegnung in Cincinnati hatte sich der Australier im Viertelfinale durchgesetzt.
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